im Notfall sogar als Nachfolger zur Verfügung
Fudder
Brief von Martin Herceg | 06.02.13, 18:29
Meine Meinung: Tschüss Frau Schavan, Zeit zu gehen!
Es ist entschieden: Annette Schavan ist ihren Doktortitel los. Ganz schön peinlich für die Forschungs- und Bildungsministerin. fudder-Mitarbeiter Martin Herceg, der als Schüler in Baden-Württemberg in den Genuss von Schavans Schulpolitik gekommen ist, hat ihr einen Brief geschrieben:
Liebe Frau Guttenberg Schavan,
erschüttert habe ich heute zur Kenntnis genommen, dass Sie bei ihrer Doktorarbeit geschummelt haben. Dabei waren Sie es doch immer gewesen, die dafür gesorgt hat, dass ich richtig gebildet werde, und jetzt muss ich feststellen, dass Sie selbst bei Ihrer Bildung geschummelt haben. Das macht mich traurig.
Von 1995 bis 2005 haben Sie als Kultusministerin in Stuttgart dafür gesorgt, dass Schulpolitik immer schön konservativ blieb. Dabei habe ich Ihnen doch so viel zu verdanken: Die bis heute beliebte Rechtschreibreform, eine Oberstufenreform, die dafür gesorgt hat, dass Deutsch- oder Matheliebhaber keinen Leistungskurs mehr bekommen. Außerdem haben Sie die Schulzeit für Gymnasiasten um ein Jahr verkürzt und die Einführung der Bolognareform vermasselt. Letzteres haben Sie ja selbst erst vor wenigen Wochen der Süddeutschen Zeitung bestätigt.
Vor zwei Jahren haben Sie in einem Interview gesagt, dass Sie sich für Ihren Ex-Karbinettskollegen zu Guttenberg schämen. Nun dürfen Sie sich auch für sich selbst schämen. Doch stattdessen wollen Sie rechtliche Schritte gegen die Entscheidung des Fakultätsrats Ihrer Heimat-Uni einlegen. Angeblich, so behaupten Sie, sei Ihre Arbeit kein Plagiat, da Sie ja nicht bewusst abgeschrieben haben, sondern eventuell ein paarmal versehentlich vergessen haben, ein paar Quellen anzugeben.
Laut abschließendem Bericht finden sich allerdings auf 60 Seiten Textstellen, die nicht ausreichend durch Nennung der Quellen belegt sind, diese Tatsache, ob Absicht oder nicht, macht Ihre Doktorarbeit nun mal zum Plagiat. Eigentlich sollten Sie das in den zwölf Semestern, in denen Sie in Bonn und Düsseldorf Erziehungswissenschaften, Philosophie und Katholische Theologie studierten gelernt haben. Ach ja: in zwölf Semestern, in denen Sie weder Magister, Staatsexamen noch ein Diplom abgelegt haben. Das haben Sie einfach übersprungen und direkt einen Doktor gemacht. Doch jetzt, 33 Jahre später, hat sich's ausgedoktert, und Ihr einzig verbleibender Schulabschluss ist Ihr Abitur, dass Sie 1974 hoffentlich ohne zu schummeln gemacht haben.
Als Forschungs- und Bildungsministerin haben Sie ungeachtet dessen, ob Ihre Klage Erfolg haben wird Ihre Glaubwürdigkeit endgültig verspielt. Also tun Sie mir doch bitte den Gefallen und treten Sie zurück. Ich würde mich sehr freuen und stünde im Notfall sogar als Nachfolger zur Verfügung. Immerhin verfüge ich über einen akademischen Grad und Sie nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Martin Herceg
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Norbert Lindenthal
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