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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Sprachveränderung
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Sigmar Salzburg
27.06.2021 07.26
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Die deutsche Endung „-er“ ...

... soll eine Verkürzung der Endung „-arius“ sein, mit der im Lateinischen Berufsbezeichnungen abgeleitet wurden: „molinarius“ – Müller. Die mögliche weibliche Form „molinaria“ wäre dann ebenfalls „Müller“. Die findigen Deutschen erfanden dazu irgendwann die Endung „-in“, um bei Bedarf ebenso tätige Frauen zu kennzeichnen.

Für die eifernden Feministinnen 1000 Jahre später war das der Anlaß, dauerhaft die gleichgestellte Nennung auch der weiblichen Form zu verlangen. Unter Mißachtung der Sprachökonomie werden nun harmlose Texte zu krampfigen Sprachbandwürmern aufgebläht, die ein natürliches Sprechen, Lesen und Verstehn erschweren.

Empfindsame Emanzen empfanden das wohl auch und plädierten früh dafür, die maskuline „generische“ Grundform durch eine gleiche mit „-in“ zu ersetzen. So versuchte die Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) kürzlich, den Innenminister mit einem derart abgefaßten Gesetzentwurf zu übertölpeln – was der natürlich gleich bemerkte und zurückwies, weil das Gesetz dann nur für Frauen gültig gewesen wäre.

Eine andere Form der Abkürzung wird schon lange im linksgrünen Milieu praktiziert, die I_:*- Anfügung von „-innen“. Sie wird leider zunehmend auch sprachlich im Zwangsgebührenfunk als Millisekunden-„Hicks“ umgesetzt. Auf diese Weise wird die deutsche Sprache immer häßlicher und gerät über der englischen weiter ins Hintertreffen, die ihre weiblichen Endungen wie in „actress, seductress“ viel seltener einsetzt.

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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
13.03.2017 06.30
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Sprach-, Schreib- und Geh-Reformen

Die Berliner Grünen-Politikerin Kristine Jaath klärte Gunnar Schupelius (bz-berlin.de 10.5.17) darüber auf, daß das neue diskriminierungsfreie Sprechen nach dem Gender-Stern oder Unterstrich mit hörbarem Stimmeinsatz zu erfolgen habe: „Lehrer*’innen“. Diese Norm hatte bereits vor sieben Jahren die Grüne Franza Drechsel in Jan Fleischhauers „Spiegel-TV“ (ab 7. Minute) vorgeführt.

Die Schreibreformer verfolgten ebenfalls ein Sprechlückenprojekt mit ihrer Trennschreibung – am auffälligsten die Spaltung von „sogenannt“ in „so genannt“, die seit zweihundert Jahren vergessen war und die nun auch Stoßlaute wie Stød oder Hamza inspirieren könnte. Obwohl viele Printmedien dem nicht mehr folgen, halten doch Intelligenzblätter wie „Spektrum“ eisern daran fest.

Beispielhaft hatte bereits in den Siebzigern John Cleese mit seinem Silly-Walks-Ministerium gezeigt, wohin ideologische Weltverbesserung in Verbindung mit Ministerialeifer führen kann.

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Sigmar Salzburg
06.08.2010 09.09
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Sprach- und Sinnverstümmelung durch die Reform

Eben stieß ich bei FDS wieder auf eine bezeichnende Mitteilung, die natürlich auch hierher gehört:

Kommentar von K. Bochem, verfaßt am 15.08.2008 ...
sprachforschung.org

Das WDR-Fernsehen brachte am 10. August 2008 „Die große Show der Naturwunder“. Im Rahmen dieser Sendung führte Yogeshwar gegen 21.45 Uhr den Film eines Selbstversuchs vor: Er demonstrierte, daß man – als in einem Moor einsam Verirrter – entgegen landläufiger Meinung durchaus nicht unrettbar versinken müsse. Er habe bei diesem Versuch „sich selbst ständig befreien“ können. Dabei meinte er – wie filmisch in Wort und Bild auch mehrfach betont – selbständig bzw. selbstständig, also ohne Hilfe. Offensichtlich führte seine in diesem Fall doch recht angestrengt wirkende „korrekte“ Artikulation dazu, daß er das Wort hörbar trennte und es damit seines intendierten Sinnes beraubte.

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Sigmar Salzburg
06.11.2009 16.35
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Kardinal Meisner hat keinen Sprachfehler

Die deutschen kirchlichen Institutionen haben sich ohne Not dem staatlichen Diktat in der Rechtschreibung unterworfen. KATH.NET veröffentlichte sogar jetzt noch Meisners Predigt in der Stotter-Schreibung von 1996-2000:

01. November 2009, 11:15

Predigt zum Hochfest Allerheiligen im Hohen Dom zu Köln am 1. November 2009 von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner.

Liebe Schwestern, liebe Brüder!

