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Sigmar Salzburg
05.05.2022 07.51
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Die „Astronomierenden“ fehlen uns noch zum Genderglück !

Die Physikerin Nadja Podbregar popularisiert auf hohem Niveau in mehreren Zeitschriften und Internet-Portalen die Ergebnisse wissenschaftlicher Veröffentlichungen – eine unglaubliche Arbeitsleistung. Sogar gleichzeitige Berichte über denselben Gegenstand gleichen sich nicht. Heute sind Reformschreibung und Gendern „selbstverständlich“ Pflicht. Dennoch werden bei „Bild der Wissenschaft“ siebenmal „Astronomen“ genannt, obwohl im Team der 32 Wissenschaftler mindestens zwei junge Frauen erkennbar sind:

Für ihre Studie werteten die Astronomen die Beobachtungsdaten der Zwicky Transient Facility in Kalifornien aus, einem Teleskop, das jede Nacht große Himmelsausschnitte nach sich verändernden oder neu auftretenden Phänomenen durchsucht. In den Daten zu rund 20 Millionen Sternen suchten sie nach Objekten, deren Helligkeit in Abständen von einer Stunde und weniger um den Faktor zehn und mehr schwankt. Tatsächlich wurden die Astronomen fündig: Sie entdeckten ein Objekt, das alle 62 Minuten um das rund 13-fache heller wird und dann wieder verblasst.
wissenschaft.de 4.5.2022
Bei „Scinexx“, einen Tag später erschienen, sind zwei „Astronomen“ ersetzt durch namentliche Nennung und die Genderpartizipierung. Es gibt aber noch genug davon.
Für ihre Fahndung nach „Spinnen-Pulsaren“ werteten Burdge und sein Team die Beobachtungsdaten der Zwicky Transient Facility in Kalifornien aus, einem Teleskop, das große Himmelsausschnitte nach sich verändernden oder neu auftretenden Phänomenen durchsucht. In den Daten zu rund 20 Millionen Sternen suchten die Astronomen nach Objekten, deren Helligkeit in Abständen von einer Stunde und weniger um den Faktor zehn und mehr schwankte. Tatsächlich wurden die Forschenden fündig: Sie entdeckten ein rund 3.000 Lichtjahre entferntes Objekt, das alle 62 Minuten um das rund 13-fache heller wird und dann wieder verblasst.
scinexx.de 5.5.2022
Doppelnennungen und die :innen-Schreibung bleiben verpönt. Noch etwas anderes: Es fehlt (versehentlich?) das „13-Fache“ nach dem Muster der reformistischen „-Jährigen“, gegen deren Doofheit man schon ziemlich abgestumpft ist.– Zum Schluß noch die Webseite einer jungen Astronomin aus dem genannten Team, die sich im Englischen nicht darum scheren muß, ob sie auch alle -ins, Sternchen oder Partizipien beachtet hat:
Astrophysicist – Ilaria Caiazzo
ilariacaiazzo.com
09.12.2021 · Welcome to my website! My name is Ilaria Caiazzo and I am an astrophysicist. I am a Burke Prize Fellow at the California Institute of Technology, in Pasadena. I am a theorist, and I am interested in stars, in their lives and in their afterlives... I am also a writer and movie producer...
Unsere Genderpartizipienreiter sind schuld, wenn deutsche „Sternekuckende“ diese Sprache immer häßlicher finden und irgendwann ganz darauf verzichten.

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Sigmar Salzburg
04.07.2021 14.10
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Das Unerklärliche

«Das ewig Unbegreifliche an der Welt ist ihre Begreiflichkeit.»
Albert Einstein, aus «Physik und Realität» (1936).

Einstein nennt das Staunen über die Welt „religiös“ und gebraucht gar „Gott“ als Metapher („Gott würfelt nicht“). Sein „Gott“ ähnelt aber eher altjüdischen Gesetzen als einem allmächtigen Überwesen. Daher war er skeptisch gegenüber der Quantenphysik, deren Gesetze aus einem Nebel von Wahrscheinlichkeiten auftauchen.

