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Jörg Metes
09.06.2003 04.50
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Ein treuer Diener

»Joachim Schulz-Hardt 70

Es grenzt an ein Wunder, daß die Kultusministerkonferenz (KMK) nach der Wiedervereinigung eher besser als schlechter zusammengearbeitet hat. Daß die Koordination reibungsloser klappte als erwartet, war in erster Linie das Verdienst des Generalsekretärs der KMK, Joachim Schulz-Hardt, denn der Präsident der Konferenz wechselt jedes Jahr. In seiner Bonner Zeit als Generalsekretär (von 1976 bis 1998) hat Schulz-Hardt, der der CDU angehört, 25 Präsidentinnen und Präsidenten treu gedient: Alle, ob sie nun der Union oder der SPD angehörten, konnten sich gleichermaßen auf den promovierten Juristen verlassen. Mit der deutschen Einheit ging ein Traum des gebürtigen Schlesiers in Erfüllung, dessen Vater im Krieg gefallen war und der auf der Flucht für längere Zeit von der Mutter getrennt wurde. Schleswig-Holstein wurde ihm zur zweiten Heimat. Dort hat er als der zuständige Abteilungsleiter im Kieler Kultusministerium den Aufbau der Universität Lübeck geführt. Nach seiner Pensionierung war er zwei Jahre lang für den Europarat in Rußland als Berater bei der Schul- und Hochschulreform tätig. Die größte Freude bereitet ihm der Kommissionsvorsitz des Leo-Baeck-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte: Die Juden sollen, so sein Votum, in Lehrplänen, Schulbüchern und im Unterricht nicht nur als Verfolgte und Opfer des Holocaust dargestellt werden, sondern auch als Mitgestalter der europäischen Geschichte. Am 9. Juni feiert Schultz-Hardt seinen 70. Geburtstag. (Reu.)«

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.06.2003, Nr. 131 / Seite 6)
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Jörg Metes

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J.-M. Wagner
19.05.2003 16.46
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Re: Keine Geduld mehr

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler (unter „GZS“)
Mir geht es wie Herrn Wrase. Warum soll ich mir den Kopf zerbrechen, wo andere sich den ihren nicht zerbrochen haben? Erst jetzt fällt mir auf, wie lange ich das Regelwerk schon nicht mehr angerührt habe. Es interessiert mich einfach nicht mehr. Die Reformer selbst interessiert es ja auch nicht mehr, sie basteln wahrscheinlich an irgend etwas Neuem, für 2005.
Daß 2005 irgend etwas Neues kommt, hoffe ich sehr – aber was kommt wirklich? Und vor allem: Von wem hängt es jeweils ab, wenn es zum einen um konkrete Vorschläge für Veränderungen geht, zum anderen darum, diese zu beschließen?

Neulich habe ich mit Frau Schipanski ein paar Worte über die Rechtschreibreform gewechselt, und ihr Tenor war, daß sie das Thema am liebsten begraben sehen würde und daß sie sehr froh war, daß in ihrer Amtszeit als KMK-Präsidentin „nichts weiter dazu kam“. Sie meinte auch, daß letztlich die KMK entscheiden müsse, was wird; zurückdrehen würde man die Reform aber nicht können. Sie selber habe sich von dem Thema vollständig zurückgezogen. Für konkrete inhaltliche Aspekte erklärte sie die Rechtschreibkommission für zuständig.

Ich habe den Eindruck, daß es eigentlich genau andersherum sinnvoll wäre: Ich hätte es gern, wenn man mit den Politikern auch über die konkreten Inhalte der Reform sprechen könnte und sie dafür sensibilisiert werden, die Aussagen der Rechtschreibkommission (etwa im 3. Bericht) nicht ungeprüft hinzunehmen (so daß eventuell auch klar wird, was ein „Nichtzurückdrehen“ für Konsequenzen hat), und man umgekehrt mit den Kommissionsmitgliedern auch über die gesamtgesellschaftliche Verantwortung sprechen könnte, so daß die Nachbesserungen nicht „aus politischen Gründen“ o. ä. (vgl. den Kompromißvorschlag der DASD) zweitklassig bleiben.

