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Die Presse
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Sigmar Salzburg
12.04.2012 09.26
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Pilotstudie

Zunahme von Fehlern bei Deutsch-Matura
(DiePresse.com)
Die Sprachwissenschafterin Ruth Wodak hat Maturaarbeiten aus den Jahren 1970, 1997 und 2010 untersucht: Dabei sei die Fehlerzahl „nüchtern betrachtet deutlich gestiegen“…

Insgesamt waren die Maturatexte 2010 deutlich kürzer als früher, der Satzbau wurde indes komplexer – und die Benotung der Lehrer weniger streng. So sei in der Notengebung „mehr Toleranz für fast alle Arten von Fehlern feststellbar (insbesondere Satzzeichen, Rechtschreibung, Ausdruck“, so die Autoren. Vor allem die korrekte Verwendung von Satzzeichen bereitet Schülern mehr Probleme als früher …

Besonders auffällig war laut den Forschern zudem ein starker Rückgang von Lehnwörtern mit lateinisch-griechischen Wurzeln, während Anglizismen gleichzeitig zugenommen haben. „Dies deutet auf ein Zurücktreten der Bildungssprache als stilistischer Orientierungspunkt für das Deutsche hin; diese Rolle wird zunehmend von der Umgangssprache erfüllt“, heißt es in der Studie. Dieser Eindruck werde dadurch verstärkt, dass Redewendungen und feste Fügungen abnehmen und, wenn sie doch vorkommen, fehlerhaft verwendet werden – etwa „es liegt jedem frei“, „nichts als die Wahrheit nennen“ oder „die Möglichkeit besitzen“...

Die Presse 11.4.2012

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Sigmar Salzburg
27.04.2011 14.26
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Die 'Reform' – im Volk noch lange nicht gegessen!

In der Presse ist eine Auseinandersetzung mit der Rechtschreibreform tabu, nicht jedoch im Volk. In der Wiener „Presse“ gab es anläßlich eines Ministerwechsels (Ministerinnenwechsels?) eine von einem eifernden Blockwart der neuen Rechtschreibung angeheizte Diskussion:

[Bild]
„Noch härter“ als Maria Fekter sei sie; sicher kein Charmebolzen und immer sehr direkt, sagen Beobachter über Johanna Mikl-Leitner. Jetzt folgt ausgerechnet sie, Niederösterreichs 47-jährige Landesrätin für Soziales und Familie seit 2003, Fekter als Innenministerin nach.
Die Presse.com 27.4.2011

Leserstimmen:

Waltraut Kupf
23.04.2011 01:03
Silberstreif am Horizont
Es ist absolut unterstes Niveau, Mikl-Leitner zu kritisieren, weil sie nicht wie ein Model aussieht. Sie hat offenbar verstanden, daß der Selbstabschaffung Österreichs spätestens jetzt Einhalt geboten werden muß. … Redet man vom Hereinholen qualifizierter Kräfte, so mögen die großen Humanisten auch bedenken, daß dieses Potential dann in den Herkunfsländern fehlt und diese es schwerer haben werden, mit den westlichen Ländern gleichzuziehen. …

Wrdlbrmpft
26.04.2011 21:13
Wenn schon das Großbürgertum nicht mehr Deutsch kann
"...daß...“ = falsch
"...dass...“ = richtig
"...muß...“ = falsch
"...muss...“ = richtig
"...sodaß...“ = falsch
"...sodass...“ = richtig
"...Herkunfsländern...“ = falsch
"...Herkunftsländern...“ = richtig
„Billiglohnsklaven“ sind eine Forderung des schwarz dominierten Wirtschaftsbundes!

[Solche Leute werden in den USA Spelling-Nazi genannt!]

Wa. Serro_1
27.04.2011 07:47
Re: Wenn schon das Großbürgertum nicht mehr Deutsch kann
Ja, ja an versteckten Kleinlichkeiten, die der Diskreditierung politisch Andersdenkender dienen sollen, hat es den Linken nie gefehlt.

Sie haben aber noch einen Fehler vergessen, Herr Ober(g'scheit)lehrer:

Potential = falsch
Potenzial = richtig

Wie das Ihnen nur passieren konnte, bei dem geübt politischen Linksscharfsinn? *tztztz*

Es gibt halt noch Leute, die die alte Rechtschreibung verwenden. Vielleicht dreht sich das Rad irgendwann wieder weiter und sie wird wieder aktuell.

Weiß man's?

