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Deutscher Elternverein
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Norbert Lindenthal
13.03.2006 16.41
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Deutscher Elternverein aktuell

Deutscher Elternverein e.V.

Druckversion des Unterschriftenbogens (7kB)

Offener Brief an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (29kB)

Offener Brief an alle Bundestagsabgeordneten (68kB)

Stellungnahme des Deutschen Elternvereins zu den aktuellen Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung (144kB)

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Sigmar Salzburg
01.03.2006 17.06
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01. März 2006

Elternverein will alte Rechtschreibung
Der Deutsche Elternverein will erreichen, dass an den Schulen wieder die klassische Rechtschreibung zugelassen wird. Alle Erlasse sollten zurückgezogen werden, die ein Anstreichen der alten Rechtschreibung als fehlerhaft vorsehen.

Das geht aus einem offenen Brief des Elternvereins an die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder hervor, den der Vereinsvorsitzende Ulrich G. Kliegis am Mittwoch in Kiel vorstellte. Am Donnerstag wollen die Kultusminister über Korrekturen an der Rechtschreibreform entscheiden.

Weite Teile der Rechtschreibreform blieben auch nach den Empfehlungen des Rates für Rechtschreibung strittig, sagte Kliegis: „Es gibt ein Rechtschreib-Chaos an den Schulen, aber kein verbindliches Regelwerk für Schüler“, kritisierte er. Als absurd bezeichnete es der Vorsitzende, dass es derzeit kein einziges verbindliches, aktuelles Wörterbuch gebe, das als Grundlage für die Bewertung von Rechtschreibfehlern herangezogen werden kann. Sprachwirklichkeit folge nicht den Regeln der Rechtschreibreform, sondern dem gewachsenen und sich immer weiter entwickelnden Sprachgebrauch.

Ziel müsse es sein, an den Schulen wieder eine von Konsens getragene einheitliche Schriftsprache zu lehren, sagte Kliegis. Hierfür seien verbindliche Regeln erforderlich. Nach Ansicht des Elternvereins hat der Rat für deutsche Rechtschreibung viele Schritte in die richtige Richtung getan. Allerdings hätte man dem Gremium mehr Zeit und mehr Befugnisse geben müssen.

Der mit Experten aus dem gesamten deutschsprachigen Bereich besetzte Rat hatte in einjähriger Arbeit Korrekturvorschläge für die besonders strittigen Bereiche der 1996 beschlossenen Reform erstellt. Dazu zählen Teile der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung und Silbentrennung.

(N24.de, Netzeitung)

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Christoph Kukulies
27.05.2004 15.18
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Ist das ein Entwurf?

Zitat:
Die Rechtschreibung ist von großer Bedeutung für die Eltern als die vorrangig Verantwortlichen für die Kinder. Der Deutsche Elternverein, der...

Sollte es nicht besser „als den vorrangig Verantwortlichen...“ heißen?
__________________
Christoph Kukulies

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Reinhard Markner
27.05.2004 10.39
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Schreiben an die Kultusminister, 25. 5. 2004

Braunschweig, den 25. Mai 2004

Betr.: Neuregelung der deutschen Rechtschreibung

[Anrede]

bei der Sitzung der Kultusministerkonferenz im März 2004 wurde der Tagesordnungspunkt „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ auf die nächste Sitzung vertagt, die Anfang Juni stattfinden wird. Da die Frist für die Erprobung der Rechtschreibreform erst am 31. Juli 2005 ausläuft, bitten wir um eine weitere Vertagung.

Unsere Gründe sind folgende:

Die Rechtschreibung ist von großer Bedeutung für die Eltern als die vorrangig Verantwortlichen für die Kinder. Der Deutsche Elternverein, der bundesweite Dachverband der Elternvereine, hat sich gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen. Der Bundeselternrat aber, die Arbeitsgemeinschaft gewählter Elternvertreter, hat die Reform begrüßt. Seine letzte Stellungnahme stammt aus dem Jahr 1997. Wir meinen, die damals mit knapper Mehrheit getroffene Entscheidung bedürfe einer erneuten Beratung, da inzwischen wichtige neue Argumente in die öffentliche Diskussion gekommen sind. Durch neue Argumente ist auch die Erklärung der damaligen Vorsitzenden des BER überholt, die in einem Offenen Brief vom 13. 8. 2000 Herrn Senator Lemke als dem zu der Zeit amtierenden Präsidenten der KMK für das Festhalten an der Rechtschreibreform dankte und für den BER „keinerlei Veranlassung“ sah, „sich mit dem eher peripheren Thema 'Rechtschreibung' erneut auseinanderzusetzen“.

Der Bundeselternrat (BER) ging bei seinem Ja zur Rechtschreibreform von folgenden Erwägungen aus:

„Von Hochschule, AusbilderInnen in Wirtschaft und Verwaltung werden zunehmend Defizite bei der jungen Generation beklagt und eine sichere Beherrschung der Rechtschreibung gefordert. Dieser Forderung kommt eine Vereinfachung der Rechtschreibregeln entgegen – von 212 Regeln sollen nur noch 112 übrig bleiben. Die vorgesehene Systematisierung und damit das Entfallen vieler Ausnahmen sind nicht nur pädagogisch sinnvoll, sie sind auch arbeitsökonomisch und die Zahl der Fehlermöglichkeiten und tatsächlichen Fehler wird sich reduzieren“( BER, November 1995).

