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Kleinschreiber
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Sigmar Salzburg
26.02.2023 04.41
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Faesers Antifa

glasbruch und bitumen fuer treffpunkte der afd
von: anonym am: 14.02.2023 – 19:57
[...]
vor ein paar tagen erhielt die eventlocation la festa in kaulsdorf in berlin nächtlichen besuch. die aussenfassade wurde in grosser flaeche mit bitumen verschoenert.
auch das restaurant mittelpunkt der erde in hönow erlitt einen glasbruch an den scheiben und die innenräume wurden mit bitumen neu gestaltet.
beide örtlichenkeiten sind in letzter zeit wiederholt und wissentlich als veranstaltungsorte der afd in erscheinung getreten.
keine orte fuer die afd! keine orte fuer antifeministen und rassisten!

Quelle: Das teilverbotene Antifa-Portal Indymedia.
Bilddokumentation im Internet. Neben SPD-Esken („58 und Antifa. Selbstverständlich.“ 6/2020) ist auch unsere „Innenministernde“ für ihre Nähe zur Antifa bekannt. Hat Faeser hier »mitgewütet«?

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Sigmar Salzburg
17.10.2019 06.42
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Wolfgang Mentrup

Vor 16 Jahren zitierte ich einen inzwischen 32 Jahre alten Artikel des Schreibreformers Wolfgang Mentrup in „Spektrum der Wissenschaft“ 8/1987, der triumphierend berichtete, daß erstmals, nach 85 Jahren alljährlich neuer Reformvorschläge, „hohe politische Beamte“ ihre Bereitschaft bekundeten, an einer „Reform“ der Rechtschreibung mitzuwirken, weil „ihre Vereinfachung dringlicher ist als je zuvor“. Die Kleinschreibersekte, mit Jacob Grimm aus dem 19. Jahrhundert als ihrem prominentesten Vorläufer, hatte den Fuß in die Tür gekriegt.

Prof. Theodor Ickler hat nun bei Sprachforschung.org auf einen 16 Seiten langen Vortrag Mentrups aus dem Jahr 1986 aufmerksam gemacht. Dort beschreibt Mentrup die Entwicklung der deutschen Groß- und Kleinschreibung seit dem Mittelalter – und zwar in der von ihm erstrebten „gemäßigten“ Kleinschreibung, also nur Satzanfänge und Eigennamen groß.

Ansonsten benutzt Mentrup weiter die üblichen Regeln und versucht noch nicht einmal, das „ß“ durch die auch in Deutschland nicht unbekannte reine „ss“-Schreibung oder die „jacobinische“ mit „sz“ zu ersetzen. Dieser „dringende“ Reformbedarf wurde erst entdeckt, nachdem die Kultusminister die Substantivgroßschreibung nicht angetastet haben wollten. Dennoch gelang auch dort ein Einbruch, aber in gegenteiliger Richtung – mit den Albernheiten „des Öfteren“, die „seit Kurzem“ vorgeschrieben sind, obwohl „der“ oder „das Öftere“ als Wort oder Begriff gar nicht existiert. Auch wird die Großschreibung jetzt, komplizierter, von der zufälligen Deklinierbarkeit des Wortes abhängig gemacht: „seit Langem“, aber „seit gestern“.

Um die Reform durchschlagend und allgegenwärtig sichtbar zu gestalten, grub man die längst vergessene ss/ß-Regel des Pädagogen Johann Christian August Heyse um 1800 aus und pries den Konservativen die Erhaltung des „ß“, den „ß-Hassern“ seine Teilabschaffung und wahrscheinlich den Medienkonzernen die Notwendigkeit, „veraltete“ Bücher, vor allem Lehr- und Jugendbücher, schnellstens aussortieren zu müssen.