Waltraut Kupf
27.04.2011 11:09
Re: Wenn schon das Großbürgertum nicht mehr Deutsch kann
Was Sie hier beanstanden, ist die Nichtanwendung der neuen Rechtschreibung. Verlage stellen es aber z.B. Autoren anheim, auch die alte Rechtschreibung zu verwenden, sie wird meines Wissens häufig sogar bevorzugt. „Herkunfsländer“ ist, wie auch Sie sich denken könnten, ein Tippfehler, und sie machen sich mit solchen Kritikastereien eher lächerlich. Daß Sie nach „Forderung des schwarz dominierten Wirtschaftsbundes“ ein Rufzeichen setzen impliziert wohl, daß Sie mich für „schwarz“ halten …

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Sigmar Salzburg
19.12.2010 19.23
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... wieder mal

Sprache ändert sich
Martin Walpots (Die Presse)

Die deutsche Sprache ist kein fixes und einheitliches System zur Kommunikation. Selbst die Grammatik ist Veränderungen unterworfen – nicht zuletzt durch die Neuen Medien.

Die Sprachgeschichte ist einmal als schwärzeste aller schwarzen Künste bezeichnet worden: Als einziges Mittel, die Geister verschwundener Jahrhunderte zu beschwören, vermag sie am ehesten, das Geheimnis Mensch zu lüften. Was dunkel klingt, erhellt sich spätestens dann, wenn die Sprache explizit zur Sprache kommt: Unser Handeln und das resultierende kulturelle und gesellschaftliche Miteinander sind sprachbasiert. „Wenn wir also unser gesellschaftliches Leben besser verstehen wollen, müssen wir auch die Funktionen und Wirkungen von Sprache verstehen lernen“, erklärt Arne Ziegler, Professor am Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz.

Dazu wählt der Wissenschaftler mehrere Zugänge zum „Gebäude“ der Sprache. Die eine Tür, nämlich die Sprachgeschichte, führt zu „sprach-inhärenten“ Betrachtungen, indem die Entwicklung der Sprache vom Althochdeutschen bis in die Gegenwartssprache verfolgt wird. Die andere Tür ist die sogenannte Varietätenlinguistik – sie eröffnet Einsichten, wie sich Sprache und außersprachliche Bedingungen der Gesellschaft, Regionen und Kommunikationssituationen zueinander verhalten.

Das Fundament bilden dabei die grammatikformenden Elemente der Sprache. Denn die sprachlichen Einheiten interagieren miteinander und sind hierarchisch strukturiert: vom Laut zum Wort zum Satz zum Text.
Wenn man die volle Kontrolle über sprachliche Tätigkeit haben will, dann setzt das daher auch das Verstehen über Funktionen niedrigerer sprachlicher Ebenen voraus. „Jedes Reden über Funktionen und Wirkungen von Sprache, ohne dabei grammatische Strukturen und Ausdrucksmittel mit einzubeziehen, ist aus linguistischer Sicht zutiefst unseriös“, hält Ziegler fest. Der Grund: „Jene Strukturen erfüllen letztlich Funktionen und erzielen Wirkungen.“

Stiefkind Grammatik. Die Grammatik verliert heutzutage an Schulen, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und oftmals auch in der Germanistik selbst zunehmend an Bedeutung. Ja noch mehr: Sie muss sich zuweilen für ihre bloße Existenz rechtfertigen. Ein Hauptgrund dafür mag ihr schlechter Ruf und eine einseitige Sicht auf Grammatik sein. Anstatt eines Gebäudes, das zu Erkundungen einlädt, haben Schüler oftmals eine feindliche Mauer vor sich.

Im Unterricht soll „der mündliche und schriftliche Sprachgebrauch frei von groben Verstößen gegen die Sprach- und Schreibrichtigkeit sein“. So steht es trocken im AHS-Lehrplan. Grammatikunterricht trennt demnach zwischen Falsch und Richtig und wird in der Folge als eine Art Normenkontrollinstanz wahrgenommen. Nun: Die Sprache ist aber kein starres Gebäude. Was konservative Sprachkritiker als Sprachverfall abtun, ist aus wissenschaftlicher Perspektive nichts anderes als Sprachwandel und Variation: „Der Fehler von gestern ist die Norm von morgen“, sieht auch Richard Schrodt vom Institut für Germanistik in Wien. „Die Standardsprache erneuert sich aus der Umgangssprache, die der Duden endlich akzeptieren müsse“, so Schrodt. Der Forscher ist übrigens Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung. Die Sprachwissenschaften sehen sich heutzutage mit medialen, interdisziplinären und kulturwissenschaftlichen Einflüssen konfrontiert. Es ist daher umso wichtiger geworden, einerseits Pforten in Richtung aktueller Gegenwartssprache zu öffnen und andererseits, dem „eigenen Forschungsgegenstand treu zu bleiben“, so die Sprachwissenschaftler.

Schulisch gesehen hieße das zum Beispiel, den Kindern „echte Sprache“ mitsamt ihren Normverstößen und „Fehlern“ im Unterricht anzubieten – und nicht mehr Musterbeispiele nach allen Regeln der Kunst durchzukauen. Die Lust der Schüler an der Grammatik und an der Sprachgeschichte könnte dadurch neu geweckt werden, und mit dieser Freude könnten auch Geschichtsbewusstsein sowie reflexives und kritisches Denken über sprachliche Prozesse vermittelt werden.

