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Welch ein SchmanD ...
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Regina
22.05.2003 07.38
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Nuscheln

Kleiner Scherz am Rande: Wenn man bei der Aussprache ein wenig nuschelt, kann dieses Problem elegant umgangen werden ...
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R. Hirschfeld

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Peter Schubert
20.05.2003 11.59
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Apnoe

Das Wort Diárrhoia (Durchfall) gab es anscheinend schon im Altgriechischen; wenn es im Deutschen mit Diarrhö wiedergegeben wird, ist das in Ordnung. Bei der Apnoe ist es anders. Das griechische Wort Pnoé heißt „Atem“ u. a. Wenn der Atem wegbleibt, herrscht Apnoe. Dieses Wort „Apnö" auszusprechen, ist zwar totaler Unsinn, aber auch bei Ärzten durchaus üblich. Geeignete Medikamente dagegen sind Aerosole, wobei A und e getrennt auszusprechen sind, wie bei „a-erodynamisch“ (aér heißt „Luft“ u. a.). Trotzdem sprechen die Ärzte von Ärosolen. Die haben alle kein Griechisch mehr gelernt.

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Wolfgang Wrase
20.05.2003 11.23
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Apnö?

So etwas ähnliches wie Schmand/Schmant:

Ich hätte bisher gedacht, daß man „Apnoe“ [apnoo-e] ausspricht, nicht [apnöö]. Die Aussprache mit [oo-e] wird denn auch von Duden und von Pschyrembel (Klinisches Wörterbuch) angegeben. Nun habe ich aber in letzter Zeit immer wieder und ausschließlich die Aussprache mit [öö] gehört, auch von Ärzten. Kann das jemand bestätigen, daß in Wirklichkeit meist so gesprochen wird?

Ich kann kein Griechisch, deshalb auch die Frage: Ist das im Prinzip gleich gebildet wie Diarrhö/Diarrhoe/Diarrhöe, so daß a) dieselbe Ausprache mit [öö] und b) dieselben Schreibweisen eigentlich folgerichtig wären? Im Gegensatz zu Diarrhö etc. ist bei Apnoe offenbar nur diese Schreibweise eingermaßen anerkannt, so als ob man bei „Apnoe“ doch [oo-e] aussprechen würde oder sollte.

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margel
10.05.2003 05.24
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Nur ein Gerücht!

Als der Oberreformer seinen Auftraggebern das Produkt seiner und seiner Genossen Mühen überreichte, soll er das mit dem bekannten Lehrlingsausspruch getan haben:“Meister, die Arbeit ist fertig. Soll ich sie gleich reparieren?“

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J.-M. Wagner
09.05.2003 21.17
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nochmal dtv

Schmetterling m. in vielen Arten vorkommendes Insekt mit zwei beschuppten, buntgemusterten Flügelpaaren, `Falter'. Um die Mitte des 18. Jhs. wird omd. Schmetterling (zuerst Schmetterlinck, Leipzig um 1500) in die nhd. Literatursprache aufgenommen. Der wohl aus *Schmettenling dissimilierte Name ist offensichtlich zu südostd. omd. Schmetten `Sahne, Rahm' (s. Sahne) gebildet, einer Entlehnung aus gleichbed. tschech. smetana, und beruht auf dem Volksglauben, daß Hexen in Schmetterlingsgestalt fliegen, um Milch und Rahm zu stehlen; vgl. andere landschaftliche Bezeichnungen wie Buttervogel, Milch-, Molkendieb, -stehler sowie engl. butterfly.
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Jan-Martin Wagner

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Henning Upmeyer
09.05.2003 18.58
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Schmant von Smetana

Vielen Dank für den Tip, Herr Prof. Ickler.

