Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - 040 Pro und Contra, MAZ, 2.5.2002
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Forum > Presseverteiler, Faxversand-Vorbereitungen
040 Pro und Contra, MAZ, 2.5.2002
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Ruth Salber-Buchmüller
31.05.2002 07.36
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Fax-Übermittlungen am 14.05.02

Gibt es eigentlich Reaktionen
auf die PRO/CONTRA-Faxübermittlungen
am 14.05.?
__________________
Ruth Salber-Buchmueller

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Martin Reimers
13.05.2002 20.57
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Mitstreiter Augst

Allein die Tatsache, daß das Augst-Interview von diesen Seiten aus in voller Länge und ohne jeden nachträglichen Kommentar nach Kräften verbreitet wird, dürfte in der ZK für rote Ohren sorgen.

Ob Herr Augst weiß, in welchem Maße er uns ständig unter die Arme greift? Der Vergleich mit dem Tausendfüßler, der am Ende gar nicht mehr laufen kann, ist doch hervorragend. Zumindest für die Maßstäbe eines amtlich bestellten Schmalspurlinguisten ein unvermuteter Höhenflug in wahrnehmungspsychologischer Erkenntnis und metaphorischer Bildsprache.

Ich schlage vor, Herrn Professor Augst für seine Verdienste um unsere Sache mit dem Goldenen Tausendfüßler am Bande auszuzeichnen.


__________________
Martin Reimers

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Dominik Schumacher
13.05.2002 10.12
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In 40 Minuten über 250 Redaktionen erreicht

Heute morgen wurde an 250 Redaktionen die Interviewgegenüberstellung „Pro und Contra“ aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 2.5.2002 als dreiseitiges Fax übertragen. Dank moderner Technik dauert dieser Vorgang, wenn er einmal in Gang ist (:-), 40 Minuten.

Für Mitstreiter, die wissen möchten, welche Faxnummern unzustellbar waren, hier eine Liste. Bitte bei Interesse die aktuellen Faxnummern erfragen und per mail an uns in der Redaktion mitteilen.

Zeitungen, die wegen falscher Faxnummern die heutige Hintergrundinformation nicht erhalten haben (sortiert nach Vorwahl):

