Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Christian Wulff
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Christian Wulff
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Detlef Lindenthal
07.01.2013 12.11
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Lebensabschnittsgefährtenschaftsende

7.1.2013, Spiegel.de:

>>Ehe-Aus
Bettina und Christian Wulff haben sich getrennt

Hamburg – Ex-Bundespräsident Christian Wulff und seine Ehefrau Bettina haben sich offiziell getrennt. "... Die Sorge für den gemeinsamen Sohn werden sie gemeinsam wahrnehmen“, sagte eine Sprecherin des Anwalts. ... Das Ehe-Aus kommt fast ein Jahr nach dem Rücktritt von Christian Wulff als Staatsoberhaupt.
...
Bettina und Christian Wulff haben einen gemeinsamen Sohn, den vierjährigen Linus. Bettina Wulff brachte ihren Sohn Leander, 9, mit in die Ehe. Aus seiner ersten Ehe hat Christian Wulff Tochter Annalena, die an diesem Dienstag 20 Jahre alt wird.
...
Verantwortlich für das Scheitern der Beziehung seien die Belastungen aus der Affäre und dem damit verbundenen Rücktritt des Bundespräsidenten gewesen, heißt es in der Meldung der „Bild“-Zeitung, in der als Autor Chefredakteur Kai Diekmann genannt wird.
...
Christian Wulff hatte die damalige PR-Expertin vor sechs Jahren kennengelernt. Geheiratet wurde im März 2008. – als/dpa/AFP<<

____________

Was macht Christian „Wilff“ Wulff eigentlich, wenn er mal nicht gerade bei Maschmeyers Urlaub macht oder Chefredakteuren auf den AB spricht – hat irgend jemand ihm mal gesagt, daß es gut sei, über die Dinge der Welt (einschließlich Demokratie, Treue und Rechtschreibung) in Ruhe nachzudenken und alsdann angemessen, gerecht und rechtzeitig zu handeln?

Was für ein politikschwacher Zeitgenosse diese CDU-Größe ist, kann der geneigte Leser als Hörer nochmals nachvollziehen, wenn er diese acht Jahre alte Tonspur vom 20. 9. 2004
    http://nachrichtenbrett.de/Ton/DLF_Wulff.mp3,
die im ersten Beitrag
    http://rechtschreibung.com/Forum/showthread.php?postid=26108#post26108,
dieses Fadens genannt ist, hört.
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Detlef Lindenthal

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Sigmar Salzburg
02.08.2012 10.34
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Ohne Augenmaß

Deutschland-Bild in Pakistan

Mein Führer, meine Frau, mein Auto

Von Hasnain Kazim, Islamabad

Deutschland hat einen guten Ruf in Pakistan, einen sehr guten sogar. Doch der Grund für das überschwängliche Lob ist manchmal fragwürdig – denn mit der Geschichte nimmt man es in dem islamischen Land nicht so genau…

Aber eine Nachricht sorgte wirklich für Aufsehen: der Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff. Man kann kaum fassen, dass ein Politiker wegen zweifelhafter Unternehmerkontakte, umstrittener Kredite und großzügiger Geschenke zurückgetreten ist. In Pakistan gilt der unbedingte Wille zur Vorteilsnahme als Voraussetzung, um Politiker zu werden.
spiegel.de 2.8.2012

Kaum faßbar ist auch, daß hier dagegen Parteien, die der deutschen Kultur und Wirtschaft in überschwenglicher Stupidität mit den neuen „ss“ und dem „Euro“ einen millionenfach größeren Schaden zugefügt haben, immer noch am Ruder sind.

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Sigmar Salzburg
22.07.2012 09.50
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Die unwichtige Meldung

Nach Informationen „Bild am Sonntag“ soll der CDU-Politiker Politiker seit Dezember vorigen Jahres 12 Kilogramm Gewicht verloren haben und wiegt jetzt noch 81 Kilo...
focus.de 22.7.2012

Der „Body-Mass-Index“ (den meine Ärztin immer als Body-Maß-Index liest) ist danach 23,2 – ein Bestwert.
Ein Rücktritt tut also Gut¹ – täte er nicht auch Sigmar Gabriel Not²?


¹) Reformlogik 1996
²) Reform 1996-2006 – und Duden

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Sigmar Salzburg
19.02.2012 18.31
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Wulff-Nachfolge

Ein Bundespräsident muss Generalist im besten Sinne sein – Huber, der sich derzeit auf einem Forschungsaufenthalt in Südafrika befindet, wäre das allemal. Wie im Übrigen auch Joachim Gauck, den SPD-Chef Gabriel am Samstag als „unseren Favoriten“ vorstellte.
spiegel.de 18.2.2012

Als Nachfolger des evangelikalen Wulff wird uns nun ein Präsident mit allerhöchstem Missionsauftrag wohl nicht erspart bleiben: Die SPD favorisiert den Pastor Gauck, die Pastorentochter Merkel kann sich den ehemaligen Bischof Wolfgang Huber vorstellen. Letzterer fiel durch seine fromme Geschäftstüchtigkeit auf, als er nach dem 11. September 2001 schneller als die Amerikaner einen Trauergottesdienst organisierte – im fernen Berlin.