Variantengrammatik. Für Universitäten würde das bedeuten, dass nicht mehr das Beseitigen schulischer Defizite der Grammatik im Zentrum stünde, sondern dass viel mehr zu prozess- und problemorientiertem Denken angeregt werden sollte, um so zu einer vertieften Reflexionsfähigkeit beizutragen. Den zukünftigen Lehrern käme das sicher zu Gute.

Eine erfolgreiche Fortbildung für Lehrer, öffentliche Vorlesungen sowie Kooperationen mit der Industrie zeigen dabei, dass die Abteilung für „Deutsche Sprache – Historische Sprachwissenschaft und Varietätenlinguistik“ der Grazer Germanistik ihre Forschungen nicht im Elfenbeinturm verortet wissen will, sondern den Austausch mit der Öffentlichkeit sucht. Diese Aktivitäten bezeugten in Zieglers Augen die Vielseitigkeit der Grazer Germanistik und „unseren ganzheitlichen Forschungsansatz“.

In einem Projekt, das alle drei deutschsprachigen Länder umfasst, werden zum Beispiel standardsprachliche Varianten des Deutschen in regionalen Zeitungen erfasst und in einem Handbuch als Basis für weitere grammatische Untersuchungen veröffentlicht. Dieses soll für interessierte Laien zugänglich sein, soll allgemein verständlich sein und Lehrern, Lektoren und Übersetzern über die Normgemäßheit grammatischer Varianten Auskunft geben.

Mit anderen Worten: Die geschriebene Standardsprache ist in den drei Staaten Österreich, Deutschland und der Schweiz zwar sehr ähnlich, sie kann je nach Region aber dennoch stark variieren. „Diese Varianten unterscheiden sich zum Teil in der Wortstrukturierung, Phrasenstruktur und der Rektion (abhängige Elemente, Anm.). Einige Beispiele: Störefried/Störenfried; die Parks/die Pärke/die Parke oder Das Wetter ändert/Das Wetter ändert sich. Das im deutschen Sprachraum einzigartige Kompendium soll den Nutzern erlauben, sich im jeweiligen Standard unauffällig zu bewegen.

Neue Medien. Ein weiterer Schwerpunkt behandelt Neue Medien. Ziegler: „Sie bieten uns die Chance, aktuelle Formen des Sprachwandels ,in progress‘ zu beobachten.“ Der Sprachgebrauch in Neuen Medien wie etwa bei Facebook oder Twitter findet in zeitgenössischen Grammatiken kaum Eingang. Laut Ziegler ist das eine „defizitäre Situation“, da das Schreiben von Grammatiken die aktuelle Sprachwirklichkeit abzubilden habe. Neue sprachliche Muster, Routinen und Formen bilden sich heraus oder werden in veränderter kommunikativer Funktion verwendet.

Man sollte genau wissen, was man wie in Neuen Medien von sich preisgibt. Denn wenn etwas seit jeher gleich geblieben ist, dann die Tatsache, dass Mensch wie auch Sprache stets im Wandel sind: Sprache ist geordnete Vielfalt.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 19.12.2010)
Die Presse 19.12.2010


Reformer wie Krem-Freund Schrodt (s. auch hier) begründeten ihre Berechtigung zur Veränderung der Rechtschreibung nicht zuletzt mit der Anpassung an die sich verändernde Sprache. Tatsächlich bot jedoch die deutsche Sprache seit 1900 nicht den geringsten Anlaß zu einer orthographischen Abänderung. Eine zweite Binsenweisheit: Je langsamer sich eine Sprache verändert, um so ausgedehnter ist das Zeitfenster des gemeinsam nutzbaren sprachlichen und schriftlichen Kulturgutes.

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Norbert Lindenthal
13.12.2010 13.36
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Re: Volksverdummungsgerät [vs. Glück]

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Sigmar Salzburg

Dann kam das Unheil: Uns wurde ein Fernseher geschenkt ...

Bei uns (bei meinen Geschwistern und meinen Eltern) blieb 1972 zur Olympiade in München und Kiel (!) das Unheil aus. Wir bekamen also nicht alles fernsehnah mit. Dafür gab es im dreiphasigen Volksentscheid 1996 bis 1998 eine weitere Brennerstufe. Und ein Volksentscheid in Schleswig-Holstein wurde gewonnen.

Wenn die Kräfte reichen, gibt es jetzt ein Rechtschreibprogramm, das rechnerweit die eigenen mehreren bis vielen Wörterlisten pflegt und damit und mit der daß-Rechtschreibung die eigenen Texte nach Tippfehlern absucht.

Mit der Zeit wird wieder etwas heil.
__________________
Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
13.12.2010 12.33
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Volksverdummungsgerät

PISA-Sieger: Weiblich und ohne TV
Akademikertöchter liegen im Ranking ganz vorn, Migrantenkinder ganz hinten. Die meisten der getesteten Schüler besuchen eine berufsbildende höhere Schule.