Also: Mit wem lohnt es sich worüber zu diskutieren, wenn man wirklich etwas erreichen will?
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Jan-Martin Wagner

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J.-M. Wagner
05.05.2003 14.42
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Bekanntschaften

Kennen sich eigentlich Herr Dr. Funk (Sekretariat der KMK) und Herr Dr. Heller (Geschäftsführer der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung) mehr als nur von ihrem Namen und ihrer Funktion her, und wenn ja, wie gut?
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
15.04.2002 03.54
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Munskes Austritt

Natürlich war dem Austritt von Herrn Munske eine längere Erfahrung mit dem Augst-Kreis vorausgegangen. Munske spielte schon lange eine Außenseiterrolle, er wurde von Augst und den Seinen immer wieder vor abgekartete Beschlüsse gestellt. Aber erst das Pamphlet „Rechtschreibreform – eine Antwort an die Kritiker“ von Augst/Schaeder (in zigstausend Exemplaren auf dem Dienstweg an die Schulen verschickt) bzw. das Verhalten dieser Kommissionsmitglieder im Sommer 1997 brachte das Faß zum Überlaufen. Munskes Reaktion in der Süddeutschen Zeitung vom 4.12.1997 zitiere ich in „Regelungsgewalt“ S. 111:
„Während eine Arbeitsgruppe der Kommission an einer Revision arbeitet, wird an allen bayerischen Schulen eine Werbeschrift des Kommissionsvorsitzenden verteilt, in der sämtliche Groteskheiten (sc. der Getrennt- und Zusammenschreibung) wortreich verteidigt werden. Hier wird der verbiesterte Wille offenbar, nichts Wesentliches zu ändern, sondern allenfalls ein paar besonders anstößige Fehler wegzuinterpretieren.“
Dort wird auch festgestellt, daß dieses Pamphlet polemisch gegen Munske gerichtet ist und nicht nur gegen mich.
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Th. Ickler

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J.-M. Wagner
14.04.2002 13.48
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Prof. Munske und die ZKdR

Aus der Presseerklärung der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung vom 7. Juni 1997 geht hervor, daß Prof. Munske zu diesem Zeitpunkt noch der Kommission angehörte. Prof. Eisenberg hat der Kommission wegen der negativ verlaufenen Mannheimer Anhörung den Rücken gekehrt. Trifft das auch für Prof. Munske zu?

Weiß man etwas genaueres über die konkreten Aspekte bzw. Probleme, die ihn zu seinem Austritt bewogen haben (und weiß man derartiges auch bei Prof. Eisenberg)? Was war der entscheidende Kritikpunkt? Oder wird man mit einer öffentlichen, nachvollziehbaren Darstellung des Hintergrundes bis zur Veröffentlichung des ersten Kommissionsberichtes warten müssen? (Ich hoffe sehr, daß der bald kommt ...)
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
14.12.2001 14.25
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Keine Protokolle

Bei den Sitzungen und auch außerhalb des Arbeitskreises ging es, sagen wir mal: menschlich-allzumenschlich zu, d. h. intrigenreich. Das könnte irgendwann mal erzählt werden, wenn die Gebote der Diskretion es zulassen. Protokolle existieren so wenig wie von der Wiener Abschlußkonferenz. Ich habe zwar vom österreichischen Kultusministerium die Erlaubnis, den Mitschnitt anzuschauen, aber dazu muß ich erst mal nach Wien reisen und mir ein paar Tage Zeit nehmen. Im Augenblick ist daran nicht zu denken, und es ist ja auch nicht so wichtig. Fest steht, daß Gerhard Augst die RSR mit Recht als sein Werk betrachtet, nicht was den Inhalt, sondern was die Durchsetzung betrifft. Der Stolz, mit dem er dies lange Zeit verkündet hat, dürfte ihm inzwischen vergangen sein, falls es sich nicht um den Künstlerstolz eines Nero beim Anblick der brennenden Hauptstadt handelt.
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Th. Ickler

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Jörg Metes
14.12.2001 13.04
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Personalisierung und Komik

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Hinter jedem bürokratischen Akt stecken Bürokraten, auch die sind, solange sie nicht regelrechte Verbrechen anstiften, persönlich völlig uninteressant und nicht zur Verantwortung zu ziehen, weil sie nur tun, was sie für ihr problemloses Verbleiben im Dienst für förderlich halten, also was man von ihnen erwartet. Und dieses »man« ist nicht zu packen, und selbst wenn es das wäre, was wäre dann gewonnen? Sie haben ja alle nach eigenem Verständnis etwas völlig Richtiges getan.
Was man, wenn man mehr über die genauen Abläufe wüßte, schon noch tun könnte, wäre: eine Komödie drüber schreiben. Mit einer Komödie wäre dieses »man« vielleicht doch zu packen. Ich wüßte sehr, sehr gerne mehr.