Wulff kündigte an, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an seiner Stelle am Donnerstag bei der Gedenkfeier für die Opfer der Neonazi-Terrorgruppe in Berlin die zentrale Rede halten werde. spiegel.de 17.2.2012

Die Gedenkfeier für die Dönermordopfer soll erstmal Angela Merkel übernehmen, wohl nicht als Gottesdienst. Für die Ehrenmordopfer ist keine Feier vorgesehen, obwohl, bezogen auf die Mitgliederzahl der Ethnien, 80mal mehr durch die eigene Familie zu Tode gekommen sind als durch deutsche Ausländerhasser. (183/4 Mio)/( 43/78 Mio).

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Detlef Lindenthal
17.02.2012 14.38
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Christian Wulff als Bundespräsident zurückgetreten


Wie der Deutschlandfunk meldet, ist Herr Wulff als Bundespräsident zurückgetreten.

Siehe zuvor auch hier: Ministerpräsident Wulff zurückgetreten
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Detlef Lindenthal

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Norbert Lindenthal
17.02.2012 12.28
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Re: Wulff im Spiegel ohne daß, aber ganz Ernst

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Norbert Lindenthal
… Tja, Herr Wulff, hätten Sie man mit uns die Rechtschreibreform beendet.

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Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
10.01.2012 07.28
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Ein Leserbrief zu Wulff

[Gabriele Ahrens]

Vor einigen Jahren haben Carsten Ahrens und ich alles Erdenkliche unternommen, um die Einführung der Rechtschreibreform in Niedersachsen zu verhindern. In einem persönlichen Gespräch versicherte uns der damalige Oppositionsführer in Hannover, Christian Wulff, hoch und heilig, die Rechtschreibreform rückgängig zu machen, falls er Ministerpräsident werden sollte. Er bestätigte diese Absicht in der Folgezeit gleich mehrmals und klang dabei sehr überzeugend. Das hat ihm große Sympathien in der Bevölkerung eingebracht.

Als Wulff dann tatsächlich Ministerpräsident wurde, hatte er sein Versprechen allerdings schnell wieder vergessen. Mit seinen eigenen Aussagen konfrontiert, schrieb er uns sinngemäß, es tue ihm leid, aber die Zeiten änderten sich nun mal.

In der Tat ändern sich die Zeiten. Heute kann jemand, der lügt und falsche Versprechungen macht, das höchste Amt im Staate bekleiden. Das – und nicht die Arroganz seiner vermeintlichen Macht, die Wulff nun in die Bredouille gebracht hat – ist der eigentliche Skandal.

Gabriele Ahrens, Oldenburg

nwzonline.de 7.1.2012

Siehe auch hier.

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Detlef Lindenthal
04.01.2012 20.34
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Kommt diese Entdeckung der Demokratie nicht ein wenig spät, Herr Wulff?

Der erheblich angegriffene Bundespräsident entdeckt neuerdings die Demokratie:
„Wir machen in diesem Jahr einen Jugendtag zur Stärkung der Demokratie“
Klangdatei hier
– Solche anbiedernden Ankündigungen erinnern mich an die letzten medialen Zuckungen von Erich Honecker und Nicolae Ceaușescu.

Christian Wulffs gesamtes heutiges Fernsehgespräch ist als Klangspur hier aufgezeichnet:
http://soundcloud.com/kritsanarat-khunkham/audiomitschnitt-wuff-interview#new-timed-comment-at-958894, 21 Minuten, Jugenddemokratie ungefähr bei 18:00.
Und als Video-Datei:
http://www.sueddeutsche.de/politik/bundespraesident-im-kriseninterview-man-ist-mensch-und-macht-fehler-1.1251069
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
03.01.2012 09.05
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jungeWelt.de, http://www.jungewelt.de/2012/01-03/039.php
– in blütenreiner Rechtschreibung: siehe, es geht!

> Der Adabei telefoniert
Springer kippt Bundespräsidenten [ * ]

Von Arnold Schölzel

So vornehm geht es bei Bild und Co. zu: Die Springer-Blätter greifen den Bundespräsidenten nicht selbst an, sondern lassen das die Kollegen von der Frankfurter Allgemeinen und der Süddeutschen Zeitung machen. Man hat seine investigativen Leutchen, seine Dienstboten, und um die und deren Benehmen geht es in der Causa Wulff insgesamt. Wulff war beim Bild-Chefredakteur in einer Art und Weise vorstellig geworden, die den Tatbestand der Unbotmäßigkeit erfüllte. Das bekam er zwar schnell mit und entschuldigte sich, aber mit seiner untertänigen Vorsprache bei Konzernvorstand Mathias Döpfner war alles vermasselt. Gehe nie zu deinem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst, sonst ist es Majestätsbeleidigung. Wulff hatte nicht begriffen: Er ist von unten, bleibt deswegen unten und wird immer unten bleiben, er ist ein Subalterner. Schon per Grundgesetz. Daran ändern zeitweiliger Schloßaufenthalt, Dienstwagen und regelmäßige Nahrungsaufnahme auf Kosten des Fiskus nichts, im Gegenteil. Der feudale Kapitalismus, die Mafia oder Analoges reagieren empfindlich, wenn einer wie Wulff an die natürliche Hierarchie rührt, zu viel weiß oder sonst lästig wird. Der wird wie ein Hausbesetzer in Bellevue behandelt. Oder war der Eigenheimerbauer noch weiter gegangen und hatte Friede Springer zu sprechen verlangt? Das wäre ein kosmischer Unfall, ein galaktischer Knall, denn das hieße Gott oder wenigstens seine Witwe herausfordern: Ganz oben wird der Hörer nie abgenommen, von dort kommen Gebote, keine Antworten.

