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Detlef Lindenthal
06.03.2007 09.28
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Detlef Lindenthal schrieb:

Sigmar Salzburg schrieb:
... nie solche Bastard-Orthographie ...
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Müßte es nicht richtiger heißen Bastardographie?
O, null Gugel für Bastardographie – mir ist ganz feierlich zu Mute.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
06.03.2007 09.26
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Sigmar Salzburg schrieb:
... nie solche Bastard-Orthographie ...
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Müßte es nicht richtiger heißen Bastardographie?
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Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
04.03.2007 21.42
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Kieler Nachrichten v. 2. 3. 2007

Fast möchte man meinen, es habe der Fotograf, der die Bildunterschrift auf Seite 17 Kultur/Szenen verfaßt hat, hier mitgelesen und ein Einsehen gehabt:

[Bild: Sting mit Chitarrone¹]
Rauhe Stimme und Lauten-Schlag: Sting auf Renaissance-Trip.
Leider wird das im Text nicht wiederholt:
… Sting mit seinem Dowland-Projekt in der Musikhalle
Hamburg – Am Ende ist der Brückenschlag gelungen, eine 90-minütige Versöhnung aus U- und E-Musik, eine Unterrichtsstunde in Renaissance, bei der Sting in der ausverkauften Musikhalle mehr Schüler denn Lehrer ist.

Von Tamo Schwarz

Für Sting liegt der Pop längst im Sterben. So nahm er Gesangsunterricht an der Schola Cantorum in Basel und ließ sich an der Laute unterweisen. Das Resultat besticht und enttäuscht gleichermaßen – durch Werktreue. Der 55-jährige Gordon Matthew Sumner
[Sting] ist es nämlich, der die Musik des [unbewiesen] irischen Komponisten und Lauten-Virtuosen John Dowland (1563-1626) für sich entdeckt und die Stücke vom Album Songs From The Labyrinth mit dem bosnischen Lautenisten Edin Karamazov auf die Bühne gebracht hat.

Karamazovs 20-minütige Ouvertüre, Bachs
Toccata und Fuge in d-Moll, wirkt zunächst deplatziert.
Bach schrieb zwar einmal „Pièces pour la Luth“, aber nie solche Bastard-Orthographie.
Später wird er Halt sein für Sting, der unter dem Jubel der 1600 die Bühne betritt, mit Stehkragen und Lackschuhen. Einige Male greift Sting selbst zur Bass-Laute, scherzt in charmantem Deutsch: „Den schwierigen Teil habe ich gerade gespielt.“

Die Liebhaberei in diesem Projekt ist authentisch, und doch mutet der Hauptteil des Konzertes wenig strukturiert an. Briefpassagen Dowlands, der unter anderem die Nichtbeachtung am Hof Elisabeth I. beklagt, schweben blass im Raume, entziehen sich des kontextualen Verständnisses
[!]. Musikalisch harmonieren Karamazov (mit starken Intermezzi) und Sting. Besonders ein Stück wie In Darkness Let Me Dwell entfaltet sich neu durch verhaltene Agogik, durch die Angerautheit, die kratzenden Flimmerhärchen der Stimme. …
Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, daß sich die englische Rechtschreibung seit dem 17. Jahrhundert kaum verändert hat, obwohl sie eigentlich den Sprachstand des 14. Jahrhunderts wiedergibt. Die deutschen Reformbetriebsamkeiten müssen den Engländern geradezu absurd vorkommen – und völlig traditions- und rückgratlos.

Das ficht so eine eiserne Reformlady wie die Schreibver-Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave nicht an. Diesmal wird ihr in den KN die Rubrik „Mein Tipp“ überlassen, die einmal „Mein Tip“ hieß, wie oben „Renaissance Trip“ – bis Leute ihres Schlages meinten, deutsche Schüler wären überfordert, das zu lernen. Die Programmempfehlungen sind nicht sehr originell, aber sie „outet“ sich:
... Wieder zu Hause, erwische ich vielleicht noch die letzten Ausläufer des Grand Prix Vorentscheid (ARD, 20.15 Uhr). Ich bin ein Fan von Sänger Heinz Rudolf Kunze, und bei seinem Konkurrenten Roger Cicero klingt doch zumindest der Titel seines Liedes viel versprechend: „Frauen regier'n die Welt.“
In ihrem Fall kann man nur sagen „leider“, denn sie hat zusammen mit der Kieler Parlamentarierbande einen erheblichen Anteil daran, daß die „Neue Rechtschreibung“ dem demokratischen Volksentscheid zuwider immer noch den Schülern eingebleut wird.

Über Heinz Rudolf Kunze wurde aus Hape Kerkelings Duden-Werbesendung „Deutschtest“ auf RTL 2005 von anderer Seite berichtet:
… Er hatte in sein Diktatheft einige Bemerkungen gegen die Reform hineingeschrieben (und auch die Forderung, ihn nach bewährter Rechtschreibung zu korrigieren, die Hape Kerkeling dann vorlas. Es gab Beifall vom ganzen Publikum. Kunze erläuterte seine Position kurz und erwähnte, daß sein nächstes Buch natürlich in der alten Rechtschreibung herauskäme.
Das „viel sprechend“ der Ministerin (oder das ihrer „Gostreiterin“) beweist, daß sie noch nicht auf dem letzten Stand der Entwicklung ist. Und auch in ihrem Ministerium gibt es (nur ganz) „allgemein bildende Schulen“.

—––––—

¹) Der korrekte Name für diese Laute mit Baßsaiten und veränderter Stimmung ist „der Chitarrone“ oder „die Theorbe“ (tiorba). Sie wurde von Dowland nicht verwendet. Die ersten zu seiner Zeit aus Italien eingeführten Instrumente wurden für eine Geheimwaffe der Papisten gehalten.
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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
02.03.2007 18.15
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Kieler Nachrichten v. 28.02.07

Hier verpetzen wir wieder die Lösung des …

LITERATURRÄTSELs
Wer schrieb was?


Was ich am liebsten mochte, war Gemüse und Schweinefleisch. Ich glaube, deshalb bin ich so alt geworden; durch das Schweinefleisch. Jeden Tag aß ich es, und nie hat es mir geschadet. Um Ferkelchen zu fangen, ging ich nachts zu den Bauernhöfen und paßte auf, daß mich keiner hörte. Ich griff mir das erste, das ich sah, am Hals, und mit einem fest angezogenen Seil legte ich es mir über die Schulter und rannte weg, und dabei hielt ich ihm gut die Schnauze zu.

Das waren noch Zeiten, als man in der Buchhandlung unbesehen solche Bücher kaufen konnte, ohne durch die neue Stussschreibung ständig an den heimtückischen Anschlag auf die Rechtschreibung erinnert zu werden. Der Rätselmacher schreibt zur Erläuterung:

Ob es nun das reichlich genossene Fleisch von Schweinen oder der mysteriösen jutías war, dass der der Sklaverei entlaufene Mann bereits einhundertvier Jahre auf dem Bu-ckel hatte, als er seine Geschichte dem kubanischen Autor erzählte, soll hier nicht entschieden werden. Dieser, ein Ethnologe und Schriftsteller, dessen Interesse zunächst dem Überleben afrikanischer Religionen in Kuba galt, brachte den ehemaligen Sklaven, der sich Jahre lang in den Wäldern versteckte, jedenfalls zum Erzählen, In ein Erzählen, dessen Zeitsprünge und Abschweifungen er in eine Form brachte, die erfolgreich den Versuch unternimmt, den Duktus der mündlichen Erzählweise beizubehalten und ihm trotzdem eine einigermaßen geordnete Struktur zu geben. Da es auf Kuba, wie der Autor schreibt, sehr wenig Dokumente gibt, die das Leben der Sklaven vor und nach ihrer Flucht belegen, machte der Tatsachenroman Furore.

Miguel Barnets Buch „Der Cimarrón“ erschien 1966. Vier Jahre später vertonte Hans Werner Henze Textteile als dramatische Erzählung, in der Bearbeitung von Hans Magnus Enzensberger.

Ich habe noch im Ohr, wie der alte Sklave Esteban Montejo schwärmt, früher seien die Frauen ganz anders gewesen. Allerdings waren in der Gesellschaft der Entrechteten die Sitten sicher nicht denen in ihrer ursprünglichen afrikanischen Heimat vergleichbar.

Enzensberger wurde in dieser Reihe schon mehrfach genannt.

Der Text kam Henzes damaliger politischer Einstellung entgegen. Auch musikalisch hatte er sich längst aus der Zwölfton-Sklaverei befreit. Inzwischen hat er das achtzigste Lebensjahr überschritten.


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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
02.03.2007 08.46
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Kieler Nachrichten – Wochenrückblick 22.2. – 26.2.07

KN v. 26.02.07
Ursula von der Leyen: Damit würden ältere Eltern, die steuerrechtlich als kinderlos gelten, „im nachhinein dafür bestraft, dass sie ihr Leben lang Zeit und Geld in die Kinder investiert haben und fürs Alter nichts zurücklegen konnten“.

