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Forum > Schule
Leistungsprädikat: "Deutschnote"
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Norbert Schäbler
04.08.2004 04.56
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Bumm!

Telefonische Auskunft eines Schulrates im August 2004 zum Thema Wirbel um die Rechtschreibreform: „Die Kinder tun sich wesentlich leichter mit der heutigen Rechtschreibung. Schwierigkeiten haben nur die Alten.“



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nos

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Fritz Koch
03.08.2004 21.14
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Deutschland: Wir können alles

außer Rechtschreibung.

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margel
03.08.2004 15.08
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"Wo bleibt das Positive?"

„Banken finden kaum noch qualifizierte Auszubildende“ – Eine Ausbilderin der Oldenburgischen Landesbank: „An der Rechtschreibung hapert es häufig...“ – Ein Ausbildungsleiter der Kreissparkasse Wittmund: „Vor allem in der Rechtschreibung haben die Schüler enorme Schwächen.“
(OZ vom 03.08. 2004)
„Weiß der Teufel, wo das bleibt!“ (Frei nach E. Kästner) Aber aus den Schulen kommt keine Kritik... Na wunderbar.

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Norbert Schäbler
12.06.2004 00.17
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Bewertungsquoten

Sendungen, die eine gewisse Einschaltquotennorm unterschreiten, werden nach aller Regel, sowohl von den Privaten, als auch von den Öffentlich-Rechtlichen, vom Programm abgesetzt, was hiermit geschieht.



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nos

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Norbert Schäbler
10.06.2004 13.09
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Notentabelle

Der Fachbereich Deutsch umfaßt, wie schon in vorherigen Beiträgen erwähnt, fünf verschiedene Teilbereiche, in denen jeweils Leistungskontrollen durchgeführt werden, so daß am Ende dem gesamten Fachbereich Deutsch eine weitestgehend verbindliche und ausgewogene Note zugeordnet werden kann. Zu unterscheiden sind bei der Errechnung der Gesamtnote die Leistungen, die während der Übungsphase beurteilt werden und solche, die am Ende einer Lernsequenz zu erbringen sind. Ebenso sind die Teilbereiche unterschiedlich gewichtet. Noten im Bereich der Sprachgestaltung wiegen schwerer als die Noten in den Zuliefererdisziplinen Rechtschreiben, Sprachbetrachtung und Lesen.
Das klingt sehr kompliziert, doch ist das Führen eines Notenbuches und das Errechnen der Gesamtnote mit sehr schlichten Methoden zu bewältigen.

Methode 1 ist das Erstellen einer Tabelle mit ca. 20 Spalten, wobei in den jeweils ersten Spalten der Name des Fachbereichs mit Kürzel einzutragen ist:
Schriftliche Sprachgestaltung (SSG)
Mündliche Sprachgestaltung (MSG)
Sprachbetrachtung (SB)
Rechtschreiben (RS)
Lesen (L)