Täglich Alles, , Wien
WDR Hörfunk, , 50667 Köln
Deutsche Welle, Kultur-Radio, 50968 Köln
AP Bonn, Bureau Bonn, 53113 Bonn
Spanien/DPA, , 53113 Bonn
Forschung & Lehre, Deutscher Hochschulverband,
dpa Bonn, , 53113 Bonn
Rhein-Zeitung, Nachrichtenredaktion, 56068 Koblenz
Wolfgang Abus, , 10178 Berlin
Reuters TV, Claudia Dörries, 10117 Berlin
ProSieben Media AG Hauptstadtbüro, Gabriele Wiechatzek, 10117 Berlin
Finnland/F. Rundfunk, F. Fernsehen, , 10117 Berlin
Russland/ITAR-TASS, , 10117 Berlin
Frankreich/Le Point, , 10781 Berlin
Phoenix Berlin, , 10117 Berlin
Frankreich/France 2, , 10117 Berlin
Die Tageszeitung, Michael Rediske, 10969 Berlin
Frankreich/RFI, , 10785 Berlin
Bild-Zeitung, Rainer Pahlke, 10888 Berlin
Welt am Sonntag, Berliner Redaktion und Neue Länder, 10888 Berlin
Die Welt, , 10969 Berlin
BerlinerBerliner Morgenpost, Berlin, 10xxx Berlin
B.Z., Franz Josef Wagner, 10888 Berlin
KNA Katholische Nachrichten-Agentur, Norbert Zonker, 10115 Berlin
Italien/ANSA, , 10623 Berlin
GB/Sunday Express, , 10623 Berlin
USA/LA Times, , 10623 Berlin
Dänemark/Danmarks Radio/TV, , 10559 Berlin
Evangelischer Rundfunkdienst Berlin, Angelika Obert, 10555 Berlin
Die Kirche / Berlin-Brandenburgisches Sonntagsblatt, Joachim Schmidt, 10555 Berlin
Frankreich/TF 1, , 10559 Berlin
Hans-Georg Ungefug, , 13465 Berlin
Deutsche Welle Hörfunkstudio Berlin, Wolter von Tiesenhausen, 13355 Berlin
Berliner Stimme, Ulrich Horb, 13353 Berlin
Österreich/APA, , 13187 Berlin
Niederlande/Nos Radio, , 12489 Berlin
ZDF – Landesstudio Berlin, Matthias Wendel, 12065 Berlin
Focus Berlin, Nana Brink, 12163 Berlin
Brazilien/Emprea Folba da Manba S/A, , 14163 Berlin
Ägypten/ El Siesa, Donya Elseyaha, 10713 Berlin
Australien/Sydney Morning, , 14195 Berlin
Dänemark/Danmarks Radio, , 10825 Berlin
Niederlande/Trouw, , 10629 Berlin
GB/Freier Journalist & Broadcaster, International Community, 10711 Berlin
Beate Meyer, , 15517 Fürstenwalde
Ungarn/Freie Journalistin, , 15806 Zossen
Sächsische Zeitung, Kerstin Eckstein, 01067 Dresden
ZDF Dresden, Klaus Wilhelm, 01097 Dresden
Der Spiegel/ Dresden, Christian Habbe, 01099 Dresden
ddp / ADN Dresden, Christian Rosenkranz, 01099 Dresden
Ok Radio Hamburg, , 20097 Hamburg
Radio Hamburg, , 20095 Hamburg
Mehr Demokratie Bremen, Landesbüro Bremen, 28xxx Bremen
Deutschldrd. Bremen, Lutz Rominksi, 28xxx Bremen
Die Welt / Goos, Kieler Büro, 24xxx
AP Kiel, Kerstin Kampe, 24105 Kiel
Oldenburgische, Volkszeitung, 49363 Vechta
Landeszeitg. Rdsb./F, Redaktion Überregionales, 249xx Flensburg
SAT1 Hannover, Regional Niedersachsen, 30159 Hannover
RTL Nord live Hannover, , 30159 Hannover
dpa Hannover, , 30015 Hannover
Der Spiegel Hannover, , 30159 Hannover
Deister- u. Weser-Zeitung, , 31784 Hameln
Extratip (Anzeigenblättchen) Kassel und Umgebung, , Kassel
Hessisch-Niedersächsische Allgemeine HNA, , Fritzlar
dpa Mainz, , 55xxx Mainz
Die Welt/ Guratzsch, Guratzsch, 60xxx Frankfurt
Radio Energy, Redaktion, 80369 München
Familie Lemitz, , 85386 Eching
Bayer. Gemeindetag, Herr Keller, 80805 München
RTL München Live, Redaktion, 80801 München
stern-Redaktion München, Redaktion München, 81673 München
Radio Lora München, , 81667 München
M 1, Redaktion, 80336 München
Frankfurter Rundsch., Redaktion München, 80335 München
ARD Bayern, , 80335 München
Kabel 1 Bayern, Nachrichten-Redaktion, 85767 Unterföhrig
N24 / Pro 7, Planungsredaktion, 85767 Unterföhrig

Die Faxaussendung heute hat Euro 61,44 gekostet. 25 Euro sind schon als Spende zugesagt. Wer mag den Rest oder einen Teil davon übernehmen?

In jedem Fall schon einmal herzlichen Dank.
__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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Dominik Schumacher
13.05.2002 04.26
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Faxversand läuft


Klick ins Bild lädt das große Bild (68 K)

Mit Acrobat Reader kann die PDF-Datei haargenau ausgedruckt werden.

Wenn Sie selbst die Faxmaschine für einzelne Faxe beauftragen wollen, dann können Sie unter Fax absenden einen Begleitbrief schreiben. Das kostet uns 4 x 8 Eurocent. Wir bitten, die Kosten selbst zu tragen (durch Briefmarkenschicken oder gerne monatliche Beteiligung).
__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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Elke Philburn
13.05.2002 01.48
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Ich beteilige mich mit 25 Euro.

Vielleicht findet sich ja noch jemand für die übrigen zwei Drittel.