Einsteins Erkenntnisse vollendeten die klassisch verständliche Physik. Mit der Quantenphysik gelangte man aber an eine tatsächliche Grenze der Begreiflichkeit oder, wenn man will, der Erklärlichkeit. Sie wurde zunächst in ihrem mathematischen Apparat entdeckt. Teilchenpaarungen, deren Wellenfunktionen nicht in Faktoren zerlegt werden konnten, sollten ohne Rücksicht auf ihren Abstand voneinander abhängig sein (siehe hier).

Nun hat Rüdiger Vaas im Juliheft von „Bild der Wissenschaft“ aufgelistet, mit welchen Gedankenkonstrukten man die widerspenstige Natur zu verstehen sucht:

Superdeterminismus: Alle Ereignisse der Welt sind vollständig vorherbestimmt.

Holismus: Das Ganze besteht nicht aus Teilen. Separabilität und lokale Wirkungen sind eine Illusion.

Paralleluniversen: Was als eindeutiges Messergebnis – oder als Kollaps der Wellenfunktion erscheint – ist in Wirklichkeit nur eine Variante unter allen möglichen. Mit jedem Quantenereignis verzweigt sich das Universum [von dem wir nur unseren Teil erkennen können].

Retrokausalität: Nicht nur die Vergangenheit beeinflusst die Zukunft, sondern auch umgekehrt.

Antirealismus: Die Vorstellung einer an und für sich bestehenden physikalischen Realität ist eine Illusion.
Man könnte als weitere Variante den gottvollen Physikerwitz hinzufügen: In der himmlischen Parallelwelt erfindet Wolfgang Pauli (1900-1958) im Auftrag des Höchsten paradoxe Gesetze, die nur dann in Kraft treten, wenn Physiker danach suchen.

Da Rüdiger Vaas nebenbei auch Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung ist, wird er zeitgeistliche Quantenmystik wohl kaum schätzen. Ich hatte übrigens „Bild der Wissenschaft“ nach dem Reform-Kotau von „Spektrum“ für kurze Zeit abonniert, bis auch diese Zeitschrift der zeitgeistigen Schreiberpressung erlag.

In der Quantenfrage neige ich zu einer Verbindung von Holismus mit der Viele-Welten-Interpretation. Daß das Unerklärliche mit einem strippenziehenden höheren Wesen gleichzusetzen sei, halte ich für absurd.

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Sigmar Salzburg
13.04.2021 19.58
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Flugsaurier mit abspreizbarem Daumen entdeckt

... Es handelt sich um einen bisher unbekannten Vertreter der Flugsaurier, dessen Überreste in der Tiaojishan-Formation im Nordosten Chinas entdeckt wurden. Das ausgesprochen gut erhaltene Fossil wurde auf ein Alter von etwa 160 Millionen Jahren datiert. Es handelt sich um einen relativ kleinen Pterosaurier mit einer Flügelspannweite von etwa 85 Zentimetern.

Wie sie [die Forscher] erklären, handelt es sich bei dem Befund damit nun um den frühesten Nachweis eines echten gegenläufigen Daumens in der Evolutionsgeschichte. Dies verdeutlichten die Forscher auch in dem wissenschaftlichen Namen, den sie dem Pterosaurier gaben: Kunpengopterus antipollicatus¹. Der griechische Artname „antipollicatus“ bedeutet dabei „mit entgegengesetztem Daumen“. Die Paläontologen benutzen aber auch den Spitznamen „Monkeydactyl“ – Affenfinger für den ungewöhnlichen Pterosaurier.

Ein behänder Baumbewohner

Wie sie berichten, liegt nahe, dass es sich bei der speziellen Klaue um eine Anpassung an die Lebensweise in Bäumen gehandelt hat. Neben der fliegenden Fortbewegungsweise könnte Kunpengopterus antipollicatus so in der Lage gewesen sein, sich auch buchstäblich behände im Geäst fortzubewegen.

wissenschaft.de 13.4.2021

¹) etwa gr.-chin. »gegenfingriger Fischvogelflügler«?