Wien.
Obwohl die PISA-Ergebnisse im österreichischen Durchschnitt mangelhaft waren, gab es auch Top-scorer unter den heimischen Schülern. Ein Blick in die internationale PISA-Datenbank, die die PISA-Ergebnisse mit den in den Zusatzfragebögen erhobenen Informationen kombiniert, zeigt, welcher Typ Schüler generell am besten abschneidet: Der ideale österreichische PISA-Teilnehmer ist eine Schülerin, die akademisch gebildete Eltern hat und in einem Haushalt ohne Fernseher, aber mit zwei Autos und ebenso vielen Handys lebt. Generell schnitten in Österreich jene Schüler beim Lesen besser ab, in deren Haushalt kein Fernseher steht. Und: Je mehr Fernseher vorhanden sind, desto schlechter wird die PISA-Leistung. Weniger überraschend: Je mehr Bücher daheim stehen, desto besser lesen die Kinder…

Die Presse 11.12.2010

Ich wußte es immer und habe den Kindern geduldig jeden Tag vorgelesen. Dann kam das Unheil: Uns wurde ein Fernseher geschenkt ...

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Sigmar Salzburg
14.10.2010 09.08
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... und dann war da noch

Orthografie? Der Kohlenstoff und das liebe Phi

THOMAS KRAMAR (Die Presse)

Es ist inkonsequent, Wörter, die sich von „graphein“ und „phos“ ableiten, manchmal mit „ph“ und manchmal mit „f“ zu schreiben.
[…]
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 14.10.2010)
diepresse.com

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Sigmar Salzburg
30.08.2010 06.39
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Eva Male (Die Presse)

Sprachspaltereien: Wenn die Frau allein steht

Ein Leser bittet mich, den unsinnigen Gebrauch der Getrenntschreibung aufs Korn zu nehmen.


In der Annahme, dass die „neue“ Rechtschreibung dies erfordere, wird heute vieles getrennt, was eigentlich zusammengehört. Obwohl die aktuelle Regelung dies häufig gar nicht erfordert.

Unübersichtlich ist die Lage allemal. „Die Leitung wurde still gelegt“, schreibt eine Zeitung, was den Verdacht nahelegt, dass die Leitung nicht abgeschaltet, sondern geräuschlos gelegt wurde. Aber Vorsicht: Schuld ist nicht die Rechtschreibreform, sondern der Verfasser, denn stilllegen ist auch heute zusammenzuschreiben, allerdings mit 3 L.

„Ein Situationsdrama, das ihn durch die Betten allein stehender Damen führt“, heißt es woanders – was tut der Mann mit einer Frau, die allein im Bett steht? Ist es nicht vielmehr eine Single-Frau, also eine alleinstehende? Allein stehend war tatsächlich im ersten Neue-Rechtschreibungs-Anlauf zu trennen, gehört jetzt aber, nach den Reformen der Reform, wieder zwingend zusammen.

Wenn jemand „vorüber gehend einen Stock benützt“, könnte man die Auseinanderschreibung so argumentieren, dass der vorübergehend Fußmarode das Hilfsmittel ja nur im Gehen braucht. Aber wieder liegt es am Verfasser, denn vorübergehend schrieb man auch vor der Reform nicht getrennt und tut es heute gleichfalls nicht.

Ein „Engagement, das schief geht“, muss man sich erst einmal bildlich vorstellen. Vielleicht braucht es ja einen Stock? Die Reformer haben es sich wieder anders überlegt: Schief gehen wurde nur im ersten Anlauf getrennt, sozusagen vorübergehend.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 28.08.2010)

diepresse.com 28.8.2010

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Sigmar Salzburg
28.07.2010 07.25
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Scharf

Hitzespätfolge der Dudenreform

PETER STRASSER (Die Presse)

Jetzt glauben die Coiffeure, dass man „façonner“ so schreibt, wie man's spricht!

Ja, manche meinen, er lasse an nichts ein gutes Haar, nicht einmal an seinem eigenen, von dem er ohne Übertreibung sagen darf, es habe sich vor der dummdreisten dudendeutschen Rechtschreibreform jederzeit in tadelloser Façon befunden. Und nein, er hat keinen Sonnenstich; er ist bloß Französischnachhilfelehrer in der heißesten Nachzipfphase des Jahres. Und ja, es ist sinnlos, sich von einem Coiffeur, der glaubt, dass er sich schreibt, wie er sich spricht – Kwoaföa –, eine tadellose Façon zu erwarten. Es kommt aber noch schlimmer.

