Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - Kopf hoch / Es geht weiter!
Willkommen Die 20 neuesten Beiträge im Forum
Fadensuche     Suche
Kennkarte ändern     Häufig gestellte Fragen   zu anderen Nutzern  kostenlose Anmeldung   Anfang  verabschieden
Jemandem diese Seite senden! Druckvoransicht zeigen
Forum > Rechtschreibforum
Kopf hoch / Es geht weiter!
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >
Verfasser
Leitthema    Dieser Faden ist 2 Seiten lang:    1  2   Post New Thread     Post A Reply
Dominik Schumacher
29.07.2001 17.40
Diesen Beitrag ansteuern
Wem gelingt eine Video-Aufnahme?

Man spricht Deutsch – aber wie? Sendung vom 29.07.2001

Wiederholung: heute, 30.7.2001, ORB (5-676-924), 23.45 – 00.45

Nicht ganz klar ist das Zitat von Klaus von Dohnanyi, die Rechtschreibreform habe die deutsche Sprache versaut.

Wer kann fragliche Stelle abschreiben und heute nacht hier noch veröffentlichen?
Dominik Schumacher
-----
Klaus von Dohnanyi [ehem. Bundesbildungsminister, SPD]

„‚Chatten‘ setzt voraus, dass man etwas im Internet macht. Dafür gibt es keinen deutschen Ausdruck. Dagegen habe ich nichts. Bei solchen Begriffen finde ich es in Ordnung. Aber man muss nicht Body-Gel sagen. Dafür könnte man ein anderes Wort nehmen. Es kommt ein bisschen darauf an, in welchem Bereich englische Wörter verwendet werden. Wenn die Deutsche Bahn so etwas macht, finde ich das völlig überflüssig, unnötig und falsch. Es ist doch albern, ‚meeting point‘ zu sagen. Wenn sie aber im Bereich der elektronischen Kommunikation sind, wo die Sprache sich so gebildet hat, finde ich das ebenso sinnlos einen deutschen Begriff zu verwenden wie die Übersetzung von Portemonnaie durch Geldbörse. Das sind Dinge, die haben sich so entwickelt.

Man muss wirklich sehen, dass man die Schönheit der Sprache begreift. Deswegen war ich auch so hart gegen die Rechtschreibreform, weil Sprache auch Bild ist. Und man kann das Bild eines Wortes völlig versauen, wie es zum Teil geschehen ist.

Es kann ja die SMS-Sprache geben, das ist völlig in Ordnung. Aber es geht doch darum, was die junge Generation mit der übrigen Sprache macht. Aber was die Schulen tun, indem sie einen komplizierten Grammatikunterricht geben, und indem sie die Deutsch-Bücher so machen, dass man eigentlich kaum Spaß an deutscher Sprache haben kann. Und was so wichtig ist, die Sprache zu lieben, schöne Gedichte, schöne Sprachformulierungen, witzige Formulierungen, das ist nicht Gegenstand der Schule. Die Schule ist äußerst trocken in Deutsch. Wollen die Kinder noch gerne Deutsch haben? Ich meine – so wie der Unterricht meist gemacht wird – kaum, weil sie nicht mit der Wärme, der Vielfalt, den Phantasie-Möglichkeiten der Sprache konfrontiert werden, sondern viel zu sehr mit technischem.

Ich habe zwei Gründe gegen die Rechtschreibreform. Erstens finde ich, Herr Langenscheidt, dass diese Fragen nicht mehr in die Hände der private Wirtschaft fallen sollten. Das muss wirklich zuende sein. Wir haben eine Akademie für Sprache und Dichtung, und wir sollten versuchen, dieser Akademie die Zuständigkeit zu geben. Der Duden war wichtig, er hat aber auch schreckliche Zwänge ausgeübt. Eine solche Reform kann nicht gemacht werden durch private Verlage. Das muss in die Hand der Akademie der Sprache – und die war ja dagegen. Und alle bedeutenden deutschen Schriftsteller waren dagegen. Und ich finde, was da zum Teil gemacht worden ist schrecklich. Ich fand, dass war eine Vergewaltigung einer gewachsenen Sprache, auch eine Vergewaltigung von Sprachbildern.