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Mädchenfüralles
12.05.2002 18.38
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Danke für die Korrekturen

Die PDF-Faxvorlage hat auch noch eine dicke Überschrift bekommen. Die Verweise auf Bild und PDF weiter unten gehen auf aktualisierte Dateien.
__________________
Dominik Schumacher

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J.-M. Wagner
12.05.2002 16.08
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Orthographie der MAZ

Welche Variante der Reformschreibung findet sich eigentlich in der MAZ? Gibt es eine eigene Hausorthographie, oder entspricht die Schreibung der der FAZ vor der Rückumstellung, oder ist es 100%iger Neuschrieb?
__________________
Jan-Martin Wagner

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J.-M. Wagner
12.05.2002 15.54
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Hinweis

Ergänzende Beiträge zu den beiden Interviews finden sich (warum auch immer) im Diskussionsfaden "VRS".
__________________
Jan-Martin Wagner

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J.-M. Wagner
12.05.2002 15.36
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Kleine Korrektur am Rande

Ist es noch möglich, das überflüssige Komma am Ende der zweiten Spalte zu tilgen, bevor die Faxe auf die Reise gehen? (Weitere Tippfehler sind mir zunächst nicht aufgefallen; vielleicht findet aber jemand anderes noch welche.)
__________________
Jan-Martin Wagner

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Dominik Schumacher
12.05.2002 11.57
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holprig wegen längerem Stillstand

Der Pro-und-Contra-Versand an 320 Tageszeitungsredaktionen läuft schwieriger als für möglich gehalten. Sehr viele Änderungen sind zu berücksichtigen. Der Faxseitenpreis stieg auf 8 Cent. Wir müssen wohl größere Schrift wählen und kommen so auf 3 Faxseiten pro Redaktion, also 320 x 3 x 0,08 Euro = 76,80 Euro. Für jeden, der Frau Philburn helfen möchte, die Portokosten zu tragen, ist hier eine (noch diskutable) Voransicht zu laden:

als Bild (rund 80 K)
Pro-und-Contra-Fax als Bild

als PDF (rund 17 K)
Pro-und-Contra-Fax als PDF

Wer die Faxmaschine erleben will: Unter Faxe versenden werden die aktuellen Seiten schon angezeigt. Auch dort können sie angesehen oder geladen werden.
__________________
Dominik Schumacher

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Dominik Schumacher
11.05.2002 20.56
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Fax geht los

Sehr geehrte Frau Philburn, ich beginne jetzt spät die Vorbereitungen, den Zeitungsartikel aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 2.5.2002 als zwei Faxseiten an 320 Zeitungsredaktionen zu versenden. Morgen sehr früh soll die Übertragung laufen. Ungewiß ist, ob die Faxmaschine ansprechbar ist. Ich hatte länger als 9 Monate keine Aufträge abgewickelt, so daß unsicher ist, ob ich technisch überhaupt eine Verbindung aufbauen kann. Das Porto wird sich also aus dem Übertragungsentgelt für je zwei Seiten zusammensetzen. Danke für die Portoübernahme. Unsere Postanschrift für eine Briefsendung ist zu finden auf der Willkommensseite unter Mithilfe: Briefmarken schicken
Falls es gelingt, wird auch die Faxmaschine wieder in Betrieb gehen, so daß jeder (unter Beteiligung an den Kosten) vorbereitete pdf-Seiten an eigene Faxnummern versenden kann.
__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

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Elke Philburn
11.05.2002 09.44
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Finanzielle Beteiligung

Mit Überweisungen sieht's bei mir wegen der hohen Kosten schlecht aus. Würde mich aber gern mit Bargeld am Porto beteiligen, wenn das geht.

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Dominik Schumacher
11.05.2002 07.38
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zweispaltig

Pro

und

Contra

2.5.2002
Benno Schirrmeister, Märkische Allgemeine Zeitung

Pro Rechtschreibreform:
Gerhard Augst

  Contra Rechtschreibreform:
Theodor Ickler

Die Rechtschreibreform steht erneut in der Kritik ...

Augst: Sie ist wieder in die Kritik geraten, weil Einige den dritten Bericht der Kommission in einem Sinne gelesen haben, in dem man ihn wirklich nicht lesen kann. Behauptet wird, wir würden die Reform der Reform empfehlen. Das steht mit keinem Wort in dem Bericht.

Es gab aber Änderungen?

Augst: Nur 1996 durch die Einführung der neuen Rechtschreibung. Seither gibt es nur Auslegungen. Auch im Bericht haben wir nur Probleme diskutiert, die immer wieder genannt werden. Wir haben gefragt, was spricht für unsere Lösung, was für die alte, und was für die Vorschläge der Kritiker.

Um was handelt es sich dabei?

