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Bundespräsident
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Norbert Lindenthal
03.06.2010 12.32
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Bundespräsidentendoppel

Wie wäre es mit Ursula von der Leyen und Christian Wulff als Bundespräsidentendoppel (bei je einem halben Gehalt)?

Frau von der Leyen konnte die verfahrene Atommüllsituation artikulieren und für ihren Vater um Entschuldigung bitten und einen Ausweg für die nächsten 100 000 Jahre einleiten, Herr Wulff könnte die Rechtschreibrerereform in allen Facetten darlegen, bis sein einstiger Wunsch wieder klar wird: Abräumen.
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Norbert Lindenthal

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Wolfgang Scheuermann
04.10.2004 13.37
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Es kann alles gesteigert werden ...

... erst hatten wir Kohl, jetzt haben wir Köhler. Und in Köhlers Auftrag beantwortete nun dessen Referent Heinz Eilers meine E-Mail (korrigiert um den von Herrn Fleischhauer dankenswerterweise entdeckten Fehler) von Anfang Juli d.J.:

Der Bundespräsident verfolge die Auseinandersetzung um die Rechtschreibreform mit großer Aufmerksamkeit, wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nicht eingreifen. Im übrigen, so Eilers, "darf ich Ihnen mitteilen, dass der Bund auf der Basis eines Kabinettbeschlusses vom 27. Juni 1999 im Erlasswege die Neuregelung eingeführt hat. Dieser Praxis hat sich das Bundespräsidialamt angeschlossen".

Die Mahnung des Bundespräsidenten, sich nicht hängen zu lassen, ist so oder so zeitlos – oder gar am köhlsten?

(Kabinettsbeschluß findet sich bei Google-Seiten aus Deutschland gut 6x häufiger.)
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Ruth Salber-Buchmüller
07.07.2004 17.13
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Welch ein Vorstoß!

Sehr geehrte Frau Pfeiffer-Stolz,

mir fehlen die Worte, die meiner
großen Hochachtung gebührenden
Nachdruck verleihen müßten!
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Ruth Salber-Buchmueller

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Karin Pfeiffer-Stolz
07.07.2004 15.23
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Brief an den Bundespräsidenten

Mein Brief, per Mail geschickt. Hier in gekürzter Form:

6. Juli 2004

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Köhler,

... Welche Verantwortung trägt ein Politiker Ihres Ranges für das Wohl der Bürger? Wer ist zuständig für die sprachliche Not? Perfide ist der Spruch des Bundesverfassungsgerichts, ein jeder dürfe auch angesichts amtlich vorgeschriebener Schreibnormierung(en) die Orthographie benutzen, die ihm beliebe. Optisch entkommt man den verstümmelten Wörtern ohnehin nicht mehr, der Blickhorizont ist uns längst durch alltägliches Schriftgut mit ss-Wörtern und unsagbaren Wortkrüppeln verstellt. Und dieser Horizont wird täglich enger. Der Verfall guter Schreibsitten in Schrift und Form schreitet voran. Seine Ausdehnung – eine Frage der Zeit. Eine Generation wächst heran, welche nicht mehr teilhaben wird an unserer traditionell gewachsenen Schriftkultur, die ihrerseits die Grundlage für unseren Wohlstand bildet. Unsere Kinder dürfen nicht lernen, daß gute Regeln uns helfen, das Leben zu bewältigen. Statt dessen erleben sie, wie man störende und lästige Regeln einfach ausblenden und umgehen kann. Sie lernen mit Oberflächlichkeit und Lügen zu leben. Sie werden der Kultur ihrer Mütter und Väter entfremdet, und damit diesen selbst.