Begonnen hat alles mit der dreisten Dudendummheit: „Man schreibt es, wie man's spricht“, die sich nicht nur in den Hohlköpfen (têtes creuses) der Französischnachzipfler rasch ausbreitete. Man schreibt es, wie man's spricht, ha! Geht er zum Coiffeur, so will er nichts weiter als eine tadellose Façon, doch seit der dummdreisten dudendeutschen Rechtschreibreform glauben die Coiffeure, dass man „façonner“ so schreibt, wie man's spricht, weswegen sie sich weigern, ihn zu „fassonieren“. Denn fassonieren sei total out, frikassieren super in. Da sie alle darauf schwören, Jünger der Haute Coiffure (Hot Kwoafüa) zu sein, bejubeln sie neuerdings den Top-Style des Frikassierens – frz. „fricasser“, ein Frikassee zubereiten – als trähschik. Damit meinen sie „trashig“, was sie, geschrieben, wie man's spricht, für die stylischste façon de parler halten, „très chic“ zu sagen, so ein Unsinn! Es kommt aber noch schlimmer.

Gestern erst war er beim Coiffeur, und heute schaut er aus, als ob er bei einem Frikasseur gewesen wäre, der ihn durch eine Frikassiermaschine gedreht hätte. Nun hat er etwas Trähschikes auf dem Kopf, wofür ihm keine andere Bezeichnung als die einer Frikasseeglatze einfiele, noch dazu einer, die sich wegen der Sommerhitze gleich mit Hitzewimmerln überzog. Scheußlich. Und was schwört sein Coiffeur? Dass das Trähschike auf seinem schütteren Kopf (als ob ein Kopf schütter sein könnte!) supertoll ausschaue, nämlich frikassiert.

Dass er an nichts ein gutes Haar lasse, ist ein Neidgerücht der pensionsreifen Glatzenträger unter seinen Nachhilfekollegen in der heißen Nachzipfphase, die sich zu gut sind, um ein Toupet über ihren Kahlkopf (tête chauve) zu stülpen. Denn die Schwerhörigen unter ihnen– von den Sprachgestörten ganz zu schweigen – halten nach der verbrecherischen dudendeutschen Rechtschreibreform, die ihnen die Haare hat ausfallen lassen, Toupets für Tampons, bezüglich derer sie nicht zu wissen vorgeben, was sie auf ihrem Kopf verloren hätten. Dazu kann er nur sagen, besser ein Tampon auf dem Kopf als ein kopfloses Toupet, hahaha, man darf auch in der heißen Nachzipfphase seinen Humor nicht ganz verlieren.

Kurz und gut, unwahr ist, dass er an nichts ein gutes Haar lasse. Wahr ist vielmehr, dass er die hitzewimmerlübersäte Frikasseeglatze verabscheut, mit der er heuer dudenverblödeten Nachzipflern Französischnachhilfe geben wird müssen. Die ihm von seinem Coiffeur über seinen Kopf hinweg gestellte Frage, ob er, der altmodisch Fassonierte, sich, statt schütter frikassiert zu werden, nicht lieber gleich ein Tampon anschaffen wolle, hat er ignoriert. Er hat ja keinen Sonnenstich, oder?

peter.strasser@uni-graz.at
(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 28.07.2010)

diepresse.com 28.7.2010

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Sigmar Salzburg
20.06.2010 20.49
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Auf Kriegsfuß

Diese Crux müssen wir knacken
(Die Presse)

Wie jedes Jahr im Frühsommer auch heuer wieder ein Deutsch-Sprachkurs für Fortgeschrittene. Als Lektüre für verregnete Tage.

… Das Wort Sommersale habe ich zweimal lesen müssen, bevor ich draufgekommen bin, dass es sich um den Sommerschlussverkauf handelt. Aus unkaputtbarem Material. Gegen dieses Wort, das uns die „Presse“ beschert hat, sträubt sich sogar das Rechtschreibprogramm des PC.

P.S. Wie Sie merken, stehe ich mit der neuen Rechtschreibung auf Kriegsfuß. Ich akzeptiere sie nur selektiv.

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 21.06.2010)
diepresse.com

Eine umfangreiche Sprachglosse, deshalb nur dieser Link. Den Autor konnte ich nicht ausfindig machen. Er kritisiert manche Wendungen als „deutsch“, die selbst hier im Norden nicht als hochdeutsch gelten. Außerdem meint er anscheinend, daß die Sprachgrenze genau dort verläuft, wo frühere Potentaten sie politisch gezogen haben. Zwei Tage vorher hatte eine Rotraut A. Perner an der gleichen Stelle unter dem Titel „Bekenntnis-Inflation“ unfreiwillig offenbart, daß viele heute nicht mehr genau wissen, mit welcher Rechtschreibung sie auf Kriegsfuß stehen:

… Folgt man den Medienberichten, fällt auf, dass Bischof Elmar Fischer wie schon hinsichtlich seiner wissenschaftlich inkorrekten Aussagen über Homosexualität auch zu den von ihm ausgeteilten Kraftwatschen formuliert, „Wenn sich jemand durch ihn verletzt gefühlt habe, dann tue es ihm leid“ – ob es ihm, wie nach neuer Rechtschreibung richtig zu schreiben wäre, auch „Leid“ täte, ist bei dieser konjunktivierenden Wortwahl zu bezweifeln. …

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 19.06.2010)
diepresse.com 19.6.2010

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Sigmar Salzburg
17.05.2010 10.46
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Hat die „Reform“ doch nicht alle Probleme gelöst?