Als Angela Merkel Wulff 2010 für sein jetziges Amt vorschlug, sprach sie von seinem Wertesystem, das Orientierung gebe. Daran erinnerte am Montag süffisant die Süddeutsche Zeitung und hielt einen Rücktritt des Bundespräsidenten für verkraftbar. Das Wertesystem, das die Kanzlerin begeisterte, läßt sich so charakterisieren: Immer bei den Tonangebenden oder denen, die man dafür hält, dabeisein. Mindestens in Wien gibt es dafür seit über 100 Jahren die Berufsbezeichnung »Adabei«, übersetzt »auch dabei«. Wulff scheint so etwas wie ein Prototyp des politisch auf jeder Szenefete Gegenwärtigen zu sein, sowohl im wörtlichen Sinn – Wahlfeier im Penthouse eines Party­veranstalters am Brandenburger Tor in Berlin – wie auch sonst. Seine derzeitige Profession bringt Pflicht und Neigung jedenfalls in komplette Übereinstimmung: viel reden.

Wer solch klares politisches Programm hat, gerät auch mal in die Lage, Gönnern Gutes zu tun. Wulff hatte als niedersächsischer Ministerpräsident und damit VW-Aufsichtsrat laut Spiegel einen Anteil daran, daß die BW-Bank 2009 vor einem milliardenschweren Schaden und die Porsche-Dynastie vor der Pleite bewahrt wurden. Die BW-Bank gab ihm den Hauskredit.

Von Wulff wird bleiben: Eine Warnung an alle, die wie er über politische Ämter in eine höhere soziale Umlaufbahn gerieten: Nie in der Zentrale anrufen. <
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[ * ] Dem stimme ich nicht zu; Chr. „Wilff“ Wulff kippt sich selbst – doch nein, ein Halm oder Blatt im Wind oder ein Sack Reis kippen sich nicht selbst, sondern folgen der Schwerkraft und Windrichtung.
Wilff hat nicht die Größe zur Führungskraft: Weder in Sachen KMK noch in der Rechtschreibfrage und schon gar nicht bei seinem Modeartikel Islamisierung. Jemand, der so unglaublich eingeschränkt im Denken ist, sollte nicht mit einer Führungsverantwortung belastet sein.

Was kann verbessert werden?
Der Präsident soll vom Volk gewählt werden. Und soll mit Zweidrittelmehrheit abgewählt werden können; mit Fortzahlung der Bezüge oder aber ohne, auch darüber sollen die Auftraggeber, nämlich das Volk, abstimmen. – Wulff ist doch noch jung, er kann doch noch arbeiten lernen.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
02.01.2012 09.37
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Drohanruf, Kriegserklärung ...

Süddeutsche Zeitung, 2.1.2012, S . 1:

> Wulff drohte „Bild“-Zeitung
Hamburg – Bundespräsident Christian Wulff hat versucht, die Veröffentlichung der Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses in der Bild-Zeitung persönlich zu verhindern. Demnach kündigte Wulff am 12. Dezember 2011, einen Tag, bevor das Boulevard-Blatt mit der ersten Geschichte zur Immobilien-Finanzierung durch ein befreundetes Unternehmerpaar auf den Markt kam, dem Bild-Chefredakteur Kai Diekmann den „endgültigen Bruch“ mit dem Springer-Verlag an für den Fall, dass diese „unglaubliche Geschichte“ erscheine. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung landete der Anruf auf Diekmanns Mailbox. Wenn das Blatt „Krieg führen“ wolle, dann solle man darüber mit ihm nach seiner Rückkehr von einem Staatsbesuch in der Golfregion sprechen, sagte Wulff. Bild äußert sich offiziell nicht zu dem Vorgang. (Seite 4 und 5) SZ  <
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Meine Meinung:
Schon beim versuchten Ausstieg aus der KMK und insbesondere der Rechtschreib„reform“ hat Christian Wulff gezeigt, daß er vom strategischen Weitblick und von seiner Entschlußkraft her deutlich unterbelichtet ist. Wer, wie hier, der BILD eine solche Steilvorlage liefert, muß sich die Überlegung gefallen lassen, ob er ein Sicherheitsrisiko darstellt und in einem anderen Beruf besser aufgehoben ist.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
31.12.2011 11.53
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Und wieder gelogen

30.12.2011 http://www.welt.de/politik/deutschland/article13790894/Bundespraesident-Wulff-soll-sich-selbst-anzeigen.html

> STAATSRECHTLER VON ARNIM
Bundespräsident Wulff soll sich selbst anzeigen

Der Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim hält Ermittlungen gegen Wulff wegen Vorteilsnahme im Amt für „unausweichlich“ – und legt ihm eine Selbstanzeige nahe.

