Unsere Sprache und der Sprachunterricht gehören den Bürgern
DLF-6-Uhr-Nachrichten:
Im Amt bestätigter Bundespräsident Köhler für mehr Bürgerbeteiligung
Bundespräsident Köhler will seine zweite Amtszeit unter das Motto Vertrauen wir den Bürgern stellen. Diese seien in ihren Einschätzungen oft schon weiter und stellten sich schneller auf Veränderungen ein[,] als Politiker glaubten, sagte Köhler im ZDF. Er selbst sehe weiter die Themen Arbeit, Bildung und Integration als Schwerpunkte seiner Tätigkeit. Zugleich regte er eine Diskussion über mehr direkte Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungen an. Als Beispiele nannte Köhler Verfassungsänderungen, aber auch die Wahl des Bundespräsidenten. – In der Bundesversammlung war Köhler gestern im ersten Wahlgang für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden.
Keinesfalls möchte ich einem Verantwortungsträger, der in den vergangenen fünf Jahren viel versäumt hat (zum Beispiel, Sprache und Demokratie zu Chefsachen zu machen), nun neue Vertrauensvorschußlorbeeren gewähren. Übungshalber indes können wir Herrn Köhler beim Wort nehmen.
Bürger wollen Ordnung, wo sie nützlich und nötig ist, und Freiheit, wo sie nützlich und nötig ist.
Rechtschreibung bietet beides: Die Ordnung der Leichtleslichkeit und Leichtlernbarkeit und die Freiheit der Sprache und des Gedankenaustausches mit ihr.
Als Bürger und Gesetzgeber erwäge ich hiermit, eine Bittstellung/Forderung/Petition an den Bundespräsidenten zu richten mit vielleicht folgenden Forderungen:
– Unsere Sprache und der Sprachunterricht gehören dem Volk; auch Kultusminister müssen sich an die Vorgaben der Wähler halten und müssen ihre Vorhaben vor den Wählern und der Fachöffentlichkeit verantworten.
– Nachdem die sogenannte Rechtschreib„reform“ bereits fast vollständig wieder zurückgenommen wurde, gilt es jetzt noch, daß
– die letzten 6 verbotenen Wörter (wieviel, zuviel, jedesmal, Zeitlang, Handvoll, alleinseligmachende) auch im Schulunterricht wieder erlaubt und nicht mehr rot angestrichen werden,
– die leichtlernliche und leichtlesbare Eindeutigkeitsschreibung wiedereingeführt werden,
– die leichtlesliche Kommasetzung – die alle Berufsanfänger in den Nachrichtenmedien benötigen – wieder in der Schule unterrichtet wird,
– die fehlerträchtige ss-Schreibung wieder auf die schreib- und lesefreundliche bewährte ß-Schreibung umgestellt wird und damit
– die Einheitlichkeit der Rechtschreibung wiederhergestellt wird.
Wer unterstützt diese Vorschläge oder wünscht andere?
Ach so, habe ich schon wieder vergessen: ich habe hier gar kein Vorschlagsrecht??
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Detlef Lindenthal
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