Methode 2 ist das Verwenden verschiedener Farben. Rote Farbe deutet an, daß es sich um eine Leistungskontrolle zum Abschluß einer Lernsequenz handelt, blaue Farbe deutet an, daß es sich um eine Leistung in der Übungsphase handelt.
Auf diese Weise entstehen in der Notentabelle in allen Spalten verschiedenfarbige Einträge.
In SSG werden die Übungsaufsätze mit blauer Farbe eingetragen. Erst die sog. Reinschrift, der individuelle Beratungen und Bemerkungen des Lehrers sowie eine zweimalige Verbesserung vorausging, wird mit roter Farbe eingetragen.
In MSG werden gezielte Schülerbeobachtungen im Unterrichtsgespräch mit blauer Farbe notiert, Kurzreferate (z.B. Wochenrückschau, Spielvorstellung, Präsentation von Hobbys u.dgl., Rollenspiele ...) werden rot gezeichnet.
In SB sind die laufenden Sprachbetrachtungs- und Sprachlehreübungen (darunter fällt auch die Erfolgsquote bei der Bewältigung von Hausaufgaben) mit blau zu kennzeichnen, während die Sprachlehrearbeit (eine Ansammlung von zuvor im Unterricht ausführlich besprochenen Wort- und Satzbeispielen) mit Rot notiert wird.
Rechtschreiben sortiert sich nach sogenannten Übungs- oder Wochennachschriften (das sind Texte, die sich am sog. Grundwortschatz orientieren, zwischen 60 und 120 Wörtern umfassen und vor der Leistungskontrolle eine Woche lang intensiv geübt werden dürfen). Daneben steht das sogenannte Diktat, das sich auf das eintrainierte Wortgut der vorausgegangenen Übungsnachschriften stützt, wobei lediglich der Textzusammenhang umstrukturiert wird.
Auch das Wörterdiktat – eine Liste von Wörtern des Grundwortschatzes, die innerhalb eines Monats in ein eigenes Vokabelheft eingetragen wurden – ist durchaus schwerer zu gewichten.
Lesenoten schließlich lassen sich ermitteln mit dem bei Schülern beliebten „Kettenlesen“ (sobald ein Schüler einen Fehler begeht, fährt ein anderer Schüler mit dem Lesen fort). Hierbei offenbaren sich Lesefertigkeiten, Leseverständnis, das Gespür für Rhythmus und Betonung. Das Analysieren von Literaturgattungen, das Abschneiden im Lesewettbewerb, das Beantworten von Verständnisfragen zu einem mehrfach behandelten Text, das Vortragen von Gedichten, der Einsatz bei Rollenspielen (Sketchen etc.) bieten daneben die Möglichkeit, eine stärker gewichtete Note einzutragen.

Unterricht im Fachbereich Deutsch setzt intensives Schaffen voraus. Vieles kann spielerisch bewältigt werden, und die Schüler nehmen bereitwillig, neugierig und einsichtig das Lernangebot wahr, insbesondere dann, wenn daraus ein individueller Nutzen gezogen werden kann.

Inwieweit oben präsentierte Notentabelle als veraltet oder verstressend einzuschätzen ist, mag jeder selbst beurteilen.
Daß kultusministerielle Einmischungen – willkürliche Abwertungen des einen oder anderen Fachbereiches – in eben jenem Bereich zu erheblichen Motivationsverlusten führt, daß damit der Leistungsmessung in einem vielseitig gegliederten Fachbereich letztlich das Fundament entzogen wird, brauche ich an dieser Stelle nicht weiter zu begründen.

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nos

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Norbert Schäbler
10.06.2004 00.50
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„Aufsatzerziehung und Aufsatzunterricht“

... So lautet der Titel eines im Dürr-Verlag Bonn, im Jahre 1973, in fünfter Auflage erschienenen Buches, für das Prof. Dr. Oswald Beck verantwortlich zeichnete.
In seinem Vorwort schreibt er:
„In der Aufsatzerziehung und im Aufsatzunterricht – der Verfasser gebraucht bewußt diese Termini – geht es nach wie vor letztlich doch darum, den Schüler in optimaler Weise zu befähigen,
- überschaubare Sachverhalte verständlich darzulegen (Einübung in die Darstellungsfunktion der Sprache),
- das, was er denkt, empfindet, meint, mündlich und schriftlich selbst artikulieren und vertreten zu können (Erziehung zur Mündigkeit) und
- in verschiedenen Lebenssituationen sprachlich angemessen zu agieren bzw. zu reagieren (Steigerung der Kommunikationsfähigkeit),
und zwar jeweils in einer möglichst detaillierten, bündigen, überzeugenden, für andere verständlichen und sprachlich `richtigen` Form.“

Beck zeigt in seinem Buche, das dem Aufsatzunterricht der Grundschule (1. bis 4.Jhgst.) gewidmet ist, eine Vielzahl motivierender Sprachgestaltungsideen im Bereich des emotionalen bzw. erlebnisbetonten Erzählens auf, widmet aber andererseits auch den in der Grundschule auftauchenden Formen des Berichtens und Beschreibens breiten Raum
Als Aufsatztyp mit erzählendem Charakter führt er u.a. „Bildergeschichten“, „Reizwortgeschichten“, „Fortführungsgeschichten“, „Phantasiegeschichten“ und „Nacherzählungen“ an.
Zum Thema „sachlicher Stil“ nennt er u.a. folgende kindliche Gestaltungsanlässe:
„Wir berichten über Beobachtungen im Sachunterricht (z.B. Versuche).“
„Wir sind als Beobachter und Kundschafter unterwegs.“
„Wir führen ein Spiel durch und berichten über die Regeln“.
„Wir schreiben Tagebuchaufzeichnungen.“
„Wer kann erraten?“
Auch der Brief als nicht eindeutig einzuordnender Aufsatztyp (persönlicher Brief, sachbezogener Brief) erhält eine Widmung.