Konfuse ä-Reformer: Wenn schon behände, belämmert, Gämse ...dann auch „ältere Ältern“.

Die Diskussion um den Nichtraucherschutz produziert auch massenhaft umfunktionierte „Stengel“. Die „Stenge“ der Seemannssprache durfte ihr „e“ behalten. Warum?

Und nun die Bayern, denen die Maß offenbar ohne Glimmstängel nicht so richtig schmeckt.

Die alte Schreibung „Maß“ wurde jedem gerecht. Jetzt muß die Schreibung „Mass“ oder „Maß“ nach Maß des Sprechers angepaßt werden.

Schon seit sieben Jahren weiß E.ON, dass wir in Schleswig-Holstein drei verstärkte Stromt-rassen von zusammen 120 km im 110 kV-Bereich dringend brauchen …

Regelrechte Trennung – wie „he-rab“ und „vol-lenden“.

Der kastrierte Kater von Herrn Beck
Berlin
- In der Debatte über die harsche Kritik des Augsburger Bischofs Walter Mixa an der schwarz-roten Familienpolitik hat SPD-Chef Kurt Beck mit einem Scherz die Wogen noch ein wenig höher schlagen lassen. Bei der SPD-Programmkonferenz in Berlin brachte er über 800 Zuhörer mit einer karnevalistisch anmutenden Anekdote zum Lachen, die als Vergleich des Kirchenmannes mit einem kastrierten Kater gewertet wurde. „Eine einsame Frau hat sich einen Kater gekauft, der jeden Abend auf die Balz geht. Jetzt habe ich einen Kater, und bin dennoch einsam“, klagt die Frau gegenüber ihrer Freundin. „Lass ihn kastrieren“, rät diese. Doch als die beiden sich nach Wochen wieder treffen, beklagt sich die Frau erneut über ihre Einsamkeit. „Hast Du ihn denn nicht kastrieren lassen?“ Die Frau: „Doch. Er kann zwar nicht mehr. Aber er berät jetzt.“ … dpa


Beck selbst reagierte auf dergleichen empfindlich und klagte im letzten Juli, als „Titanic“ unter Becks Bild geschrieben hatte: „Problembär außer Rand und Band – Knallt die Bestie ab!“ – in Erinnerung an das Ende von Bruno, dem Bär in Bayern. Von der Diskussion der „Rechtschreibreform“ rät Beck ab – als „nicht zeitgemäß“. Das richtige „du“ trifft dpa aber immer noch nicht.

Der Fortsetzungsroman meidet alle unverbindlichen Neuerungen.
„Georg, es tut mir so leid.“„Ich dachte, es wären die anderen.“ „Welche anderen?“ Sie brach in Tränen aus.

Soweit sind die anderen Schreiber noch nicht. Sie lassen noch „Pleite gehen“, wie andere ihre Hunde „Gassi gehen“ lassen:

Der Pleite gegangene DRK-Kreisverband Plön bekommt möglicherweise doch noch einen Nachfolger.

Die Reederei, die das Schiff damals ursprünglich bestellte, war damals Pleite gegangen.

Schließlich haben wir noch ein Exemplar der allerneuesten Reformschreibung:
Solche Gemächer passen auch zu einer Königin, die als Working Girl des 21. Jahrhunderts im formellen Business-Anzug ihr Kompetenzteam empfängt: Burleigh (Peter Jordan), den gewieften Strategen, der die Rechte beugt, wie es gerade nottut.

Die nuttige Entschärfung des reformierten „Not tut“(not tut) geht wohl auf den renegaten Ex-Reformer und Schreibratsherrn Peter Eisenberg zurück, der sich jetzt in einem Vortrag vernichtend über die „Reform“ geäußert haben soll und ihren fast vollständigen Untergang prophezeit. (NDR Klassik am 25.2.07?)

Wir übergehen einige sinnlose Auseinanderschreibungen und erwähnen nur noch:

Heute aber… ist das etwas Anderes

Der Duden 2006 „empfiehlt“ Kleinschreibung, führt aber auch die obige Großschreibung an, die eigentlich als nie üblich im Rotdruck hätte erscheinen müssen. Im Duden 2004 gab es diese verrückte Neuerung noch nicht.

In den KN v. 24.02.07 läßt Klaus Kramer ganz unnötig das Recht des Bischofs groß herauskommen:

Wo der Bischof Recht hat
Frauen als „Gebärmaschinen“ zu bezeichnen, ist eine schlimme Entgleisung. … Die Krippen-Offensive Ursula von der Leyens legt allerdings den Schluss nahe, dass es ihr mehr um die Selbstverwirklichung der Mütter als um das Wohl der Kinder geht. Es wird nämlich im Moment fast ausschließlich darüber diskutiert, wie Mütter Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Das ist zweifellos notwendig, lässt aber die mindestens ebenso dringliche Frage außer Acht: Wie sollen Kinder erzogen werden, damit sie den Anforderungen der Zukunft gewachsen sind?


Auch die „Acht“ muß nicht mehr groß sein, aber jeder soll sehen, daß hier kein Reformloser schreibt. Seit die große Acht (Aufmerksamkeit, Fürsorge) mit der Reform reanimiert worden ist, wird sie im Duden seltsamerweise als „veraltet“ abgewertet. Warum mußte dann die Kleinschreibung (als verblaßtes Substantiv) überhaupt rückgängig gemacht werden?

Assig“ ist ein Begriff, der unter Fans gerne die Runde macht und im Grunde nichts anders bedeutet als ein beliebtes Zusammenspiel aus prollig und Drei-Akkorde-Schema. Psychopunch ist genau das: so richtig schön „assig“.

Da steht der Nicht-Freak ratlos da und weiß nicht: Soll das von amerik. „ass“ (Arsch) abgeleitet sein oder von neudeutsch „Ass?

Auf jeden Fall wird dankbar vermerkt, daß auf der Kinderseite im „Journal“ die jungen Leser zwanzigmal mit einem großen „Du“ angeredet werden. Obwohl die dummdreiste Kleinreformierung nicht zurückgenommen wurde, hat man die Freigabe doch als vollständige Rücknahme der neuen Unhöflichkeitsschreibung verstanden.

KN v. 23.02.07

Es hast dazu geführt, dass sich der vom kommunistischen Parteiführer kürzlich als „Ekel erregend“ bezeichnete Silvio Berlusconi theoretisch wieder Chancen auf das Amt des Ministerpräsidenten machen kann.

Nebenbei werden wir praktisch in jeder KN-Ausgabe mehrfach mit den Schluckstörungen des „so genannten“ belästigt.

Den äußerst seltenen Fall, in dem auch nach den konventionellen Schreibregeln drei Konsonanten stehenbleiben sollten, finden wir hier:
Die Band selbst lieferte diesbezüglich die wohlklingende Bezeichnung für die Schnapppresse: „skandinavischer Jazz mit kubanischen Anklängen und einer leichten Rock’n’Roll-Attitüde“.

Unverständlich bleibt, warum der „Delphin“ nicht seinen international üblichen ph-Wert behalten sollte:

Der in der Nacht zum Mittwoch nahe Florö aufgelaufene Minenjäger wurde von dem Ankerziehschlepper „Bourbon Dolphin“ befreit… die Vermutung, dass auf der „Grömitz“ bei der Navigation etwas schief gelaufen ist, erhärtet sich aber.

Dagegen ist hier denglischer Einfluß zu vermuten:

… „das Essen ist fantastisch“

Phantasie mit „f“ ist nämlich nicht phantasievoll, anders als der Einfall des Kapitäns, aus Verzweiflung habe er „sogar“ gebrannten Schnaps getrunken:

Prozess um Kollision im Ostuferhafen
Am Ende rettete den Angeklagten die Behauptung, er habe selbst gebrannten Schnaps aus den Beständen seiner polnischen Matrosen getrunken.


Jeder kennt den Bibelspruch: „Die Ersten werden die Letzten sein“ – gemeint ist der gesellschaftliche Rang. Die neue Flachschreibe verwendet diese Heraushebung durch Großschreibung jetzt auch für gewöhnliche Reihenfolgen:

Das Szechenyi-Bad in Budapest“ (Arte, 18.30 Uhr) Um sechs Uhr morgens stehen
die Ersten schon vor derTür, etwas später genießen sie, im 36 Grad warmen Thermalwasser liegend, die Pracht. Um zehn Uhr abends müssen die Letzten aufgefordert werden, zu gehen.


Acht Jahre, nachdem der unglückselige dpa-Bearbeiter der „Reform“, Albrecht Nürnberger, mir gesagt hatte: „Für mich steht die allein stehende Frau als Beispiel für Schwachsinn obenan....“ geistert sie immer noch durch die Presse.

Gaby Dohm (63) … {ARD, 20.15 Uhr) … ist Chefeinkäuferin in der Modebranche, Mutter einer erwachsenen Tochter, Großmutter zweier jugendlicher Enkelkinder und allein stehend dpa

Dagegen kennt der KN-Roman sowohl Joghurt als auch kennenlernen.