Der Verwaltungsjurist und Staatsrechtsprofessor Hans Herbert von Arnim hält es für „ziemlich sicher“, dass Christian Wulff als niedersächsischer Ministerpräsident mit der Annahme des zinsgünstigen Privatkredits der Unternehmergattin Edith Geerkens gegen das niedersächsische Ministergesetz verstoßen hat. Dieses verbietet Regierungsmitgliedern, „Geschenke in Bezug auf ihr Amt“ anzunehmen.

Von Arnim hält es außerdem für naheliegend, dass die Annahme des Kredits zugleich ein Verstoß gegen Paragraf 331 des Strafgesetzbuches (Vorteilsnahme im Amt) darstellt. Er schreibt in einer 18 Seiten umfassenden Analyse, es lägen „derart gewichtige Anhaltspunkte vor, dass staatsanwaltliche Ermittlungen in Bezug auf § 331 StGB unausweichlich erscheinen“.

In dem für eine Fachzeitschrift vorgesehenen Aufsatz, der der „Welt am Sonntag“ vorliegt, stützt der Jurist seine Auffassungen auf die Auslegung der einschlägigen Normen mithilfe renommierter Kommentarwerke zum Verwaltungsrecht und der höchstrichterlichen Rechtsprechung.

Bezüglich des Vorwurfs eines Verstoßes gegen das Ministergesetz führt von Arnim aus, der dinglich ungesicherte zinsgünstige Privatkredit aus dem Haus Geerkens habe für Wulff einen geldwerten Vorteil „von mindestens 20.000 Euro“ bedeutet.

Diese erhebliche Summe müsse nach einhelliger juristischer Auffassung als Geschenk gewertet werden.

Der Wert eines Geschenkes sei auch ein wichtiges Indiz dafür, ob bei Bestehen dienstlicher wie privater Beziehungen „eine Zuwendung in Bezug auf das Amt vorliegt“. Zudem habe Wulff den Kredit immer wieder verheimlicht. Noch im Februar 2011 wurde dem „Stern“ nur die BW-Bank als Kreditgeber benannt. Verheimlichungsversuche spielten juristisch eine erhebliche Rolle bei der Bewertung des Sachverhalts, so der Jurist.

Warum durfte Geerkens mit auf die Auslandsreisen?

Auch das zeitliche Zusammenfallen des Kredits und der Mitnahme Egon Geerkens’ auf Auslandsreisen des Ministerpräsidenten lässt es von Arnim als wahrscheinlich erscheinen, dass diese amtlichen Handlungen auch im Hinblick auf den zinsgünstigen Kredit erfolgten.

Es überrasche, „Geerkens in der den Ministerpräsidenten begleitenden Wirtschaftsdelegation zu finden, auch deshalb, weil er sich bereits im Ruhestand befand und deshalb keine Aufträge für die heimische Wirtschaft mehr einwerben konnte“, so von Arnim. „Der eigentliche Grund, warum Vertreter der Wirtschaft von Ministerpräsidenten mitgenommen werden, nämlich das Schaffen beruflicher Verbindungen und das Einwerben von Aufträgen für die heimische Wirtschaft, kann bei ihm also nicht vorgelegen haben.“

Da Wulff per Erklärung am 22. Dezember bestritten habe, dass persönliche Freundschaften seine Amtsführung jemals beeinflusst hätten, „kann die Mitnahme Geerkens’ eigentlich nur wegen der Kreditgewährung (…) erfolgt sein.“ Beides, das Vorliegen eines Geschenks und den Amtsbezug, lässt Wulff durch seine Anwälte bestreiten.

Eine gerichtliche Klärung der Angelegenheit könnte durch den niedersächsischen Staatsgerichtshof erfolgen. Um den anzurufen, wäre eine Zweidrittelmehrheit im Landtag erforderlich. „Damit ist angesichts der Regierungsmehrheit von CDU/FDP-Koalition in Hannover wohl nicht zu rechnen“, schreibt von Arnim und legt Wulff deshalb eine Selbstanzeige nahe. Wenn dieser seine Erklärung ernst nehme, er habe stets legal gehandelt, könne er auf diesem Weg „eine gerichtliche Reinigung“ vom Vorwurf der Verletzung des Ministergesetzes herbeiführen.

Bei der Frage, ob Wulff auch den Straftatbestand der Vorteilsnahme im Amt erfüllt habe, spielt nach von Arnims Auffassung ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) von 2008 eine Rolle. Es ging um den Freispruch des früheren Managers Utz Claassen. Dieser hatte als Chef des Energieversorgers EnBW mehreren Stuttgarter Landesministern, die dienstliche Kontakte zu EnBW hatten, Freitickets für die Fußball-WM 2006 angeboten. Er wurde 2007 vom Landgericht Karlsruhe vom Vorwurf der Vorteilsgewährung freigesprochen. Der BGH stellte dazu fest: „Der Freispruch (...) hält sachlich-rechtlicher Prüfung – noch – stand.“ Die Betonung lag auf „noch“.

Der Fall Wulff sei aber sehr viel gravierender, so von Armin: Claassen habe nichts verheimlicht, und der Wert der Freitickets belief sich lediglich auf einen Bruchteil des Betrages, den von Arnim als möglichen Zinsgewinn aus dem Privatkredit ansieht. In der Rechtslehre sei ein Vorteil zudem bereits strafrechtlich relevant, wenn er „für das allgemeine Wohlwollen, die Geneigtheit des Amtsträgers oder zur Klimapflege in amtlichen Angelegenheiten gewährt wurde“.

