Widerstand und Gedenken
Als bei Oberst Graf Stauffenberg der freudige Vormarsch im Osten ausgebremst war, hat er später dann in der anderen Richtung Führungsstärke versucht; war dabei aber nicht erfolgreich, seine brisante Aktentasche war unter den Tisch gelegt worden, und der war aus starker Eiche. Mehrere Soldaten wurden getötet, der „Chef“ stand am anderen Ende des Tisches und wurde leicht verletzt.
Eine wichtige Einzelheit indessen wird von unseren Lückenmedien durchweg weggelassen: Ja, Graf Stauffenberg wurde um diese Zeit vor 77 Jahren in Berlin-Plötzensee erschossen. Aber nicht etwa von Nazis oder Hitlerleuten wurde er standrechtlich ermordet, sondern auf Befehl seines eigenen Mitverschwörers, nämlich des Generalobersten Friedrich Fromm (dem dieser Lastabwurf allerdings nicht gar so viel nützte, er wurde dann einige Monate später staatlicherseits getötet).
Unterm Strich ändert das für Stauffenberg nicht übermäßig viel; wenn er es nicht als Einzelkämpfer mit Faltboot über die Ostsee nach Schweden geschafft hätte, wäre er von Roland Freisler wegverwaltet worden, denn Richter wissen, was der Staat wünscht; oftmals ist das heute nicht anders.
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Detlef Lindenthal
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