Flauer-Power spricht dagegen mit kastriertem „h“:

Fährunglück vor Java
Wie viele Menschen an Bord waren, blieb zunächst unklar, mindestens hundert seien in rauer See von Bord gesprungen.


KN v. 22.02.07

Süßigkeiten sollte nicht verboten, aber eingeschränkt werden, so Christiane Hohbohms Antwort auf eine oft gestellte Frage. „Eine Kinderhandvoll täglich darf möglichst auf einmal genascht werden, was schmeckt – das ist ein gutes Maß.“

Hier kann man sogar die „Handvoll“ erweitern – obwohl „eine Kinderhand voll“ auch nicht so verkehrt wäre wie in der folgenden Steinzeitreformschreibung, die auf eine Sendung mit der peinlichen Sonya Kraus hinweist:

Heute zeigt ihr Heimatsender die Komödie „War ich gut?“ (ProSieben, 20.15 Uhr), in der eine Hand voll Mittdreißiger darüber diskutiert, wie und ob Frauen ihren Orgasmus nur vortäuschen – und das über eine Länge von 90 Minuten. … Ihren Geschäftssin will sie weiter entwickeln. dpa

Weitere Glimmstängel und den überschwänglichen Kampf dagegen übergehen wir und erwähnen nur noch, daß „sogar“ ernannte Psychologen ratlos waren beim

Seelen-Striptease der Britney Spears
Echte und selbst ernannte Psychologen suchten nach Erklärungen.




– geändert durch Sigmar Salzburg am 02.03.2007, 18.12 –
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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
28.02.2007 14.34
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Kieler Nachrichten v. 27.02.2007

Chaos-Tage in der Hamburger SPD
Wahlmanipulation: Frage nach dem Spitzenkandidaten für die Bürgerschaft

[…]
„Rücktritt, Rücktritt“, riefen frustrierte SPD-Mitglieder, nachdem der Landesvorsitzende Mathias Petersen am Sonntag kurz vor halb 10 im Kurt-Schumacher-Haus eingestehen musste, dass die sich seit Wochen wie Kaugummi hinziehende Frage nach dem SPD-Spitzenkandidaten weiter unbeantwortet bleibt. 11500 Mitglieder waren zu den Wahlurnen gerufen worden, rund die Hälfte nahm an der Befragung teil. Am Ende der quälend langen Stimmenauszählung war das Desaster perfekt: Von 1459 abgegebenen Briefwahlstimmen waren rund 1000 „nicht auffindbar“, erklärte Petersen zerknirscht und vermutete einen „kriminellen Hintergrund“. Neben dem Arzt aus Hamburg-Altona stand die konsternierte Konkurrentin Dorothee Stapelfeldt, die wiederholt zu Protokoll gab, wie „entsetzt“ und „fassungslos“ sie sei. Die beiden selbsternannten [!] von-Beust-Herausforderer sahen aus wie begossene Pudel, …

Liebe Hamburger SPD-Genossen, machen Sie sich doch wegen der 1000 unterschlagenen Stimmen keine Sorgen. Man sieht es doch nicht mehr so eng mit der Demokratie: In Schleswig-Holstein wurde sogar eine Mehrheit von 885511 Bürgerstimmen gegen die „Rechtschreibreform“ von Ihren Parteigenossen und den willfährigen Parlamentskollegen der anderen Parteien unterschlagen, und der Betrieb läuft immer noch wie geschmiert.

Etwas anders und doch verblüffend war es auch zu sehen, wie die Schülereltern, die mehrheitlich gegen diese „Reform“ waren, ihre Klassenelternräte wählten, die dann in einem obskuren umgekehrten Schneeballsystem über Schulelternräte, Landeselternräte den Bundeselternrat bestimmten, der sich dann regelmäßig als von eifrigen Reformgenossen gekapert erwies und dann in ihrem Namen zur Durchsetzung der „Reform“ aufrief. Zu ihnen gehörte auch Renate Hendricks, die heute ihren Auftritt in Lübeck hat:

Schulkinder in der „Traditionsfrist“
Tipp In ihrer Vortrags- und Diskussionsreihe „Wie Schule gelingen kann“ lässt die Lübecker Organisation „Die Gemeinnützige“ am morgigen Mittwoch eine prominente Elternvertreterin zu Wort kommen. Renate Hendricks (Foto) aus Bonn wird aus der Perspektive einer fünffachen Mutter und „Elternaktivistin“ über ihre Sicht auf das deutsche Schulsystem berichten. Die charismatische und engagierte Diplom-Sozialpädagogin, die bis 2005 Bundeselternbeirats-Vorsitzende war und jetzt als SPD-Mitglied im Landtag Nordrhein-Westfalens sitzt, gilt in Bildungsfragen als kompetent, unabhängig, hartnäckig, konsequent und querdenkend. „Die Traditionsfrist unserer Kinder – warum das Schulsystem so ist, wie es ist“, lautet das Thema ihres Vortrags. Im Anschluss ist eine Diskussion vorgesehen. Text/Foto hfr

28. Februar, 19.30 Uhr. GroßerSaal im Gesellschaftshaus der Gemeinnützigen, Königstraße 5, Lübeck. Eintritt frei. Infos Tel. 0451/75454 und http://www. die-gemeinnuetzige. de


Theodor Ickler erwähnt z.B.:

Renate Hendricks, die Vorsitzende des Bundeselternrats, fester Bestand der „Verbändeallianz“ der Schulbuchverleger, richtete am 13.8.2000 einen Brief an den KMK-Präsidenten Willi Lemke, in dem sie ihn um unnachgiebige Durchsetzung der Reform bat.

Er schien wohl ein unsicherer Kandidat zu sein.

Bremens Bildungssenator Lemke zur „Rechtschreibreform“: „Ich spreche nach den alten Regeln fehlerfrei Deutsch. Na ja, fast fehlerfrei. Aus Zeitgründen kann ich mich da jetzt nicht einarbeiten.“...Und da ihm selbst „die Notwendigkeit für diesen Schmarrn fehlt“, hätte er seinen Bremer Schülern die Reform wohl liebend gern erspart.... Lemke findet die ganzen s-Geschichten wesentlich schlimmer und drei gleiche Buchstaben in der Mitte bereiten ihm „eine Gänsehaut“. (Bremer Nachrichten, 18.8.99).

Nun ist der stehende Vorwurf der Reformeiferer an die Gegner der „Reform“: „Es gibt Wichtigeres.“ In Wirklichkeit gibt es für die Reformbetreiber nichts Wichtigeres, und dies ist nur ein Trick der Durchsetzung, um den Widerstand erlahmen zu lassen.

1995 z.B., in der Vorlaufsphase der „Reform“, war unter vielen eins der wichtigen Anliegen der Reformkommission, aus „Greueln“ die jetzt immer noch unernst wirkenden „Gräuel“ zu machen, während sie gleichzeitig reale Wirklichkeit waren. Nun muß die Zeitung über die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes berichten:

Die Gräueltaten in Srebrenica wurden bereits vom Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag als Völkermord klassifiziert. … Die bosnischen Muslime wollten erreichen, dass die Kriegsgräuel insgesamt als Völkermord gebrandmarkt werden. (KN)

Andererseit zerfällt das Reformkorsett, wenn Peter Gärtner über den mit dem Oscar gekrönten Stasi-Film „Das Leben der Anderen“ schreibt: Die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen ist davon überzeugt, dass unzählige Menschen durch den Film erst verstanden hätten, welche katastrophalen Auswirkungen das Stasi-System durch „die subtile Unterwanderung des Alltags“ in der DDR gehabt habe. In das überschwengliche Lob der Bundesbeauftragten mag Peter Alexander Hussock nicht einstimmen. Als „zweischneidig“ empfindet der Vorsitzende des Opfervereins Help die Auszeichnung für das DDR-Drama in Los Angeles.
Denn einerseits habe der Film über das eher seichte Leben eines Künstlerehepaares nur wenig mit dem rauhen Alltag unter dem Regime der SED zu tun.


Die ausnahmsweise Großschreibung „Andere“ finde ich hier vertretbar, denn das grenzt die „subtilen Unterwanderer“ deutlicher von den anderen Bürgern ab.

Dagegen meint man bei dpa noch, es sei Schwindel erregend, was andere längst meiden:

Bangladesh Flammen-Inferno im Hochhaus
Augenzeugen sagen, mehrere andere Menschen seien ebenfalls gesprungen, hätten aber überlebt, oft mit Verletzungen. Andere seilen sich wagemutig mit Kabeln aus Schwindel erregender Höhe herab.