Ich glaube, dass wir mit der Rechtschreibreform die Kinder auf Jahre hin von der deutschen Sprache weggetrieben haben, weil sie sich plötzlich mit lauter Mist beschäftigen mussten, der überflüssig war. Wir haben eine Situation, in der Deutschland ohnehin Probleme mit seiner Geschichte hat, in der wir in der in der Sprache eigentlich die letzte Behausung unseres Landes haben, da haben sie die Leute aus der Sprache rausgetrieben durch diese Reform.“
-----
__________________
Dominik Schumacher

übrigens heiße ich wirklich Norbert Lindenthal

Mit Klick die Kennkarte von Dominik Schumacher ansehen    An Dominik Schumacher schreiben   Visit Dominik Schumacher's homepage!   Suche weitere Einträge von Dominik Schumacher        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Karl Eichholz
29.07.2001 15.47
Diesen Beitrag ansteuern
Man spricht Deutsch - aber wie? Sendung vom 29.07.2001

Man spricht Deutsch – aber wie? Sendung vom 29.07.2001

Hintergrund              

„SABINE CHRISTIANSEN“ ist Deutschlands erfolgreichste Politik-Sendung und heißt natürlich „Talk Show“. Wir benutzen kein tragbares Telefon, sondern ein „Handy“ – und bei der Bahn nicht den Nachtzug, sondern den „City-Night-Express“. Deutsch hat sich zu „Denglisch“ entwickelt; viele Menschen fühlen sich, jenseits aller Deutschtümelei, nicht mehr heimisch in der eigenen Sprache. Und die Rechtschreibreform hat zu einem orthographischen „Chaos-Club“ geführt. Jeder schreibt, wie er will, alles ist möglich, fast alles erlaubt: vom flotten Werbespruch bis zur Politikerfloskel, vom Beamtendeutsch bis zur „Insider-Sprache“ der „New Economy“! Werden wir vom „Volk der Dichter und Denker“ zum „Volk der Analphabeten“? Oder ist das die normale Fortentwicklung einer lebendigen Sprache? Sollte die Politik diesen Prozeß durch Gesetze kanalisieren? Oder brauchen wir im Zeitalter von Computern und des „Simsens“ auf Handys gar kein Regelwerk mehr?
 


Die Gäste waren:
              
· Annette Schavan
· Walter Jens
· Klaus von Dohnanyi
· Wolfgang Niedecken
· Florian Langenscheidt
· Feridun Zaimoglu
· Gerd Schrammen
 

Infos:  Zuschauerzahl: 4,02 Millionen      Marktanteil: : 18,6 Prozent
 

mehr zum Thema:  http://vds-ev.de/index.shtml


Annette Schavan [Vorsitzende Kultusministerkonferenz, CDU]

„Wenn ich in Schulen bin und mit Schülern rede, dann haben die ihre eigene Sprache entwickelt, wie das schon immer war, die Jugendsprache, die auch vorüber geht. Es gibt Begriffe, die haben fast schon eine Tradition entwickelt. Mit dem Wort ‚chatten’ habe ich auch kein Problem. Aber natürlich wirkt vieles wie eine gequälte Modernität. Ich glaube, da ist so manche Lieblosigkeit im Umgang mit der eigenen Sprache im Spiel. Das wirft man ja auch uns Politikern häufig vor.