Die Rechtsprechung toleriere solche „Sympathieerweise“ von Freunden nur, „wenn die personale Beziehung von ihrer Intensität her die Gemeinwohlorientierung des Amtsträgers nicht gefährden kann, also bei relativer Geringfügigkeit“. Von Arnim lässt erkennen, dass er den unbesicherten 500.000-Euro-Kredit zu günstigem Zinssatz nicht für geringfügig hält. Laut Rechtsprechung sei ein anderes Ziel des Geschenks als seine Gewährung auch für die Amtsausübung „alles andere als ,plausibel‘", und diesen Kontext müsse Wulff auch gekannt haben.

Die Staatsanwaltschaft Hannover indes sieht das anders. Die Behörde hatte ihren Beschluss, trotz Strafanzeigen keine Ermittlungen wegen Korruptionsstraftaten aufzunehmen, mit der „Plausibilität“ des privaten Verhältnisses Wulffs zum Ehepaar Geerkens und des vor diesem Hintergrund gewährten Kredits begründet. Es gebe keine tatsächlichen Anhaltspunkte für das Vorliegen einer verfolgbaren Straftat, die über Vermutungen hinausgingen.

Ansonsten müsste die Behörde laut von Arnim übrigens auch gegen die Geerkens ermitteln: wegen Vorteilsgewährung nach § 333 Strafgesetzbuch.

BW-Bank äußert sich zu Kredit

Unterdessen hat die BW-Bank erstmals Details zum umstrittenen Kredit für Wulff veröffentlicht. Egon Geerkens habe den Darlehens-Kontakt hergestellt. Dies teilte die Bank am Freitag in Stuttgart mit. „Herr Wulff hat sich im Herbst 2009 telefonisch bei der BW-Bank gemeldet auf Empfehlung von Herrn Egon Geerkens. Dem ging ein Gespräch von Herrn Geerkens mit einem Kundenberater der BW-Bank voraus.“

Am 21. März 2010 sei der erste Darlehensvertrag mit Wulff abgeschlossen worden. „Dieser bisher kurzfristig refinanzierte Geldmarktkredit wurde in ein langfristiges Darlehen geändert.“ Der entsprechende Vertrag sei am 12. Dezember 2011 von der Bank unterschrieben an Wulff geschickt worden. Wulff habe den Vertrag am 21. Dezember unterschrieben, sechs Tage später – am Dienstag nach Weihnachten – ging dieser bei der BW-Bank ein, wie es weiter hieß.

Zu Konditionen und zur Höhe der Kreditsumme machte das Institut mit Verweis auf das Bankgeheimnis keine Angaben. „Die Aufsichtsgremien der Bank werden über die Darlehensvergabe umfassend informiert.“

Wulff steht seit Mitte Dezember in der Kritik – er hatte im Jahr 2008 als niedersächsischer Ministerpräsident von der Ehefrau des befreundeten Unternehmers Geerkens, Edith Geerkens, einen 500 000-Euro-Kredit für den Kauf eines Privathauses aufgenommen, diesen auf Nachfrage im niedersächsischen Landtag 2010 aber nicht erwähnt.
mit dpa<

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Anmerkung:
Am 15. Dezember 2011 hatte Christian Wulff noch behauptet (Erklärung auf http://bundespraesident.de sowie hier weiter unten im Faden):
„Inzwischen habe ich das Geldmarktdarlehen in ein langfristiges Bankdarlehen festgeschrieben.“
Solche Beliebigkeit der Lüge ist zwar politiktypisch, aber nicht hinnehmbar. Ich bin dafür, daß Herr Wulff eine Arbeit bekommt, die zu seinen Fähigkeiten paßt und die nützlich ist.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
27.12.2011 17.05
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Halbe Wahrheit, ganze Lüge?

DLF-Nachrichten, 14 Uhr:
>Wulff-Darlehen: Aufsichtsrat der BW-Bank verlangt Aufklärung

In der Debatte über den Privatkredit von Bundespräsident Wulff hat der Aufsichtsrat der BW-Bank Klarheit verlangt. Nach Informationen der 'Bild'-Zeitung war das Gremium nicht über die Geschäftsbeziehungen des Geld-Instituts mit dem Staatsoberhaupt unterrichtet. Wulff hatte den 500.000-Euro-Kredit einer Unternehmer-Gattin durch ein zinsgünstiges Darlehen der BW-Bank abgelöst. Der Bundespräsident hatte erklärt, der Vertrag sei in einen Hypothekenkredit mit üblichem Zins umgewandelt worden. Dagegen berichtete die Zeitung 'Welt am Sonntag', die neue Vereinbarung gelte erst ab Januar 2012.<

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Also war Wulffs frühere Angabe, der Vertrag wäre in einen Hypothekenkredit mit üblichem Zins umgewandelt worden, nicht durchgängig wahr; Wulff wollte täuschen.
Ich halte ihn als obersten Staatsbeamten für nicht erträglich.
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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
21.12.2011 06.45
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DLF-Nachrichten 1 Uhr:

