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Detlef Lindenthal
03.01.2006 23.12
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Gleichschaltung und Gleichschaltung

>>02.01.2006
Noch ein Rechtschreibstreit
von Saskia Jansens

Ein Streit um die Rechtschreibreform spaltet die Niederländer. Große Medienhäuser haben zum Boykott aufgerufen. Das wichtigste Wörterbuch „Van Dale“ ist allerdings auf die Linie der Befürworter. Die Reform sollte Unstimmigkeiten der vor zehn Jahren durchgeführten ersten Rechtschreibereform bereinigen. Doch stattdessen stiftet sie Unsicherheit und Verwirrung. Namhafte Medienhäuser gehören zu den Kritikern, so dass die Gegner nicht mehr als konservative Querulanten hingestellt werden können.

Vier nationale Zeitungen, verschiedene Magazine, berühmte Autoren und sogar der Herausgeber eines Wörterbuches sprechen sich gegen die Reform aus. Die neuen Regeln seien auch für Niederländer kaum nachvollziehbar, argumentieren sie. Wieso soll Kerstmis (Weihnachten) und Kerstman (Weihnachtsmann) groß geschrieben werden und christus klein? Auch so genannte Vereinfachungen, welche die Bedeutung von Wörtern ändern, erregen Unwillen. Die Streichung des Akzents in „appèl“ (Appell) macht aus dem Wort einen „appel“, was auch Apfel bedeutet. Die Welle des Protests zieht sich durch alle Schichten. Selbst einige Lehrer wollen sich nicht an die neue Rechtschreibung halten. Die Vereinigung der Sprachlehrer befürchtet, dass das Hin und Her über die Reform die Moral der Schüler untergraben könnte. Sie hat deshalb bei Erziehungsministerin Maria van der Hoeven angefragt, ob diese neuen Regeln wirklich notwendig seien. Die Ministerin dürfte sich kompromissbereit zeigen. Sie könnte den Schulen eine Übergangsfrist einräumen.

Die größte niederländische Zeitung „De Telegraaf“ steht auf der Seite der Befürworter. Die Reform sei zwar nicht perfekt, aber doch die beste Lösung. Auch die „Genootschap Onze Taal“ (Gesellschaft Unsere Sprache), ein einflussreicher Verein mit 40 000 Mitgliedern, ist bereit, die neuen Regeln mitzutragen. Die Gesellschaft veröffentlicht ihr eigenes Handbuch der offiziellen Rechtschreibung – mit eigenen Alternativen. Nach der vorangegangenen Rechtschreibereform hatte sie ein ähnliches Handbuch herausgegeben, das reißenden Absatz fand und das offizielle „Groene Boekje“ (Grünbuch) verdrängte. Auch „Van Dale“, das größte niederländische Wörterbuch, hat sein Einverständnis zur Reform gegeben. Dies könnte die Wogen ein wenig glätten. Sowohl für Freunde und Feinde der Reform ist die Gleichschaltung der beiden großen Wörterbücher „Van Dale“ und „Groene Boekje“ ein Segen. Damit wird es wenigstens beim Scrabble weniger Streitigkeiten geben.<<
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10621480/492531/

______

Deutsche Duckmäuserjournalistik:
Mit dem Verweis auf Scrabble wird lächerlich gemacht, was in Wirklichkeit ein Hochpolitikum ist, und über die (insbesondere logischen) Schwierigkeit der Sachlage wird hinweggebügelt. Der Satz „Sowohl für Freunde und Feinde der Reform ist die Gleichschaltung der beiden großen Wörterbücher „Van Dale“ und „Groene Boekje“ ein Segen.“ ist, mit Verlaub, Schwachsinn, denn auch Frau Jansens weiß keinen Weg, wie die schwarz auf weißes, geduldiges Papier gedruckten Wörter der bisherigen Wörterbücher sich ändern könnten – sie werden sich nicht ändern!
Auch in den Niederlanden jetzt also Wörterverbote; wer fortan noch appèl schreibt, bekommt einen Fehler angestrichen – Frau Jansen ficht das nicht an.
Das ist systemtreue Berichterstattung wie in Diktaturen und Bananenrepubliken.
__________________
Detlef Lindenthal

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1
19.12.2005 15.52
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>>Medien-Protest mit verhärteten Fronten
Streit um niederländische Rechtschreibreform

Eine in den Niederlanden für 2006 geplante Reform der Rechtschreibung sorgt dort für Proteste mit neuerdings verhärteten Fronten. Drei niederländische Tageszeitungen und der niederländische Rundfunk (NOS) wollen die neuen Regeln nicht wie vorgesehen zum 1. August 2006 anwenden, teilten die Medien am Samstag mit.

