Bezug: Heutige WELT-Artikel zur sog. Pisa-Studie
http://www.welt.de/daten/2001/12/05/1205de300283.htx
http://www.welt.de/daten/2001/12/05/1205fo300193.htx
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Pisa-Studie hat zu recht die deutsche Öffentlichkeit aufgeschreckt und eine notwendige und überfällige Debatte entfacht.
In diesem Zusammenhang lohnt es, nochmals an die wie ein Kropf überflüssige (Roman Herzog) Rechtschreibreform zu erinnern:
Diese wurde unter anderem mit der Begründung oktroyiert, sie sei schlüssiger und leichter zu erlernen. (Was die Frage aufwirft: Liegt diesem durch die Reform nicht eingelösten Versprechen nicht bereits der fatale Gedanke zugrunde, Schüler nicht mehr fordern zu dürfen?)
Ausgerechnet zwei WELT-Artikel über Bildung offenbaren unfreiwillig den Unsinn dieser Reform: Das deutsche Bildungssystem ist bloß gestellt statt bloßgestellt , und die Nachteile des monologischen und belehrenden Unterrichts habe man nur hier zu Lande statt hierzulande feststellen können, heißt es dort. Wen wundert da noch die in der Pisa-Studie festgestellte Unfähigkeit deutscher Schüler, Gelesenes auch wirklich zu begreifen?
Die sich jetzt über die Ergebnisse der Pisa-Studie überrascht gebenden Kultusminister müssen sich fragen lassen, ob sie ihre Energie in den vergangenen Jahren nicht besser in die Qualität der Schulbildung investiert hätten, anstatt diese die Ästhetik der deutschen Sprache verschandelnde Reform brachial gegen den Widerstand des Volkes siehe das Referendum in Schleswig-Holstein durchzusetzen.
Bitte, liebe WELT, tragen Sie Ihren Teil zur Qualitätsverbesserung der Bildung bei. Kehren Sie zur bewährten Orthographie zurück!
Mit freundlichen Grüßen
T Wanke
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