Allensbach 2004-10
Donnerstag 7. Oktober 2004, 18:35 Uhr
Umfrage: Neue Rechtschreib-Diskussion hat Reformgegner gestärkt
Allensbach (dpa) Die wieder aufgeflammte Diskussion über die Rechtschreibreform hat nach einer Meinungsumfrage dem Lager der Gegner Zulauf beschert. Gegen die neuen Schreibweisen haben sich im September 60 Prozent ausgesprochen. Im vergangenen April waren es 49 Prozent.
Das geht aus einer Untersuchung hervor, die das Institut für Demoskopie in Allensbach am Bodensee am Donnerstag veröffentlichte. 63 Prozent der Befragten traten im September dafür ein, in Deutschland ganz oder wenigstens teilweise zur alten Rechtschreibung zurückzukehren. Nur noch 26 Prozent möchten die neue Rechtschreibung beibehalten. Im April meinten dies noch 33 Prozent.
Der Entschluss großer Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, zur herkömmlichen Schreibweise zurückzukehren, hat nach Ansicht der Allensbach-Demoskopen viele Bundesbürger zu einer ähnlichen Entscheidung veranlasst. Im April hatten noch 30 Prozent gesagt, sie beachteten die neuen Regeln. Im September waren es nur noch 19 Prozent.
Das Lager der klaren Reformbefürworter war nach Allensbach-Angaben von Anfang an schwach. 1997, ein Jahr nach der Verabschiedung der Reform, machten die Anhänger 10 Prozent aus. Im April dieses Jahres erhöhte sich der Anteil auf 13 Prozent, bis zum September sank er wieder auf 11 Prozent.
Befragt wurden 1223 Bundesbürger ab 16 Jahren in der Zeit vom 28. August bis zum 6. September 2004.
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