Immer auch gross und fremd
Gefunden auf der Internetseite der Uni Bayreuth, nicht korrigiert:
Fachgebiet Deutsch als Fremdsprache (Interkulturelle Germanistik)
Was ist Interkulturelle Germanistik ?
Das Studienfach Interkulturelle Germanistik ist eine Weiterentwicklung der Germanistik und des Faches Deutsch als
Fremdsprache zu einer gegenwartsorientierten Kulturwissenschaft mit Eigenschaften einer vergleichenden Kulturanthropologie.
An der Universität Bayreuth, die das Fach als erste deutsche Universität eingerichtet hat, trägt es den Doppelnamen Deutsch als Fremdsprache (Interkulturelle Germanistik). Das Fach wendet sich an deutsche und ausländische Studierende, die Interesse sowohl an Fragen internationaler Kulturbeziehungen als auch an der Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur in der Welt haben.
Ausbildungsziel des Faches ist es, deutsche und ausländische Studierende zu verschiedenen Berufen in der internationalen Zusammenarbeit zu befähigen. Dazu werden die traditionelle literatur- und sprachwissenschaftliche Aufgabenstellung der Germanistik um die in aller fremdsprachenphilologischen Germanistik wichtigen Komponenten Landeskunde, Xenologie und Kulturkomparatistik ergänzt und es wird auf das Studium alter Sprachstufen (Mittelhochdeutch etc) verzichtet. Die Reihenfolge dieser fünf Komponenten ist nicht beliebig. An ihrer Spitze steht die Literaturwissenschaft, weil Kulturen immer auch textuell verfasst sind und sich mit Hilfe literarischer Texte über sich selbst verständigen. Da Texte aus Sprache gebaut sind, folgt als zweite Komponente die Linguistik mit dem besonderen Aufgabenfeld des fremdsprachlichen Deutschunterrichts und des Fremdsprachenerwerbs. Als gesprochene Sprache verweist die deutsche Gegenwartsprache unmittelbar auf die Menschen, die sie sprechen und in einem deutschsprachigen Land leben. Deshalb ist die dritte Fachkomponente die Landeskunde. Sie soll Deutschland immer auch als fremdes Land verständlich machen; infolgedessen muss das Fach herausfinden, was Fremdheit ist. In Bayreuth wurde darum in den letzten Jahren eine kulturwissenschaftliche Fremdheitsforschung aufgebaut und als vierte Komponente die Fremdheitslehre (Xenologie) eingerichtet. Da das Fremde immer das aufgefasste Andere ist, lässt sich vom Fremden nur sprechen, wenn man auch den eigenen Blickwinkel prüfend und vergleichend einzubezieht, unter dem man von ihm redet; die fünfte Komponente und nach der Literaturwissenschaft zweite Rahmenkomponente interkultureller Germanistik ist darum die Kulturkomparatistik. Verknüpft werden die fünf Komponenten durch thematische Fragestellung, insbesondere druch Beschäftigung mit den grossen Kulturthemen wie Fremdheit, Arbeit, Essen, Höflichkeit. Schwerpunktbildung Im Lauf des Studiums sind Grundkenntnisse in allen Fachkomponenten zu erwerben, im Hauptstudium muss eine der Komponenten als Schwerpunktkomponente gewöhlt werden.
Praktikum: Für deutsche Hauptfachstudierende ist ein fachspezifisches Praktikum von mindestens zwei Monaten Dauer
obligatorisch. Das Fach hilft bei der Planung und Organsition dieses Praktikums. Ausländische Studierende sind mit Rücksicht auf ihre täglichen Fremdheitserfahrungen von dieser Verpflichtung befreit.
Besondere Anforderungen: Das Fach hat keine Zulassungsbeschränkung und das Studium kann zum Wintersemester oder zum sommersemester aufgenommen werden. Interkulturelle Germanistik lässt sich sinnvoll nur studieren, wenn man das Fach mit einer nichtphilologischen Sozialwissenschaft kombiniert und sich Grundkenntnisse einer zweiten Sprache und Kultur ('Vergleichskultur') verschafft. Diese kann im Falle ausländischer Studierender die eigene Ausgangssprache und -kultur sein. Im Magisterexamen werden ferner von jedem Kandidaten Grundkenntnisse der Kulturbeziehungen zwischen seiner gewählten Vergleichskultur und Deutschland erwartet.
Grundstudium: Das Lehrangebot besteht aus Seminaren, Übungen und Vorlesungen in den fünf genannten Fachkomponenten. Das Grundstudium (in der Regel 4 Semester) schliesst mit der Zwischenprüfung ab.
Hauptstudium: Im Laufe des Hauptstudiums wird aus den fünf Komponenten ein Studienschwerpunkt gewählt. Die
Regelstudienzeit beträgt durchschnittlich 9 Semester (8 Semester zuzüglich eines Prüfungssemesters); mögliche Abschlüsse sind Magister und Promotion.
Beschäftigungsstrukturen: Das Fach befähigt für Tätigkeiten im Bereich der internationalen und interkulturellen Zusammenarbeit der Wissenschaft, der auswärtigen Kulturarbeit, der Wirtschaft und Verwaltung. Die konkrete Beschäftigungsmöglichkeit richtet sich nach den Fächerkombinationen der Studierenden. Der Frauenanteil des Faches liegt derzeit bei rd. 75 Prozent.
Fachberatung: Dr. Andrea Bogner ( Tel x49- (0)921 55-3619 ); Informationen erhalten Sie auch im Sekretariat (Tel 55-3617 und Fax 55-3620)
Herzlich willkommen in Bayreuth !
__________________
Th. Ickler
|