Meine Beobachtung, wie Unsinn in Behörden gefühlt wird
Heute sollte ich eine Zeugenaussage unterschreiben, die vom Beamten geschrieben wurde, aber lautet: »Ich komme heute auf die Behörde und mache die Aussage, dass …« Unterschrift: durch mich (nicht durch den Beamten).
Weil nun auch ein kleiner Kommafehler zu unterschreiben war, entspann sich ein Gespräch um die Rechtschreibung, in der ich auch erwähnte, daß ich nicht so gerne ss-Wörter unterschreibe (wegen Volksentscheid und so).
Und dann lockerte sich die Atmosphäre. Und der Beamte ließ mal einblicken, wie sich Beamte, die dreißig Jahre lang sicher waren in der Rechtschreibung und sehr schnell tippen können, durch Erlaß des Landesinnenministers zum Kopfschütteln erzogen werden. Selbst über den Flur unterhält man sich unter Kollegen, weil es einfach zu dumm kommt.
Und der Microsoft-Fehlerunterkringelton war auch zu hören.
Ich hoffe, ich habe hier so geschrieben, daß nicht dem Beamten nachgestellt wird, sondern daß sich Leser auf diesen Seiten aufgemuntert fühlen, mal wieder sich selbst zu vertrauen und alle Bevormundung beiseite zu schieben.
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Norbert Lindenthal
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