Augst: Dazu gehören Fälle wie das „schwarze Brett“. Da haben die Nachrichtenagenturen gesagt, so etwas wollen wir groß schreiben. Also haben sie eine Liste mit 40 Ausdrücken vorgelegt, die groß zu schreiben wären.

Also wie früher?

Augst: Zwar steht im alten Duden, man schreibe derartiges groß. Aber im Wörterteil werden 60 Prozent dieser Fälle klein geschrieben. Da war also schon etwas nicht in Ordnung. Damals wurden dann die schwarzen Koffer populär und die Agenturen haben wieder bei uns angefragt. Na, haben wir gesagt, nun seh’n Sie, wie schwer das zu entscheiden ist.

Wie haben Sie entschieden?

Augst: Im Sinne einer einfachen Handhabung – Kleinschreibung bleibt die Norm. Wenn du aber etwas um es hervorzuheben groß schreiben willst, dann tu’s.

Es gibt aber auch rechtliche Begriffe, bei denen Großschreibung sinnvoll ist. Beispiel: die „Erste Hilfe.“

Augst: Dabei handelt es sich um Fachsprache. Die liegt außerhalb der amtlichen Norm.

Das Gesetz, eine Fachsprache?

Augst: Ja, Termini des Gesetzes sind Rechts-Sprache. Darin liegt ja deren „Gemeinheit“: Man meint den Sinn zu verstehen, aber das Wort bedeutet etwas anderes – denken Sie nur an den Unterschied von „Besitz“ und „Eigentum“.

Die Grenze zwischen Fach- und Umgangssprache ist aber schwer auszumachen...

Augst: Sie ist fließend. Die Fachsprache greift auf die Allgemeinsprache zurück und neue Fachbegriffe wachsen in den Sprachgebrauch hinein.

Bei diesen Fällen schimmert noch das alte Ziel durch, die Kleinschreibung einzuführen. Im Ganzen haben wir aber mehr Großschreibung. Wieso?

Augst: Der Internationale Arbeitskreis hatte den deutschsprachigen Staaten empfohlen, die gemäßigte Kleinschreibung einzuführen. Das wurde jedoch abgelehnt. Um schwierige Randphänomene abschaffen zu können, musste man also eine neue Lösung finden.

Warum fiel die so gegensätzlich zum ersten Plan aus?

Augst: Schon vor der Reform haben viele – nicht etwa nur Kinder und Halbalphabeten – Begriffe wie „im Voraus“ groß geschrieben, weil sie den Ausdruck als Substantiv verstanden haben. „Im“ gilt als Zusammenschluss von „in“ und „dem“. Da haben wir gesagt, okay, soll man’s doch einfach groß schreiben.

Und sich damit von der Grammatik entfernen?

Augst: In dem Fall ist das eindeutig so, anderswo weniger: Ich habe Linguisten erlebt, die sich stritten, ob bei „heute Abend“ ein Adverb oder ein Substantiv vorliegt. Wenn die sich schon nicht einigen, kann man das doch auch dem Normalschreiber nicht zumuten.

Die Reform sollte das Schreiben vereinfachen. Warum hält sich der gegenteilige Eindruck?

Augst: Das Alte, wenn’s auch schwierig war, wird für besser gehalten, als das Neue. Aber viele haben sich schon an die neue Schreibung gewöhnt. Auch, weil die Zeitungen umgestellt haben.

Gerade bei denen belegen Untersuchungen aber höhere Fehlerquoten...

Augst: Das ist doch klar: Aus der Sicherheit gestoßen, beginnt man zu überlegen. So, wie der Tausendfüßler, der nachdenkt, wie er das 556. Bein bewegt. Am Ende kann er dann gar nicht mehr laufen. Außerdem kommt es darauf an, wer die Studien erstellt und ob er alle Fehler zählt, oder nur die von der Neuschreibung verursachten. Unser Bericht enthält eine Untersuchung von 18 Tageszeitungen...

Wie fiel die aus?

Augst: Wir haben festgestellt, dass die neue Orthografie zu 94 Prozent richtig angewendet wird. Fehler treten gerade bei Wörtern auf, die im Kopf gespeichert sind – etwa „muß“ mit „ß“.

Warum aber müssen wir auch nur diese vorübergehende Verwirrung hinnehmen?