Das Problem für die fremdstämmigen Kinder und Jugendlichen ist, dass zwar in der Schule deutsch gesprochen wird, aber dann kommen sie wieder in eine Situation, in ein Milieu, in dem ganz wenig deutsch gesprochen wird. Ich glaube, dass sich aufgrund der Rechtschreibreform nicht der Umgang mit Sprache geändert hat. Es gibt mit Blick auf Kinder und Jugendliche viel gravierendere Geschichten. Dass zum Beispiel in einer bundesweiten Umfrage 42 Prozent aller Drittklässler sagen, dass ihnen zuhause noch nie vorgelesen worden ist. Oder dass jedes vierte Kind am Schulanfang unter einer verzögerten Sprachentwicklung leidet, weil mit diesem Kind nicht gesprochen wird.“

   

Walter Jens [Schriftsteller, Rhetorik-Professor]

„Ich sage nicht ‚chatten’ – ich unterhalte mich mit Hilfe des Internets. Ich habe es aber noch nicht gemacht, denn ich möchte mein Gegenüber sehen, die Gestik, die Mimik.

Deutsch ist eine unglaublich schöne Sprache. Gutes Deutsch ist aber keine Auszeichnung mehr. Die deutsche Sprache war massierter, biegsamer, verweisender. Aber sie hat viele Krisen gehabt – und sie hat sie alle gut überstanden. Im 17. Jahrhundert sprach die Intelligenz französisch, und wir wissen ja gar nicht, wie viele französische Übersetzungen wir haben. Möbel ist französisch, Kuppel ist italienisch. Das hat die Sprache alles ganz gut überstanden. Wir sollten uns nicht so aufregen, wir sollten nur nicht alle Torheiten mitmachen. Ich bin auch dafür, das wir sehr viele Fremdwörter in der Sprache haben, vor allem auch solche aus dem antiken Bereich. Es ist nur der Jammer, dass wir sie alle falsch aussprechen. Ich ärgere mich über die falsche Aussprache von Fremdwörtern ebenso sehr wie über eine gewisse Überfremdung.

Die Rechtschreibreform muss man zunächst mit großer Gelassenheit ansehen. Es gibt Vernünftiges und Unvernünftiges. Das kann man langsam austarieren. Es wird sich einspielen. Ich bestehe darauf, dass meine Bücher in der alten Rechtschreibung gedruckt werden.“



Klaus von Dohnanyi [ehem. Bundesbildungsminister, SPD]

"’Chatten’ setzt voraus, dass man etwas im Internet macht. Dafür gibt es keinen deutschen Ausdruck. Dagegen habe ich nichts. Bei solchen Begriffen finde ich es in Ordnung. Aber man muss nicht Body-Gel sagen. Dafür könnte man ein anderes Wort nehmen. Es kommt ein bisschen darauf an, in welchem Bereich englische Wörter verwendet werden. Wenn die Deutsche Bahn so etwas macht, finde ich das völlig überflüssig, unnötig und falsch. Es ist doch albern, ‚meeting point’ zu sagen. Wenn sie aber im Bereich der elektronischen Kommunikation sind, wo die Sprache sich so gebildet hat, finde ich das ebenso sinnlos einen deutschen Begriff zu verwenden wie die Übersetzung von Portemonnaie durch Geldbörse. Das sind Dinge, die haben sich so entwickelt.

Man muss wirklich sehen, dass man die Schönheit der Sprache begreift. Deswegen war ich auch so hart gegen die Rechtschreibreform, weil Sprache auch Bild ist. Und man kann das Bild eines Wortes völlig versauen, wie es zum Teil geschehen ist.

Es kann ja die SMS-Sprache geben, das ist völlig in Ordnung. Aber es geht doch darum, was die junge Generation mit der übrigen Sprache macht. Aber was die Schulen tun, indem sie einen komplizierten Grammatikunterricht geben, und indem sie die Deutsch-Bücher so machen, dass man eigentlich kaum Spaß an deutscher Sprache haben kann. Und was so wichtig ist, die Sprache zu lieben, schöne Gedichte, schöne Sprachformulierungen, witzige Formulierungen, das ist nicht Gegenstand der Schule. Die Schule ist äußerst trocken in Deutsch. Wollen die Kinder noch gerne Deutsch haben? Ich meine – so wie der Unterricht meist gemacht wird – kaum, weil sie nicht mit der Wärme, der Vielfalt, den Phantasie-Möglichkeiten der Sprache konfrontiert werden, sondern viel zu sehr mit technischem.