Da man dem ablehnenden Volk die damit verbundenen Kosten von bis zu 20 Milliarden Euro nicht hätte erklären können, wurde weiterer „Reformbedarf“ gesucht und gefunden, z.B. statt „behenden Fußes“ jetzt „behänden Fußes“ zu gehen oder statt ein „rauhes Wehen“ ein „raues Wehen“ der Winde zu spüren. Der österreichische Reformer Karl Blüml hat es ausgeplaudert, warum die „Reform“ trotz Ausschluß des Haupziels „Kleinschreibung“ noch weitergeführt werden sollte:

„Das Ziel der Reform waren aber gar nicht die Neuerungen. Das Ziel war, die Rechtschreibregelung aus der Kompetenz eines deutschen Privatverlages in die staatliche Kompetenz zurückzuholen.“ (Standard 31. 1. 1998)
Die Engländer kommen seit zweihundert Jahren mit ihrem privatwirtschaftlich geführten Webster aus. In Deutschland förderten die Altparteien die Verstaatlichung, um den stark engagierten Bertelsmann-Konzern auch am Lexikongeschäft teilhaben zu lassen. Inzwischen ist er ausgestiegen und die Deutschen sitzen mit ihrer verfremdeten Reformschreibung dumm da.

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Sigmar Salzburg
22.08.2017 07.11
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Autos abfackeln und Kleinschreiben sind links ...

... gilt heute wohl nicht immer, aber sicher sein kann man nicht:

Herne. In Herne haben in der Nacht zu Dienstag zwei Autos der Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering (SPD) gebrannt. Das Privatauto der Politikerin sowie ein Auto der SPD standen in Flammen.
rp-online.de 22.8.2017
Daß die Antifa mitunter durchaus gegen die eigenen Förderer in der SPD vorgeht, ist jedoch erwiesen, wie die Kleinschreiber eines anderen Bekennerbriefes zeigen.
(B) Glasbruch bei der SPD
Verfasst von: anonym. Verfasst am: 19.08.2017 – 18:54. Geschehen am: Freitag, 18. August 2017. Orte: Berlin.
in der nacht auf den 18.08.2017 wurde bei der SPD in tempelhof das schaufenster eingeschmissen. die räumung der friedel 54 ist noch nicht vergessen. leider haben die letzten vorbereitungen zum g20 gipfel und die proteste gegen den gipfel selbst die entfaltung der dynamik zur tag x mobilisierung gegen die räumung der friedel deutlich erschwert.
linksunten.indymedia.org 19.8.2017
Ansonsten sind „Antifa“ und „Indymedia linksunten“ aber meistens um die Einhaltung der linksgenerierten neuen „amtlichen“ Rechtschreibung bemüht.

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Sigmar Salzburg
10.10.2016 11.26
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Kleinschreibglaube versetzt Zwerge

Der Schreibreformer Prof. Lutz Götze ist durch Schaden nicht klug geworden, wie seine Zuschrift zum Frankfurter Schreibwettbewerb beweist:

Die Rechtschreibreform war richtig und notwendig. Sie ist, auch wegen des öffentlichen und veröffentlichten Drucks, nicht gut gelungen. Sie sollte, in breitem öffentlichen Diskurs, fortgesetzt werden. [...] Wir haben auch Fehler begangen, als wir die schweizer ›ss‹-Regelung nicht übernahmen und stattdessen am ›ß‹ festhielten. [...] Die Reform sollte, in einem breiten öffentlichen Diskurs, fortgesetzt werden: Eltern, Lehrer, Kinder, Journalisten, Schriftsteller und Wissenschaftler sollten mitwirken. Dazu gehört auch ein erneutes Nachdenken über Sinn und Zweck der Majuskelschreibung: Die deutsche Sprache ist die einzige auf der Welt, die Großbuchstaben für Gattungsnamen und Substantivierungen aufweist.
rechtschreibreform.de
Prof. Peter Eisenberg ist da anderer Meinung – in Übereinstimmung mit der Mehrheit der deutschen Bevölkerung:
Innerlich gab es überhaupt keinen Grund, die deutsche Orthographie zu reformieren – auch nicht übrigens die Großschreibung der Substantive abzuschaffen, das ist ne ganz gute Sache.
Klare Worte, wenn auch Eisenbergs Haltung früher nicht immer eindeutig war. Götze möchte nun gerne eine „breite“ Diskussion – wie in der DDR, bei der dann immer die Partei siegt, die die Wahrheit gepachtet hat.