Wenn in der Kommission etwa einzelne Schreibweisen erörtert wurden: Wie mögen die Diskussionen da konkret abgelaufen sein? Wie sind die Reformer zu Entscheidungen gekommen? Wie ist man verfahren, wenn beispielsweise der eine lediglich „aufwändig“ einführen wollte, der andere konsequenterweise aber auch „auswändig“, „notwändig“ etc.? Hat man Gutachten erstellt? Streitschriften verfaßt? Tagelang debattiert? Intrigiert? Sich wegen solcher Fragen gar bitter überworfen?

Und wie groß mag dann erst die Erbitterung gewesen sein, wenn von irgendeinem Kultusminister die mühsam ausgehandelte Lösung aus Ignoranz und Willkür wieder vom Tisch gewischt wurde (Zehetmair und der 'heilige Vater')?

Hätten die Reformer einen halbwegs charismatischen Anführer gehabt, wäre die Diskussion über die Reform ganz anders verlaufen. Sie wäre (in den Massenmedien) geführt worden als Diskussion über diesen Anführer, über seine Glaubwürdigkeit und seine Ausstrahlung. (Wie war das überhaupt? Unter den Reformern gab es ja durchaus Missionare, die von ihrer Sache wirklich überzeugt waren. Warum hat es von diesen Missionaren keiner geschafft, zu einer öffentlichen Figur zu werden? Wollten sie, aber konnten nicht? Oder konnten sie, aber wollten nicht? )

Wieso gibt es im deutschen Fernsehen nicht langsam einmal eine Sitcom, die in einer (der) Rechtschreibkommission spielt? In England hätte es eine Rechtschreibreform überhaupt nur so gegeben: als Grundidee einer komischen Fernsehserie. Als satirische Fiktion, die sich besonders gut eignet als Rahmen für Bürokraten- und Wissenschaftlerscherze. – Ich arbeite fürs Fernsehen, wenn auch leider nur fürs deutsche, und überlege mir immer einmal wieder, ob es nicht doch gelingen könnte, die Rechtschreibreform dem Fernsehen als Komödienstoff schmackhaft zu machen. Für diesen Zweck zum Beispiel wären Personalien und Anekdoten aus der Geschichte der Reform schon ganz hilfreich. Themen, die sich nicht personalisieren lassen, sind für die Massenmedien keine (Kulturberichterstattung findet im Fernsehen praktisch nur noch als Berichterstattung über einzelne Personen statt).
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Jörg Metes

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Theodor Ickler
11.12.2001 20.09
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Mißverständnis

Mit Stuß habe ich natürlich nicht Ihren Vorstoß gemeint, lieber Herr Wagner, sondern es war die schlagwortartige Fortsetzung des Gedankens, daß man viele einflußreiche Personen für den Rückkehrgedanken gewinnen müsse. Der Slogan steht ja auch schon irgendwo, man könnte ihn sich gut als Bestandteil etwa der FDP-Wahlkämpfe vorstellen.

Überhaupt wollte ich eigentlich nichts GEGEN diesen Personalien-Vorstoß sagen, sondern bloß vor einer Vergeudung von Zeit und Kraft warnen, wo doch – jedenfalls aus meiner Sicht – ganz andere Dinge anstehen. Ich war immer der Meinung, daß die Abrechnung mit den Schuldigen warten kann, sie ist etwas für die abschließende Dokumentation.

Vielleicht liegt es an den vielen Kontakten, die ich pflege und die mich fast überfordern. Ich würde mir schon wünschen, daß viele Mitstreiter sich ebenfalls daran beteiligen, zum Beispiel an Verbandsvertreter und Medienleute herantreten und ihnen die Lage erklären. Es herrscht zuviel Unwissenheit und infolgedessen Verzagtheit.