Auszugsweise übersetzt aus 'Etymologicky Slovnik Jazyka Ceskeho' (Etymologisches Wörterbuch der Tschechischen Sprache):
„smetana“ (mit einfachem 's' ohne Hatschek), polnisch „smietana“, slowakisch „smotana“, obersorbisch „smjetana“, ukrainisch, russisch, slowenisch, bulgarisch „smetana“. Urslawisch denasaliert aus dem älteren „s-metana“ mit nasaliertem 'e'. (Das Alttschechische hatte Nasallaute wie das Polnische, vgl. deutsch „Wenzel“ aus alttschechisch „Vaclav“ mit nasaliertem ersten 'a'.) Es ist ein vorslawisches Partizip Perfekt Passiv Feminin, verwandt mit dem Sanskrit-Wort „menth-".
Aus dem Slawischen, noch mit Nasallaut, wurde deutsch „Schmant“ und rumänisch „smantana“. Eine neuere Ableitung (ohne Nasal-'e') ist deutsch „Schmetten“ und litauisch „smetona“.
Ureuropäisch iberisch „manteca“, rumänisch „mantica“, sogar dravidisch „mantana“, Schafsfett. (Das 's' ist im Tschechischen meist Präfix und gehört dann nicht zum Stamm.)

Unter „Schmetten“ steht im Duden-Herkunftswörterbuch: ostmitteldeutsch für Sahne, Lehnwort aus gleichbedeutend tschechisch „smetana“.
– geändert durch Henning Upmeyer am 11.05.2003, 09.52 –

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J.-M. Wagner
09.05.2003 18.07
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dtv (W. Pfeifer)

Schmant m. `Rahm, Sahne' (15. Jh.), mnd. smant, nd. Smand sind verwandt mit asächs. smôði `sanftmütig', mnd. smöde `weich, geschmeidig', aengl. smôþ, smêþe, engl. smooth `glatt, eben'. Aus diesen Formen läßt sich germ. *smanþ- `glatt, weich' erschließen, das möglicherweise (sofern anlautendes sm- die schwundstufige Wurzelform darstellt) mit samt und sanft (s. d.) zu verbinden ist. Das seit dem 15. Jh. sowohl hd. als auch nd. für `Milchrahm, Sahne' bezeugte Substantiv entwickelt (belegt seit dem 18. Jh., doch wahrscheinlich schon früher) im Nd. und Omd. auch die Bedeutung `Schmieriges, Klitschiges, Schlamm, Schmutz'.

(Der Zirkumflex ersetzt hier den im Original vorhandenen Oberstrich; dort auch [entsprechend] bei smöde.)
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Jan-Martin Wagner

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Regina
09.05.2003 15.50
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Hals und Gaumen ...

... sprechen da zwei verschiedene SPRACHEN! Der Gaumen genießt, während einem angesichts des von den „kompetenten“ Herausgebern entstandenen Schmarrens (mit dem „Kaiser“ davor übrigens auch sehr lecker ...) sämtlicher Schmand-Schmant im Halse stecken bleib/steckenbleibt.

Meinen Friseur wird's jedenfalls freuen: Ob der mir zu Berge stehenden Haare ist in nächster Zeit wieder mal ein Friseurbesuch fällig.
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R. Hirschfeld

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margel
09.05.2003 15.37
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Alles Schmand

Ja, der Schmand war früher vielleicht schmackhafter, vielleicht aber auch nur in der Kindheitserinnerung. Ich nehme den von Aldi, zwar wärmebehandelt und im Plastikkübel, aber immerhin aus Lauterbach! Empfehlenswert ist folgende Kombination: Erst
Marmelade aufs Brot und dann Schmand schön dick obendrauf.

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Walter Lachenmann
09.05.2003 15.37
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Paul

Schmant 1425, nd. smant (W/H), auch rhein. und in Nürnberg, landsch. Nebenf. Schmand M. [...]

Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. 10. Auflage 2002, Niemeyer Verlag. Obwohl diese 10., überarbeitete und erweiterte Auflage nach der Einführung der Rechtschreibreform erschienen ist, ignoriert sie diese völlig. Ein Gruß an die Reformer, die mit keiner Silbe erwähnt werden, könnte in der Einführung der Absatz »Beschluß« sein:

»Unserem Wörterbuch ist die Überzeugung eingeschrieben, daß Sprache verdirbt, wenn sie keine Anwälte mit historischem Gedächtnis hat. Wir sehen das Wörterbuch als historisches Spracharchiv, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet, ja beide in der Geschichte aufhebt. Die historische Semantik des Wortschatzes und ihre Fundierung im literarischen Beleg kommen diesem geschichtlichen Verlangen nach.«

Wie werden die Herausgeber wohl bei der nächsten Auflage mit der dann historisch gewordenen Tatsache der durch die Reform verursachten Sprachbeschädigungen umgehen?


Und ist Schmand eigentlich etwas anderes als Rahm?

