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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
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Fritz Koch
05.01.2005 11.38
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Die nächste technische Weiterentwicklung ist die akustische Spracheingabe

in den Schreibkomputer.
Dann macht uns der Computer zu Analphabeten, weil er alles besser weiß. Dann sind wir wieder im Mittelalter oder im alten Orient, wo die Schreiber den Text gesagt bekamen und schrieben, wie sie es verstanden und für richtig hielten. Aber die waren meist gebildeter als ein Schreibcomputer.

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Karin Pfeiffer-Stolz
05.01.2005 10.55
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Schon mal darüber nachgedacht?

Die meisten kreativen Wortschöpfungen der Getrenntschreibung und auch Großschreibung gehen auf das Konto der automatischen Korrektur bei Word. Viele Schreiber verlassen sich darauf, was das Programm ihnen vorschlägt, das heißt, sie schreiben in Wirklichkeit nicht mehr selbst, sie „werden geschrieben“ (durch die Maschine).

Hier haben wir es mit etwas noch nie Dagewesenem zu tun: Der Schreiber verliert den Bezug zu seinem Geschriebenen und weiß eigentlich gar nicht, welche Form die Wörter haben sollen, die er da zu Papier bringt. Denn in unserer schnellebigen Zeit geht Otto Normalschreiber nicht hin und liest seinen Text aufmerksam durch, schon gar nicht hinsichtlich der Orthographie. Dafür ist ja das Korrekturprogramm da.

Nun muß man sich fragen, welche praktischen Folgen dies langfristig auf Schreib- und Leseverhalten erzeugen wird. Ich tippe auf eine schleichende Entfremdung zwischen Mensch und geschriebenem Text. Und weil die Lesbarkeit von maschinell er- und entstellten „Dummtexten“ leidet, wird auch der Leser daran keine rechte Freude haben. Was keine Freude bereitet, meidet der Mensch, das ist ehernes Gesetz.

Was passiert also, wenn die Menschen künftig nicht mehr selbst schreiben, sondern nur noch eine Maschine bedienen, die für sie schreibt? Sie verstehen oft nicht, was diese Maschine „ausspuckt“. Sie verlassen sich darauf, daß es die Maschine schon richtig machen wird. Ihr eigener Text muß ihnen doch fremd sein, oder? Vergeblich suche ich nach positiven Aspekten dieser „Bequemlichkeit“.

Wäre nun die Schriftsprache geblieben, was sie war: ein vertrautes System, dessen Kontinuität gewahrt bliebe (also ohne Willküreingriffe und unlogische, erzwungene Veränderungen), dann wäre meines Erachtens der Schaden durch den Einsatz von Maschinen begrenzt. So aber kreieren Softwareprogramme ein Deutsch, das es bisher nicht gab. Zum erstenmal in der Geschichte der Menschen beherrschen Maschinen die Entwicklung der Sprache.

Wie denken die anderen darüber? Was kommt? Was wäre zu tun?
__________________
Karin Pfeiffer-Stolz

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Fritz Koch
18.12.2004 11.41
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"nicht tot zu kriegen" ist eine besonders typische Überreaktion

der Neuschreiber, denn es ist auch neu falsch.

Genau genommen ist es die Antwort auf den klassischen Steckbrief: „Gesucht, tot oder lebendig.“

Gibt es einen wissenschaftlichen Ausdruck für solche Überreaktionen?

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Jürgen Kern
18.12.2004 09.47
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Jawohl, die Trennung in der neuen Rechtschreibung ist schon eine Sache für sich.
Früher trennte man vollkommen logisch „Sitz|ek|ke“, heute „Sitz|e|cke“!
__________________
Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!

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margel
16.12.2004 08.14
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Beruferaten

Wissen Sie, was ein „Schlektor“ ist? Nein? Dann fragen Sie bei der „Ostfriesen-Zeitung“ an: "...kam Fort...zunächst als Student, später als Austau-schlektor“. (Hat wahrscheinlich irgendetwas mit der Wartung von Tiefkühltruhen zu tun)

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Camille Liebhäuser
15.12.2004 21.48
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NEU!
ENDLICH!

Die Rechtschreibreform spiegelt sich im Spiegel jetzt auch im Englischen wider:

. . .
Eisenman lernte, dass sein Humor, wie er heute sagt, „missunderstandings“ auslöste. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,333026,00.html
. . .



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Theodor Ickler
12.12.2004 17.15
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Was in der Schule geschieht

Aufgabenblatt Deutsch, 6. Klasse: selber Schuld!
__________________
Th. Ickler

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Christian Melsa
16.08.2004 11.57
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Das spricht für den deskriptiven Ansatz. Auch wenn die Rechtschreibfehler sogar bei Google immer noch in der Minderheit sind – aber die einzigen wirklich häufig vorkommenden in dieser Liste wären doch durchaus hinnehmbar. Oder was würde gegen die Zulassung von „garnicht“ oder „desweiteren“ als Varianten sprechen?