Übrigens kommen wir ja bei den Personalien auch nicht weiter. Was damals im Ministerium Kanther gelaufen ist, erfahren wir wahrscheinlich nie.
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Th. Ickler

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J.-M. Wagner
11.12.2001 19.05
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Re: Nicht vordringlich

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Im Augenblick scheint es mir nicht vordringlich, die Schuldigen aufzuspüren und anzuprangern.
Nochmal: Das war nie beabsichtigt! Ich stelle mir eine rein sachliche Darstellung vor, frei von (expliziten oder impliziten) Bewertungen und von Polemik.
Zitat:
Viel wichtiger ist es, diejenigen zu finden, die etwas ändern können und wollen.
Ja, Konsens; deshalb dürfte in dieser Übersicht der Name »Ickler« keinesfalls fehlen, aber in dem zugehörigen Eintrag würden eben keine solchen Pressestimmen auftauchen wie im »who is who« des »Bvr«. – Worin läge das Problem, wenn man die Namen derer, die etwas ändern können und wollen, in die Liste aufnähme?
Zitat:
Wir müssen einen Weg aus der Misere zeigen. Damit müssen die zögernden Zeitungen usw. überzeugt werden, daß entgegen dem Augenschein die Reform nur scheinbar blüht und gedeiht. Die Rückkehr zur Vernunft ist möglich und unumgänglich, das ist die Botschaft, mit der wir Tag für Tag durch die Lande ziehen müssen.
Wie könnte dieser Weg aussehen; was sollte als Ziel genannt werden? Wenn ich (im privaten Rahmen) anderen etwas empfehle, dann, die neue Rechtschreibung komplett zu ignorieren, damit klar wird, daß die jetzige Reform der falsche Weg ist. Mein (etwas vereinfachtes) Argument dabei ist, daß man sich in diesem Fall ganz einfach gegen die staatliche Anmaßung wehren kann, indem man sie ignoriert. – Worauf könnte der Weg aus der Misere bauen; ist das Problembewußtsein in der Öffentlichkeit (bzw. bei den zögernden Zeitungen etc.) schon so weit vorhanden? Sicherlich nicht, die Diskussion ist ja weiterhin lebhaft, und es gibt genügend Leute, die sie für unwichtig oder überflüssig halten – weil ja schon alles geregelt sei. Umso wichtiger ist es, frei von Polemik und Ideologie mit Sachargumenten aufwarten zu können, die belegen, was für inhaltliche und konzeptionelle Fehler in den neuen Regeln stecken, und mit welcher Entwicklung zu rechnen ist, wenn diese Regeln nicht geändert werden. An der Stelle kann man einhaken, wenn auf die Kinder in der Schule verwiesen wird, indem man darauf hinweist, daß sie etwas lernen, was von den Erwachsenen so nicht praktiziert wird und daß also die Schule hier eine (zurückhaltend formuliert) höchst fragwürdige Rolle eingenomen hat. Was ich antworten würde, wenn ich von meinem Gesprächspartner dann auf die Reform von 1902 hingewiesen werden würde, deren Regeln ja formal auch nur an den Schulen galten, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht kann man dann etwas vom Thema ablenken und auf die PISA-Resultate zu sprechen kommen...
Zitat:
PISA hat, wie man sieht, die Gemüter wieder für das Thema geöffnet.
Ich fand es sehr bemerkenswert, daß (»plötzlich«) die Lese- gegenüber der Schreibfähigkeit in den Vordergrund gerückt ist. Und wenn das nicht für sich spricht, muß man eben sehr deutlich darauf hinweisen, und auch darauf, daß das »Kontextprinzip« keine so schlaue Idee ist. (A propos PISA: Ist darin irgendwo etwas über die Vergleichbarkeit der Resultate bezüglich der Klassenstärke gesagt worden? In den Berichten in den Medien, die ich bisher mitbekommen habe – ohne bislang selber im Netz nach weiteren Informationen zu suchen –, wurde sofort auf die Kritik des Schulsystems eingegangen, aber kein Wort darüber verloren, wie wichtig es ist, ob ein Lehrer 25 oder 33 Schülern gegenübersteht und wie das in den Ländern jeweils aussieht.)
Zitat:
Schluß mit dem Stuß!
Was genau meinten Sie hier mit »Stuß«, bitte? – Sie haben sicherlich recht damit, daß meine Anregung bezüglich der Personalienübersicht nicht so vordringlich einer Erledigung bedarf wie die Werbung für eine Rückkehr zur Vernunft. Ich versuche gerade, in meinem Bekannten- und Freundeskreis (größtenteils Studenten verschiedener Fachrichtungen kurz vor oder nach dem Diplom bzw. der Promotion) die Aufmerksamkeit auf die mit der neuen Rechtschreibung verbundenen Probleme zu lenken, aber das stößt zum Teil auf sehr taube Ohren. Ich versuche auch, zur selbständigen Beschäftigung mit dem Thema anzuregen und empfehle dazu gern Netzseiten weiter. Die »Rechtschreibreform«-Startseite steht dabei nicht an erster Stelle, nur ausgewählte Dokumente aus dem Archiv bzw. gezielt einzelne Beiträge aus den Diskussionsforen – meistens von Th. Ickler. Und was soll ich jemandem, der diesen Namen noch nie gehört hat, dazu sagen, wer das ist und was er zu sagen hat usw.? So ratlos war ich auch, als ich in diese Diskussion einstieg, und so könnte es auch anderen ergehen. Einem guten Freund (ebenfalls Physiker) zeigte ich einmal den »Schildbürgerstreich«, und er gab ihn mir nach kurzem Überfliegen mit der Bemerkung zurück, die Zwischenüberschriften erschienen ihm zu polemisch; er ging inhaltlich nicht weiter darauf ein. (Mal sehen, wie er in Zukunft reagiert, wenn ihm mit Argumenten komme, die ich mit Ickler-Texten untermauere – aber eigentlich sehe ich da keine Schwierigkeiten.) Ich sage das, um zu unterstreichen, daß ich eine neutrale, sachliche Informationsbasis für wichtig halte.
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Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
11.12.2001 17.12
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Nicht vordringlich