Regeln und Gesetze haben dienende Funktion. Je besser ein Regelwerk ist, umso weniger stört es. Die besten Regeln sind jene, um die man sich nicht kümmern muß. Das verführt zum Trugschluß, es seien keine Regeln nötig. Diesem Irrtum scheinen bis heute viele Apologeten der neuen Schreibvielfalt aufzusitzen. Die Regeln der Rechtschreibreform sind wie ein Paar schlechtsitzender (nicht schlecht sitzender!) Schuhe. Wir haben uns nach sieben Jahren noch nicht daran gewöhnt, unsere Zehen bluten. Wir sehnen uns nach unseren guten alten Wanderschuhen! Welche Daseinsberechtigung sollen künstliche Sprachregeln besitzen, gegen die nicht nur das Volk aufbegehrt, sondern gegen die auch die geistigen Eliten unserer Sprachgemeinschaft protestieren?

Und die Kosten?

Hat 1996 keiner danach gefragt, sollte auch jetzt nicht danach gefragt werden. Was sind schon eine Handvoll Auflagen fehlerhafter Druckwerke im Vergleich zu Milliarden schön gestalteter und sprachlich ästhetischer Bücher mit Texten der gehobenen Sprache? Sollen diese wirklich der „rauchfreien und geruchlosen“ Beseitigung anheimfallen? Wollen wir der natürlichen Veraltung unserer Schriftkultur vorauseilen? Und damit auch der politischen Kultur?

Und kein Weg zurück?

Wie man die Reform heimlich durch die Hintertür hereingeführt hat, so jage man sie durch dieselbe Tür wieder hinaus! Was vorwärts geht, geht auch rückwärts. Wer das leugnet, sagt die Unwahrheit.
...
Wir wollen diese Reform nicht. Wir möchten, daß unsere Kinder eine Zukunft haben, die aus mehr besteht als aus Handys, Hamburgern und SMS. Wir wünschen uns, daß jemand in diesem Land den Mut findet, dem ideologischen Kesseltreiben gegen Sprache, Pädagogik und Kultur ein Ende zu setzen. Wir wollen uns nicht schon wieder schämen müssen, für das Deutsche ...
Ich, sehr geehrter Herr Bundespräsident, ich weiß, wovon ich spreche. Mein enger Kontakt zu Lehrern und Eltern, den ich aus beruflichen Gründen pflege, gewährt mir Einblick in das Denken und Fühlen, wie es nur in privaten Gesprächen zutage kommt.
Und: Darf man wirklich mit „klammheimlicher Freude“ beobachten, wie Deutschlands geistige Eliten ins Abseits gedrängt und mit Spott und Häme übergossen werden? Eine Gesellschaft, die solches geschehen läßt aus fehlender Ehrfurcht vor Gewachsenem, vor Leistung und Leistungsträgern, vor dem gesprochenen und geschriebenen Wort, untergräbt ihre eigenen Fundamente, so lehrt es die Geschichte. Und sie ist eine wahrlich unerbittliche Lehrerin. Wer nicht freiwillig den nötigen Schritt tut, den wird sie stoßen.

Im Namen der vielen, die ich hinter meinem Anliegen weiß, ersuche ich Sie: Machen Sie der sogenannten Rechtschreibreform ein Ende.

Mit freundlichen Grüßen

Karin Pfeiffer-Stolz


Abschließend darf ich Ihnen herzlich zur Wahl für das Amt des Bundespräsidenten gratulieren und wünsche Ihnen eine glückliche Hand für Ihre künftigen Vorhaben.
Mit großem Interesse las ich Ihre Antrittsrede und kann mich Ihren Aussagen anschließen.
Ein Auszug aus Ihrer Rede:
„Ein zweiter Grund, warum wir uns in Deutschland mit der Erneuerung so schwer tun, ist – ich habe das bereits erwähnt – die Angst zu scheitern. Rückschläge und Irrtümer sind aber Teil des menschlichen Tuns. Wichtig ist, sich nicht aufzugeben, immer wieder Neues anzufangen und sich nicht hängen zu lassen.“