Klaus Kramer, stellv. Chefredakteur der KN, schreibt zu den Ideen einer Kindergeld-Reform der einen Regierungspartei etwas Richtiges, was sich auch auf die Schreibreform ausdehnen läßt:

Gute und schlechte Kinder
Das also ist das Ergebnis der sozialdemokratischen Großoffensive zugunsten von Familien: Sie bekommen keinen einzigen Cent mehr als bisher. Im Gegenteil: Familien, die sich für eine häusliche Betreuung ihrer Kinder entscheiden, zahlen drauf: mit einem Abschlag vom Kindergeld und mit dem Verzicht auf Steuervorteile. Die sechs Milliarden Euro, auf die sie verzichten sollen, kommen Eltern zugute, die sich dafür entscheiden, die Erziehung ihres Nachwuchses an den Staat abzutreten. Familien zahlen für Familien. Das nennt die SPD dann Solidarität. Da sage noch einer, den Sozialdemokraten sei jedes Kind gleich viel wert. Nein, ihnen geht es nicht um Wahlfreiheit zwischen Hort und Heim. Ihnen geht es darum, die Freiheit der Eltern einzuschränken, weil sie ihnen eine verantwortungsvolle Erziehung der Kinder nicht zutraut.


Mit der nicht bestellten Schreibumerziehung in der Schule wird dann die Enteignung der Kinder fortgesetzt. Im übrigen brauchen wir nur festzuhalten, daß die Milliarden, die die SPD am Kindergeld einsparen will, in etwa gleicher Höhe schon mit der „Rechtschreibreform“ entropisch verheizt worden sind.



– geändert durch Sigmar Salzburg am 01.03.2007, 09.46 –
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Sigmar Salzburg
24.02.2007 13.31
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Kieler Nachrichten v. 21.02.07

Außer den leidigen Fünf (ss, Jährige, ck/st, aufwändig, so genannt) fielen folgende exhumierte oder veraltete Neuschreibungen auf oder ihre mißratene Form:

Klaus Kramer versucht es wieder: Der Absatz von Kraft strotzenden Karossen, die nur noch nachts zwischen zwei und vier auf der Autobahn ausgefahren werden können ist deutlich gestiegen.

Sein Kollege spaltet gehorsam: Bleibt abzuwarten, wie viel den Nachbarn im Norden der Sprung über den Fehmarnbelt wert ist.
Die Kosten der Brücke werden auf 1,5 Mrd. Euro geschätzt. Drei bis vier solcher Brücken hat man also mit der „Rechtschreibreform“ in den Sand gesetzt, die der Wirtschaft im Norden einen vielfachen Gewinn gebracht hätten.

„Wen wir heute in ganz Europa den Luftverkehr stilllegen würden, machte das 0,5 Prozent der Emissionen der Welt aus“, sagte Mayrhuber der der FAZ

Die durcheinander-Abtrennregel mußten die Kulturversagerminister wieder zurücknehmen:

Schaden nehmen könnte die deutsche Windenergiebranche jedoch, wenn sie sich nicht auf den Sturm vorbereitet, der den Market in den kommenden Jahren durcheinander wirbeln wird …

Die Dreifach-Esse haben die Schleswig-Holsteiner stellvertretend für ganz Deutschland abgelehnt:

Die Deutschen schließen immer weniger Bausparverträge ab, dafür aber mit immer höheren Abschlusssummen.

In der Nähe englischer Vokabeln ist die neue Assschreibung natürlich verfänglich:

Mittelmann Daniel Buday … per Last-Minute-Transfer wechselte das MKB-Ass kurz vor dem 15. Februar zur SG Kronau. …

Dagegen werden nun Ortsnamen von den indoktrinierten Schülern falsch gelesen. Auch dies erzeugt kostspieligen Änderungsdruck auf die Gemeinden:

Die als UNESCO-Modellregion „Biosphäre Halligen“ im Wattenmeer zusammengeschlossenen Halligen Langeneß, Oland, Hooge, Nordstrandisch Moor und Gröde …

Faschingstreiben. Viele wollen das Aufsehen erregend gestalten:

Aber auch die „größte Party der Welt“ war von mehreren Aufsehen erregenden Verbrechen überschattet worden.

Und endlich wieder vernünftiges Deutsch, leider garniert mit Spaltpilzschreibung:

Sie habe den Spiritus nur auf den Boden gießen wollen und die Gerichtsvollzieherin nicht treffen wollen. Dies alles tue ihr leid, sagte sie. eine Entschuldigung bei ihrem Opfer, die ihr der Richter nahe legte, blieb sie aber schuldig. … Die 62-Jährige allein stehende Frührentnerin lebte zur Tatzeit mit ihrer Katze in einer Ladenwohnung in der Lübecker Altstadt.

Literaturrätsel
Wer schrieb was?
Kaum brannte die Zigarette, kam meine Mutter ins Zimmer gerannt. Sie brüllte: „Du nimmst Rauschgift!“ …


„Christiane F … Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ wurde in den siebziger Jahren nach dem Interview von den Stern Reportern Kai Hermann und Horst Riek als Buch veröffentlicht – natürlich in richtiger Rechtschreibung, die man damals auch der Unterschicht zutraute. Das „Literaturrätsel“ meidet die einschlägigen Signale, ob alt oder neu.

Nailan, deren wirklicher Name von den Behörden geheim gehalten wird, …

„Geheim gehalten“ in einem Verlies wurde sie aber anscheinend nicht.

Ein anderes (fiktives) Frauenschicksal beschreibt Feridun Zaimoglus mit „Leyla“ (erschienen 2006 in traditioneller Rechtschreibung). Als Theaterstück bearbeitet wurde es jetzt in Potsdam uraufgeführt. Der Rezensent schafft es tatsächlich, „Litfaßsäulen“ richtig zu schreiben.

Schließlich gibt es noch einen Bericht über Hunde, denen die Einsamkeit zur Gelassenheit verhilft:

Hunde, die … allein gelassen werden …

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
20.02.2007 10.17
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Kieler Nachrichten v. 16.02.2007

Die Kieler Nachrichten, die „aus Verantwortung gegenüber den Kindern“ die Reformschreibung übernommen haben, verwirren diese durch den Gebrauch veralteter Reformschreibweisen. Aber auch Bürger ohne sicheres Fundament in der alten Rechtschreibung werden irregeführt. Die Überschrift

Markenzeichen den Bürgern näher bringen

ist alt und neu falsch, sollte aber in der zehnjährigen finstersten Reformzeit als „richtig“ gelten.

Jeder unverbildete Schreiber fühlt, daß „näherbringen“ die traditionell übliche Schreibung ist.
Das aus zwei Bestandteilen gebildete Wort wird als Einheit empfunden, abweichend auf der ersten Silbe betont und bildet nach der alten Dudenregel einen neuen Begriff. So findet man also auch im Duden bis zur 20 Auflage: „näherbringen“. Schon in der ersten zusammenfassenden Auflage von 1915 steht: „Die Zusammenschreibung entspricht dem vorwiegenden Gebrauch.“

Daran glaubten die „Reformer“ sich nicht halten zu müssen. 1996 beschloß daher die von den Experten auf den Holzweg geführte, völlig inkompetente Kultusministerkonferenz die allgemeine Aufspaltung solcher Wortbildungen. Verstärkend hinzu trat zudem noch die Regel, die die Abtrennung steigerungsfähiger Wortteile vorschrieb.

Später mußte man im Rat für deutsche Rechtschreibung zugeben, daß sich die neue Steigerungsprobe „nicht bewährt“ hat. Jedenfalls erschien noch der Reform-Duden 2004 mit der klaren Anweisung (neu, also rot): „näher bringen“. Zehn Jahre hat man das den Schüler eingebimst und alle erreichbare Literatur, insbesondere die Schulbücher dahingehend verstümmelt.

Dann setzte ein Umdenken bei den Politikern ein – nicht wegen des Volksentscheids in Schleswig-Holstein oder wegen ernstzunehmender Argumente reformkritischer Fachleute, sondern weil BILD und WELT aussteigen wollten und es für zwei Jahre auch wahrmachten.

Jetzt die Preisfrage: Muß nach dem Duden 2006 auch auseinander geschrieben werden oder nicht?
In der alphabetischen Reihe steht es jedenfalls nicht mehr. Erst nach mühsamem Suchen im Duden-Käsekästchenspiel findet man an unauffälliger Stelle: Bei übertragener Bedeutung gilt in der Regel Zusammenschreibung. …näherbringen …

Und noch eine zweite Frage: Soll die Formulierung „in der Regel“ heißen, daß „näher bringen“ auch nach der neuen Übergangszeit nicht als Fehler angerechnet wird?

Das alles wiederholt sich bei vielen anderen Wörtern, die die Schreibdiktatoren aufs Korn genommen hatten.

An anderer Stelle finden wir zum Beispiel:

So gelobt Erwin Huber „permanenten Einsatz vor Ort“ in den vier Wahlkämpfen der kommenden beiden Jahre – und er fügt mit Unschuldsblick hinzu, dass ihm das mit dem Dienstsitz München natürlich nicht so schwer fallen werde. ...