Aufgrund der im Vorwort skizzierten Aufgaben des Fachbereichs Deutsch und der besonderen Aufgaben, die dem Aufsatzunterricht zukommen, liegt es auf der Hand, daß die Kinder sowohl im erlebnisbetonten als auch im sachlichen Stil geschult werden müssen. Fraglich ist es allerdings, ob die Kopflastigkeit und die nahezu ausschließliche Indoktrination von Sachthemen, die lange Zeit in den Abschlußklassen der Hauptschulen stattfand und die heute in den weiterführenden Schule immer noch stattfindet, nicht mit einem natürlichen Gegengewicht ausgestattet werden könnten.
Im Schulalltag ist nämlich beobachtbar, daß es manchem Schüler, der in der Grundschule noch schöpferisch mit der Sprache umgehen konnte, beim Übergang zum sachlichen Stil plötzlich die Note verhagelt.

Auf eines jedoch muß an dieser Stelle ebenfalls schon hingewiesen werden – nämlich das blinde Gegenrudern der Kultusminister:
Vor etwa zehn Jahren wurde in Bayerischen Hauptschulen die sogenannte „Erörterung“ abgeschafft und statt dessen die sog. „Textarbeit“ eingeführt.
(Dazu demnächst mehr.)


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Norbert Schäbler
09.06.2004 11.56
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Maßnehmen

Gesturs Einspruch führt zu einer Wesentlichkeit im Bereich der Bewertung, geht es hier doch um die subjektive Erwartungshaltung einer Lehrperson, die sich in möglichst hohem Prozentsatz decken sollte mit dem Testergebnis des Schülern.

Hierbei gilt es festzuhalten, daß in unserer modernen Gesellschaft jeglicher Nachweis subjektiver und unangemessener Bewertung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, denn Eltern und das Rechtswesen haben in diesem Punkte ihre Einflußnahme verstärkt.
Das Kultusministerium seinerseits hat darauf mit einer Objektivierungshysterie reagiert.

Überspitzt formuliert sind die pädagogischen Motive und Maßnahmen zu einem verwaltungstechnischen Rechtsakt erstarrt ...

Wir sind uns hier alle darüber einig, daß Willkür eingedämmt werden muß. Das gilt vor allem für Autoritätspersonen, die ihre Macht mißbrauchen, wobei zum Kreis der Autoritätspersonen sicherlich jede einzelne Lehrperson gehört, da sie täglich mit Formen von Recht und Unrecht konfrontiert wird – und die gleichermaßen gerecht oder ungerecht handelt.
Laut Schüleräußerungen nehmen übrigens die Prädikate „gerecht“ und „streng“ die obersten Plätze innerhalb der Bewertungsskala von Lehrern ein.

Wir sollten uns aber auch darüber klar werden, daß bei den Schülern, ohne die der Lehrprozeß ja gar nicht ablaufen könnte, ebenfalls die Willkür eingedämmt werden muß, und hier liegt ja spiegelbildlich zur Lehrerautorität die Autorität eines Schülers vorwiegend im Bereich der Pflichten. Lehrer erwarten die Tugenden „Fleiß“, „Gründlichkeit“, „Kreativität“, „Abstraktionsfähigkeit“, „Durchhaltevermögen“ ..., wobei diese Tugenden teilweise vorhanden sind, teilweise im Unterrichtsprozeß eine Förderung erfahren, oder sogar erst geweckt werden.

Wenn man sich letztlich über eine Bewertungsskala einigen will, dann muß es wohl erlaubt sein, die beiden Partner im Lernprozeß zusammenzuführen auf ein von beiden Teilen anerkanntes Maß.

