Gewalt an Schulen
Gewalt an Schulen [durch link-e Gesellschaftspolitik]
Deutschlandfunk am 14.11.2016 um 23:50:Beleidigen, beschimpfen, pöbeln: Situationen eskalieren schneller. Diese gesamtgesellschaftliche Entwicklung hat, so Udo Beckmann vom Verband Bildung und Erziehung, auch schon in den Schulen Einzug gehalten:
Die Sprache verroht, Konflikte eskalieren öfter und schneller, sie werden mit härteren Mitteln ausgetragen, Autoritäten werden nicht mehr anerkannt, Respekt vor dem anderen gibt es immer weniger.
Die vom VBE in Auftrag gegebene repräsentative Studie belegt: Schüler teilen nicht nur auf dem Schulhof untereinander, sondern vermehrt auch gegen Lehrer aus, verbal und körperlich. Sechs von hundert Lehrern haben, so die Umfrage, in den vergangenen fünf Jahren körperliche Angriffe von Schülern erlebt. Besonders an Haupt- und Förderschulen hätten viele Lehrer davon berichtet. Aber, so Udo Beckmann:
„Verstörend ist, welche Schulform bei der körperlichen Gewalt auf dem zweiten Platz steht: 33 % der Befragten, die an Grundschulen arbeiten, wissen Fälle an der Schule zu berichten, 12 % haben sie schon selbst erlebt. Die Aggressoren sind in diesem Bereich fast ausschließlich Schülerinnen und Schüler, also minderjährige Kinder.
Schon die ganz Kleinen also treten, boxen oder werfen mit Gegenständen. Auch wenn es keine Vergleichszahlen aus früheren Studien gibt, sind die Zahlen schon alarmierend. Bundesweit hochgerechnet, währen damit nämlich rund 45.000 Lehrer an allgemeinbildenden Schulen schon mal körperlich von Schülern oder, seltener, von Eltern angegriffen worden. Und auch psychische Gewalt nehme zu, etwa indem Lehrer in Internetforen oder Chatgruppen diffamiert und meist sehr unflätig beschimpft werden. Für Udo Beckmann vom VBE reagieren Schulleitung und Schulaufsicht nicht immer angemessen. Sätze wie Das gehört halt dazu seien keine Seltenheit. Also ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber außer professionellen Kampfsportlern ist mir keine Personengruppe bekannt, zu deren Job es gehört, sich psychisch und physisch angreifen zu lassen. Mehr Rückendeckung und klare Handlungsanweisungen in den einzelnen Schulen, aber auch von der Politik, lautet die Forderung des VBE, etwa indem es einen klaren Schulkodex gibt, wie ein respektvoller und gewaltfreier Umgang miteinander aussehen sollte, aber auch Rückendeckung, wenn der betroffene Lehrer Anzeige erstatten will, etwa indem automatisch ein Rechtsanwalt organisiert wird. ––––––––––––
Zwar weiß ich nicht, ob dies nun wirklich hierher gehört, aber ich möchte daran erinnern, daß ich auf dem Staatlichen Gymnasium Kiel-Wellingdorf von Herrn Dr. Heinz Föh empfindlich an den Kopf geschlagen worden bin; und ein Klassenkamerad mit Kopfnuß von Herrn Gotthold Walsdorff; zudem noch aus kraß nichtigem Anlaß.
Als Kriegsdienstverweigerer und Gewaltverabscheuer sage ich:
Der Staat hat noch viel zu tun, um seine Lehren aus diesen und weiteren Lehrerfehlern zu ziehen.
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Detlef Lindenthal
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