Angst zu scheitern hatten die Rechtschreibreformer wohl nicht. Daß Irrtümer zum menschlichen Tun gehören, ist ihnen offenbar auch fremd, sonst würden sie nicht auf Fortsetzung eines gescheiterten Experiments beharren. Wir aber, die wir unsere Sprache lieben und ihr wieder zu einer angemessenen Form verhelfen wollen, werden uns ganz gewiß nicht von den Reformern „hängen lassen“. Wir mögen wie Aufständige erscheinen, aber Gangster sind wir nicht, und der Tod durch den Strang ist längst abgeschafft.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident: Ein schöneres Beispiel vom blühenden Unsinn der sogenannten Reform hätten Sie dem Volk gar nicht unterbreiten können wie diesen Satz aus Ihrer Antrittsrede!
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!



PS.
Darf ich mich kurz vorstellen?
Ich bin 1948 in Salzburg geboren und dort zur Schule gegangen. Meine Schule, das war eine Tafel-und-Kreide-Schule. Wir haben auswendig gelernt und viel geschrieben. Wir haben erfahren, daß Sprache etwas Schönes ist, das bleibenden Wert besitzt. Daß Bücher gute Freunde sind, die einen durchs Leben begleiten. Ich zehre noch heute vom Schulunterricht. Mit zwanzig verschlug es mich nach Köln. Ich wurde Lehrerin. Aus dem Schuldienst schied ich aus, um mich ganz dem Schreiben zu widmen. Ich verfasse hauptsächlich Lernhilfen.
In den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts wurden wir daran gewöhnt, daß es ständig Reformen gab: in der Pädagogik, in der Gesellschaft. So sah ich in der Rechtschreibreform zunächst nichts anderes als eine weitere Reform, mit der man sich anfreunden mußte, kam sie einem anfangs auch noch so fremd und unsinnig vor. Weil ich für die Schule schreibe, blieb mir nichts anderes übrig, als die Reform mitzutragen, glücklich war ich darüber nicht. Wir haben uns von Anfang an eine Hausorthographie zugelegt und waren erstaunt, als die Zeitungen drei Jahre später genau dasselbe taten.
Anfang des Jahres 2004 meldeten sich mir starke Zweifel über Sinn und Inhalt der Reform. Ich begann mich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen. Die Folge war, daß ich mich öffentlich von der Reformschreibung distanzierte, genau wie die F.A.Z. Es ist nicht auszuschließen, daß es anderen Personen ähnlich ergeht, sobald sie einmal gezwungen sind, sich die neuen Regeln aneignen zu müssen. Sie sind unverdaulich.
Es muß sich deshalb auch niemand schämen, der anfangs mitgemacht hat. Man sollte jeden ermuntern, seine Meinung zu ändern, wenn es angebracht ist. Was sind das für Menschen, die vorschlagen, einen Weg weiterzugehen, von dem alle erkannt haben, daß er in die Sackgasse führt?

Der einzige Zweck der Schrift ist, gelesen zu werden.

Schrift ist nicht für die Schüler erfunden worden.

Hingegen hat Schule die Aufgabe, die von den Erwachsenen und Gebildeten gepflegte Schriftkultur zu vermitteln.

Die Schule hat nicht das Recht, die Sprache für pädagogische Zwecke zu verändern.

Die Schule sei Dienerin der Sprache, nicht ihre Herrin!




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Karin Pfeiffer-Stolz

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Wolfgang Scheuermann
06.07.2004 09.48
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Zur Antrittsrede von Präsident Köhler ...

... habe ich folgende Mail an das Bundespräsidialamt geschickt:

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die beeindruckende Antrittsrede unseres neuen Bundespräsidenten ist dankenswerterweise auf Ihrer Internet-Seite nachzulesen.
Leider ist sie durch die sogenannte Rechtschreibreform verunstaltet. Die geschriebene Version ist durch den Versuch, die Reform anzuwenden, gegenüber der modernen (und bewährten) Rechtschreibung um 1,7% länger (Zeichen incl. Leerzeichen; im wesentlichen wegen der völlig mißglückten ss/ß-Regel von 1829) und um einen Verstoß gegen die deutsche Grammatik (Herzog ... hatte Recht) und etliche Skurrilitäten (der Weltmeisterschaftsfußball von 1954 war voll gesogen; braunsche Röhre; „Das 21. Jahrhundert ist euer, ist Ihr Jahrhundert!“; wichtig ist, sich nicht hängen zu lassen!) reicher.
Gerade der letzte Ratschlag ist Gott sei Dank in unserem Lande fehl am Platze, und der Bundespräsident hat doch sicher auch nicht gemeint, was da jetzt steht!