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Sigmar Salzburg
03.09.2016 13.51
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Endspurt gegen die AfD

In einer unbedeutenden Band „Jennifer Rostock“ singt eine Jennifer Weist, tätowierter als Dunja Hayali und manche Porno-Tussie, einen „Song“ gegen die AfD. Um die Aufmerksamkeit zu steigern, „findet“ sie auch noch ein „Hassschreiben“ eines angeblichen AfD-Anhängers im Briefkasten, und nun ist der Medienrummel gesichert. BILD:

Nach Song gegen die Partei
Jennifer Rostock reagiert auf Hassbrief von AfD-Wähler

03.09.2016 – 09:36 Uhr
Ihre Anti-AfD-Hymne kommt gut an. Über 12 Millionen Mal wurde das Video zum Lied bereits geklickt. Und natürlich gibt es auch Menschen, denen der Song nicht gefällt ...
bild.de 3.9.2016
Jennifer hatte also mitgeteilt:
Jennifer Weist·2. Sept. 2016
das hier hatte ich grade in meinem briefkasten. in meinem briefkasten. per brief zu mir nach hause geschickt bekommen an meine private adresse! es reicht ja nicht dass diese ganzen idioten sich schon im internet unter einem pseudo-namen verstecken wenn sie ihre rechte scheiße verbreiten...[usw.]

Genau wegen
solcher
schlampen wie dir
wähle ich
afd !!!!!!!!!!!!!!!!!!

von politik keine ahnung aber mitreden wollen
hör auf uns AfD-Wähler zu beleidigen !!!!!!!!!!!!!!!!!!
die verfickte hure merkel und das ganze cdu pack muss weg ..
Obwohl das eher nicht nach einem Durchschnitts-AfD-Wähler der gut gebildeten Mittelklasse aussieht, bricht der beabsichtigte Entrüstungssturm auf Jennifers Facebookseite aus – nur ein Beispiel:
Beatrice Schriek Das ist ein exzellentes Beispiel dafür wie diese hirnlosen Affen ticken. Immer schön feige, schön anonym. Und dann was davon reden das WIR DAS VOLK sind. Lächerlich traurig.
Aber etliche sind auch skeptisch:
Kazu Martinez Garcia MOMENT ..... Sie veröffentlicht ein Schmäh Video über die AfD. Plötzlich kennen sie Leute. ... Bin ich der einzige, der die Geschichte seltsam findet?

Marcel George Sorry aber der zettel is schon merkwürdig gefaltet für ein Briefumschlag .. Mädel willst du jetzt mit ein selbstgeschriebenen Drohbriefe Mitleid erregen? oder willst damit nur von deinem beschissenen Song ablenken? ...

Robert Schmitz Wortwahl und Rechtschreibung sprechen Bände. Und in einem Terrorschreiben was an Dich gerichtet ist, die CDU zu erwähnen, scheint auch etwas abwegig zu sein

Ariane Scholl Es ist schon eigenartig, dass die Schreibweise des Briefes und ihre eigene sich auffallend ähneln (keine Groß-/Kleinschreibung und auf Kommas wird auch verzichtet). Ein Schelm, wer da jetzt Böses denkt...

Umut Gercek naja....er hat 18 Ausrufezeichen benutzt ...die Person meint es eben ernst ...
Diese 18 könnten der Schlüssel sein: Neonazis verwenden den Zahlen-Code für AH, wählen aber kaum AfD. Linke jedoch setzen ihn ein, um den Verdacht auf Rechte zu lenken.

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Sigmar Salzburg
14.08.2009 11.39
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Bauhaus-Kleinschreiber: Wasser predigen ...