Morphemprogramm: Kampf dem Fehlerteufel
Eine von Psychologen in Graz entwickelte neue Methode soll Schülern helfen, die mit der Rechtschreibung gröbere Probleme haben.


Wer nämlich mit ,h‘ schreibt ist dämlich.“ Wer kennt diesen Merksatz aus seiner Schulzeit nicht. Oder den Hinweis über „das“ und „daß“ bzw. heute „dass“: Wenn man dieses Wort in der Umgangssprache als „des“ ausdrücken kann, dann handelt es sich um den Artikel oder das Relativpronomen, andernfalls um das mit „ß“ (heute „ss“) geschriebene Bindewort. Dergleichen Sprüche sollten den Schülern als Krücken im Dschungel der Rechtschreibung dienen.

Nadja Kozel wird diese Rechtschreibhilfen vielleicht dämlich finden. Die Doktorandin am Institut für Psychologie der Universität Graz arbeitet unter der Devise „Kampf dem Fehlerteufel“ an einem Programm, das Lese- und Rechtschreibstörungen beseitigen soll. Und da geht es sicherlich nicht um das Auswendiglernen von bestimmten Regeln. „Ein neuer Ansatz vertreibt den Fehlerteufel aus den Schulheften“, sagt Kozel, die bereits für ihre Diplomarbeit 2009 mit dem Preis „Initiative Gehirnforschung Steiermark“ ausgezeichnet wurde.

Morpheme statt Silben. Das Programm, das Kozel gemeinsam mit dem Lese-Rechtschreib-Institut Graz entwickelt hat, beginnt mit einer Studie: Bei Probanden (zwischen neun und 16 Jahren), die sich für die Testreihe gemeldet haben, wird eruiert, ob die Schwächen eher im Lesen, im Rechtschreiben (Legasthenie) oder in beiden Bereichen vorliegen. Danach richtet sich das Trainingsprogramm. „Besonders wichtig ist uns der individuelle Zugang zu jedem Probanden, zu jeder Probandin“, sagt die junge Forscherin. Auf der einen Seite geht es dabei um das sinnverstehende Lesen, auf der anderen aber – und das ist das Neue des Grazer Projekts – unterziehen sich die Teilnehmer dem neu entwickelten Computerprogramm „Morpheus“.
Morpheme sind die kleinsten, lexikalisch definierten Einheiten einer Sprache. Kozel erläutert dies an einem Beispiel: Das Wort „Umfahrung“ besteht aus der Vorsilbe „um“, dem Wortstamm „fahr“ und der Nachsilbe „ung“. Wenn das Kind weiß, dass der Wortstamm „fahr“ immer mit einem Dehnungs-h geschrieben wird, kann es eine Vielzahl von Wörtern richtig schreiben, ohne dass die Schreibung jedes Wortes einzeln gelernt werden muss.
Parallel zu den Anfangsübungen unterziehen sich die Kinder einem Elektroenzephalogramm (EEG). Mit der neurowissenschaftlichen Messtechnik – das Kind bekommt dabei eine Elektrodenhaube auf den Kopf gesetzt – werden Gehirnströme und damit die Auswirkungen während des Trainings auf die Hirnaktivitäten untersucht. Charakteristisch für Personen mit Lese-Rechtschreibstörung ist eine geringe Aktivität in den sprachrelevanten Arealen des Gehirns. Ein Training kann diese Gehirnreaktionen aktivieren, wie eine zweite EEG-Untersuchung nach fünf Wochen zeigt.
Der Morphemansatz werde in der Schule kaum bis gar nicht erklärt, sagt Kozel. Auch im Förderunterricht für Rechtschreibschwache liegt die konventionelle Methode bei der Zerlegung eines Wortes in Silben. Das kann aber zu einer neuen Verwirrung führen. Das Wort „Rückmeldung“ in Silben zerlegt, nämlich „Rück“, „mel“ und „dung“, lässt keinen Schluss auf das Morphem „meld(en)“ zu. „Unser Trainingsprogramm ist viel regelgeleiteter, es wird die Regel der Wortstämme erklärt“, sagt die Grazer Forscherin. Daher sei es für Schüler transparenter und leichter, mit dem Sinn auch die richtige Schreibung zu finden.