Ich frage deshalb zum Schluß (über Bewertungsmethoden und -schlüssel wird in Folgebeiträgen zu sprechen sein):
Kann und darf ein Lehrer, der nachweislich in der Unterrichtssequenz seinen Schülern eine breite Palette von Inhalten vorgestellt hat, seine Notengebung staffeln und darauf bestehen, daß einem bestimmten Prozentsatz des gesamten Inhaltes ein genauer Punkte- oder Notenwert zugeordnet wird?
Darf ein Lehrer in verringertem Maße seine Notengebung einfließen lassen, wenn er zuvor die rechtschriftlichen Besonderheiten nachweislich eingeübt hat?
Darf ein Lehrer schließlich darauf bestehen, daß die zuvor eingeübten grammatikalischen Besonderheiten in die schriftliche Arbeit unbedingt eingebracht werden müssen?






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gestur
09.06.2004 10.37
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Deutsch als Sprache

Lieber Herr Schäbler,

D'accord zu allem, was Sie vorgetragen haben. Das gilt ebenso für den Unterricht in lebenden Fremdsprachen. Aber was mich stört, ist die Bewertung von Inhalten. Das Schreckgespenst war in der Schule immer die Note: „Wesentliches nicht erkannt.“ Das hat mit der Sprache nichts zu tun. Wie schon Platon mit den Sophisten vorgeführt hat, kann man mit eleganter Sprache den größten Unsinn hochstilisieren: „Ton hätto logon kreito poiein (die schächere Sache stärker machen, der schlechteren Sache zum Sieg verhelfen).“ Außerdem haben die alten Griechen vorgeführt, wie man mit eleganter Rhetorik von Thesis und Antithesis zur Synthesis finden kann. Vor Gericht und in der Politik braucht man das auch heute. In diesem Punkt habe ich den Griechisch-Unterricht in besserer Erinerung als den Deutsch-Unterricht. Und Shakespeares „Julius Cäsar“ mit der Rede des Antonius, auch in dem Schwarzweiß-Film-Klassiker mit Marlon Brando.

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Norbert Schäbler
09.06.2004 10.08
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"Aufsatzerziehung"

Der Begriff „Aufsatz“ ist offensichtlich ein Relikt der Vorzeit. In den Nachkriegslehrplänen Bayerns kommt er nicht vor. Statt dessen wird gesprochen vom „mündlichen oder schriftlichen Ausdruck“, von „mündlicher oder schriftlicher Sprachgestaltung“ oder von den Lehrplanbereichen „Sprechen und Gespräche führen“ bzw. „Für sich und andere schreiben“ (siehe Lehrplan für bayerische Grundschulen/2003).
Im Prinzip ist es allerdings egal, welchen Namen man dem Kinde gibt, denn das, was zu tun ist, erfordert die Fähigkeit und die Fertigkeit, sich mündlich oder schriftlich einer gestellten Aufgabe spontan (im eigentlichen allerdings erst nach reichhaltiger Vorübung/siehe unten) zuzuwenden.

Sich mündlich und schriftlich ausdrücken können (argumentieren und begründen, allgemein verständlich formulieren und informieren, Artikulationsweisen beherrschen ...) sind höchste Ziele des gesamten Schulfaches Deutsch. Zu verwirklichen sind sie nur dann, wenn die anderen Fachbereiche (Sprachlehre und Sprachkunde, Rechtschreiben und Lesen) ihre Zuliefererdienste leisten.
Fachlich werden diese Dienste als „unterstützende Aufsatzarbeit“ bezeichnet.

Unterstützende Aufsatzarbeit verlangt die Planung einer Lehrsequenz.
Zu Beginn dieser Abfolge einzelner Unterrichtsstunden steht die didaktische Analyse. Hierbei wird ermittelt, was später herauskommen und in der Leistungskontrolle getestet werden soll.
Dieser Analyse schließt sich die „Bestückung“ mit Fakten und Lernwissen an. Gründliche Bestückung sichert den später abgefragten Lernzuwachs des Schülers nach allen Seiten hin ab.
Handelt es sich z.B. um den Aufsatztyp „Nacherzählung“, so könnte im Fachbereich „Lesen“ das Wesensmerkmal von Fabeln erschlossen werden, im Fachbereich Sprachlehre wäre der Gebrauch von direkter und indirekter Rede und die Aufgabe von Bindewörtern zu behandeln, und rechtschriftlich würde sich z.B. die Zeichensetzung bei Haupt- und Nebensätzen anbieten. Daneben wären Wörter, die im späteren Test vorkommen, zuvor in sog. Nachschriften einzuüben.