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Reinhard Markner
16.08.2004 11.14
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Deutschland sucht den Rechtschreibfehler

http://www.frank-roesler.de/dsdr.html

Falsche Schreibweise abs. Anzahl (rel. Häufigkeit) richtige Schreibweise abs. Anzahl (rel. Häufigkeit)
garnicht 125.000 (41,95%) gar nicht 173.000 (58,05%)
desweiteren 216.000 (35,76%) des weiteren 388.000 (64,24%)
wiederspiegeln 14.900 (17,29%) widerspiegeln 71.300 (82,71%)
entgültig 19.200 (10,90%) endgültig 157.000 (89,10%)
wiederlich 1.770 (10,62%) widerlich 14.900 (89,38%)
für's 188.000 (9,41%) fürs 1.810.000 (90,59%)
Rechtssprechung 33.700 (7,40%) Rechtsprechung 422.000 (92,60%)
Reperatur 64.500 (6,49%) Reparatur 929.000 (93,51%)
seperat 20.000 (4,81%) separat 396.000 (95,19%)
Entgeld 9.380 (4,33%) Entgelt 207.000 (95,67%)
Vorraussetzung 45.200 (3,75%) Voraussetzung 1.160.000 (96,25%)
Entäuschung 3.130 (2,32%) Enttäuschung 132.000 (97,68%)
Standart 535.000 (2,08%) Standard 25.200.000 (97,92%)
Wiederspruch 4.270 (1,99%) Widerspruch 210.000 (98,01%)

Die Originaltabelle von Frank Roesler enthält auch noch „einziges/einzigstes“, was offensichtlich nichts zur Sache tut.

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Theodor Ickler
06.07.2004 07.57
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Festliches Durcheinander

Festliches Durcheinander
Lehmberg, Maik (Hg.): Sprache, Sprechen, Sprichwörter. Fs. f. Dieter Stellmacher zum 65. Geburtstag. ZDL-Beiheft 126, 2004

(teils reformierte, teils alte Rechtschreibung)

dass es sich um dentale Verschlußlaute handelt (366)
im übrigen (usw.)
87jährig (454)
75jähriger (97)
als erstes (50)
im ganzen (49)
läßt (52)
lässt sich festhalten, daß (294)
im We-sten (466)

und viele Druckfehler

Darin auch ein Beitrag von Stickel-Nachfolger Eichinger:
in soweit (442)
auf italienisch (446)
im allgemeinen (447)
biedermaierlich (448)
noch mal (450)


--

Magister et amicus. Fs. für Kurt Gärtner zum 65. Geburtstag, hg. von Václav Bok und Frank Shaw. Edition Praesens 2003.
(teils reformierte, teils alte Rechtschreibung, dasselbe Durcheinander wie oben)

Über solche Festschriften können sich die Beschenkten kaum freuen. Wahrscheinlich merken sie nichts, weil sie so etwas ohnehin nicht lesen.


__________________
Th. Ickler

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gestur
05.07.2004 14.19
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Die vielen Fehler "das" statt "dass" und "dass" statt "das"

könnten leicht vermieden werden, wenn im Deutschen nach englischem Vorbild der A.C.I. (Akkusativ cum Infinitiv) zugelassen würde und wenn Nebensätze durch Partizipien ersetzt werden dürften. Kreative Stilisten sollten schöne Partizip-Perfekt-Aktiv-Konstruktionen erfinden und anbieten.

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Reinhard Markner
05.07.2004 13.37
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Danke

Von wem ist der Text eigentlich ? Ich konnte das Fenster nicht öffnen, aus irgendwelchen technischen Gründen.

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margel
05.07.2004 11.16
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Luftig bis windig

Vom Sprachlichen einmal abgesehen: Es gibt kaum etwas Deprimierenderes als die dort versammelten Texte. Schon nach kurzer Zeit stellten sich bei mir Schwindel und leichte Übelkeit ein. Wieder einmal beglückwünschte ich mich selbst dazu, mich fast 30 Jahre lang an diesem Glibber vorbeigemogelt zu haben.

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Carsten Zander
05.07.2004 11.12
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Re: Qualitativ hochwertig

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Reinhard Markner
„Qualitätssicherung in Schleswig-Holstein's Schulen“

Überschrift auf http://www.schulleitung.de


Weiter unten im Text:
„Für die Evaluation wurden ein sog. Qualtitäshandbuch erarbeitet, dass u.a. detaillierte Fragenkataloge für die Beteiligten enthält. "

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Reinhard Markner
05.07.2004 10.19
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Qualitativ hochwertig

„Qualitätssicherung in Schleswig-Holstein's Schulen“

Überschrift auf http://www.schulleitung.de

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