Hier hat die „behänden“-Obsession der Reformaffendenke sogar eine gewisse Logik – die für „behende Fußgänger“ eben nicht angemessen ist.

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Sigmar Salzburg
22.08.2018 12.14
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Messerwartungswerte an Messstationen ...

... mit den Buchstaben der Assschreibreformer

Quantenverschränkung im kosmischen Test

Die Verschränkung ist eines der faszinierendsten und wichtigsten Phänomene der Quantenphysik. Denn diese Teilchenkopplung ist mit klassischer Physik nicht erklärbar – falls die Quantenmechanik Recht hat. Jetzt haben Forscher die Quantenverschränkung ihrem bisher strengsten Test unterzogen, indem sie das Licht ferner Quasare als „kosmische Zufallsgeneratoren“ nutzten. Zwei Teleskope auf den Kanareninsel La Palma dienten dabei als Empfangs- und Messstationen. Das Ergebnis: Das weltweit erste Experiment dieser Art hat die Gültigkeit der Quantenmechanik bestätigt.


Albert Einstein bezeichnete das Phänomen der quantenphysikalischen Verschränkung skeptisch als „spukhafte Fernwirkung“... Doch seither haben spezielle Experimente, sogenannte Bell-Tests, dies schon vielfach widerlegt.

... Für ihr Experiment erzeugten die Forscher verschränkte Photonen in einer Anlage auf der Kanareninsel La Palma und sendete die gekoppelten Lichtteilchen anschließend in entgegengesetzte Richtungen. An jedem Ende der Messtrecke wurden diese Teilchen von einem Teleskop eingefangen und ihre Polarisation gemessen. Als Messstationen dienten dabei das William Herschel Telescope und das Telescopio Nazionale Galileo...

wissenschaft.de 21.8.2018

Wieviel schöner und besser leserlich wären Meßstationen, Meßstrecken und Meßergebnisse! Aber unsere hochmütigen Altparteien erdreisteten sich, das Volk gegen seinen Willen umzuerziehen, nennen das „Demokratie“ und sprechen anderen die Demokratiefähigkeit ab!

Wenn es um den Spin eines Teilchenpaars geht, dann heißt das Ergebnis nichts anderes, als daß das Weltall eine Verletzung der Spinerhaltung nicht zuläßt, was aber nur wahrnehmbar ist, wenn noch keine andere Einwirkung auf das Teilchenpaar stattgefunden hat – ein Hinweis auch auf die Unteilbarkeit des Phänomens (siehe auch hier). Eine entfernte Ähnlichkeit besteht zu Newtons Eimer-Experiment. Da hat man als Verursacher den „Raum“, d.h. den umbenannten, zeitweise geleugneten Äther, gefunden.

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Theodor Ickler
19.09.2001 02.22
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Verleger

Kürzlich erschien – u. a. in der FAZ – eine große Anzeige, worin die Verleger gegen das neue Urheberrecht protestierten. Sie taten es in Reformschreibung, die sie ja eigentlich ablehnen – angeführt von Wolfgang Balk, der zuerst als Reformkritiker hervorgetreten war und dann doch nicht verhinderte, daß sein Verlag (dtv) alles, was nur ging, auf Neuschreibung umstellte. Es scheint gerade auf der Ebene der Verlagsleitungen eine große Gleichgültigkeit und auch Unwissenheit über sprachliche Angelegenheiten zu geben. Mir wurde das einmal vom damaligen Präsidenten des Verbandes der Schulbuchverleger, Fritz von Bernuth (Cornelsen), „eingebläut“, der mir in einem langen Telefongespräch klarmachte, daß ihm die Sprache und die Reform eigentlich schnurzegal sind, weil er das alles nur als Geschäftsmann sieht.
Man kann das ja auch bei Bertelsmann sehen: Der Konzern setzt die Reform mit äußerster Härte durch, aber bei der eigentlichen Umsetzung wird überall so lax verfahren wie im unsäglichen Bertelsmann-Wörterbuch (Götze), erste Auflage.
Am Ende geht es vielleicht nur um eine Marktbereinigung. Wie viele kleine Verlage wird die Klett-Gruppe noch aufkaufen? Wann übernimmt Bertelsmann Duden? Usw.
__________________
Th. Ickler

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Reinhard Markner
18.09.2001 19.37
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DVA/FAZ

Die groteske Ahnungslosigkeit in der bdw-Redaktion ist sehr bedenklich, erscheint das Magazin doch in einem Verlag, an dem die FAZ die Mehrheit hält.