– geändert durch Sigmar Salzburg am 20.02.2007, 16.33 –
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19.02.2007 12.01
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Kieler Nachrichten v. 15.02.07

Ab und zu meinen die Zeitungsschreiber, doch nicht auf die nicht mehr verbindliche, gespreizte Groteskschreibung verzichten zu können:
Als Besorgnis erregend wertet die Studie den hohen Alkohol- und Nikotinmissbrauch deutscher Jugendlicher. Heide Simonis, Vorsitzende des Kinderhilfswerks, kritisierte bei der Vorstellung des Berichts, dass in Deutschland zwar viel über Politik geredet werde, Mehrkosten zum Beispiel für eine bessere Infrastruktur würden gescheut.

Wenn Heide Simonis jetzt auch durch eine gemeinnützige Tätigkeit Buße tut für das, was sie mit der Zwangseinführung der „Rechtschreibreform“ in Schleswig-Holstein angerichtet hat, so leidet doch die Sprache unter der Missstands-Schreibung, für die das Geld abgezogen wurde. Auch Klaus Kramer läuft in seinem Kommentar wieder fast zu seiner alten Reformform auf:

Umso erstaunlicher sind die Konsequenzen, die das Kinderhilfswerk aus diesen Missständen zieht. Die Vorsitzende Heide Simonis betet dieselbe Litanei herunter wie die Familienpolitiker der großen Koalition in Berlin: Mehr Investitionen in Kinderkrippen und -gärten, Ausbau von Ganztagsschulen und Rundum-Betreuung. Als gehe es vor allem darum, die Kinder möglichst früh in die lückenlose Obhut des Staates zu geben, damit die Eltern mehr Zeit für sich selbst haben. Um nicht missverstanden zu werden: Es ist unbestritten, dass Deutschland einen Nachholbedarf an öffentlich geförderter Kinderbetreuung hat; viele Berufstätige, allein Erziehende zumal, sind auf die staatliche Unterstützung in diesem Bereich angewiesen.

Das betrifft also nur (allein) Erziehende.

Albträume, die nie enden
Heute beginnt der „Jahrhundert-Prozess“ gegen die Attentäter von Madrid


Hier ist anzumerken, daß die „Reformer“ es für wichtig hielten, der üblichen Schreibweise „Alptraum“ noch den etymologisch begründeten „Albtraum“ (die FAZ schrieb immer so) zur Seite zu stellen. Bei „Quentchen“ u.a. wurde aber gerade das etymologisch Richtige verboten – ein Beispiel für das völlig willkürliche Beinchenheben zur Reviermarkierung an den überkommenen Schreibweisen.

Ein Titel zum Reitsport:
Lüneburg düpierte Elite
Im vorletzten Jahrhundert schon setzte man die harmlosen Pünktchen aufs u, damit die Deutschen das Wort richtig lesen und schreiben könnten (trotzdem bleibt seine Bedeutung fürs Volk schemenhaft). Beim Englischen haben es die „Reformer“ gar nicht erst versucht, sondern sich mit newagen Eiertänzen begnügt ( „Newage“ ist im Duden 06 wieder verschwunden). So muß man jetzt wissen: „die Band“ wird jetzt „Bänd“ ausgesprochen, „der Band“ dagegen gesprochen wie geschrieben – und das, wo es doch im Englischen diese Unterscheidung wegen des Einheitsgeschlechtes gar nicht gibt. Nicht einmal dem urdeutschen „Händi“ hat man die deutsche Rechtschreibung verpassen wollen.

Ansonsten gibt im Sportteil nur massenhaft „Platzierungen“. Aber auch die Madrider Terroristen „hatten zehn Bomben platziert“, sozusagen zum Platzen gebracht.

Blank_polierte Oberfläche
Dennis McInyres Komödie „Siegertypen“ am St. Pauli Theater
Gegen Ende des 80-minütigen Stücks, bereits 1987 uraufgeführten Stückes liegen alle Drei geschlagen auf dem nun mit Alkohol besudelten Teppichboden.


„blank poliert“ ist wieder nicht empfehlenswerte Dudenempfehlung: Adjektiv versteht man bei der Wortbildung bevorzugt als Einheit .

Unter diesem Artikel findet sich wieder das Ballett mit der gespaltenen Handvoll:
Eine Hand voll Leben“

Noch während des Verbots von „Handvoll“ wurde diese Schreibung in den KN 2002 bis 2005 nach meinen Notizen in etwa 70 Prozent der Fälle bevorzugt.

Das dürfte auch auf das immer noch verbotene „zuviel“ zutreffen, das wir z.B. im Bericht über das Berliner Filmfestival finden:
Familientreffen im deutschen Film
Und gelegentlich wird bei solchen Gelegenheiten ein bisschen zuviel aus dem Nähkästchen geplaudert.
.

Es führt also kein Weg daran vorbei, diese natürliche Schreibweise wieder zuzulassen.

Welche Schäden die Trennschreiberei der „Reform“ angerichtet hat, ist im nächsten Bericht aus Berlin zu erkennen:

Der gute Hirte
„Skull and Bones“ gibt es. Hier wird die politische Führung rekrutiert. Das derzeit namhafteste Mitglied heißt George W. Bush. Wilson gibt es nicht. Seine Figur ist James Jesus Angleton entlehnt. Man wird seine Persönlichkeit in Matt Damon kaum wieder erkennen.


Wir brechen mit der Notiz vom Wiener Opernball ab.
Dort wird auch die Operndiva Anna Netrebko als Stargast erwartet. Im „Starporträt“ erfahren die Zuschauer bereits im Voraus mehr über die Frau mit der Jahrhundertstimme.

Schon im Wörterbuch von Adelung vor 200 Jahren wurde „im voraus“ geschrieben. Auf diese bombastische Überbetonung einer untergeordneten Wendung wollen wir gerne verzichten.
.

– geändert durch Sigmar Salzburg am 19.02.2007, 18.31 –
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15.02.2007 18.57
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Kieler Nachrichten v. 14.02.2007 u. früher

KN v. 14.02.07

Als erstes geben wir die Lösung des Literaturrätsels bekannt:

Wer schrieb was?

Und dort muß es dann passiert sein, was Herr Jackopp im Nachhinein „diese verfluchte Scheiße“ nennt, daß er sich nämlich nach eigener Darstellung, dort „schlagartig in die Czernatzke verknallt“ und von ihr nach einigen Handgreiflichkeiten und parallelen Kniebewegungen, welche „sie mitgemacht hat“, den sofortigen Vollzug des Geschlechtsverkehrs begehrt habe, ganz wie vorher ich so töricht. Wiederum nach Herrn Jackopps späteren Aussagen habe Frl. Czernatzke zwar noch einen Schnaps getrunken, aber geantwortet, sie „treibe es doch jetzt mit dem Ulf“. Worauf Herr Jackopps sinngemäß gesagt haben muss, das mache überhaupt nichts.

Diese Schlüsselszene steht am Anfang des satirischen und „historischen“ Romans, dessen Ereignisse ins Jahr 1973 verlegt sind. Schauplatz der im Ganzen doch recht alltäglichen Handlung ist die Gaststätte Mentz, in der eine Gruppe junger Müßiggänger, Trinker und vager „Kulturschaffender“ ihr Stelldichein gibt. In feinster Chronisten-Manier breitet der Autor die finanziellen, beruflichen und sexuellen Nöte seiner Protagonisten aus. Dies macht er auf eine Art, die ihn berühmt machte: Das Profane und Banale steht gleichberechtigt neben dem Hauptsächlichen und Anspruchsvollen; voller Liebe zu jedem noch so schwachsinnigen Detail, wird das Platte im unangemessen hohen Ton geschildert, was den Witz des Romans, dem ersten einer Trilogie, zu großen Teilen ausmacht. Der Autor ist Teil der legendären Neuen Frankfurter Schule, dessen Organ das Satiremagazin Titanic wurde.


Wir haben hier eine Textprobe aus Eckard Henscheids „Die Vollidioten“ vor uns. Da der Roman schon erschienen war, bevor sich Augst & Co von den Kultusministern den Auftrag zur Ausarbeitung einer Rechtschreibreform „holten“, und Henscheid überdies zu den Erstunterzeichnern der Frankfurter Erklärung gegen die „Rechtschreibreform“ gehörte, dürfte zumindest das „muss“ von irgendeiner Korrekturautomatik hineingeferkelt worden sein.

Der Rätselmacher hat es sich einfach gemacht, in seine Vorräte gegriffen und die gleiche Stelle erwischt, die er schon am 24. Mai 2006 mit den gleichen Fehlern veröffentlicht hatte – nur mit einem etwas anderen Begleittext, von mir besprochen am 27.5.06:

http://www.nordclick.de/forum/viewtopic.php?t=19&postdays=0&postorder=asc&start=240

Bei der Gelegenheit ist festzustellen, daß der KN-Strang, der bis zur Stillegung am 14.12.07 knapp 128000mal aufgerufen wurde, inzwischen 145000 Aufrufe erreicht hat.

Nun noch einige andere Textproben aus der gleichen Ausgabe:

Bühne frei für den Nachwuchs
„Ich kannte Impro vorher gar nicht“, erzählt Ronja, „ ich hatte vorher nur ein bisschen Schultheatererfahrung und fan den Kontrast zwischen Impro und „normalem“ Theater gut. Man kann alles Mögliche einbringen und weiß nicht, was daraus wird.


