Dieter E. Zimmer
Buchbesprechung:
Dieter E. Zimmer Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit
2005, 367 S., 21 cm, gebunden
bei Hoffmann & Campe
ISBN 3455094953
23,00 EUR
>>Sprache ist in Bewegung, in vielfältigen Bewegungen, und jeder muss sich bewusst oder unbewusst ständig entscheiden, welche dieser Veränderungen er mitmacht. Aber woran soll man sich orientieren? Was ist eigentlich ein guter Sprachgebrauch? Gibt es dafür Regeln, Normen?
Dieter E. Zimmer macht sich auf die Suche nach einer Antwort und gerät dabei in unheimliche Gebiete wie den Sumpf der Rechtschreibreform, die Abgründe der Privaten Spontanen Alltagsschriftsprache (PSA), die Klippen von McDeutsch, und er dringt tief in die Zusammenhänge zwischen Denken und Sprechen vor, dorthin, wo das Sprechen aus dem Denken entsteht und dieses mehr oder weniger gut wiedergibt.
Ein grundlegendes Buch voller überraschender Einsichten für alle, die Sprache mit Bedacht verwenden und vermitteln nicht nur in Redaktionsstuben und Klassenzimmern.
Dieter E. Zimmer, geboren 1934 in Berlin, studierte Literatur- und Sprachwissenschaft, unter anderem in den USA, lebte von 1959 an in Hamburg, bis 1999 als Redakteur der Zeit, und zog erst vor kurzem in seine Heimatstadt zurück. Er ist Herausgeber und Übersetzer literarischer Werke (von Nabokov u. a.) und Autor bekannter Bücher wie So kommt der Mensch zur Sprache, Deutsch und anders und Die Bibliothek der Zukunft.<<
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/792648
______________
Wetterleuchten im Zimmer? Will er widerrufen?
Zimmer ist nicht dumm; aber es war nicht klug von ihm, daß er damals den „Reform“wölfen voranheulte. Und bei näherem Nachdenken stelle ich fest, daß diese Zeit keine Zeit der Unverbesserlichkeit der Sprache ist. Neue Denkmuster und neue Begriffe erfordern fortlaufend Verbesserungen der Sprache. Es muß noch viel geschehen.
__________________
Detlef Lindenthal
|