„Zeitung: Unternehmer Geerkens laut Wulff-Anwalt an Kredit-Gesprächen beteiligt
Der Anwalt von Bundespräsident Wulff hat einem Medienbericht zufolge bestätigt, daß der Unternehmer Geerkens an den Verhandlungen über den umstrittenen Privatkredit beteiligt war. Die Zeitung „Die Welt“ zitiert aus einer Stellungnahme des Anwalts, wonach die „Modalitäten gemeinsam besprochen“ und das Darlehen später von Geerkens Ehefrau gewährt wurde. Wulff hatte zwar bislang stets erklärt, diese sei die Kreditgeberin gewesen. Er hatte sich jedoch nicht zu der Frage geäußert, inwieweit auch ihr Mann in die Verhandlungen eingebunden war. Gestern hatte der Verlag „Hoffmann und Campe“ bestätigt, dass die Anzeigenkampagne für ein Buch(*) mit Wulff-Interviews von dem Unternehmer Maschmeyer mitfinanziert wurde.“

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(*) Genanntes Buch trägt den Titel: „Besser die Wahrheit“; bei Amazon.de: http://www.amazon.de/Besser-Wahrheit-Gespr%C3%A4ch-Hugo-M%C3%BCller-Vogg/dp/3455500463/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1324450022&sr=8-1

Im niedersächsischen Landtag hatte Herr Wulff im Februar 2010 erklären lassen:
„Zwischen Ministerpräsident Wulff und den in der Anfrage genannten Personen und Gesellschaften hat es in den letzten zehn Jahren keine geschäftlichen Beziehungen gegeben.“

Wikipedia:
Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass das Ehepaar Wulff am 25. Oktober 2008 von der befreundeten Unternehmergattin Edith Geerkens einen Privatkredit über eine halbe Million Euro zu einem jährlichen Zinssatz von vier Prozent[49] in Form eines durch Egon Geerkens ausgestellten und durch das Girokonto seiner Frau gedeckten anonymen Bundesbankschecks[34][50] entgegengenommen, dies bei einer Befragung im niedersächsischen Landtag am 10. Februar 2010[51] in seiner Antwort vom 18. Februar 2010[52] jedoch nicht angegeben hatte. Als Antwort auf die Frage „Gab es geschäftliche Beziehungen zwischen Christian Wulff [...] und Herrn Egon Geerkens oder [...] irgendeiner Firma, an der [...] Herr Geerkens als Gesellschafter beteiligt war [...]?“ war damals geantwortet worden: „Zwischen Ministerpräsident Wulff und den in der Anfrage genannten Personen und Gesellschaften hat es in den letzten zehn Jahren keine geschäftlichen Beziehungen gegeben.“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Wulff#Kreditaffäre

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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
21.12.2011 06.27
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Quelle:http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2011/12/111215-Erklaerung.html

Bundespräsident Christian Wulff erklärt:

15. Dezember 2011
„Die Wahrnehmung öffentlicher Ämter verlangt zu jedem Zeitpunkt ein hohes Maß an Integrität und Verantwortungsbewusstsein. Dies gilt in ganz besonderer Weise für das Amt des Bundespräsidenten. Ich habe bei Übernahme meines Amtes zugesagt, meine Pflichten gewissenhaft zu erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben. Dieser Anspruch ist mir Verpflichtung.

In den zurückliegenden Tagen ist über einen Vorgang aus meiner Amtszeit als niedersächsischer Ministerpräsident berichtet worden. Mir ist daran gelegen, diesen Vorgang vollständig klarzulegen.

Bei den zitierten parlamentarischen Anfragen aus dem Niedersächsischen Landtag ging es darum, ob geschäftliche Beziehungen zwischen mir oder dem Land Niedersachsen auf der einen Seite und Herrn Egon Geerkens, einem weiteren Unternehmer oder Firmen, an denen diese beteiligt waren, auf der anderen Seite bestanden. Das war nicht der Fall. Dementsprechend habe ich die gestellten Fragen beantwortet und keine Veranlassung gesehen, den privaten Darlehensvertrag mit Frau Geerkens zu erwähnen.

Ich erkenne an, dass hier ein falscher Eindruck entstehen konnte. Ich bedauere das. Es wäre besser gewesen, wenn ich auf die Anfrage der niedersächsischen Abgeordneten im Landtag über die konkreten Fragen hinaus auch diesen privaten Vertrag mit Frau Geerkens erwähnt hätte, denn in der Sache hatte und habe ich nichts zu verbergen.

Meine Frau und ich haben im Zusammenhang mit dem Kauf unseres Eigenheims in Burgwedel am 25. Oktober 2008 zunächst einen Privatkredit zu einem Zinssatz von 4 Prozent bei Frau Edith Geerkens aufgenommen. Zu ihr besteht eine langjährige und persönliche Freundschaft. Im Dezember 2009 – also vor den Anfragen im niedersächsischen Landtag – habe ich Gespräche mit einem Privatkundenberater der BW-Bank aufgenommen. Diese von Herrn Geerkens angeregten Gespräche führten am 21. März 2010 zur Unterzeichnung eines kurzfristigen und rollierenden Geldmarktdarlehens mit günstigerem Zinssatz als zuvor. Mit den Mitteln dieses Kreditvertrages wurde das private Darlehen zurückgezahlt. Inzwischen habe ich das Geldmarktdarlehen in ein langfristiges Bankdarlehen festgeschrieben.

