Wörter und Definitionen
Heimat
Adelung Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
Das Heim
Das Heim, [1075-1076] des -es, plur. die -e, oder die Heime, plur. die -n, ein, wenigstens im Hochdeutschen, völlig veraltetes Hauptwort, welches nur um der folgenden Wörter willen zu merken ist. Es bedeutete, 1) einen Zaun ... 2) Ein umzäunter oder eingehägter Bezirk, ein in seinen Gränzen eingeschlossenes Gebieth, eine Flur, eine Mark, ... 3) Ein Gezelt, eine Hütte, ein Wohnhaus mit seinem Zubehör; eine im Deutschen und allen verwandten Sprachen überaus alte Bedeutung. Schon im Salischen Gesetze kommt Cham in verschiedenen Zusammensetzungen, die ich im folgenden anführen werde, vor. ... 4) Eine Sammlung mehrerer Häuser, ein Dorf, ein Flecken. Bey dem Ulphilas sind Bourgs und Haimos Städte und Flecken ... 5) In engerer Bedeutung, der Ort, wo jemand zu Hause ist, woher er gebürtig ist, und in weiterer Bedeutung, ein solches Land, das Vaterland; eine gleichfalls sehr alte Bedeutung, in welches dieses Wort in dem Salischen Gesetze Cham, bey dem Ottfried Heime, Heiminge. im Nieders. Heime, bey den Schwäbischen Dichtern das Heim, lautet...
Die Heimath
Die Heimath, [1077-1078] plur. die -en, der Ort, das Land, wo jemand daheim ist, d. i. sein Geburtsort, sein Vaterland.
Gott, der mich von meiner Heimath genommen hat, 1 Mos. 24, 7.
Sie ruderten gemach der Heimath wieder zu,. Kleist.
Anm. Bey dem Notker Heimod und Heimuod, bey dem Tschudi Heimen, bey dem Pictorius Heimand, im Holländ. Heymet, im Nieders. nur Heime, und im Dän. Hiem...
Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache DWDS
Heimat · heimatlich
Heimat f. ‘Ort, Land, wo man geboren, wo man zu Hause ist, Vaterland’. Die nur auf das dt. Sprachgebiet beschränkten Formen ahd. heimōti n. (11. Jh.), mhd. heimuot(e), heimōt(e), heimōde f. n., mnd. hēmōde f. n. sind Bildungen zu dem unter ↗Heim (s. d.) behandelten Substantiv mit dem Suffix westgerm. -ōðja-, ahd. -ōti (s. ↗Einöde sowie ↗Armut, ↗Kleinod, ↗Zierat). Heimat (mit Wandel von ō zu ā) begegnet seit dem 15. Jh. und wird vom 16. Jh. an vorherrschend. Neutrales Genus ist bis ins 17. Jh. gebräuchlich, danach nur noch in Mundarten. heimatlich Adj. ‘in der Heimat vorhanden, die Heimat betreffend, zu ihr gehörend’ (18. Jh.).
https://www.dwds.de/wb/Heimat
P.S. Folgt man dem Link des richtig eingeordneten „Zierat“, dann wird offenbar, daß man auch beim DWDS dem affenärschlichen Nachfolgesignal der Schreibreformer und Kultusminister hinterherhechelt, nach dem aus infantilem Erleichterungsfanatismus „Zierat“ wie „Unrat“ behandelt wird, wonach also „Zierrat“ zu schreiben wäre.
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