Bauhaus: Pioniere der PR-Arbeit

Von Karianne Fogelberg 9. August 2009, 04:00 Uhr
Die Erfolgsformel der berühmten Kunstschule bestand nicht allein in Reduktion, Normierung und Handwerk. Die Bauhäusler waren vor allem geschickte Verkäufer, meint Karianne Fogelberg
[…]
Eine bedeutende Rolle kam der Kleinschreibung am Bauhaus zu, mit der [Sammler] Freese ein ganz eigenes Verhältnis verbindet. Als junger Mann hat er in Berlin zwischen 1958 und 1961 bei der Fabriknorm GmbH Industriekaufmann gelernt, jener Firma, die Walter Porstmann, der Vater des DIN-Papierformats, vor dem Krieg übernommen hatte und die damals von seinem Sohn Rolf weitergeführt wurde: „In der Firma mussten wir immer kleinschreiben. Ich weiß noch, wie ich an meiner Schreibmaschine die beiden Hochtasten mit einem rot markierten Korkplättchen beklebt habe, damit mein kleiner Finger da auch ja nicht draufkommt. Denn in der Berufsschule lernte ich regulär Maschineschreiben“, erinnert sich Freese. Durch Porstmanns Streitschrift „Sprache und Schrift“ (1920) war Herbert Bayer am Bauhaus auf dessen Ideen zur Normung und Kleinschreibung aufmerksam geworden. Daraufhin führte die Schule bereits 1925 DIN-Formate für ihre Drucksachen ein. Erst zwanzig Jahre später wurden DIN-Formate bindend. Diese Neuerung wurde begleitet von der Einführung der Kleinschreibung, mit der das Alphabet rationalisiert werden sollte. Bei Bleilettern spielten solche Erwägungen noch eine Rolle. Dabei darf man das explosive Potenzial der Kleinschreibung keineswegs unterschätzen. Ein Zeitungsartikel aus Freeses Sammlung berichtet 1932 von einem Magistratsbeschluss der Stadt Dessau, der städtische Dienststellen anwies, Schriftstücke, die in der „Bauhaus-Schreibweise“ abgefasst sind, unbearbeitet zurückzusenden. Und das Schreiben eines Maschinenbaubetriebs an Porstmanns Fabriknorm bezichtigte diesen im Dezember 1936 sogar indirekt des Kommunismus: „Wir erhalten von Ihnen dauernd ausschließlich Schreiben in der Orthographie Bauhausstil Dessau. Wir haben dieses rein kommunistische Institut noch in aller übelster Erinnerung und bitten Sie, sich uns gegenüber einer anderen Schreibweise zu bedienen. Heil Hitler!“ […]

Die prallen Ordner mit der Korrespondenz füllen einen spindartigen Schrank, der noch aus der Werkstatt in Dessau stammt: „Gucken Sie mal hier, inklusive Walter Gropius! Herbert Bayer! Josef Albers! Lucia Moholy! Aber sehen Sie: keine Kleinschrift! Und keine Normung!“ Freese hat einen Ordner geöffnet und hält einen Brief von Gropius hoch: „Gropius war der Obernormer. Er hat die Kleinschreibung durchgesetzt und selbst nicht durchgehalten, es ist unfassbar.“ […]

welt.de 9.8.09

Der Witz: Den Gedanken mit der Einsparung von Blei durch Kleinschreibung übernahm begierig auch Hitler und regte damit seinen Erziehungminister Rust zu der „Reform“ der Rechtschreibung an, die bis heute andauert. (s. den Artikel in „Andere Foren“.)

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Sigmar Salzburg
31.07.2009 11.54
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Schweizer Kleinschreibgläubige

Verpasste Chance

Ab dem 1. August soll die Rechtschreibreform endgültig an den Schulen eingeführt werden. Dass wir Schweizer vor dem Gesslerhut der Rechtschreibdiktatoren demütiglich zu Boden kriechen, zeugt nicht gerade von eigener Urteilsfähigkeit. Bei dieser «Reform» ist nicht einmal die in allen nicht Deutsch sprechenden Staaten Europas übliche Substantiv- Kleinschreibung zustande gekommen. Diese wäre für uns Schweizer ein Gebot der Stunde gewesen, …

Konrad Duden, dessen Rechtschreibregeln wir angeblich praktizieren, war, wie auch der Begründer der Germanistik, Jacob Grimm, ein entschiedener Gegner der grössenwahnsinnigen deutschen Grossschreibung. …

Claudius Schauffler, Steffisburg
Erstellt: 29.07.2009, 01:17 Uhr

Der Bund.ch 29.7.09

Der ehemalige Reformer Prof. Peter Eisenberg
in einem Vortrag am 22. Januar 2007:
Innerlich gab es überhaupt keinen Grund, die deutsche Orthographie zu reformieren – auch nicht übrigens die Großschreibung der Substantive abzuschaffen, das ist ne ganz gute Sache.
[Heiterkeit, Beifall]

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Karin Pfeiffer-Stolz
13.08.2004 15.40
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Hoffentlich ...