Ich verstehe das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien. Um Transparenz herzustellen, habe ich vor sämtlichen Berichterstattungen den anfragenden Journalisten den Kreditvertrag und die private Kreditgeberin offengelegt. Auch im Interesse der Trennung von Amt und Person werde ich die Vertragsunterlagen und weitere Papiere bei einem Anwaltsbüro hinterlegen, damit interessierte Medien sie einsehen können.“

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Detlef Lindenthal

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Detlef Lindenthal
17.12.2011 07.53
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Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/article13771686/Zwei-Versionen-der-Wulff-Affaere-nur-eine-stimmt.html

Autor: M. Bewarder, J. Eigendorf, S. Jost, T. Krauel, M. Neller, K. Seibel
16.12.2011

Zwei Versionen der Wulff-Affäre – nur eine stimmt

Unternehmer Egon Geerkens belastet den Bundespräsidenten schwer. Außerdem durfte er als Ministerpräsident verbilligte Kredite nicht annehmen.

Am Freitag, dem Tag danach, herrscht wieder Schweigen, dröhnendes Schweigen. Der Präsident gibt keine Auskunft mehr. Stattdessen redet ein Mann, den er seinen Freund nennt.

Keine 24 Stunden ist es her, da hat Christian Wulff am Donnerstag auf den immer größer werdenden Druck reagiert, hat eine Erklärung abgegeben und nach Tagen des Zögerns bedauert, „dass ein falscher Eindruck entstehen konnte“. Und er hat zugesichert, den Journalisten schon in den nächsten Tagen Zugang zu wichtigen Akten zu gewähren, im Berliner Büro einer Anwaltskanzlei.

Alles nur ein falscher Eindruck?

Akten, die Aufschluss darüber geben sollen, wie das war mit dem damaligen Ministerpräsidenten, der Unternehmergattin Edith Geerkens und dem Kredit, der ihm Probleme macht: jenen 500.000 Euro, mit denen Wulff sein Haus in Burgwedel finanziert hat, keinen Luxusbau, sondern ein Häuschen aus gelbem Klinker.

Ist es so einfach: Alles nur ein falscher Eindruck? Am Freitag sieht es nicht mehr danach aus. Es sieht eher so aus, als hätte die Erklärung aus dem Bundespräsidialamt vom Donnerstag Wulff nur kurzzeitig etwas Luft verschafft. „Ich erkenne an, dass ein falscher Eindruck entstehen konnte. Ich bedaure das“, war die vollständige Formel des Bedauerns. Es klang nicht nach einer Entschuldigung, nicht danach, als hätte einer eingesehen, dass sein Verhalten inzwischen große Fragen aufwirft.

Wulff bedauert Verschweigen des Privatkredites

Die zum Beispiel, ob Wulff zwischen Privatem und Geschäftlichem ausreichend trennte. Ob er im Februar vergangenen Jahres den Landtag von Niedersachsen getäuscht hat. Ob er wenigstens jetzt alles offengelegt hat. Und damit auch die Frage, ob er als Präsident, als moralische Instanz noch tragbar ist. Ob er also im Amt bleiben kann.

Es gibt noch keine abschließenden Antworten. Aber es gibt eine Gemengelage, die sehr gefährlich ist für Wulff. Und eine Reihe von Ungereimtheiten. Nach Recherchen der „Welt“ hätte Wulff im Oktober 2008 von keiner Bank einen vergleichbar günstigen Kredit über 500.000 Euro bekommen wie von Geerkens.

Wahrscheinlich hätte er überhaupt keinen bekommen. Ohne Sicherheiten, ohne beispielsweise einen Eintrag ins Grundbuch zuzulassen, hätte selbst der Ministerpräsident von Niedersachsen keine Chance gehabt, so viel Geld zu erhalten. Die Antworten einer Reihe namhafter Banken, die von der „Welt“ angefragt wurden, fallen fast wortgleich aus. „Ohne Grundbucheintrag kein Kredit.“

Verstoß gegen Ministergesetz

Wenn das stimmt, dann hätte Wulff sich durch den Kredit einen Vorteil verschafft, der mit einer wichtigen Verwaltungsvorschrift in Niedersachsen kollidiert. Die hängt mit dem sogenannten Ministergesetz zusammen und verbietet „die Gewährung besonderer Vergünstigungen bei Privatgeschäften“. Darunter fallen ausdrücklich zinslose oder zinsgünstige Darlehen.

Die Vorschrift gilt für Beamte, Minister und Ministerpräsidenten. Juristisch noch wichtiger ist die Frage, ob es um ein privates Geschäft ging, wie Wulff es darstellt. Oder um eines, das mit seinem politischen Amt zusammenhing. Wäre das der Fall, dann hätte Christian Wulff gegen das Ministergesetz verstoßen.

Bislang hat Wulff darauf beharrt, dass der Kredit, der noch in seine Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident fällt, eine reine Privatsache zwischen ihm und Edith Geerkens gewesen sei. Nicht anrüchig also, schon gar kein Gesetzesverstoß. Ganz so sicher ist das aber offenbar nicht mehr. Dafür stehen Aussagen von Staatsrechtlern, mit denen die „Welt“ den Fall besprochen hat. „Ein Bezug zum Amt“, sagt Hans Herbert von Arnim, Staatsrechtsprofessor in Speyer, „ist bei dem Darlehen von Frau Geerkens aus meiner Sicht gegeben.“

Ihr Mann habe Wulff nach Presseberichten zu Beginn und während der Laufzeit des Kredits mehrfach auf Ministerpräsidenten-Reisen begleitet.

