Hier geht es ja heute recht munter zu. Viel Neues ist nicht dabei, man braucht bloß zurückzublättern, um das zu merken. Darum nur ganz kurz:
Von meiner Motivation, gegen die Reform zu kämpfen, hat Uwe gar nichts verstanden. Es würde ja genügen, meine Bemühungen um eine vereinfachte Darstellung der bisher üblichen Orthographie genauer zu betrachten, einschließlich der Tafeln. Gibt es etwas Einfacheres? Dagegen die 90 Seiten Neuregelung! Gerade die machen es dem Pöbelvolk völlig unmöglich, die Rechtschreibung jemals zu beherrschen. Das weiß inzwischen (fast) jeder. Deshalb wird ja auch zurückgebaut, so daß sich Uwe leider umsonst gezwungen hat, die neuen Regeln zu lernen.
nummerisch (mit dem Ton auf der ersten Silbe) war schon im alten Duden, allerdings habe ich es immer für ein Phantom gehalten.
Würde man Schreibungen wie Zierrat usw. nicht zur variantenlosen Pflicht erheben, so würde es zwar erlaubt, aber immer zweite Wahl bleiben. Die Logik dahinter ist nicht schwer nachzuvollziehen, sie ist reinster Augst.
Zur Trennung bei ck: In § 3 wissen die Reformer noch, daß ck eine Ligatur anstelle von kk ist, bei der Silbentrennung, wissen sie es nicht mehr, sondern setzen ck mit echten Digraphen wie ch gleich. Das war das mehr oder weniger zufällige Ergebnis einer langen Diskussion. Die jetzige Nichttrennbarkeit geht übrigens auf Prof. Munske zurück, der darüber in seinem bekannten Buch berichtet und heute anderer Meinung ist als damals. Viele Widersprüche gehen darauf zurück, daß es zwischen den Mitgliedern des Internationalen Arbeitskreises zuletzt kaum noch Verständigung gab. Man konnte einander nicht leiden und traf sich auch nicht mehr. In dieser trüben Brühe konnte Augst noch den einen oder anderen Fisch an Land ziehen. Die anderen hatten ihm eigentlich die Volksetymologien in jahrelangen Bemühungen ausgeredet, aber ganz zum Schluß waren sie doch wieder da und sorgten für gar nicht wenig berechtigten Spott.
Wenn man einige Hintergründe und überhaupt den ganzen Hergang mit seinen Zufälligkeiten kennt, kann man nur den Kopf schütteln über die Inbrunst, mit der einige wenige Reformfreunde auch noch den letzten Unsinn verteidigen!
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Th. Ickler
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