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Walter Lachenmann

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Theodor Ickler
09.05.2003 14.51
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Hessenhenner spricht

Als alter Hesse war ich immer sicher, daß es Schmand heißen sollte, die Schreibweise mit t war mir nicht geläufig (auch wenn ich sie in meinem Wörterbuch versehentlich als einzige anführe, das ist inzwischen korrigiert). Ich bin sozusagen mit hessischem Schmand aufgewachsen. Etwas Köstlicheres als dieser, wenn er frisch vom Bauernhof kam (heute leider nur noch pasteurisiert in Plastikbechern, kein Vergleich!) ist schwerlich vorstellbar. Man kann ihn nicht nur unter die berühmte Grüne Soße ziehen, sondern auch mit etwas Zucker löffeln oder dick aufs Brot streichen. Leider muß ich mich da heute etwas zurückhalten, denn im wahren Naturzustand ist er ziemlich fett.
Es wundert mich, daß die meisten Wörterbücher nicht die Entlehnung aus tschech. smetana erwähnen, nur Kluge/Seebold hat's.
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Th. Ickler

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Manuel
09.05.2003 14.04
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Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Dörner
Schmand war nur in der 3. Auflage (1996) verzeichnet. Aus dieser stammt auch der Eintrag, den Sie zitiert haben. In der 4. Auflage (2001) und in der 5. Auflage (2003) findet man nur Schmant. Die Alternativschreibung Schmand wurde wieder gestrichen.
Ich kannte das Wort übrigens gar nicht, aber das liegt wohl daran, daß ich aus Süddeutschland komme.


Da habe ich mich in der Auflage verguckt, Verzeihung für diese Fehlinformation.

Fragt sich, warum man die Schreibung „Schmand“ trotz ihrer überragenden Verbreitung in späteren Auflagen wieder entfernt hat?

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Wolfgang Wrase
09.05.2003 13.27
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Schmand/Schmant

„Nahezu 99 Prozent aller Befragten ...“: Zwei Proben mit Google ergeben: ca. 96 Prozent Schmand, ca. 4 Prozent Schmant. Das bedeutet: Ein vernünftiges Wörterbuch würde verzeichnen: Schmand; auch: Schmant (also Schmant als Nebenvariante ausweisen). Die Statistik ist nicht immer allein die Richtschnur, aber hier gibt es meines Erachtens keinen systematischen Grund, der es verbieten würde, sich in erster Linie nach der Statistik zu richten.

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Christian Dörner
09.05.2003 12.55
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Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Manuel
Interessanterweise bietet mein „Deutsches Universalwörterbuch“ (4. Auflage) vom Dudenverlag die Schreibung „Schmand“ als Alternative an. Der relevante Teil des Eintrags:

Schmant, (auch:) Schmand, der; -[e]s [mniederd. smand, verw. mit: smade = weich, glatt]

Ein Wörterbuch sollte sich meines Erachtens am gesellschaftlichen Usus orientieren. Und wie dieser aussieht, haben sie ausreichen erläutert.

Schmand war nur in der 3. Auflage (1996) verzeichnet. Aus dieser stammt auch der Eintrag, den Sie zitiert haben. In der 4. Auflage (2001) und in der 5. Auflage (2003) findet man nur Schmant. Die Alternativschreibung Schmand wurde wieder gestrichen.
Ich kannte das Wort übrigens gar nicht, aber das liegt wohl daran, daß ich aus Süddeutschland komme.
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Christian Dörner

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Henning Upmeyer
09.05.2003 11.43
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Genitiv: des Schwand(t)(e)s?

Nur das Einzahl-Genitiv-'es' zwingt hier zu eindeutiger Festlegung, ohne daß die Auslautverhärtung alles überdeckt. Aber das 'e' verstummt hier allmählich, und es bleibt nur das 's', und 'ds' und 'ts' klingen im Auslaut gleich. Die Mehrzahlprobe, besonders das Mehrzahl-Dativ-'(e)n' geht hier ja nicht.

Laut Duden-Herkunftswörterbuch von 1989 „ist das Wort erst seit dem 15. Jh. als spätmittelhochdeutsch 'smant' und mittelniederdeutsch 'smand' belegt. In die ostdeutschen Mundarten gelangte es durch westdeutsche Siedler.“ Vielleicht hat hier jemand ein genaueres Herkunftswörterbuch.

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