… Als ehemaliger DDR-Bürger habe ich das Allerheiligenfest immer als das große Siegesfest über den so genannten wissenschaftlichen Atheismus erfahren. … So abgeschnitten von allen geistigen und religiösen Wurzeln, verliert die so genannte wissenschaftliche Vernunft das Korrektiv für sein Denken und Handeln. Wie Walter Ulbricht damals hat man auch heute aus dieser so genannten wissenschaftlichen Erkenntnis neue Zehn Gebote formuliert, die da heißen: „Du sollst nicht glauben! … Es gibt nur einen einzigen Gott oder Götzen, das ist die so genannte Wissenschaft. … Dabei gestand er mir, dass die Religion doch nicht so schnell abstirbt, wie man das eigentlich in der so genannten sozialistischen Wissenschaft vorausberechnet hatte. … Nun aber feiert dieser so genannte wissenschaftliche Atheismus fröhliche Auferstehung. … Wie damals, so kann das auch heute viele Menschen buchstäblich das Leben kosten. … Das ist keine Horrormalerei, die hier vorgenommen wird, sondern das ist eine schaurige Gegenwart, die die so genannten atheistischen Wissenschaftler heraufbeschworen haben. …
Amen.

+ Joachim Kardinal Meisner
Erzbischof von Köln

http://www.kath.net/detail.php?id=24391

Im Video ist eindeutig hörbar, daß Meisner ohne Sprachfehler und Schluckbeschwerden „sogenannt“ gesprochen hat:

http://www.medien-tube.de/videodetails.php?key=9bcf665ec53db5e48ae2


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Sigmar Salzburg
17.11.2008 15.44
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Reformsprech

Deutsche Comedy
VADUZ – Die derzeit äusserst erfolgreichen hessischen Kabarettisten Dietrich Faber und Martin Guth, alias FaberhaftGuth, nahmen am Samstag im Schlösslekeller den Alltag der Väter und sonstiger Menschen aufs Korn. Ein Kabarettprogramm zwischen intelligentem Witz und Klamauk. […] Noch bevor der «diplomierte Ökonompädagoge» den Eltern von der Betreuungsgruppe «Purzelplumps» mit neuen Ideen auf die Sprünge hilft (die Kinder sollen arbeiten), ergehen sich die beiden in einem Dialog über die angeblich amtlich beschlossene «Rechtsprechreform», die nach der Art der Rechtschreibreform vorschreibt, künftig jedes Wort besonders bescheuert auszusprechen – falsche Betonungen, Diphthong statt Monophthong und umgekehrt. Leider gar nicht so blöd und an der Wahrheit vorbei: Wird doch z. B. «aufwendig» tatsächlich von vielen Leuten anders ausgesprochen, seit «aufwändig» geschrieben wird. […]

Volksblatt, Liechtenstein 16.11.08

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Sigmar Salzburg
09.05.2004 20.03
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Volksmusik in der DDR

NDR-Fernsehen heute ab 16:00 Uhr:

DDR – schön gesungen

War „schöngesungen“ gemeint?
Als Sechsjährige begann Stefanie Hertel dort ihre steile Karriere. Eine leichte Unsicherheit in der Stimme des Sprechers läßt vermuten, daß in seinem Text stand:
All das muss Schwindel_erregend wirken.
Interessant auch Manager Hans R. Beierlein(?): „Sie war ein Profi“ und beherrschte von Anfang an „das synchrone Bewegen der Lippen zum Band.“ Mit dem Fortschritt steigen eben die Anforderungen an die Künstler.

– geändert durch Sigmar Salzburg am 10.05.2004, 08.27 –
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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
06.04.2004 11.23
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Milchhaltung

ARD-Morgenmagazin
6.4.04 9:43
Milchbauern ... gegen Preisverfall,
Aufwendige Milchwirtschaft; Sprecherin:
„Die Milch muss kalt gehàlten werden“
(Mutmaßliche Schreibung)
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Sigmar Salzburg

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Sigmar Salzburg
23.11.2003 06.04
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Sprachveränderung

In den letzten Tagen wurde mehrfach eine Vorankündigung des NDR-Fernsehens abgespielt:
Die John-F.-Kennedy-Nacht“ am 22.11.03 :
Der Text kann der Sprecherin nur in „neuer“ Rechtschreibung vorgelegen haben:
Ein Politiker mit einer Völker ´übergreifenden Vision
Hörbar ist am Ende der „Völker“ eine leichte Verzögerung und ein folgender hochtoniger Druck auf dem „ü“ – insgesamt mit einem Eindruck von Unsicherheit.

[Anmerkung: Inzwischen gibt es so viele „Leitthemen“, daß die Suche nach einer passenden Rubrik länger dauert als das Abfassen des Textes. Obwohl es nach meiner Erinnerung schon Einträge zur Sprachveränderung gibt, habe ich kein solches Leitthema unter „Sinn und Unsinn“ gefunden. Es wäre sinnvoll, diese hier nochmals zusammenzufassen.]

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Sigmar Salzburg

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