Gemeint ist wohl „alles mögliche“, „vielerlei“ und nicht „alles Mögliche“, „alles (denkbar) Mögliche“, wie man in kultivierter Schreibung unterscheiden würde.

Gottesdienst für Verliebte
Dazu werden Passagen aus dem Hohelied und Gedichte vorgetragen.


Das klingt falsch.Traditionell wird richtig dekliniert, aber dennoch zusammengeschrieben: „dem Hohenlied“ (ähnlich „dem Hohenpriester“). Das ist seit Jahrhunderten üblich, denn es wird als ein Wort empfunden und auch anders betont. Hier haben die „Reformer“ die Vorschrift aufgestellt, bei Zusammenschreibung dürfe es nicht dekliniert werden. Da das Leipziger Wortschatzlexikon Beispiele für solche Formen fast nur aus der Nachreformära aufführt, wird deutlich, daß die „Reform“ als Sprachmanipulation wirkt.

Nun noch aus KN v. 13.02.07

Im weißen Matrosenanzug mit Hochwasser an Beinen und Ärmeln, mit dicken Brillengläsern und scharf gescheitelt poltert schließlich Carsten Balzereit auf die Bühne und gibt das tumbe, norddeutsche Müttersöhnchen. Nicht ganz so plietsch ist das und steht mit der deutschen Grammatik auf Kriegsfuß. Die Erscheinung ist viel versprechend, die Umsetzung bemüht bis unlustig.

Die antiquierte Umsetzung der „viel versprechenden“ Reform ist dagegen eher lustig.

… doch jetzt konnte die drohende Insolvenz mithilfe des Hamburger Anwalts Ingo Wiese abgewendet werden.

Hier, wo eine echte Hilfe gemeint ist, sieht das neue „mithilfe“ besonders deplaziert aus.

KN v. 12.02.07

Gemeinsam will Kiels Generalmusikdirektor Georg Fritzsch jungen Hörern diesen musikalischen Kosmos näher bringen.

Traditionell ist „näherbringen“ ein Wort, eine Wortbildung.

„Kosmos“ ist ein Beispiel für das Versagen der „neuen“ Kurzvokal-ss-Regel. Danach müßte man „Kossmoss“ oder „Kosmoss“ schreiben. Schließlich soll ja auch „Amboss“ geschrieben werden.

Die „neuen“ ss irritieren auch beim Entziffern weniger bekannter Wörter:

Bis dahin ist auf der Bühne der Schweiß bereits literweise die dezent gemusterten Trevira-Schlipse hinab in gürtelfreie, nussenge Baumwollhosen geströmt …

KN v. 10.2.07

… kaum wahrgenommen ist das Elend der jungen Männer. Sie haben die schlechteren allgemein bildenden Schulabschlüsse …

Normalerweise spricht und schreibt man von „allgemeinbildenden“ Schulen. Nur ganz „allgemein bildende“ Schulen findet man im öffentlichen Sprachgebrauch kaum – außer in den Kultusministerien.

Da trifft ein anderer Satz aus der gleichen KN-Ausgabe zu

Das hier ist Schwindel erregend.

Das ist aber auch schon das Schlimmste unter dem Reform-Kleinmist, denn man sonst noch in dieser Ausgabe findet. Erkennbar meiden die eigentlich grundsoliden Schreiber solche Skurrilitäten.

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11.02.2007 15.14
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Kieler Nachrichten v. 09.02.07

Die Deutsche Fußballliga DFL habe sich „für die Regionalliga der Pay-TV-Veranstalter“ entschieden.
Ebenso befremdlich wie Fußballiga. Fußball-Liga mit oder ohne Bindestrich ist bei Google 150mal häufiger.

Rüttgers ließ sich feiern
Kohle-Aus soll NRW 740 Millionen sparen
Den Beifall, fand Rüttgers, habe er sich verdient: „Wäre ich nicht so hartnäckig gewessen und nicht stehen geblieben, dann wäre Nordrhein-Westfalen heute hunderte Millionen ärmer.“ …


Wäre er mit Wulff und Müller auch bei der Rücknahme der „Rechtschreibreform“ hartnäckig geblieben, dann wäre „stehenbleiben“ längst wieder Standard und könnte nicht durch die Dudenempfehlung „stehen bleiben“ unterminiert werden.

Kann Ihr Kind auf einer sechs Meter langen Linie rückwärts im so genannten Pisspott-Schritt laufen… „Uns fällt auf, dass einige Kinder dazu nicht in der Lage sind…“


Berlinale-Retrospektive zeigt City-Girls – und andere Frauenbilder
Der bestehende Begriff der sogenannten „neuen Frau“ war dem neuen Leiter der Retro Rainer Rother wohl nicht neu genug …


Bei den KN ist der Begriff der „neuen“ Rechtschreibung wohl untrennbar mit der unsinnigen sogenannten-Spaltung verbunden. Dies gilt auch für den „Focus“. Dies hier ist also die seltene Ausnahme. Dabei ist die seit über zweihundert Jahren übliche Zusammenschreibung seit zwei Jahren nicht mehr verboten und die Spaltung nach Meinung von Prof. Kürschner, Vechta, nur durch ein Versehen in das Regelwerk geraten, denn im Entwurf sei es noch traditionell erhalten gewesen – wieder ein Beweis für die Beliebigkeit und Nachlässigkeit, mit der man bei der „Reform“ vorgegangen ist.

Genauso lästig und überflüssig ist die Zulassung der Variante von „aufwendig“

Außerdem stellt der GMD eine aufwändige CD-Verpa-ckung in Aussicht ….

Selbstverständlich zählt auch das zur freiwilligen Soll-Übererfüllung und wird von unterwerfungssüchtigen Medien bevorzugt, beim „Focus“ sogar vorgeschrieben.

Die Beliebigkeit der „erleichternden“ Simplifizierungen ist auch daran zu erkennen, daß ein Änderungsversuch – anders als beim „Tol[l]patsch“ – beim „Brotlaib“ unterblieben ist, obwohl volksetymologisch die Vorstellung eines „Leibes“ naheliegt.

Aleš Šteger, slowenischer Schriftsteller, …Der 34-Jährige widmet dem Ei ebenso ein Gedicht wie dem Schneiden eines Brotlaibs

Die ai-Unterscheidungsschreibung ist erst im 17. Jahrhundert eingeführt worden und viel eher entbehrlich.
Der Trenntick der „neuen“ Rechtschreibung hat zu bleibenden Schäden im Wortbildungsverständnis geführt. Anders die Abspaltung von „dazwischen“ nicht zu erklären:

Max Greger (80): „Ich habe noch nie einen großen Urlaub machen können, immer hat es einen Auftritt gegeben, der dazwischen kam“, erklärt er seine immerwährende Rastlosigkeit.

„immerwährend“ ist dagegen wieder zugelassen und wird sogar von Duden empfohlen.

„Der Erwählte“, Thomas Manns letzter Roman …Während die einen Anstoß an der vermeintlichen religiösen Ausrichtung des Romans nehmen, zeigen sich andere entsetzt über die ihrer Meinung nach blasphemischen Scherze, die Thomas Mann mit Heiligem treibt. Prof- Heinrich Detering … will in seinem Vortrag zeigen, dass in gewisser Hinsicht beide Seiten Recht haben.

Nicht recht hat in dieser Recht/recht-Arie der Rat für Rechtschreibung, der das große Recht hier noch zugelassen hat, vom Duden in anderer Worstellung aber doch nicht vorgeführt werden mag. Mithin muß man annehmen, das „Recht“ seine Wortart beim Stellungswechsel ändert – sehr skurril.

Acht Tonnen zu viel: Die „Littorina“ muss abspecken
Gewichtsproblem:IfM-Forschungsschiff nicht mehr stabil genug
Kiel – Es ist zurzeit ruhig an der Brücke des Instituts IfM-GEOMAR ….
Wieviele Tonnen nun letztlich wieder von Bord müssen, steht noch nicht ganz fest.


Das Trenngebot von „zuviel“ wird häufig mißachtet, das von „wieviele“ (im Gegensatz zu „wieviel“) wurde schon im alten Duden aufgestellt, allerdings auch häufig nicht beachtet.

Die Exhumierung des veralteten „in Acht nehmen“ wäre nicht nötig gewesen, zumal man „acht_geben“, „gib acht“ wieder zugelassen hat:

Unter anderem müssen sich die Eichhörnchen vor Greifvögeln in Acht nehmen – der Mensch gehört jedoch nicht dazu, schließlich gelten die Eichkätzchen als geschützte Tierart.

„Schlussstriche“ und „Missstände“ dürfen nicht fehlen:

das Recht …. gesellschaftlich Missstände auch im Bild zu zeigen.

Das Urteil setzte den Schlussstrich unter ein missglücktes Wendemanöver.

Auch die Dauerbrenner der „Reform“, der Ersatz für „Plazierung“ und „schwerfallen“, darf nicht fehlen.