Eines wird hier schon klar. Aufsätze entspringen nicht irgendeiner Willkür des Lehrers – sie sind nicht etwa wohltuende Stillarbeit, in der ein Lehrer nichts zu tun hat, außer die Unterschleifversuche seiner Schüler zu ahnden –, sondern sie sind der Höhepunkt eines zielbestimmten unterrichtlichen Vorgehens, dem später noch unsägliche Nacharbeit folgt.
Über allem steht im übrigen die Maxime, die für sämtliche schulischen Lernzielkontrollen gilt:
„Abfragen und bewerten kann man nur das, was zuvor eingeübt wurde.“

Blieben noch die beiden Darstellungsweisen innerhalb der Aufsatzerziehung:
1. Die subjektiv-persönliche Darstellungsweise (schwerpunktmäßig für 7 – 10jährige, im Bereich der Grundschule vorherrschend).
2. Die objektiv-sachliche Darstellungsweise (vorwiegend im Bereich von Hauptschulen und weiterführenden Schulen Schwerpunkt)

Es muß nicht erörtert werden, daß die sachliche Darstellungsweise in großem Maße von inhaltlicher und stofflicher Reichhaltigkeit abhängt. Ein Lehrer, der z.B. ein sozialkritisches Thema (Stellung Mann – Frau) zum Gegenstand der Lernzielkontrolle macht, wird zum einen im Bereich der Sozialkunde das Thema „Familie“ abhandeln, und er wird u.a. Zeitungslektüre betreiben und dabei auf Familientragödien und moderne partnerschaftliche Lebensformen abheben.

Unterstützende Aufsatzarbeit gibt es in sämtlichen Schulbereichen. Es gehört zur Pflicht eines Lehrers, gründliche Vorbereitung zu betreiben. Die an anderem Ort in diesem Forum geschilderte Lehrerwillkür entspricht nicht den eindeutigen Vorschriften und dem in der Schule weitestgehend praktizierten zielgerichteten Lehrverfahren.

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Norbert Schäbler
08.06.2004 16.19
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Leistungsprädikat: "Deutschnote"

In schulischen Fachbereichen gibt es seit jeher Noten, auch wenn sich eine Gruppe von Psychologen inzwischen durchsetzen konnte und erfolgreich die Ziffernbewertung innerhalb der beiden ersten Schuljahre beseitigte. (Dafür hielten im übrigen sog. Kopfnoten Einzug in die Bewertungen. Teilweise sind sie verletzender als die übliche Notenskala).

Bestrebungen, den gesamten Grundschulbereich von der Ziffernbewertung, (sprich: einem Leistungsprädikat), freizuhalten, scheiterten, gaben aber denen Aufwind, die meinten, daß man die in die Wiege gelegte Muttersprache unter keinen Umständen einem Notenstreß unterziehen dürfe.
Deren Erfolg war es, die Muttersprache entschlackt zu haben, und sie führten mit ihrem Eingriff ein langjähriges Bewertungssystem ad absurdum. Sie sorgten dafür, daß die Notengebung im Fachbereich Deutsch ihre objektive Basis verlor, und daß ein ehemals vielseitiger und abgewogener Fachbereich seinen Leistungscharakter einbüßte.

In Folgebeiträgen werde ich vom Versuch objektiver Notengebung in meiner 25jährigen Lehrtätigkeit berichten. Ich werde hierzu die verschiedenen innerfachlichen Disziplinen werten und das sinkende Anspruchsniveau des gesamten Fachbereichs beurteilen.

Interessierte Fragen könnten meinen Ehrgeiz steigern und dafür sorgen, daß auch orientierungslose Schüler eine verbindliche Antwort bekommen.

Der Anlaß für diesen Leitfaden ist nämlich die Äußerung eines Schülers der 10ten Klasse, die aufgrund rechtschriftlicher Probleme und in ihr gebündelter Scheinargumente bedenklich erscheint.





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