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Jörg Metes
11.12.2002 06.14
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(selbst)referentiell

Weder der alte Rechtschreibduden (20. Auflage 1991) noch der neue Bertelsmann-Wahrig 2002 verzeichnen referentiell (6780 Belege bei Google). Das Duden-Fremdwörterbuch (5. Auflage 1990) und der Ickler haben es. Selbstreferentiell (4380 Belege, mehr als doppelt so viele übrigens wie für selbstbezüglich) fehlt in allen. Aber gut – es muß ja wirklich nicht jede Verbindung mit selbst aufgeführt werden.

Wie anderswo schon gesagt verzeichnet der Duden 2000 tapfer noch das Substantiv Zuviel, während der Bertelsmann-Wahrig 2002 nichts mehr von ihm wissen will (das Mehr dagegen hat er).
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Jörg Metes

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Theodor Ickler
14.06.2001 06.57
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Natürlich enthält jedes Wörterbuch immer nur eine ziemlich willkürliche Auswahl aus dem Gesamtwortschatz. Über die Wörter höchster Vorkommenshäufigkeit kann man sich schnell einigen, aber dann?
Interessant ist an den Wörterbüchern nicht, daß sie in den Bereichen geringer Häufigkeit unterschiedliche Einträge haben, sondern daß und wie sie sich verändern. Im Duden-Universalwörterbuch zum Beispiel habe ich ja bereits auf seltsame Streichungen hingewiesen.
Gerade fällt mir noch auf, daß „Agape“ jetzt fehlt, dafür aber das extrem seltene, rein fachsprachliche „Agamogonie“ hinzugekommen ist. Das dürfte kaum mit der Gebrauchshäufigkeit zusammenhängen, sondern eher mit einer kulturpolitischen Entscheidung: gegen Tradition und (historische) Bildung, hin zu Technik und Wissenschaft sowie augenblicklichen Moden („Szenedeutsch“, „New Economy“). Gestrichen ist auch „Agnat“. Aus der Reformliteratur wissen wir ja, daß nach Auffassung der Reformer sowieso fast nichts gelesen wird und gelesen zu werden braucht, was älter als fünf Jahre ist. Das Große Wörterbuch von Duden hat sich vorübergehend bemüht, sein Klassik-Defizit auszugleichen. Das ist aber nicht mehr die Politik der Dudenredaktion von heute.
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Th. Ickler

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