Augst: Eine Rechtschreibreform macht man nicht für drei, vier Jahre. Die letzte, von 1901, trat 1902 in Kraft. Da gab es übrigens dieselben Phänomene, die Sie beklagen.

Erklärt das schon die harsche Kritik? Hat die Kommission keine Fehler gemacht?

Augst: Möglich, dass wir die Öffentlichkeit mehr auf die neuen Regeln hätten hinweisen müssen. Und ein Versäumnis war, das Regelwerk nicht vor Inkrafttreten mit den Wörterbuchredaktionen durchzuarbeiten: Die Nachschlagewerke erschienen 1996 wegen des Marktvorteils ja mitunter schon vor dem Erlass.

Wird Rechtschreibung durch den Streit nicht überbewertet? Wozu überhaupt Orthografie?

Augst: Aus der Erfindung des Buchdrucks, mit der sich auch das Lektüretempo verzehnfacht hat, ergibt sich das Bedürfnis, eine Schreibung stets in der gleichen Form geboten zu bekommen...

Trotzdem lässt Ihre Reform so viele Varianten zu?

Augst: Sie können versuchen, eine Rechtschreibung einzubetonieren. Aber es wird nie gelingen: Orthografie unterliegt dem historischen Wandel. Es ist möglich, den ein bisschen zu bremsen. Mehr aber nicht. Den Willen der Schreiber können weder die beste Reform noch diktatorische Maßnahmen je unterdrücken.
  Wozu noch immer über die Rechtschreibreform streiten?

Ickler: Weil der Anschein der friedlichen Gewöhnung an sie trügt. Ihre Ausbreitung beruht auf Zwang.

Eine Rücknahme aufgrund der Kritik gilt aber als unwahrscheinlich...

Ickler: Die Kultusminister jedenfalls werden nicht nachgeben. Der aussichtsreichste Weg wäre, wenn noch eine der großen Zeitungen zurückkehren würde, wie die F.A.Z.

Und ein allmählicher Rückbau?

Ickler: Das fände ich feige. Außerdem wäre das ein endloses Rumlaborieren. Nein, das beste wäre, sie zu stoppen und in einer Übergangszeit von zehn Jahren die Neuschreibungen nicht als fehlerhaft zu werten.

Wäre denn eine Schreibreform ohne Zwang besser und möglich gewesen?

Ickler: Ich glaube, eine Rechtschreibreform war gar nicht nötig. Zumindest müßte eine Vorfrage eingeschaltet werden ...

Welche?

Ickler: Wie die Rechtschreibung bisher aussieht. Die Reformer haben die Duden-Norm für bare Münze genommen. Ich habe dagegen die Schreibweise, wie sie bisher war, erfaßt und in einem Wörterbuch dargestellt. Danach verliert man den Drang, sie zu reformieren.

Das hieße, auch der Duden wäre von übel, weil er die Norm gesetzt hat?

Ickler: Richtig, allerdings wollte Konrad Duden das nicht. Auch er vertrat ja den beschreibenden Ansatz. Doch dann wurde seine Wörterbuch-Redaktion zur Anlaufstelle für unzählige Anfragen. Die Antworten bilden die Basis für zehntausende Einzelfestlegungen. Die ließen die Rechtschreibung zum „unlernbaren Pensum“ anschwellen.

Eine Reform wäre also geboten?

Ickler: Das ist ein Trugschluß, denn nur die Beschreibung war unübersichtlich, nicht die Schreibweise. Laut Duden durfte beispielsweise „ernst nehmen“ nur getrennt geschrieben werden und „ernstzunehmende“ bloß zusammen. Fliegenbeinzählerei, die sich kein Mensch merken kann. In Wirklichkeit, das hält mein Wörterbuch fest, ist es daher teils so, teils so gehandhabt worden.

Dann müßten Sie die Vereinfachungen ja begrüßen...

Ickler: Leider nein. Denn da fehlt wieder der erste Schritt, die Bestandsaufnahme. Die Neuregelung schreitet genauso fort, wie der Duden: Man legt beispielsweise fest, daß alle Wörter, die auf „-ig“, „-isch“ oder „-lich“ enden, wie „heilig gesprochen“, getrennt geschrieben werden.

Nur wegen der Endung?

Ickler: Ja – nach dem Prinzip, besser irgendeine Regel, als keine – damit Sicherheit herrscht.

Aber die hat sich nicht eingestellt.