Ich habe zwei Gründe gegen die Rechtschreibreform. Erstens finde ich, Herr Langenscheidt, dass diese Fragen nicht mehr in die Hände der private Wirtschaft fallen sollten. Das muss wirklich zuende sein. Wir haben eine Akademie für Sprache und Dichtung, und wir sollten versuchen, dieser Akademie die Zuständigkeit zu geben. Der Duden war wichtig, er hat aber auch schreckliche Zwänge ausgeübt. Eine solche Reform kann nicht gemacht werden durch private Verlage. Das muss in die Hand der Akademie der Sprache – und die war ja dagegen. Und alle bedeutenden deutschen Schriftsteller waren dagegen. Und ich finde, was da zum Teil gemacht worden ist schrecklich. Ich fand, dass war eine Vergewaltigung einer gewachsenen Sprache, auch eine Vergewaltigung von Sprachbildern.

Ich glaube, dass wir mit der Rechtschreibreform die Kinder auf Jahre hin von der deutschen Sprache weggetrieben haben, weil sie sich plötzlich mit lauter Mist beschäftigen mussten, der überflüssig war. Wir haben eine Situation, in der Deutschland ohnehin Probleme mit seiner Geschichte hat, in der wir in der in der Sprache eigentlich die letzte Behausung unseres Landes haben, da haben sie die Leute aus der Sprache rausgetrieben durch diese Reform.“
 
  

Wolfgang Niedecken [Gründer und Leadsänger “BAP“]

„Internet ist ein Begriff. Und dass man dann das Wort ‚chatten’ tatsächlich benutzt, weil es mitgeliefert worden ist, dann ist das organisch in diesem Zusammenhang gekommen. Aber ich würde es wahrscheinlich nicht benutzen. Ich würde wahrscheinlich sagen: ‚erzählen’.

Ich bin kölsch aufgewachsen – und musste meine erste Fremdsprache lernen, als ich eingeschult worden bin. Ich kam aus einer relativ proletarischen Familie, im ganzen Umfeld wurde eben Kölsch gesprochen. Ich habe dann eigentlich erst in der Schule festgestellt, es gibt auch noch eine Konventionssprache, mit der man sich im ganzen Land unterhalten konnte.

Nach unserem überregionalen Durchbruch 1981 haben wir viele Angebote bekommen, das doch wenigstens hochdeutsch zu machen, wenn schon nicht englisch. Aber wir haben es weiter in der Sprache gemacht, in der ich auch träume.

Ich kann nicht sagen, dass ich jemals durch die deutsche Sprache dazu gekommen bin, mich mit Poesie auseinander zu setzen. Das ging bei mir über den Umweg Bob Dylan, Rolling Stones – und plötzlich war ein Interesse da, mich mit Poesie zu beschäftigen. Mich haben auf einmal Leute interessiert, die ich vorher nie wahrgenommen habe. In der Schule hat man mir nicht beibringen können, mich für so etwas zu interessieren. Wir mussten Gedichte auswendig lernen, das war dann der Deutsch-Unterricht. Damit treibt man Kindern das Interesse an der Sprache aus.“
 
  

Florian Langenscheidt [Vorstand Duden, Polyglott, Brockhaus]

"’Chatten’ steht mittlerweile auch im Duden, da es ein praktisches Wort ist. Ich finde gut, dass man endlich mal über das Thema Sprache redet.

Ich glaube, wir leben insgesamt gut in einer Welt, in der es keine Zölle mehr gibt, sondern einen freien Fluss von Dienstleistungen und Waren. So ist es auch mit Wörtern. Wenn die englischen Wörter sich durchsetzen, kommt das nicht von ungefähr, und dann müssen wir eben kreativer sein mit eigenen Wörtern – dann setzen sich die schon durch. Frankreich macht seit Jahren eine Mauer um das Land und versucht, fremde Sprachen heraus zu halten – bis hin zu Strafen gegen Chefredakteure, die englische Wörter auf der ersten Seite ihrer Zeitung verwenden. Sie sind nicht gut damit gefahren, und es läuft auf die Dauer überhaupt nicht richtig. Wir dürfen aber nicht alles kritiklos annehmen.