Schon die Auswahl der Reiseteilnehmer sei eine Amtshandlung, sagt Arnim. Der Berliner Verwaltungsrechtler Ulrich Battis formuliert es etwas vorsichtiger. Dass Geerkens zu Wulffs Reisedelegationen gehört hat, könne „ein Hinweis auf eine amtlich eingegangene Angelegenheit sein, ist aber nicht zwingend der Beweis dafür“. Doch auch er spricht von einem „unangenehmen Befund“, der sich aus Wulffs Umgang mit der Affäre ergebe. Es gibt unter Fachjuristen auch solche, die Wulffs Rolle nicht kritisch sehen.

Das vielleicht größte Problem Wulffs aber ist jetzt ein anderer: Der Unternehmer Egon Geerkens, Wulff-Freund und Ehemann von Edith Geerkens, hat dem „Spiegel“, der am Wochenende zu haben sein wird, einiges gesagt, das Wulffs bisherige Verteidigung ziemlich ramponiert. Seine Aussagen legen nahe, dass der Kredit, die 500.000 Euro, nicht von Edith Geerkens stammen, sondern von ihm selbst.

Geerkens besaß das Geld, nicht seine Frau

Egon Geerkens sagt, er selbst habe die Verhandlungen mit Wulff über das Darlehen geführt. Er sagt, er habe sich auch überlegt, „wie das Geschäft abgewickelt werden könnte“. Er, nicht seine Frau. Außerdem beruhe die freundschaftliche Verbindung in erster Linie auf dem Verhältnis zwischen Wulff und ihm – ihm, nicht ihr. Und, das ist besonders wichtig: Zwar sei die Zahlung seinerzeit über ein Konto seiner Frau erfolgt, doch er, Geerkens, habe für dieses Konto eine Vollmacht. Die Rückzahlung der Kreditsumme im Jahr 2010 sei auf ein Konto erfolgt, das beiden Eheleuten gehöre.

Selbst das ist noch nicht alles. Erstens: Egon Geerkens sagt, er besaß das Geld. Seine Frau habe kein nennenswertes eigenes Vermögen mit in die Beziehung gebracht. Zweitens: Nach der Hochzeit habe seine Frau aufgehört zu arbeiten. Drittens: Er und seine Frau hätten Gütertrennung vereinbart. Viertens, auch das sagt Geerkens: „Wulff und ich sind beide sehr bekannt in Osnabrück. Und ich wollte nicht, dass irgendein Bank-Azubi sieht, dass so viel Geld von mir an Wulff fließt.“

„Das war nicht der Fall“

In seiner Erklärung vom Donnerstag hatte Wulff noch einmal die Frage beantwortet, mit der im Februar vergangenen Jahres im Niedersächsischen Landtag das Dilemma für ihn begann: Ob es eine geschäftliche Beziehung zwischen ihm und Egon Geerkens gegeben habe? „Das war nicht der Fall.“ Er hatte auch gesagt: „Zu Frau Geerkens besteht eine langjährige und persönliche Freundschaft.“

Es sind zwei Versionen derselben Geschichte. Nur eine kann stimmen.

Man würde gerne wissen, was Christian Wulff zu all dem sagt. Aber er will offenbar nicht. Auf einen detaillierten Fragenkatalog der „Welt“ jedenfalls reagiert er nicht. Die Fragen liegen aber auf der Hand: Wie konnte sich der Bundespräsident zum Zeitpunkt der Kreditvergabe sicher sein, dass dieser Kredit kein Gefälligkeitskredit war, sondern auch zum Vorteil der Unternehmerfrau Geerkens?

Keine Antwort.

Was weiß der Bundespräsident über die Herkunft des Geldes?

Keine Antwort.

Warum hat sich der Bundespräsident, als er im Jahr 2010 den Kredit bei Frau Geerkens durch einen anderen Kredit ablösen wollte, an die BW-Bank gewendet?

Keine Antwort.

Bleibt der Bundespräsident bei seiner bisher geäußerten Bewertung, wonach er die Missverständnisse bedauert, die der Kredit von Frau Geerkens ausgelöst hat – nicht aber die Kreditaufnahme selbst?

Keine Antwort.

Am Freitagabend sprechen dann die Anwälte des Bundespräsidenten. Es bleibe dabei: Der umstrittene Hauskredit sei von Frau Geerkens gekommen. Die Eheleute Wulff hätten alle vereinbarten Zinszahlungen auf das Konto von Edith Geerkens geleistet. Auch die Rückzahlung des Kredits sei gut ein Jahr lang auf das Konto von Edith Geerkens erfolgt.

Wulff habe keinen Anlass gehabt zu bezweifeln, dass das Geld für das Darlehen aus dem Vermögen von Edith Geerkens stamme. Und schließlich schaltet sich der Anwalt der Geerkens ein. Das Privatdarlehen sei von Edith Geerkens gewährt worden. So oder so. Zwei Versionen sind in der Welt.
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Detlef Lindenthal

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