Ickler: Weil man beständig das Regelwerk im Kopf haben müßte. Das ist aber nur mit ungeheurem Lernaufwand erreichbar. Oder mit Zwang. Ich habe mich ja früh in die Diskussion eingeschaltet, obwohl ich nie so engagiert war für Rechtschreibung...

Gerade Sie – kein passionierter Orthograph?

Ickler: Nein, überhaupt nicht.

Woher dann Ihre Rolle in dieser Debatte?

Ickler: Ich bin nach den „Wiener Abschlußgesprächen“ wachgeworden. Ende ‚94 sickerten von dort die ersten Nachrichten durch ...

Welcher Art waren die?

Ickler: Das war nur sehr wenig – erst ein dreiviertel Jahr später erschien das Regelwerk. Seither kommentiere ich die Reformvorschläge. Das hat mir in der „Welt“ den Titel eines „Rechtschreibpapstes“ eingetragen. Aber das bin ich nicht. Ich bin kein Papst. Ich bin ja gerade nicht dogmatisch.

Immerhin veröffentlichen Sie honorarfrei zum Thema ...

Ickler: Ehrensache. Mich hatte einfach dieser dreiste Versuch geärgert, etwas unters Volk zu bringen, was objektiv eine Verschlechterung ist.

Aber, aber – die Kommission war doch auch mit Experten besetzt...

Ickler: Nun, es waren die Vorkämpfer der gemäßigten Kleinschreibung. Die mußten ihr Hauptziel aufgeben und auf die Schnelle etwas ganz anderes machen, als geplant: Wir haben jetzt mehr Großschreibung als zuvor.

Und wie kam das?

Ickler: Als die Politiker Anfang der 90er Jahre die Hauptpunkte der Reformer zurückgewiesen hatten – die Gruppe bestand damals ja schon seit 20 Jahren – hätten die mit leeren Händen dagestanden. Darum haben sie Hals über Kopf diese komische Neuregelung vorgelegt.

Eine Reform nur, um die Komission zu legitimieren?

Ickler: So ist es. Nach jahrzehntelangem Treffen mußte einfach Schluß gemacht werden.

Jetzt sind Änderungen im Gespräch...

Ickler: Auch das hat eine Vorgeschichte: 1997 hatte die Kommission im ersten Bericht, unter dem Eindruck der Kritik, eine Fülle von Korrekturen vorgeschlagen. Die waren durchaus in meinem Sinne...

... wurden aber nicht aufgenommen?

Ickler: Die Kultusminister und das Innenministerium haben sie zurückgewiesen. Ein halbes Jahr vor Inkrafttreten der Reform hieß es: Keine voreiligen Änderungen. Das hat die Kommission selbst maßlos geärgert, wie ihrem zweiten Bericht vom Frühjahr 2000 zu entnehmen ist.

Und im dritten Bericht?

Ickler: Dort hat die Kommission nur vorgestellt, was man korrigieren könnte. Offiziell sollen die Vorschläge erst 2003 gemacht und 2005 verordnet werden. Allerdings, das ist die Rückseite der Geschichte, hat seit 1998 eine heimliche Änderung stattgefunden.

Wie das?

Ickler: Die Reformer haben den Wörterbuch-Redaktionen die verbotenen Korrekturen nahegelegt, und die haben sie umgesetzt. Was zur Folge hat, daß die Reform von 1996 praktisch überholt ist – sie ist tot.

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Dominik Schumacher

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Dominik Schumacher
11.05.2002 07.36
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Öffentliche Vorbereitungen

Herr Dräger fragt mich, ob der Pro-und-Contra-Artikel aus der Märkischen Allgemeinen Zeitung Montag ganz früh an 320 Redaktionen der Tageszeitungen geschickt werden könnte.
Ich fühle mich noch immer zu stark überanstrengt, so daß ich nicht sofort ja sage.
Aber ich will einmal in die Runde fragen:
1) Wer würde die Patenschaft über das Porto übernehmen (320 x 2 Seiten à 0,07 Euro = 44,80 Euro)?
2) Wer signalisiert eine Beteiligung an monatlichen Kosten? Die ersten 2 „Abos“ waren ja schon eingetroffen, und nun möchten sie nachgeahmt werden. Die Abos sind im Internet freiwillig. (Wir freuen uns über jeden auch kleinen Abobetrag.)
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Dominik Schumacher

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