Passivere Mädchen. Gibt es einen Unterschied zwischen Burschen und Mädchen? Im Unterricht würden rechtschreibschwache Mädchen weniger auffallen, wenn sie etwas nicht können, sie verhalten sich ruhiger, sind eher passiv. Aber dann meint Nadja Kozel doch, dass sie es mehrheitlich mit Buben zu tun habe. Die Gründe seien vielschichtig, da gebe es genetische, biologische und natürlich auch soziale Fakten.
Eine Übungsphase dauert übrigens fünf Wochen mit je einem Präsenztag pro Woche am Institut. Im Training sind spielerische Aufgaben am PC zu lösen, aber auch Übungen „mit Bleistift und Papier“ stehen auf dem Programm. Für die Tage bis zum nächsten Institutstraining werden ebenfalls spielerische PC-Übungen und Aufgabenbögen mitgegeben.
Für ihre Übungsreihe sucht die junge Wissenschaftlerin noch Probanden. Wenn aber Eltern sofort ihre Kinder mit dem Morphemprogramm trainieren wollen, dann sind auch Kurse am Lese-Rechtschreib-Institut in Graz und in der Wiener Außenstelle möglich. „Die Grundlagenforschung ist gut“, sagt Nadja Kocel, „aber mich interessiert auch die Anwendung.“
Da die Fertigstellung der Dissertation erst für den Sommer 2011 geplant ist, wird jetzt noch eine Ausweitung folgen: ein Morphemprogramm für Englisch.
Das Morphemprogramm
wird gemeinsam mit dem Lese-Rechtschreib-Institut Graz (Reinhard Kargl, Christian Purgstaller) durchgeführt. Ein Kurs kostet 260 Euro. Die Forscherin Nadja Kozel (Institut für Psychologie der Uni Graz, betreut von Dozent Andreas Fink) sucht noch Probanden für ihre Studien. Info und Anmeldung: nadja.kozel@uni-graz.at

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 16.05.2010)

diepresse.com 16.5.2010

Eine eigene nebensächliche Erinnerung: Ich trat gerade zur Pause aus dem Schulgebäude (damals das ehem. Kloster Cismar), als eine Schar älterer Schülerinnen auf mich zustürzte: „Wie schreibt man nämlich?“ „Na, ohne h!“ „Das hat dir der Teufel gesagt!“ – Da hatte doch ihr Lehrer ihnen vorgehalten: ‚Fragt jeden Quintaner, der weiß das’, und nun waren sie für den Gegenbeweis an den Falschen geraten.

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Sigmar Salzburg
23.01.2010 09.31
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Scheißreform

Wortspielereien: A shy sweater

Vorige Woche hatte ich von dem englischen Sprachforscher Arthur John Ellis erzählt, dem Vorbild von Shaws Professor Higgins.

In seinem Buch „A Plea for Phonotypy And Phonography“ hatte er 1845 ein phonetisches Alphabet vorgeschlagen, das mit 78 eindeutigen Buchstaben alle Ausspracheunsicherheiten beseitigen sollte. Dieses Alphabet hätte auch einem Engländer sofort ermöglicht, etwa deutsche Texte richtig zu deklamieren. Als Beispiel brachte Ellis einen Text von Klopstock, in dem der Satz vorkam: Abur var?m? den dòtlikur? Leicht zu entziffern als: Aber warum denn deutlicher?

Dieser Satz stammt nicht zufällig aus Klopstocks „Von der Schreibung des Unerhörten“. Ellis kannte offenbar die Vorschläge des deutschen Dichters zu einer Rechtschreibreform....

Aber zurück zu Herrn Ellis.
Dieser begründet die Notwendigkeit einer phonetisch eindeutigen Schreibweise damit, dass nicht nur Kinder sich beim Englischlernen so schwertun, sondern auch Ausländer. ...

Wie erstaunt wäre Ellis wohl, wenn er heute sähe, dass sich seine Weltsprachenvision ganz ohne Reform erfüllt hat. Und das so sehr, dass es nun schon Crossover-Wortspiele sonder Zahl gibt. Etwa die Übertragung des Niederösterreichischen in die (unreformierte) englische Orthografie, wie die meteorologische Aussage Days is a shy sweater. ...

(„Die Presse“, Print-Ausgabe, 16.01.2010)
diepresse.com

Und wie erstaunt wäre Ellis aber erst gewesen, wenn er hätte voraussehen können, daß die deutschen Kultusminister gute deutsche Wörter wie Quentchen oder Stengel „zur Erleichterung“ zwangsreformieren würden, aber die massenweise Übernahme englischer Wörter in ihrer konfusen Orthographie für sie kein Problem wäre.

P.S.: Der richtige Name ist Alexander John Ellis. Er war zugleich der Schöpfer der musikwissenschaftlichen Einteilung der Oktave in 1200 „Cents“, die den übersichtlichen Vergleich auch exotischer Tonskalen ermöglicht.

