Redewendungen
... seinen Hut in den Ring werfen
Profi-Boxer wirft Hut in den Ring ...
T-Online-13.12.2013
Der ukrainische Oppositionsführer und Profi-Boxer Vitali Klitschko will bei einer Neuwahl als Präsidentschaftskandidat antreten.
Der Pfarrer a.D. Heinrich Tischner hat für diese Redewendung die einleuchtendste Erklärung:
Diese Redewendung soll aus Amerika stammen (englisch " to throw one's hat in the ring).
Bei Schaukämpfen soll es im 18er Jahrhundert üblich gewesen sein, seinen fürs Boxen hinderlichen Hut in den Boxring zu werfen, wenn jemand bereit war, an einem Schauboxen teilzunehmen.
Der Ausdruck soll 1912 von Theodor Roosevelt benutzt worden sein, um seine Bereitschaft zur Kandidatur für die Präsidentenwahl zu erklären: My hat's in the ring. The fight is on, and I'm stripped to the buff. Mein Hut ist im Ring. Der Kampf kann losgehen und ich habe mich nackt ausgezogen Roosevelt war also äußerst entschlossen, das soll wohl damit gemeint sein, dass er nicht nur den Hut, sondern auch alle Kleider abgelegt hätte.
Von daher soll die Redewendung die Bedeutung bekommen haben: 'seine Kandidatur erklären, eine Herausforderung annehmen, den Gegenkandidaten herausfordern'.
Der geschilderte Brauch ist sinnvoll, denn er sichert dem Kämpfer den eindeutigen Anspruch, als erster seine Kampfbereitschaft erklärt zu haben, anders als Zurufe und Handzeichen dies ermöglicht hätten. Dann kann er sich immer noch seiner Kleider „bis auf die bloße Haut“ entledigen.
Es soll allerdings in früheren Jahrhunderten auch in Deutschland den Brauch gegeben haben, bei einer kirchlichen Trauungszeremonie durch Werfen eines Hutes oder einer Haube seinen Widerspruch gegen die angekündigte Eheschließung anzumelden, siehe hier.
|