Re: Cache, Nahholspeicher, Durchreiche
Zitat: Ursprünglich eingetragen von L.Willms
Heute, am 24.02.2004 um 16.37
schrieb Christoph Kukulies in Re: Unverschämtheiten sind jetzt eben auch ministeriell abgesegnet (http://rechtschreibreform.de/Forum/showthread.php?threadid=789, einzeln http://rechtschreibreform.de/php/einzelner_Datensatz.php?BeitragNr=21700)
Zitat: Eventuell mal den Nahholspeicher (Cache) des Brausers leeren.
Ich hab beim ersten Lesen Nachholspeicher gelesen, und ich würde vermuten, daß das vielen so geht, schon weil die zwei h hintereinander so unangenehm zu sprechen sind.
Eigentlich ist es ja ein Zwischenspeicher, aber das ist der Zwischenablage zu ähnlich, die ja ganz anders benutzt wird.
Im Hause meiner Eltern gab es zwischen Küche und Eßzimmer eine Durchreiche, gewissermaßen ein Fenster, in dem man Geschirr, Speisen usw auf dem Wege zwischen beiden Räumen abstellen konnte.
Diese Funktion entspricht eigentlich am ehesten dem, was im Englischen Cache genannt wird Versteck, geheimes (Waffen-, Proviant-) Lager.
ES ist eine Datendurchreiche als Speicherdurchreiche, Plattendurchreiche, Netzwerkdurchreiche, etc -- und hört sich in dieser Häufung etwas komisch an.
MfG,
L. Willms
Lieber Herr Willms,
danke für Ihre weiteren Versuche, den Begriff Cache zu erklären. Ich hatte lediglich den Baukasten Deutsche Sprache benutzt, um ein Wort zu bauen, um den Begriff Cache genau zu beschreiben. Durchreiche genügt nicht und kann den Eigenschaften, die ein Cache hat, nicht gerecht werden. In der Rechnertechik (Zentraleinheit, CPU) gibt es ein Cache, einen Heranhol- oder Nahholspeicher, wie ich es nenne, der sich die schnelleren Datenwege auf den Signalleitungen und die kürzere Zugriffszeit des Speichers zunutze macht. Es wird eine Art Schattenkopie angelegt, mit der die Zentraleinheit arbeitet. Analog gilt dies auch für den Cache des Brausers. Hier macht man sich zunutze, daß die Dateien (Html-Seiten) und Bilder (Icons, Images), einmal auf der lokalen Festplatte gespeichert, nicht jedesmal neu heruntergeladen werden müssen. Sie werden also herangeholt
oder nahgeholt, wie ich es zugeben, etwas ungewöhnlich ausgedrückt habe.
Um beim Vergleich mit der Durchreiche zu bleiben: Einen echten Cache hätten Sie dann, wenn Sie den Suppentopf vom Herd nehmen und direkt vor sich auf den Tisch stellen. Genauer gesagt, eine Kopie des Suppentopfs samt Inhalt.
Es bliebe aber eine Dionysosqual, denn essen dürften Sie die Suppe nicht, nur anschauen.
So, das war das Stichwort. Mahlzeit.
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Christoph Kukulies
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