Es ist immer leicht, zu sagen ‚früher war alles besser’. Aber kommen nicht immer neue Formen auf? Es gab doch schon immer eine Entwicklung.

Wir haben von Duden-Seite immer gesagt, es wird schwierig von der Akzeptanz her sein , egal was ihr vorschlagt. Ein ganz logisches, perfektes System gibt es eh nicht. Es ist schwierig gewesen. Auf der anderen Seite: In den Schulen wird vernünftig nach der neuen Rechtschreibung gelernt, alle die nachwachsen, haben kein Problem damit, die die sich umstellen müssen, natürlich – auch aus Faulheit oder so etwas. Ich finde, dass es insgesamt eine ganz vernünftige Sache ist. Und vor allen Dingen darf jetzt nicht wieder umgestellt werden. Da haben wir wirklich wichtigere Themen in diesem Land.

Jeder kann privat schreiben, wie er will.“

  

Feridun Zaimoglu [Schriftsteller, Kultautor „Kanak Sprak“]

„Für alle technischen englischen Begriffe braucht man drei, vier Worte im Deutschen. Man kann natürlich sagen, die Zeit verrinnt uns, ich will nicht im Deutsch-Seminar sitzen, sondern ganz schnell sagen, was ich will. Insofern darf es auch legitim sein, zu sagen: zu chatten. Ich sage ‚chatten’ – und manchmal sage ich auch, ich schnacke im Internet.

Ich hatte mal einen Lehrer, der sagte Zwietupf und nicht Doppelpunkt, nicht Lineal, sondern Richtscheit. Und da hatte ich keine Lust mehr, ich hatte auf ihn keine Lust mehr und auf diese Begriffe keine Lust mehr. Ich hatte aber auch eine Lehrerin in der Grundschule, die mir die Schönheit der deutschen Sprache eröffnet hat. Wieso? Weil sie – und da müssen wir aufhören Deutsch als akademische Disziplin und etwas, was man durch Sprachschutzaktivismus bereinigen könnte, zu sehen – meine Lust auf die deutsche Sprache geweckt hat. Weswegen? Weil sie gesagt hat: es ist eine Lust, deutsch zu sprechen. Nicht nur ich, sondern sehr viele Fremdstämmige haben so ein körperliches Gefühl zu der Sprache bekommen.

Die Medien vermitteln den Eindruck, das nur Deppen-Türken unterwegs sind, die nicht in der Lage sind, einen vernünftigen deutschen Satz zu sprechen.

Die Diskussion um die Rechtschreibreform wurde so erbittert geführt – ich habe mich gewundert und eigentlich damit gerechnet, dass die Ahndung von Rechtschreibfehlern Teil des Strafgesetzbuches wird.

Eine Sprache fällt nicht vom Himmel auf unsere Häupter, sondern wir sprechen sie.“

  

Gerd Schrammen [Verein deutsche Sprache]

„Einspruch, in Frankreich funktioniert die staatliche Lenkung des Sprachgebrauchs eigentlich ganz gut. Zum Beispiel: Seit der Einführung des Gesetzes zum Gebrauch der französischen Sprache 1994 haben innerhalb von drei oder vier Jahren die englischen Werbesprüche um 30 Prozent abgenommen. Die Franzosen billigen zu 93 Prozent die staatliche Kontrolle der Sprache, 67 Prozent sind sehr damit einverstanden.