„Die Rechtschreibreform ist pädagogisch sinnvoll:
- weil durch die Straffung der Regeln Lernhindernisse abgebaut werden,
- weil durch überschaubare Regeln den Schülern und Schülerinnen mehr Sicherheit beim Schreibenlernen und in der Rechtschreibung gegeben wird“ (BER, Juni 1997).

Unter den aufgeführten Voraussetzungen entsprach die Zustimmung sicher der Meinung der Mehrheit der Eltern. Nur die zugrundeliegenden Annahmen über die Rechtschreibreform haben sich als nicht zutreffend herausgestellt. Damit ist die Grundlage für die damalige Zustimmung des BER zur Rechtschreibreform nicht mehr gegeben. Es bedarf einer neuen Beratung, in die wichtige Fakten und Stellungnahmen einzubringen sind, so z. B.:

- Werner H. Veith, Sprachwissenschaftler an der Universität Mainz, hat festgestellt: zu den 112 Regeln der reformierten Rechtschreibung bestehen 1.106 Anwendungsbestimmungen, in denen 105 Wortlisten enthalten sind mit zusammen 1.180 zu lernenden und nachzuschlagenden Wörtern. Hinzu kommt etwa die gleiche Zahl von Wörtern mit Doppelschreibungen (= zwei Möglichkeiten der Schreibweise). Das bedeutet, daß etwa ein Fünftel der aufgelisteten 12.000 Wörter nicht durch die Regeln der amtlich reformierten Rechtschreibung erfaßt wird. Im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung gibt es neu 7 Regeln, 253 Anwendungsbestimmungen und 45 Unterregeln.
- Schüler und Schülerinnen machen nicht weniger, sondern eher mehr Fehler.
- Eine Vielzahl von Sprachwissenschaftlern haben gegen die Reform Stellung genommen.
- Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, hat im August 2000 alle Zeitungen, Verlage, Betriebe und staatlichen Stellen aufgerufen, „der Rechtschreibreform endlich und ohne lange zu fackeln das wohlverdiente Ende zu bereiten“.
- Die meisten Tageszeitungen haben sich eigene Rechtschreibregeln gegeben und die neue Kommasetzung nicht eingeführt, weil diese das Lesen und Verstehen von Texten erschwert. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ ist zur herkömmlichen Rechtschreibung zurückgekehrt.
- Die „Forschungsgruppe Deutsche Sprache“ e.V. hat im August 2003 in einer achtseitigen Schrift Mängel der Reform in 11 Abschnitten überzeugend aufgezeigt.
- 54 Rechtswissenschaftler haben mit eingehender Begründung im Februar 2004 eine Petition zur Beendigung des Rechtschreibreformprojektes an den Deutschen Bundestag und die Parlamente in Österreich und der Schweiz gerichtet.
- 9 Akademien der Wissenschaften und der Künste haben Ende vergangenen Jahres bei den Kultusministern dringlich eine Reform der Rechtschreibreform gefordert und im Februar 2004 nochmals an deren Verantwortung appelliert.
- Namhafte Schriftsteller – darunter Ilse Aichinger, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Walter Jens, Sarah Kirsch, Walter Kempowski und Siegfried Lenz – verlangen von den Verlegern, daß ihre Werke nach wie vor in alter Rechtschreibung gedruckt werden.
- Vor wenigen Tagen nun hat auch das deutsche P.E.N.-Zentrum die Rücknahme der Rechtschreibreform gefordert.

Von einer Vereinfachung der Rechtschreibung und überschaubaren Regeln kann keine Rede sein. Hinzukommt, daß angesichts dieses breiten sachverständigen Widerstandes gegen die Rechtschreibreform nicht damit zu rechnen ist, daß es in absehbarer Zeit eine einheitliche Neuschreibung für die deutsche Sprache geben wird. Da die Schülerinnen und Schüler ständig Texten unterschiedlichster Schreibweise begegnen, ist der Verunsicherung Tür und Tor geöffnet. Eine erneute Meinungsbildung im BER ist daher unerläßlich.

Wir haben die Mitgliedsverbände des Bundeselternrates mit gleicher Post um eine erneute Beratung gebeten.

Nachdem im Dezember 2003 ein Bündnis für Erziehung zwischen der KMK und für Erziehung Verantwortlichen, unter ihnen der Deutsche Elternverein, abgeschlossen worden ist, ist anzunehmen, daß Sie nicht die veraltete Meinung einer großen Elternvertretung in die Entscheidungsfindung über die Rechtschreibreform einbeziehen wollen.

Aus diesen Gründen bitten wir nochmals, die Entscheidung über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung zu vertagen.


Mit freundlichen Grüßen

Heidemarie Mundlos Regine Schwarzhoff
Vorsitzende Stellvertretende Vorsitzende

des Deutschen Elternvereins

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