Zitat: Wäre die Tatsache, dass mehrere Jahrgänge Schulbücher, Zeitungsarchive, Geschäftsbriefe, Web-Seiten etc. in einer von der bisherigen Rechtschreibung abweichenden Form erstellt und archiviert wurden nicht Grund genug, diese Änderungen als eine ernstzunehmende Strömung im Rahmen der Normenanpassungen mit aufzunehmen?
Was nützt es denn, wenn es sich um Neuerungen handelt, die von der Sprachgemeinschaft gar nicht ausgingen und von ihr auch nicht getragen werden?
Mir gefiel auch ein Argument von Frau Stolz, das mir selber schon durch den Kopf gegangen ist: Wie kann man von einer Erleichterung sprechen, wenn man soviel zusätzliche Mühe aufwenden muß, um die neue Rechtschreibung auch nur annähernd hinzukriegen?
Aber hier drehen sich die Reformfreunde gern im Kreis:
Denn dann heißt es nämlich, Rechtschreibung sei schon immer schwer gewesen und so etwas Wunderbares könne man nunmal ohne Anstrengung nicht lernen. Außerdem habe es noch niemandem geschadet, sich mal wieder ein bissel um seine Rechtschreibung zu kümmern und das Wörterbuch vermehrt zur Hand zu nehmen.
Das, was man ursprünglich mittels Reform bekämpfen wollte, wird quasi in ein Argument FÜR die Reform umfunktioniert.
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