Saar-Echo
KULTUR (06.10.2004 18:48)
Schaden von der deutschen Sprache abwenden
Prominente unterzeichnen Frankfurter Appell zur Rechtschreibreform

Eine Frau legt das Wort Rechtschreibreform auf ein Scrabblespielbrett, auf dem auch eine Bild-Zeitung und Der Spiegel liegen. Der Axel Springer-Verlag vollzieht in Sachen Rechtschreibreform die Kehrtwende. Andere Verlage haben sich noch nicht entschlossen, ob sie zur alten Rechtschreibung zurückkehren werden. Foto: Thomas Lohnes/ddp
Frankfurt/Main. In einem Frankfurter Appell zur Rechtschreibreform haben am Mittwoch zahlreiche prominente Reformgegner die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder zur Rücknahme der neuen Regeln aufgefordert. In dem auf der Frankfurter Buchmesse verbreiteten Appell fordern sie die Verantwortlichen auf, weiteren Schaden von der deutschen Sprache und Literatur abzuwenden, die Kluft zwischen Schule und Literatur zu überwinden, statt sie zu vertiefen, weitere unabsehbare Kosten zu vermeiden und nach acht Jahren zunehmender Verwirrung das Experiment Rechtschreibreform zu beenden.
Zu den Unterzeichnern gehören zahlreiche Wissenschaftler und Schriftsteller. Unter anderen haben den Appell Hans Magnus Enzensberger, Klaus von Dohnanyi, Günter Grass, Thomas Hürlimann, Siegfried Lenz, Sten Nadolny, Marcel Reich-Ranicki, Günter Wallraff, Martin Walser und Klaus Zehelein unterzeichnet.
Initiiert wurde der Protest vom selbst ernannten Rat für deutsche Rechtschreibung, der sich im August in München gegründet hatte und dem unter anderen der als Rechtschreibreformgegner bekannt gewordene bayerische Studiendirektor Friedrich Denk angehört. (ddp)
|