Im Augenblick scheint es mir nicht vordringlich, die Schuldigen aufzuspüren und anzuprangern. Viel wichtiger ist es, diejenigen zu finden, die etwas ändern können und wollen. Wir müssen einen Weg aus der Misere zeigen. Damit müssen die zögernden Zeitungen usw. überzeugt werden, daß entgegen dem Augenschein die Reform nur scheinbar blüht und gedeiht. Die Rückkehr zur Vernunft ist möglich und unumgänglich, das ist die Botschaft, mit der wir Tag für Tag durch die Lande ziehen müssen. PISA hat, wie man sieht, die Gemüter wieder für das Thema geöffnet. Schluß mit dem Stuß!
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Th. Ickler

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Ruth Salber-Buchmüller
11.12.2001 16.27
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Personalien

Im Spiegel Nr. 42 vom 14.10.1996
„Schwachsinn Rechtschreibreform
RETTET DIE DEUTSCHE SPRACHE
Der Aufstand der Dichter“

findet man die Meinungen unserer namhaften Dichter.
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Ruth Salber-Buchmueller

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J.-M. Wagner
11.12.2001 15.32
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Re: Personalia

Mit der herauszufilternden Polemik habe ich die auf der zitierten Scriptoria-Seite gemeint; Sie haben es ja nur auf den Punkt gebracht. Und so genau hatte ich mir die übrigen Scriptoria-Seiten noch gar nicht angeschaut; vielen Dank für den Hinweis auf den Satz »Diese Leute müssen gestellt werden« – worauf hat uns Herr Ickler da bloß aufmerksam gemacht?

Aber zum eigentlichen Thema: So, wie Sie es jetzt beschrieben haben, hatte ich mir das vorgestellt: eine Übersicht von Namen wirklich wichtiger Reformer und Kritiker, wo man unmittelbar etwas über ihr bisheriges und aktuelles Wirken in Sachen der und/oder (evtl. nur per Zugriff auf eine separate Seite) Stellungnahmen zur Rechtschreibreform erfahren kann. Das »who is who« des »Bundes für vereinfachte rechtschreibung« (http://www.sprache.org/bvr/biwhois.htm) ist zwar sehr gut sortiert (alphabetisches Verzeichnis, kurze Einträge, Quer- und weitere Verweise), aber eigentlich schon zu umfangreich (keine für sich selber stehende Übersicht mehr in dem Sinn, daß man auch einfach draufloslesen würde), und die Auswahl der rotgedruckten Kommentare scheint mir sehr gezielt einseitig zu sein – das »führt zur Abwertung« (wie es bei der »Stiftung Warentest« heißt) dieser Aufstellung. Über den Text von Herrn Riebe sind wir uns im klaren, bleibt also nur noch, die Sammlung zu beginnen – etwa in dem Stil des Beitrags »Zimmer und Zimmer« von Elke Philburn unter der Rubrik (bzw. dem Leitthema) »Lustgewinn«. Oder man findet so etwas woanders im Netz, oder es gibt Autoren, die – ähnlich wie Birken-Bertsch und Markner zum Geschehen vor und bis 1944 – etwas über die aktuelle Reform schreiben und entsprechende kurze bigraphische Notizen schon vorbereitet haben und bereit wären, diese hier einzustellen.