Nach der letzten repräsentativen Umfrage von Allensbach sind nur 13% der Deutschen für diese merkwürdige Reform. Wieso werden die Reden des Bundespräsidenten für eine solche Minoriät entstellt? Der Bundespräsident wirbt für einen neuen Aufbruch; hat er nicht das Recht, daß dies in einem ebenso modernen Deutsch niedergeschrieben wird, über das man nicht ständig stolpert – und das keine Absurditäten enthält?

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Scheuermann


Dank an Herrn Markner für den Korrekturhinweis!
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Dr. Wolfgang Scheuermann

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Theodor Ickler
02.10.2003 18.15
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Bundespräsident Herzog

Bundespräsidialamt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bonn, 25. Juni 1997



Sehr geehrter Herr V...

haben Sie vielen Dank für Ihren Brief vom 11. Juni 1997, in dem Sie drei Kopien der „Berliner Rede“ gebeten haben und Stellung bezogen haben zu einem Zitat des Bundespräsidenten zur kommenden Rechtschreibreform.

In der Tat steht der Bundespräsident der Rechtschreibreform skeptisch gegenüber. Am meisten zitiert wurde in der Presse seine Äußerung anläßlich einer Diskussionsrunde während eines Aufenthaltes in Shanghai. Hier hatte er allerdings nicht nur gesagt, die Rechtschreibreform sei "überflüssig wie ein Kropf“, sondern im gleichen Atemzug auch ausgeführt, er halte die Aufregung über die Rechtschreibreform für genauso überflüssig.

Aus alledem wird die Distanz des Bundespräsidenten zu diesen Vorgängen deutlich, deren unterstellte Wichtigkeit er in der einen wie der anderen Richtung nicht so ganz nachvollziehen kann. Ihm sind andere Themen einfach wichtiger, wie er das beispielsweise in seiner „Berliner Rede“ deutlich hervorgehoben hat. Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie, seine Äußerung nicht überzubewerten.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Ulf Bauer

__________________
Th. Ickler

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Theodor Ickler
10.04.2001 13.10
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Bundespräsidialamt Berlin, 30. Januar 2001





Herrn
xy



Sehr geehrter Herr xy,

der Bundespräsident hat mich gebeten, Ihren Brief vom 15. Januar 2001 zu beantworten.

Sie haben mit diesem Brief ein Thema angesprochen, dass (sic!) dem Bundespräsidenten am Herzen liegt. Die Pflege der deutschen Sprache, auch die der Schriftsprache, ist ihm ein wichtiges Anliegen. Daher freut sich der Bundespräsident darüber, dass sich gegenwärtig so viele Menschen intensiv über die deutsche Sprache und die deutsche Rechtschreibung Gedanken machen. Er ist indes besorgt über den unversöhnlichen Ton, der dabei vielfach angeschlagen wird.

Der Bundespräsident nimmt für sich die Regelung der Rechtschreibreform in Anspruch, dass außerhalb des Schulbereichs niemand an die neuen Regelungen gebunden ist. Er sieht seine Rolle aber nicht so, dass er seine Entscheidung anderen zur Nachahmung empfehlen möchte.

(...)

Ihrer Bitte, diesen Brief in der alten Rechtschreibung zu verfassen, kann ich nicht entsprechen, da alle Bundesbehörden angewiesen sind, die neue Rechtschreibung zu verwenden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Elisabeth Domansky

__________________
Th. Ickler

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