Die Vorschriften seien absurd und inkonsequent und machten die Sprache von insgesamt 22 Millionen Menschen undeutlich und hässlich, erläuterten sie in eigenen Kommentaren.
»De Telegraaf«, die auflagenstärkste Zeitung der Niederlande, schloss sich der Erklärung zwar nicht an. Das Blatt bezeichnete die Aktion der anderen – unter ihnen »de Volkskrant«, »Trouw« und »NRC Handelsblad« – aber als logisch. Zugleich wird kritisiert, dass viele Zeitungen künftig eine andere als die offizielle Schreibweise propagierten.
Auch drei Wochenzeitschriften lehnen nach eigenen Angaben die Umsetzung der Reform ab.Der von den Niederlanden, Flandern und Surinam gebildete Ausschuss zur Regulierung des Niederländischen (»Nederlandse Taalunie«) will jedoch den Forderungen nach Rücknahme der Reform nicht folgen.<<

http://www.netecho.info/schlagzeilen/rubrik.asp?a=%7B8AD12865-BCB0-4D4D-9473-226AAC18EC0A%7D

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Detlef Lindenthal
17.12.2005 23.09
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Niederländische Rechtschreib„reform“

>> Übrigens: wenn Sie Bücher von vor etwa 1998 kaufen, sind diese in der alten Rechtschreibung abgefaßt. Das gilt auch für Wörterbücher!
Sie können das auf folgende Weise prüfen:
Früher war für zweisilbige Wörter wie kippensoep, vrouwenmantel (die 1. Silbe war ein Substantiv mit -n- in der Mehrzahl), die Regel:
1. Teil in der Bedeutung Mehrzahl: ein Zwischen-n. In der Bedeutung Einzahl: nicht.
Es hieß also: denneboom, dennenbos; kippesoep, kippenhok; muizeval, paardebloem; muizenplaag, paardenfokkerij.
Jetzt gibt es das Zwischen-n immer, außer bei Pflanzennamen oder wenn bei der 1. Silbe die Mehrzahl auf -s und -n endet: z.B. gedachtegoed = Gedankengut (de gedachten/gedachtes = die Gedanken); aber jetzt mit dem Zwischen-n: dennenboom, kippensoep (= Hühnersuppe), muizenval, aber noch: paardebloem (= Löwenzahn: Pflanzenname!).

Die niederländische Rechtschreibreform ist für viele hierzulande genau so ein Alptraum (oder jetzt: Albtraum) wie es ihr deutsches Gegenstück wohl bei Ihnen ist. Nur die neue Regel für das ß (nur nach langem Vokal oder Diphtong (oder Diftong?), sonst: ss) finde ich eine klare Verbesserung.
Aber: wir Niederländer bleiben bei: sieraad für Zierrat (statt: Zierat).
Und die vielen französischen Lehnwörter bei uns! Ist es: pate, pâté oder pâte oder paté ? Ist es café oder cafe? Ist es crocus oder krokus?
Es heißt jetzt wieder: product, constructie, insect, statt: produkt, konstruktie, insekt.
Die neuen Regeln sind leider nicht konsequent. Also, am besten schlägt man jedes Wort französischer Herkunft im Wörterbuch nach (oder man benutzt die betreffende Funktion in der Textverarbeitungssoftware: diese wurde von Microsoft bereits 1999 an die neue Rechtschreibung angepaßt).
Auch für englische Lehnwörter, die es in Hülle und Fülle u.a. im Computer-, Management- und Sportbereich gibt, gelten jetzt niederländische Grammatikregeln:
engl. to update = aktualisieren, z.B. von Software: updaten; ik updatete (Vergangenheit), ik heb het programma geüpdatet.
engl. to lease= auf längere Zeit mieten: ik heb een Mercedes geleast. Früher sah man manchmal die englischen Formen: ik heb ge-updated, geleased.
Diese sind jetzt falsch. Aber was jetzt „richtig“ ist.... Diese Ungeheuer, „Unwörter“, sind meiner Meinung nach eine Beleidigung, ja eine Vergewaltigung unserer Sprache!!!

Das Trema (Umlautzeichen auf dem Vokal zur Silbentrennung) ist auch vielerorts verbannt worden. Es steht nur noch, wenn Verwirrung vermieden werden soll:
coördinaten (Koordinate), geürbaniseerd (urbanisiert). Aber manchmal müss man stattdessen einen Bindestrich benutzen: zee-egel (Seeigel), aber: ree-en oder reeën? (Rehe).
Wie die Regel genau ist, weiß ich immer noch nicht genau. Aber die Flamen: die wissen es, denn viele dieser Neuerungen sind von Belgien ausgegangen. Und die Reform der Orthografie (Orthographie?) ist in einem belgisch-niederländischen Staatsvertrag festgelegt worden. <<
http://www.infos-fuer-alle.de/niederlaendisch/nlAnmerkungen.html

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Detlef Lindenthal
17.12.2005 22.39
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Niederlande

>>Tauziehen über die Einführung der niederländischen Rechtschreibreform
In den Niederlanden zeichnet sich ein Tauziehen über die Einführung der niederländischen Rechtschreibreform ab: die wichtigsten niederländischen Tageszeitungen kündigten an, die herkömmliche Schreibweise beizubehalten, abgesehen von einigen kleinen Änderungen. Am 1. August 2006 soll die Reform eingeführt werden. Von den flämischen Herausgebern verlautete heute, man werde sich dem Protest wahrscheinlich nicht anschließen, man habe sich aber noch nicht ernsthaft mit der Frage befasst [ * ].
17.12.2005 14:31 [International]<<
http://www.brf.be/nachrichtenex/shownachricht?id=31246
Belgischer Rundfunk (arbeitet mit DLF zusammen)

__________

[ * ] Wie die Erfahrung gezeigt hat, haben Zeitungen bei der ernsthaften Befassung mit Rechtschreibfragen oftmals und jahrelang erhebliche Schwierigkeit.
Welch eine verlogene Ausdrucksweise: Man werde sich dem Protest wahrscheinlich nicht anschließen.
„Gehst du mit saufen?“ – „Ich werde mich der Entsagung wahrscheinlich nicht anschließen.“
__________________
Detlef Lindenthal

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