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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Westfälische Nachrichten
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Sigmar Salzburg
21.08.2016 07.38
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Gut für die Leserschaft

Der Titel meint in den „Westfälischen Nachrichten“ den „deutschen Sonderweg“ der Substantivgroßschreibung. Aber das bleibt im Interview mit der Germanistin Dr. Dagmar Hüppe undeutlich. Sie findet die ss-Regel gut („Humanissmuss“?), den „Tollpatsch“ aber nicht und wundert sich, daß man die englischen Wörter in der Anpassung auffällig schont.(wn.de 13.8.16)

Das müßte zu denken geben:

Wenn man also die skurrile, altertümliche englische Schreibung, die nie reformiert werden wird, Schülern und Wenigschreibern zumuten kann, warum nicht auch die deutsche, 600jährige Tradition des „ß“ mit der seit 230 Jahren bewährten Silbenteilung nach Adelung? Hier trifft das Wort Alexander Gaulands (noch vor seiner AfD-Zeit):


»Kein Politiker, nicht Kohl, nicht Schröder oder Merkel, hat dem Reformbegriff mehr geschadet als die Betreiber der Rechtschreibreform. Hier fand statt, was Reformgegner überall vermuten: das sinnlose, hochmütige Beseitigen von Bewährtem ohne Not, das Außerkraftsetzen des konservativen Grundsatzes: Wer verändern will, trägt die Beweislast.«
(Alexander Gauland im Rheinischen Merkur vom 18.1.2007)

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Norbert Lindenthal
01.08.2013 19.37
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Eine Bilanz, die zeigt, daß die Rechtschreibreform gescheitert ist.

Westfälische Nachrichten Do., 01.08.2013

Kritiker fordern eine Reform der Reform
Neue deutsche Rechtschreibung wird 15 Jahre alt

Die überarbeitete Rechtschreibreform trat ein Jahr nach Einführung neuer Regeln am 01.08.2007 endgültig in Kraft. Foto: dpa
Münster –
Wo wird ein Wort richtig getrennt? Und wann genau braucht man ein Komma? Fragen, die sich jeder Schüler und auch jeder Erwachsene früher oder später stellt. Um Klarheit in diesen unübersichtlichen Wald deutscher Rechtschreibregeln zu bringen, wurde vor genau 15 Jahren die „neue deutsche Rechtschreibung“ ins Leben gerufen. Aus „Kuß“ wurde damals „Kuss“ und „Stengel“ wurde zu „Stängel“. Alles aus Gründen eines einfacheren Lernens, so hieß es.

Von Yannick Dietrich

Zu Beginn der schrittweisen Einführung der Reform im Jahr 1998 waren sich die Kultusminister aller Länder noch einig und stimmten für den Entwurf des „Instituts für Deutsche Sprache“. Viele von ihnen ruderten jedoch schon vor der endgültigen Einführung 2004 wieder zurück und forderten eine Wiedereinführung der alten Variante.

Christian Wulff, damals noch Ministerpräsident von Niedersachsen, warnte sogar vor „Sprachverhunzung“ durch die neue deutsche Rechtschreibung. Neben den Politikern stellen aus heutiger Perspektive auch Wissenschaftler und Lehrer der neuen deutschen Rechtschreibung ein schlechtes Zeugnis aus.

Theodor Ickler, Deutschlehrer und ehemaliges Mitglied des Rates für deutsche Rechtschreibung, ist ein Kritiker der ersten Stunde. In einem aktuellen Bericht über die Folgen der Rechtschreibreform sieht er dieses Problem: „In den Schulen wird zurzeit eine Rechtschreibung unterrichtet, die außerhalb der Schule niemand anwendet“. Weder die Zeitungen noch die Reformer selbst würden die Regeln konsequent einhalten. Aus diesen Gründen fordert Ickler eine „Reform der Reform“.

Weniger kritisch sieht das der Direktor des „Instituts für Deutsche Sprache“, Ludwig Eichinger. Eine einheitliche Regelung, wie sie die Rechtschreibreform beabsichtigte, sei „für die Schule und das öffentliche Schreiben insgesamt sicher vernünftig und hilfreich“. Man habe mit dieser Regelung „einen Ausgleich zwischen formalen Prinzipien und historischen Schreibgewohnheiten“ gefunden, erklärte Eichinger in einer Stellungnahme zum Geburtstag der Reform.

Obwohl die Rechtschreibregeln von 212 auf 112 und die Zeichensetzungsregeln von 52 auf neun verringert wurden, ist die deutsche Sprache Theodor Ickler zufolge dadurch nicht einfacher geworden: „In der Schule werden jetzt mehr Rechtschreibfehler gemacht, allerdings streichen die Lehrer kaum noch an, weil sie selbst verunsichert sind. Damit hat sie ihren Hauptzweck verfehlt, denn die Erleichterung des richtigen Schreibens war ja das oberste Ziel.“

Und tatsächlich steigt die Fehlerquote bei Schülern stetig an. So lautet zumindest das Ergebnis einer Studie, die vom „Rat für deutsche Rechtschreibung“ in Auftrag gegeben wurde. Im Jahr 1972 lag die Fehlerquote in Texten von Grundschülern noch bei 6,94 Prozent. Innerhalb von 40 Jahren hat sich diese Rate der Erhebung zufolge mehr als verdoppelt. Eine Bilanz, die zeigt, dass die Rechtschreibreform gescheitert ist.
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Norbert Lindenthal

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