… die Platzierung Plasbergs … Auch wenn Plasberg am Donnerstag seine Heimat finden sollte, müsste für Pilawa ein neuer Platz gefunden werden. Seinem Publikum dürfte es aber nicht schwer fallen, sich an einen neuen Termin zu gewöhnen …

Der nächste Fall macht Hoffnung auf baldige Mißachtung der übrigen vergleichbaren Großschreibung ...

Bis auf weiteres seien 32 Beamte dafür abgestellt.

... obwohl sie von Dudens empfohlen wird.

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10.02.2007 14.22
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Kieler Nachrichten v. 08.02.07

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Peinlich, peinlich, peinlich
Betr.: „Lesen lernen – fürs spätere Leben“, Eckernförder Nachrichten vom 31.1. 2007

Peinlich für unsere stellvertretende Ministerpräsidentin und langjährige Bildungsministerin: Da werden jetzt mit großem Trara landesweit an 50 Hauptschulen (?) dicke Ordner mit offensichtlich wenig Inhalt verteilt, anstatt anständige, normale Lesebücher an Fünft- und Sechsklässler zu geben.

Peinlich für die – auch schon langjährige – Rektorin einer Grund- und Hauptschule, weil es seit Beginn der Grundschule „ihre“ Kinder sind, denen sie nun nach mindestens vier Grundschuljahren Unterricht mit dem „Projekt“ „Lesen macht stark“ gegenübertritt.

Peinlich, weil Rektoren und Ministerin auch noch eine weitere Untersuchung benötigten, um zu begreifen, dass „zu viele Schulabgänger das Lesen nicht richtig erlernt haben“.

Peinlich, wenn sie erst nach vier Jahren Grundschul-Unterricht etwas dagegen tun und dann so etwas.

Peinlich für Rektoren und Ministerin, weil, zumindest in meiner Schulzeit, Kinder bereits früher von ihren Lehrern gelernt hatten, dass man „fürs spätere Leben“ lernt, und nicht nur Lesen, und nicht nur
während der (Aus-)Bildungszeit.

Peinlich für die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, die ja in den vergangenen Jahren immer nur ein Programm hatte: „Schule muss den Kindern Spaß machen“.

Peinlich für unser Bildungssystem, wie in den vergangenen Jahren bei der Veröffentlichung jeder PISA-Studie, die Verantwortlichen immer die Studie mies gemacht und unser Bildungssystem gut beschwafelt haben.

Peinlich für unser Bundesland, weil es offensichtlich statt guter Lehrerausbildung, klarer Lehrpläne (mit Einhaltungspflicht!) und guter Lehrmittel, ein „Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in S-H“ (IQSH) installiert hat. (Ich habe den Verdacht, dass in der Abkürzung bewusst auf das „f“, Institut für... verzichtet wurde, weil IQ sich ja besser mit Intelligenz-Quotient verwechseln lässt.)

Peinlich für die Kollegen der Hauptschulen, weil sie nicht in der Lage sind, zu begreifen, dass die Urteile aus den Lehrbetrieben, ein Großteil der Hauptschüler sei nicht (weiter) ausbildungsfähig, leider richtig ist.

Peinlich, wenn das die Vorboten der Bildungsreform in Schleswig-Holstein sind.

Peter H. Klein,
Altenholz


... und ein redaktioneller Artikel:

Schüler-Demo: Drei Stunden bunter Protest
Zum Aktionstag gegen den Bildungsabbau kamen mehrere hundert Teilnehmer nach Kiel
Kiel – Gegen die Profiloberstufe, gegen die Regionalschule, gegen zentrale Prüfungen und gegen Studiengebühren demonstrierten Schüler gestern in Kiel. … Nach einer kurzen Sitzblockade an der Ecke Brunswik/Feldstraße schienen die vor dem Bildungsministerium zahlreich postierten Polizisten erleichtert, als die Demonstranten zunächst vorbeizogen, doch diese wurden per Megaphon zurückgerufen zur geplanten Zwischenkundgebung. Die drohte zu eskalieren, als Rufe wie „Rauf da“ und „Wir wollen die Ute sehen“ aufkamen, doch dann machten die Schüler brav den wartenden Bussen Platz und zogen weiter. Vor dem Landeshaus wirkte die Stimmung später erneut angespannt, weil die Demonstranten die letzten Meter plötzlich gerannt waren und die Polizei sie dann kurzfristig von allen Seiten einkesselte….


[Bilder]
„Auf Dauer ist das nicht gut“ sagte Isabel Velke aus Schwarzenbek. Die 15-jährige Schülerin der Europaschule machte deutlich, dass die Gymnasiasten sich nicht nur gegen die Einführung der Profiloberstufe aussprechen, sondern auch gegen die Regionalschule sind. „Der Unterschied zwischen den Schulformen könnte einfach zu groß werden.“

Marisa Behne (rechts) und Kristina Dreit sind nicht einverstanden mit der Profiloberstufe: „Individuelle Talente sollten gefördert werden.“ Die beiden Schülerinnen des Carl-Maria-von-Weber Gymnasiums in Eutin demonstrierten aber auch gegen Studiengebühren. „Man sollte nicht an der Bildung sparen. Die Frage ist bloß, woher das Geld kommen soll?“


Nach neuester Untersuchung wurden bereits fast fünf Milliarden für den ersten Teil der Bildungsreform, die „Rechtschreibreform“ verpulvert – nur um mehr „ss“ einzuführen und Wörter zu spalten, z.B. das Wort „allgemeinbildend“:

Besserer Schulabschluss erhöht die Chancen
Eckernförde – Nach dem Besuch einer allgemein bildenden Schule können Jugendliche an der Beruflichen Schule in Eckernförde im Vollzeituntericht einen höher qualifizierenden Abschluss erwerben. Vom 1. bis 28. Februar nimmt die Schule montags bis freitags wischen 8 und 13 Uhr Anmeldungen entgegen …


Stasi-Fall als Schultheater inszeniert
Premiere am Gymnasium in Kronshagen
Kronshagen – Marianne Birthler reiste gestern eigens aus Berlin an. Zusammen mit Landesbildungsministerin Ute Erdsiek-Rave besuchte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Kronshagen ein Theaterstück, das in Westdeutschland Premiere feierte. „Anne in den Fängen der Stasi“, aufgeführt von Schülern des Gymnasiums, beruht auf 400 Aktenseiten der Behörde.

… Das Publikum, in dem auch viele Schüler von Kieler Gymnasien saßen, reagierte betroffen. „Ich war überrascht, dass die Stasi den Leuten nicht nur Gefängnis androhte, sondern auch den Ausbildungsplatz nahm“, sagte ein Jugendlicher. … Die Bildungsministerin appellierte an andere Schulen, das Stück aufzunehmen. Annes Geschichte zeige die Psychologie dieses autoritären Systems, das überall Angst verbreitet habe. …


Dagegen hebt sich natürlich das hiesige autoritäre System, das mit der „Rechtschreibreform“ vor allem Dummheit verbreitet hat, vorteilhaft ab. Es wurden aber auch Lehrer disziplinarisch verfolgt, die dies bekanntgemacht haben, denn es sollte doch geheim bleiben.

Auch hier gibt es ein Stück, das an den Schulen aufgeführt werden könnte: Den Sketch von Dietrich Hallervorden und Jörg Metes zur „Rechtschreibreform“, in dem eine Viererbande mit ihrem Plan, die Kultusminister zu entführen, an der Rechtschreibreform scheitert.

(Wurde hier im Forum besprochen: Neuer Link zu Youtube)

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08.02.2007 14.28
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Kieler Nachrichten v. 07. 02. 2007

LITERATURRÄTSEL
Wer schrieb was?

„Auch das Dokument, das bestätigte, daß Tosia meine Frau sei und somit der „Umsiedlung“ nicht unterliege, war überflüssig geworden, es hatte nicht mehr den geringsten Wert. Dennoch haben wir diese Bescheinigung sorgfältig aufbewahrt, beide haben wir die wahrlich nicht feierliche Eheschließung vom 22. Juli 1942, so gewiss sie zunächst nur von praktischen Überlegungen angeregt war, doch sehr ernst genommen -und wir tun es immer noch.“

Wohl eine der schönsten Liebeserklärungen der jüngeren Zeit. In der Rückschau der Autobiografie wird die Hochzeit, geschlossen im Warschauer Ghetto, allein um zu überleben, als sinnstiftendes Moment deutlich. Denn um die Heiratsurkunde hat sich im Ghetto schnell niemand mehr geschert – allein der Zufall und das Glück erlaubten diese ergreifende Überlebensgeschichte …


Der Rätselmacher verrät schließlich so viel, daß kein Zweifel entsteht: Marcel Reich-Ranicki „Mein Leben“.

Die Kontamination (Verunreinigung) von „gewiß“ steht nicht in meinem Exemplar. Leider sieht man so etwas auch in den Originaltexten häufiger, vor allem bei Verlagen, die überwiegend mit Neuschreibgeräten arbeiten.