Wir müssten eigentlich so etwas wie Liebe zu dieser Sprache haben, und es müsste uns eigentlich treffen, wenn überall deutsche Wörter verdrängt werden oder nicht gesucht werden. Es gibt gar keinen Grund das Wort ‚chatten’ einzuführen, wir können dafür ‚plaudern’ oder ‚schwätzen’ sagen. Wir sind nicht gezwungen, diese englischen Wörter zu benutzen. Wir sind provinziell, wenn wir glauben, mit Hilfe von englischen Ausdrücken Weltläufigkeit zu erlangen.

Wir müssen damit leben, dass die Schrift immer mit gewissen Widersprüchen zu tun hat. Ich würde davor warnen, zu glauben, dass sich Sprache lebendig, organisch entwickelt.“



aus dem Netz gefischt und aufgetischt
__________________

mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

Mit Klick die Kennkarte von Karl Eichholz ansehen    An Karl Eichholz schreiben   Suche weitere Einträge von Karl Eichholz        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
29.07.2001 12.45
Diesen Beitrag ansteuern
Christiansen: Zitate in www.deutsche-sprachwelt.de

Die wichtigsten Zitate der Christiansen-Sendung hat der VRS bereits in das Forum von http://www.deutsche-sprachwelt.de gestellt.

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christoph Kukulies
29.07.2001 11.35
Diesen Beitrag ansteuern
gestern bei Sabine Christiansen

Ich kann dem Debattierklub bei Sabine Christiansen
nie lange beiwohnen. Da krieg ich normalerweise immer
nach kurzer Zeit das Ohrenzucken, aber gestern mußte
man einfach dabeibleiben. Da ging es um die wichtigste Sache
der Welt.

Die RSR bekam Haue. Und selbst Frau Schavan taktierte
ganz vorsichtig. Klaus v. Dohnanyi eröffnete die Runde mit
einem ziemlichen Paukenschlag, indem er sagte, daß die
RSR seiner Meinung nach dazu beigetragen habe, die Deutsche
Sprache zu versauen.

Dohnanyi bekam sogar Zustimmung von Frau Schavan,
als er vorschlug, die Kompetenz über die Rechtschreibung
den Kultusministern wegzunehmen und bei der Akademie für
Deutsche Sprache und Dichtung anzusiedeln.

War Frau Schavan nicht eine der übelsten Intrigantinnen, als
es um die Aushebelung des Volksentscheids in SH ging?

http://www.sabine-christiansen.de/archiv/2001_07_29.html

Interessanterweise wird Gerd Schrammen die 'Sau' in den Mund
gelegt (siehe Zitate auf der Hauptseite der Sendung).

Es wäre interessant, wenn jemand einen Videomitschnitt der
wichtigsten Zitate der Sendung in diese Seiten stellen könnte.
__________________
Christoph Kukulies

Mit Klick die Kennkarte von Christoph Kukulies ansehen    An Christoph Kukulies schreiben   Suche weitere Einträge von Christoph Kukulies        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
29.07.2001 07.13
Diesen Beitrag ansteuern
http://Gutes-Deutsch.de/

Herr Frielinghaus hat eine zweite Adresse für seine Liste der reformfreien Medien: http://Gutes-Deutsch.de/. Er schreibt mir:

Sehr geehrter Herr Riebe,

ich danke für Ihre Nachricht. Wie der Fehler mit dem Kirchenchor unterlaufen konnte, ist mir peinlich. Ich habe index.htm gerade erneut hochgeladen und zum Test wieder zurückgeladen. Die zurückgeladene Datei war dann richtig. Mehr kann ich nur hoffen.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Frielinghaus
Feichtetstr. 19
82343 Pöcking
Tel. 08157 5254
ePost: JFrieling9166379@aol.com
Internet: http://members.aol.com/jfrieling9166379/
http://Gutes-Deutsch.de/

Ein Test ergab, daß beim ersten Laden nur ein Stück einer Kopfseite erscheint mit dem unmöglichen Datum „Stand vom 1. Januar 2070, 1:00 Uhr“. Beim sofortigen neuen Laden war die Seite dann vollständig und mit aktuellem Datum da.