... hält die taz das Experiment durch. Man kann sich das nur wünschen. Denn das Gespenst der gemäßigten Kleinschreibung geistert auch jetzt überall herum. Wenn die taz über längere Zeit hinweg klein schreibt, werden viele Leser merken, wie schwierig das zu lesen ist. Sie werden erkennen, daß die Schrift vor allem für den Leser da ist. Und daß die Großschreibung von Nomen im Deutschen seine Daseinsberechtigung hat. Diese Erkenntnis könnte selbst einige „hart Gesottene“ von ihrem Fimmel kurieren.
Also hoffen wir alle zusammen, daß die taz das auch durchhält.
__________________
Karin Pfeiffer-Stolz

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Christian Dörner
13.08.2004 12.11
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Gemäßigte Kleinschreibung

Die sogenannte »gemäßigte Kleinschreibung« war eines der vier Großziele der Reformer (die anderen drei: die Einheitsschreibungen »das« und »ei«, Tilgung aller Dehnungszeichen (vor allem »h«) sowie die radikale Fremdworteindeutschung), von denen sie mindestens dreieinhalb nicht verwirklichen durften. Einzig und allein bei -graph- und -phon- sowie bei wenigen Einzelwörtern (Katarr, Panter usw.) wurde ihnen ein verschwindend kleiner Rest ihrer angestrebten »Vereinfachung« der Fremdwortschreibweisen zugestanden.
Nach der Untersagung der »gemäßigten« Kleinschreibung durch die Kultusminister mußten die Reformer die Heysesche s-Schreibung aus dem 19. Jahrhunder reaktivieren, um der Reform überhaupt ein Erkennungsmerkmal zu geben. Mit sehr Recht haben und kennen lernen hätte sich niemand vom Sinn der Reform überzeugen lassen.

Nun aber zur »gemäßigten« Kleinschreibung:

Als Hauptargument für die Einführung der Kleinschreibung muß immer wieder die angebliche Isolation der deutschen Sprache herhalten, da sie die einzige ist, die die Substantivgroßschreibung beibehalten hätte (was nicht stimmt, denn neben Deutsch besitzt nach wie vor auch Luxemburgisch – vom Hochdeutschen genausoweit entfernt wie das Niederländische, das den Reforern gern als Beispiel für die Kleinschreibung in einer anderen Sprache dient – die Markierung der Hauptwörter durch große Anfangsbuchstaben), obwohl nicht bedacht wird, daß die »gemäßigte« Kleinschreibung gar nicht so klar und einfach zu erlernen ist, wie von seiten der Reformer immer wieder behauptet wird.
Die niederländische Kleinschreibung unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der englischen, und diese weicht wieder in fast allen Punkten von dem Kleinschreibvorschlag des Herrn Landolt ab, den ich im übrigen für unlernbar halte. Das, was uns die »taz« präsentierte, nannte sich auch »gemäßigte Kleinschreibung«, wich aber ebenfalls von den bereits genannten Varianten ab.
Soll man wirklich – so direkt aus der Beispielwörterliste von Herrn Landolt übernommen – schreiben: „Der kaufmännische direktor der firma Opel fuhr mit seinem opel corsa von der geschäftsstelle des Roten kreuzes in der Hansestadt Hamburg der Bundesrepublik Deutschland in den kanton Graubünden. Als er letzte woche in China war, konnte er am himmel zwar den Wagen (auch genannt: der Grosse bär), aber nicht das sternbild der Leier sehen. Dadurch war er so verwirrt, dass er, als er wieder zu hause war, versehentlich zur Aargauischen kantonalbank statt zur kantonalen heilanstalt Burghölzli ging. Inzwischen leben zwar sowohl in der Schweiz als auch auf den britischen inseln viele schweizer, aber weder Karl der grosse noch der Alte Fritz hätten dafür verständnis gehabt.«?