Es ist Reich-Ranicki zu danken, daß er die Rechtschreibreform deutlich als „nationales Unglück“ bezeichnet hat.

Jetzt nur einige Anmerkungen:

Der neue Mobilfunkstandard UMTS hatte seinerzeit eine wahre Euphorie über ein lukrtives neues Geschäftsfeld ausgelöst und in der Auktion die Preise in Schwindel erregende Höhe getrieben.

Jede Verbesserung des bestehenden, Umwelt schädigenden Systems sei wichtig.

Die Groteske und ihre Karikatur …

Verboten ist dagegen:

Zur Zeit versuchen wir, den Tathergang zu rekonstruieren … “

Weil „zurzeit“ schon in Österreich im Gebrauch war, haben die Reformer das als Einbruchswerkzeug benutzt. Gerade las ich „zum Teil“. Was spricht dann eigentlich dagegen, auch „zumteil“ zu verlangen.

Immer mehr Quartiere für Fledermäuse

Damit „Insekten fressende Fledermäuse“ nachts jagen können – Spitzenreiter unter lachhaften Neuschreibkonstruktionen.

Karten lassen sich drei Tage im Voraus, für Wettbewerbswiederholungen vier Tage im Voraus kaufen.

Die Großschreibung stellt sich immer mehr als störend heraus: ausnahmsweise heißt es hier noch „Karten“ und nicht „Tickets“. „Sound“ dagegen dringt schon in die Klassikwelt ein:

Der Dirigent hat seinem Orchester in der Salzauer Probenzeit auf einen feinen, leichten Sound verordnet …. Das BJO findet sich in Mozarts Klangwelten auch ohne Dirigenten gut zurecht, der sich beim Schlusssatz wieder einsatzwillig zeigt.

Den Schlußsatz haben wohl die wenigsten gewollt.

wo der Umgangston rau wird.

(seufz!)

Bereits etabliert ist der in Eckernförde lebende Komponist Gerald Eckert, dessen Werk 'des Nichts, verlorene Schatten' den ersten Preis für das Jahr 2005 bekam – und das völlig zu recht.

Es ist schon schwer genug – und jetzt auch noch falsch.

Und Komponisten sind wichtig! In der erwähnten Selbstbiographie schreibt Marcel Reich-Ranicki, Hanns Eisler habe ihm erzählt, er sei von Arnold Schönberg gewarnt worden, nach Ost-Berlin überzusiedeln, weil er dann von den Sowjets entführt werden könnte: Die hätten keinen einzigen Schönberg-Schüler!
(Wo sie schon Wernher von Braun nicht gekriegt hatten!)

Ob die Chinesen schon daran gedacht haben, den Tollpatsch-Konstrukteur Gerhard Augst zu entführen?

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08.02.2007 12.19
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Kieler Nachrichten v. 06.02.2007

Trojaner vorerst gestoppt
„Die verdeckte Online-Durchsuchung ist mangels Ermächtigungsgrundlage unzulässig.“


Hätte das Bundesverfassungsgericht nicht, wie jetzt der Bundesgerichtshof, mühelos zu dem Ergebnis kommen können: „Die Rechtschreibreform ist mangels Ermächtigungsgrundlage unzulässig“?

Dann wären wir jetzt nicht wahlweise sss- oder Bindestrich-Greueln ausgesetzt.

Köhler: Kein Schluss-Strich unter Stasi-Akten
Bundespräsident Horst Köhler hat sich gegen einen Schluss-Strich unter die Auswertung von Stasi-Akten ausgesprochen.


Trotz achtjähriger Zwangsmissionierung, ss-Korrekturprogrammen und Neuschreibdamen der Anzeigenaufnahme schimmert aber immer noch die Unlust der Bürger durch, sich an die „neuen“ ss anzupassen, z.B in den „Fundgrube“-Anzeigen: Alte Musikbox in Nußb.; Buffet Nußb./Eiche ; Couch-Tisch/Eßtisch; Eßt.oval; Standuhr – Vitrinenform mit Mondphasenscheibe, nußb.-farb.; Fotographien, Grossformat; Eßservice; Kaffee- + Eßgeschirr; Eichegestell.Garnit., … Nußb.

Bei den Zeitungsleuten findet man viel mißverstandene Großschreiberei:

Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ … eine Multiperkussionistin, sie in ihrem zartn Alter ihres Gleichen sucht.

ein asiatisches Ehepaar Ende Dreißig

Rentner ruft 200 Mal beim Notruf an

Die ph-Reform führt zu Widersprüchen im gleichen Artikel …

… auf der fantasievoll-bunten Bühne …. Lässt die Librettistin doch nicht nur Realität und Phantasiewelt ineinander fließen.

… und die zehnjährige, inzwischen wieder verbotene ineinander-Abtrennung erzeugt Bedeutungsschwindel.

Schließlich folgt noch ein häufiges Mißverständnis, das Herrn Prof. Augst bei seinen niveausenkenden, toll-patschigen Maßnahmen entgangen ist:

Pianist Markus aus Hamburg … legt später den passenden musikalischen Teppich unter die Stehgreif-Dramen.

Bekanntlich bedeutet „Stegreif“ nicht anderes als „Ste(i)g-reifen“ – „Steigbügel“, ohne den zu verlassen früher ein Heerführer eine unvorbereitete Rede hielt.

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08.02.2007 11.00
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Kieler Nachrichten v. 05.02.2007

Im Roman findet sich der Satz:
Er hörte eine Weile Juniors Mundharmonika und seiner rauen Stimme zu.

Schamlos hat man ein einzelnes deutsches Wort, „rauh“, selektiert und ihm seinen Stammlaut „h“ genommen. Dieser willkürliche Kulturfrevel wurde schon mehrfach beleuchtet. „Kuh“, „Stroh“, „Geweih“, „froh“, „roh“ usw. hat man jedoch ungeschoren gelassen.

Bei Fremdwörtern hatte man Hemmungen, nicht gesprochene Buchstaben zu entfernen, etwa bei „Gros“, obwohl seit langem eingemeindet, und auch hier:

In England kam es jüngst zum Eklat, als eine indische Schauspielerin sich rassistischen Äußerungen ausgesetzt sah.

Die Frage des Verfassungsgerichts schleppt sich mühsam hin:

Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, das noch über kein eigenes Verfassungsgericht verfügt. … So wurden bisher vom Bundesverfassungsgericht durchschnittlich zwei Klagen im Jahr aus Schleswig-Holstein entschieden.

… oder nach undurchsichtigen Vorschriften auch nicht:

Vor fast genau einem Jahr, am 26.1.06, erschien in den KN dazu ein Leserbrief (ausnahmsweise in richtiger Rechtschreibung) von Dr. Ulrich Kliegis, dem Vorsitzenden des Elternvereins, in dem es unter anderem hieß:

Mein im Jahr 1999 unternommener Versuch, die damals vom Landtag einstimmig beschlossene Aufhebung des erfolgreichen Volksentscheids von 1998 gegen die Einführung der Rechtschreibreform an unseren Schulen vom Bundesverfassungsgericht in seiner Eigenschaft als schleswigholsteinisches Landesverfassungsgericht auf seine Rechtmäßigkeit prüfen zu lassen, scheiterte 2001 schließlich daran, daß es dem einzelnen Bürger in unserem Bundesland bislang verwehrt ist, eine Landesverfassungsbeschwerde zu erheben. Daher lehnte das Gericht schon die Annahme des Antrags ab. Nur in der Gewißheit dieses Schutzes konnten die Abgeordneten damals wohl so entscheiden. Hoffentlich haben sie jetzt den Mut, den Bürgerinnen und Bürgern des Landes den Weg zum einzurichtenden Landesverfassungsgericht zu öffnen.

Sprachwidrige Texte wie diese (wieder in KN v. 5.2.07) wollten verständige Bürger nicht:

„Zusammen werden wir ein großes Projekt verwirklichen“ Mit dieser viel versprechenden Botschaft beglückt E.ON derzeit in ganzseitigen roten Zeitungsanzeigen die Spanier … Um die letzten Bedenken zu zerstreuen, legten die Deutschen sogar im Schwindel erregenden Poker um den spanischen Energieprimus noch einmal nach.

Die SPD-Genossen lassen sich jedoch den Spaß nicht nehmen, und so spießt Uta Wilke in ihrem Gerichtsartikel einen Tagesordnungspunkt der Fraktion auf:„Bericht über die Bundes-Rammler-Schau, Berichterstatterin Jutta Schümann“… Lothar Hay war … in den Ehrenausschuss der Schau mit 6000 Rammlern berufen worden.

Der Lehrer Lothar Hay war es, der beklagte, daß es dem Volk durch die Zusammenlegung von Bundestagswahl und Volksentscheid erleichtert wurde, seine Ablehnung der „Rechtschreibreform“ kundzutun, und der natürlich ein Jahr später den Volksentscheid kippte – als ob es eine Rammlerschau gewesen wäre.


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Sigmar Salzburg

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