Was man schon jetzt sehr gut im Netz findet, ist ein – mir recht präzise erscheinender – Abriß der Geschichte der Rechtschreibreform, und zwar unter http://www.schriftdeutsch.de/orth-his.htm. Überhaupt empfehle ich die »Schriftdeutsch«-Seiten sehr gern weiter, weil dort zumeist recht konstruktiv argumentiert wird und man wenig Polemik begegnet. Aber auch dort fehlt eine griffige Übersicht, deren Erstellung in der hiesigen Diskussion angeregt wurde. (Eine mögliche Umgestaltung der »Rechtschreibreform«-Startseite in dieser Hinsicht steht ja auch noch aus, aber wie mir Herr Lindenthal – Redaktion@rechtschreibreform.com – mitteilte, ist dies aus Zeitmangel und wegen anderer technischer Probleme – Umfang des Archivs – zunächst zurückgestellt worden.) Auch für Teile solch einer Übersicht können bereits Vorschläge gesammelt (und diskutiert) werden. Vielleicht frage ich doch mal direkt bei Herrn Melsa nach, ob er mit seinem Entwurf aus dem Kritzelskizzen-Stadium heraus ist...

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Jan-Martin Wagner

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Walter Lachenmann
10.12.2001 20.26
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Personalia

Die vielleicht etwas polemisch ausgefallene Reaktion ist dadurch zu erklären, daß ich auf die genannte Seite (Scriptoria usw.) gegangen bin und dabei zum Beispiel auf folgenden Satz stieß: »Diese Leute müssen gestellt werden« usw.

Die dann folgende Liste kommt mir einigermaßen undifferenziert vor, namhafte Leute wie Zabel usw. stehen neben einer ganzen Reihe von offensichtlich nicht allzu ranghohen Beamten, von denen man noch nie etwas gehört hat, und deren Namen zu kennen sicherlich auch nicht hilfreich ist.

So, wie Sie es jetzt anregen (jedenfalls habe ich es jetzt erst so verstanden), könnte eine sachliche Information über Personen, die bei der Entstehung der Rechtschreibreform und der Auseinandersetzung darum eine wirklich wichtige Rolle gespielt haben bzw. noch spielen, tatsächlich interessant sein. Das sollte aber auch namhafte Gegner einschließen, also z.B. Schriftsteller, deren Äußerungen sonst ziemlich in Vergessenheit geraten könnten, also evtl. mit Auszügen aus deren kritischen Äußerungen, wie dieser Tage im Falle Kempowski geschehen. Das ist auf jeden Fall interessant.

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Walter Lachenmann

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J.-M. Wagner
10.12.2001 15.31
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Re: Haltet den Dieb?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Die Veröffentlichung solcher Namenslisten lenkt vom Problem ab und ist überdies außerordentlich unsympathisch. Soll man diese Leute nun hauen? »WANTED!« – wie im Wilden Westen?


Das von Herrn Lachenmann beschriebene Problem mit dem von mir zitierten Text war mir durchaus nicht entgangen; im Gegenteil, es erschein mir so klar, daß ich nicht weiter darauf eingegangen bin. Ich möchte hier daher unmißverständlich klarstellen, daß ich mich an einer solchen »Hetzkampagne« nicht beteilige und auch nicht zu einer solchen aufrufe. Ein derartiger Eindruck würde sicherlich entstehen, wenn man einen Verweis auf diesen Text unkommentiert weitergibt. Solches habe ich mir bezüglich der Rechtschreibreform ziemlich schnell abgewöhnt, weil es im Netz verschiedene Informationsquellen sehr unterschiedlicher Qualität gibt; meistens muß man einen ziemlichen Anteil Polemik gedanklich herausfiltern. So auch in diesem Fall.

