Re: Weiterhin verweigern
So will ich es denn mit rrbth halten und ziehe mich in meine Bibliothek zurück.
In Basel, wo ich wohne, hat letzthin eines der letzten sorgfältig geführten und gutbestückten Buchantiquariate der Schweiz die Türe für immer geschlossen, nach 60 Jahren! Leider ist es mir während meiner Lebzeit nicht gelungen, mir die Fähigkeit anzueignen, solche Verluste ohne Melancholie zu ertragen, und da es sentimentalen Menschen wie mir kaum gelingt, ihre Wut zu unterdrücken, kann ich mich nicht mit geheuchelten freundlichen Grüßen aus diesem Forum verabschieden.
Es wird – ich spüre es – ein Abschied in Etappen sein, begleitet von vielen Flüchen.
Die studierenden Küken, welche dem Konrad Lorenz der deutschen Sprache ins Forum „Schrift und Rede“ gefolgt sind, konnten wohl nicht anders, als ihrer professoralen Leitgans zu folgen, um piepsend die Spreu der „Forschungsgruppe Deutsche Sprache“ aufzupicken und sie danach, leer zu schluckend, herunterzuwürgen. Es könnte ja möglich sein, daß diese flauschigen Bälle mir sprachlich turmhoch überlegen sind und vor Entzücken hüpfen, wenn ihre Führerin meine diesbezügliche Unbedarftheit wissenschaftlich nachzuweisen versteht. Aber, so frage ich, ist die deutsche Sprache heilig? Seit der „Biblia Germanica“ wissen wir, daß tiefgläubige Bleisetzer und Typographen anstatt „Herr“ „HERR“ zu setzen geruhten, um Gott, den Herrn, zur ehren. – Nun denn: Wenn die deutsche Sprache heilig sein soll und eine Gruppe von Forschern meint, dies durch Großschreibung zum Ausdruck bringen zu können, dann sollen sie mir verflucht sein.
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