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Christian Melsa
18.09.2001 16.14
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Geblitzt!

Übrigens, man sollte Herrn Hess einen Strafzettel wegen falschen Schreibens („schliesslich“) zukommen lassen, vielleicht begreift er dann, wie unsinnig seine Begründung ist.

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Christian Melsa
18.09.2001 16.07
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Sommer 2002?!?

Wie kommt dieser Hess auf das Datum Sommer 2002? Diffuse Ahnungen aus der Desinformiertheit heraus über den Status der Reformverordnungen, so wie sie aus dem Vergleich mit Tempolimits im Straßenverkehr sprechen, mögen ja noch nachvollziehbar sein (der Vergleich ist trotzdem so absurd, daß man ihn einem Menschen in dieser Position gar nicht zutrauen mag). Aber solch detaillierte Nennung einer Frist paßt da ja nun überhaupt nicht ins Bild (...der Unwissenschaft).

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Theodor Ickler
18.09.2001 13.08
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Statt

sich den Kopf über meine und meiner Freunde Lektüre zu zerbrechen, sollte Uwe sich einmal Gedanken über die außerordentliche Desinformiertheit in Verbindung mit Obrigkeitshörigkeit machen, die in diesem Schreiben zutage tritt. Wer darüber nicht beunruhigt ist, dem ist wohl nicht zu helfen.
__________________
Th. Ickler

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uwe
18.09.2001 12.59
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Ooooh,

anscheinend schwimmen den Reformgegnern nun die letzten Felle davon. Dann gibt es bald wohl nichts mehr zu lesen, außer Icklers Wörterbuch.

Uwe

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Theodor Ickler
18.09.2001 12.47
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bild der wissenschaft 19.9.2001 (E-Mail)

Sehr geehrter Herr Ickler,


Ihre Kündigung aufgrund der Einführung der neuen Rechtschreibung bei bild
der wissenschaft habe ich erhalten. Das bedauere ich sehr.

Gestatten Sie mir eine private Anmerkung: Wie Sie wissen, ist es
verbindliche Regel, dass ab Sommer 2002 in Deutschland nach der neuen
Rechtschreibung zu verfahren ist. Egal ob man eine solche Verordnung nun
billigt oder nicht, man ist gehalten, sich danach zu richten. Schliesslich
fahre ich ja auch nicht weiterhin mit 60 durch Tempo-30-Zonen, auch wenn mir
diese Einschränkung unsinnig erscheint.

Da überdies auch viele Schüler bild der wissenschaft lesen, sind wir schon
aus diesem Grund gehalten, die Verordnung der Kultusministerkonferenz
umzusetzen. Gerade aus dem Kreis Schüler und Lehrer wurde in den letzten
Monaten immer häufiger angemahnt, die Rechtschreibung in bild der
wissenschaft zu aktualisieren.

Ein Letztes noch: Was ich nun nicht verstehe, dass jemand, der sich für die
verständliche Aufbereitung wissenschaftlicher Themen interessiert ein
solches Magazin nur deshalb abbestellt, weil ungefähr jedes dreißigste Wort
nun etwas anders geschrieben wird, als er es von der Schule kennt. Schade
eigentlich, dass Sie dem wissenschaftlichen Fortschritt den Rücken kehren,
denn im gesamten deutschen Sprachraum gibt es (mit Ausnahme der FAZ) kein
Magazin, kein Wochenblatt, das nach der alten deutschen Rechtschreibung
informiert.


Mit freundlichen Grüßen


Wolfgang Hess
Chefredakteur
__________________
Th. Ickler

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