Mein Anliegen war und ist es, eine Möglichkeit zu haben, sich über Personen, deren Namen im Zusammenhang mit der Diskussion um die Rechtschreibreform auftauchen, informieren zu können, weil ich vermute, daß es weiterhin Leute gibt, die mit Namen wie z. B. Sitta und Gallmann nichts anzufangen wissen, wenn sie darauf stoßen. Wer neu in die Diskussion einsteigt, kann so eine Orientierungshilfe gut gebrauchen. »Sich informieren« heißt für mich, sich selber ein Bild zu machen und nicht bloß eine vorgefertigte Information abzurufen und zu übernehmen. Nur unter diesem Gesichtspunkt würde ich den Text von Herrn Riebe weiterempfehlen, und ich würde mir auch überlegen, wem ich es weiterempfehle. Hier im Diskussionsforum habe ich auf derartige explizite Hinweise verzichtet und lediglich den Vorbehalt einer Anmerkung von Herrn Riebe zur Aktualität seines Textes angedeutet sowie darauf hingewiesen, daß persönliche Kommentare enthalten sind. Das war zu wenig, aber ich hoffe, daß mein Anliegen jetzt klar ist.

Wie Herrn Lachenmann geht es auch mir um das Problem der Degradierung der Sprache durch die Rechtschreibreform und um die Aufklärung darüber. In der Diskussion tauchen Namen, Argumente und Äußerungen von verschiedenen Seiten auf, und ich finde es für eine Einordnung hilfreich, etwas über den Hintergrund der jeweiligen Person zu wissen. Damit meine ich kein schwarz-weiß-malendes Schubladendenken im Sinne von Macher vs. Gegner der Rechtschreibreform, sondern ein Wissen um Fakten: Hat(te) jemand etwas mit der Ausarbeitung der Reform zu tun, oder mit den Auswirkungen der Reform (in der Schule oder in einer Redaktion), oder hat sich jemand mit der Reform unter Aspekten seines Spezialfachs (Germanistik, Geschichte, Jura etc.) auseinandergesetzt, oder einfach aus Interesse (oder Ideologie)? Es soll dabei nicht nur um Personen, sondern auch um Gremien gehen, damit klarer wird, wie die Reform zustandekam – und wie eventuell etwas geändert werden kann; an wen man sich mit welchem Anliegen am besten wenden kann. So hatte ich es zu Beginn dieser Rubrik angeregt.

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Jan-Martin Wagner

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Walter Lachenmann
10.12.2001 09.20
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Haltet den Dieb?

Sind diese Namen wirklich so interessant? Was hilft es, sie zu kennen? Das klingt irgendwie nach hilflosem Rachedurst. Niemand wird sich in der Öffentlichkeit für solche Nick-Knatterton-Kombinierkünste interessieren. Die Gefahr ist eher, daß man sich damit lächerlich macht. Seien wir froh, hier die permanenten Enthüllungs- und Anprangerungsdemonstrationen völlig uninteressanter Details hinter uns zu haben.
Hinter jedem bürokratischen Akt stecken Bürokraten, auch die sind, solange sie nicht regelrechte Verbrechen anstiften, persönlich völlig uninteressant und nicht zur Verantwortung zu ziehen, weil sie nur tun, was sie für ihr problemloses Verbleiben im Dienst für förderlich halten, also was man von ihnen erwartet. Und dieses »man« ist nicht zu packen, und selbst wenn es das wäre, was wäre dann gewonnen? Sie haben ja alle nach eigenem Verständnis etwas völlig Richtiges getan. Auch in der Öffentlichkeit finden viele Leute die Reform richtig. Da findet der Ruf »Haltet den Dieb!« kaum Gehör.
Die Veröffentlichung solcher Namenslisten lenkt vom Problem ab und ist überdies außerordentlich unsympathisch. Soll man diese Leute nun hauen? »WANTED!« – wie im Wilden Westen?
Übler als die Übeltäter ist das Übel, und nur gegen dieses vorzugehen hat einen Sinn. Das besonders Üble an dem Übel ist, daß es von vielen nicht erkannt wird, und wenn man nichts dagegen tut, gewöhnt man sich vielleicht tatsächlich mit der Zeit an diese kulturelle Degradierung.
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Walter Lachenmann

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