Desinformation der Verlage
Aufklärung tut not. Der Leiter des Lektorats der WISSENSCHAFTLICHEN BUCHGESELLSCHAFT, Darmstadt, ist falsch informiert, wenn er schreibt:
Bei Neuerscheinungen setzen wir auf die neue Schreibweise, falls nicht die Autoren ihrerseits ausdrücklich auf der alten beharren. Innerhalb der lang bemessenen Übergangsfrist wenden wir in diesem Fall die alte Rechtschreibung weiter an.
1. Die Autoren können sich auf ihr Grundrecht der Freiheit der Kunst und Wissenschaft stützen (Art. 5 GG). Die Verlage haben daher kein Recht, die Schreibweise ihrer Autoren zu verändern.
2. Für rund 90 Prozent der Bürger gilt keine Übergangsfrist, weil für sie die sogenannte Rechtschreibreform überhaupt nicht gilt.
Im Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform vom 14. Juli 1998 heißt es:
Soweit dieser Regelung rechtliche Verbindlichkeit zukommt, ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt. Personen außerhalb dieses Bereichs sind rechtlich nicht gehalten, die neuen Rechtschreibregeln zu beachten und die reformierte Schreibung zu verwenden. Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben. (Bundesverfassungsgericht: Urteil vom 14. Juli 1998, Az.: 1 BvR 1640/97, S. 59)
Das bedeutet, daß die Bürger, die Unternehmen und die Zeitungen völlig frei sind, die herkömmliche Rechtschreibung beizubehalten. Daß dies möglich ist, beweist die Liste der reformfreien Medien: http://members.aol.com/jfrieling9166379.
Selbst für die Schulen gilt, daß bis zum Jahre 2005 auch die herkömmliche Rechtschreibung geschrieben werden darf und als richtig anerkannt werden muß. Erst ab dem Jahre 2005 soll in den Schulen nur noch die neue Rechtschreibung gelten. Da sie aber äußerst mangelhaft ist, ist nicht abzusehen, ob und in welcher Form sie überhaupt gelten soll.
Die gesamte übrige Bevölkerung kann selbstverständlich über das Jahr 2005 hinaus so weiterschreiben wie bisher.
Der aus der Rechtschreibkommission unter Protest ausgeschiedene Reformer Professor Horst Haider Munske empfiehlt:
Alles Rotgedruckte ist falsch! Man vermeide die roten Giftpilze im Duden! (Vgl. Horst Haider Munske: Neue Rechtschreibwörterbücher im Irrgarten der Rechtschreibreform. In: Schule in Frankfurt, Juni 2001).
VRS Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg
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