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Sigmar Salzburg
27.05.2008 05.52
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Fantastin

Belvedere: Phantastisch, phinanzstark, phern
23.05.2008 | 18:38 | ALMUTH SPIEGLER (Die Presse)
Eine Ausstellung über den „Phantastischen Realismus“ vergibt die Chance, ihm durch einen wohl schmerzhaften Bogen ins Heute noch eine Chance zu geben.
… So aber wirken die „Phantastischen Realisten“ heute so „dated“, so mit Datum versehen, wie das „Ph“, das sie trotz Rechtschreibreform immer noch im Label tragen.
Die Presse online 24.05.2008
http://diepresse.com/home/kultur/news/385648/index.do

„Phantastisch“ ist auch von der Reform nicht abgeschafft und sieht phantasievoller aus.

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Sigmar Salzburg
23.10.2007 19.32
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Eva Male: „Wenn uns die Fälle davonschwimmen“

23.10.2007 | 08:32 | (DiePresse.com)
Mir oder mich? Heißt es in der Mehrzahl Stacheln? Schreibt man zusammen halten nach der Rechtschreibreform auseinander?

Was ist ein Graupernigl, was ein dazugehöriges Accessoire? Fragen zur Sprache, chronische »Fehltritte«, amüsante Stilblüten, liebenswerte Neuprägungen, »bedrohliche Einflüsse« von außen: Seit 1998 schreibt Eva Male – in der Nachfolge von Edwin Hartl und Karl Hirschbold – im »Spectrum«, der Wochenendbeilage der »Presse«, die Kolumne »Sprachspaltereien «. Sprachkritische Glossen, die sich bei den »Presse«- Lesern großer Beliebtheit erfreuen.
Die Texte sind alltagsbezogen, unterhaltsam – und nebenbei auch lehrreich. Mit »posthumer« Unterstützung von Onkel Otto, dem die Autorin die Liebe zur Sprache verdankt.

Wenn uns die Fälle davonschwimmen

Sprachspaltereien
12,8 x 21 cm
200 Seiten
ca. € A/D 17,90
ca. CHF 31,70
ISBN 978-3-85002-622-2

Eva Male, 1965 in Wien geb., Studium der Romanistik und Klassischen Philologie. Seit 1991 Journalistin (»Die ganzeWoche«, »Täglich Alles«), seit 1992 bei der »Presse« in den Bereichen Außenpolitik, Kultur und Chronik. Von 1999 bis 2003 US-Korrespondentin der »Presse« in Washington. Herbst 2003 bis Sommer 2004 Journalistenstipendium der Freien Universität Berlin. Seit Herbst 2004 wieder »Presse«-Redakteurin in Wien.

http://www.diepresse.com/home/kultur/literatur/338733/index.do?_vl_backlink=/home/kultur/index.do

[Anm.: Ich kann mich nicht erinnern, daß es in der Zeit von 1945 – 1995 eine ernsthafte Frage war, ob und wann man „zusammen halten“ zusammenschreibt.]

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Martin Dauth
27.02.2003 15.57
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Internetumfrage

Auf der Webseite der Presse gibt es eine Umfrage zur Zustimmung oder Ablehnung des sogenannten Relaunchs. Die Frage lautet: „Wie gefällt Ihnen die neue Presse?“

Bis gestern abend waren etwas über 500 Stimmen abgegeben worden. Heute um 16:00 Uhr sah das Zwischenergebnis so aus:


  • abgegebene Stimmen: ca. 600

  • 52%: gar nicht

  • 33%: sehr gut

  • 14%: weniger gut


Etwa eine halbe Stunde später:

  • abgegebene Stimmen: ca. 2000

  • 75%: sehr gut

  • 20%: gar nicht

  • 5%: weniger gut


Da hat jemand es offensichtlich sehr nötig, ein bißchen nachzuhelfen.

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Theodor Ickler
27.02.2003 07.32
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Keine Illusionen!

Mit dem Schritt der „Presse“ war zu rechnen gewesen. Auch bei der FAZ ist alles möglich. Man muß bedenken, daß weder die Umstellung noch die Rückumstellung mit Rücksicht auf die Leser stattfanden. Allenfalls ein Auflagenrückgang wäre als Argument anerkannt worden, aber dazu scheint es nicht in nennenswertem Umfang gekommen zu sein. Zwar ist den meisten Menschen die Sprache nicht gleichgültig, und beinahe alle dürften den Qualitätsverlust zur Kenntnis genommen haben, der überall durch die Rechtschreibreform eingetreten ist, aber auf eine gewohnte Zeitung ganz zu verzichten oder sie gegen eine andere auszutauschen, ist gar nicht so leicht. Zumal es nun fast keine Alternativen mehr gibt, und das war ja auch der Zweck der von dpa (Herlyn) eingefädelten gleichzeitigen Umstellung fast aller Zeitungen.
Daß die „Presse“ ein schlechtes Gewissen hat, liegt auf der Hand.
Wir lernen den Menschen und die Geschichte immer besser kennen: Dagegen sein und mitmachen – das scheint der gemeinsame Nenner so vieler Verhaltensweisen zu sein.

__________________
Th. Ickler

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