Lernbar ist das alles nicht, und selbst die englische Kleinschreibung, die bei weitem logischer ist als das, mit dem uns ein angeblicher »Bund für vereinfachte rechtschreibung« beglücken möchte, hat ihre Tücken, so daß man zum Beispiel member of Congress (USA), aber Member of Parliament (UK) schreibt. Mit der Abgrenzung von Eigennamen tut sich die englische Rechtschreibung ebenfalls schwer. Keinesfalls wird diese überall gleich vorgenommen, aber die Zeitungen scheinen nach der Regel »Im Zweifelsfall groß!« vorzugehen.

Nicht nur die englischen Regeln der Groß- und Kleinschreibung bereiten Probleme, sondern auch die keinesfalls einheitliche Zeichensetzung, die extrem komplexe Silbentrennung sowie die völlig chaotische und ständig im Fluß befindliche Getrennt- und Zusammenschreibung bei mehrteiligen englischen Substantiven. Dies alles wird sowohl in Großbritannien als auch in den USA bei weitem nicht so genau wie bei uns genommen, und nur daraus (und nicht aus der »gemäßigten Kleinschreibung«) resultiert die Tatsache, daß scheinbar keinerlei Probleme existieren.

Die Substantivgroßschreibung im Deutschen verbessert nicht nur die Lesbarkeit von Texten, sondern nimmt dem Schreiber auch oft mehr Probleme ab, als durch sie entstehen.

Des weiteren erkennen Befürworter der Kleinschreibung nicht, daß die Hauptschwierigkeit der deutschen Rechtschreibung bei der Getrennt- und Zusammenschreibung und nicht bei der Groß- und Kleinschreibung oder der Laut-Buchstaben-Zuordnung (und sie äußern sich fast ausschließlich nur zu diesen zwei Bereichen) liegt.

Und dieses Problem löst die bewährte Rechtschreibung um ein vielfaches besser als die Neuregelung, die ab dem 28. August (nach der amtlichen Regelung 1996, dem Duden von 1996 und dem Duden 2000) in ihrer nun zum viertenmal modifizierten Version vorliegen wird.
__________________
Christian Dörner

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Fritz Koch
13.08.2004 11.30
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Die totale Kleinschreibung ist nur das Gegenteil

der totalen Großschreibung in der Zeit der Fernschreibtechnik und der ersten Computer. Damals mußte es auch ohne ß und Umlaute gehen. Schön und gut lesbar war es nicht, sondern irgendwie kam es einem steinzeitmäßig vor. Lochstreifen lesen zu können und vor allem das Umschaltzeichen zwischen Buchstaben und Ziffern zu erkennen, weil die mit derselben Codierung dargestellt wurden, war zwingend.

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Elke Philburn
13.08.2004 11.03
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Die Kleinschreibung resultiert meiner Vermutung nach aus dem Wunsch, beim Tippen nicht mehr Tasten bedienen zu müssen, als es für das Textverständnis unbedingt nötig ist. Wenn sich jemand mit zwei Fingern auf der Tastatur bemüht, ist das ja auch verständlich. Aber ob man das deswegen gleich zur Schreibkultur erheben muß?
__________________
http://www.vrs-ev.de/

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Norbert Lindenthal
13.08.2004 09.27
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Kleinschreiber

Der Versuch, die in Vergessenheit geratene Kleinschreibung (Rolf Landolt) wieder einmal in Erinnerung zu rufen (taz), drückt die Sehnsucht aus, Rechtschreibung ganz ganz einfach zu machen.

Wenn es doch aber auch die Keinschreibung gibt, warum hält man sich auf mit der Kleinschreibung? Die ist doch viel zu kompliziert.

Die Keinschreibung dagegen fördert die Kreativität. Und die Kreativität ist doch für junge wie für ältere Menschen so förderlich.

Die Keinschreibung läßt sich sogar mit Augen zu lesen! Auch ökologisch ist sie wertvoll. Man verbraucht einfach nicht soviel Papier. Ein kleiner Zettel reicht:

Oben fängt man links an mit

 »




                                             « 


ist das letzte Zeichen untern rechts. Dazwischen ist Keinschreibung. Der Leser ist nicht gleich so gegängelt. Er kann selbst seine gewohnten Varianten wiedererkennen und fühlt sich in einen kreativen Prozeß gehoben. Fehler kommen nur noch wenige vor.
__________________
Norbert Lindenthal

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