Wer Schwierigkeiten hat, sollte diese bitte sofort Herrn Frielinghaus melden.

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Jörg Metes
29.07.2001 02.29
Diesen Beitrag ansteuern
Klett-Cotta / Herr der Ringe

Lieber Herr Dörner,

Sie haben recht: Auf den Internet-Seiten von Klett-Cotta findet sich „Der Herr der Ringe“ in neuer Übersetzung (von Wolfgang Krege) und „in neuer Rechtschreibung“. Allerdings wird parallel die alte Übersetzung (von Margaret Carroux) weiter verkauft („6. Auflage 2001“).
Klett-Cotta hatte mir geschrieben (in Bezug auf einen anderen Titel, nach dem ich gefragt hatte): „Wie alle unsere Titel ist auch dieser in der alten Rechtschreibung verfaßt“.
Offenbar ist die „Herr der Ringe“-Ausgabe in neuer Rechtschreibung wenigstens eine Ausnahme; auch auf den Internet-Seiten wird ansonsten durchgängig die alte verwendet.
Die alte Übersetzung von „Herr der Ringe“ gibt es nur noch gebunden. In der „Amazon“-Verkaufsrangliste liegt sie interessanterweise vor der gebundenen Ausgabe der neuen.
Die „Amazon“-Kundenrezensionen (68 an der Zahl) sind voller Beschwerden über die neue Übersetzung. Es wird ihr aber immer wieder nur ihr offenbar hemdsärmeliger Ton vorgeworfen; gerade mal ein einziger Beschwerdeführer stört sich auch an der neuen Rechtschreibung. Er tut das in alter Rechtschreibung, während alle anderen mehr oder weniger die neue verwenden („Hat der Verlag lange Weile? Was zum Teufel ist eigentlich in Klett-Cotta gefahren?“). Leider.

P.S.: Wie kommt man ins alte Rechtschreibforum? [<<< hier oder über den Untertitel in der Forenübersicht]

Mit Klick die Kennkarte von Jörg Metes ansehen    An Jörg Metes schreiben   Suche weitere Einträge von Jörg Metes        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Manfred Riebe
28.07.2001 23.08
Diesen Beitrag ansteuern
Liste der reformfreien Medien

Schreiben Sie bitte an Jürgen Frielinghaus JFrieling9166379@aol.com

Bei mir kam die Netzseite der reformfreien Medien bisher einwandfrei: http://members.aol.com/jfrieling9166379
Offenbar hat Herr Frielinghaus aber die Adresse seiner Netzseite verändert, ohne dies bekannzumachen. Das ist ungeschickt.

Mit Klick die Kennkarte von Manfred Riebe ansehen    An Manfred Riebe schreiben   Visit Manfred Riebe's homepage!   Suche weitere Einträge von Manfred Riebe        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Dörner
28.07.2001 21.12
Diesen Beitrag ansteuern
Herr der Ringe

Leider ist dieses Buch vom Verlag Klett-Cotta im vergangenen Jahr in Neuschreibung konvertiert worden. Daß dieser Verlag (Klett!) die alte Rechtschreibung beibehält, stimmt leider nicht. In jeder Buchhandlung kann man sich vom Gegenteil überzeugen. Schade!

(vgl. auch den Beitrag von Gabriele Ahrens im alten Rechtschreibforum vom 13. Dezember 2000 )
__________________
Christian Dörner

Mit Klick die Kennkarte von Christian Dörner ansehen    An Christian Dörner schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Dörner        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Jörg Metes
28.07.2001 20.12
Diesen Beitrag ansteuern

Auch ich meine, daß wir irgendwo hier im Forum ein Verzeichnis derjenigen Medien einrichten sollten, die bei der alten Rechtschreibung geblieben sind.
(Herr Riebe weist gelegentlich hin auf eine Internet-Seite
http://members.aol.com/jfrieling9166379 ,
auf der ich aber Veranstaltungen des Kirchenchors der Passionskirche Obersendling finde.)
- Gestern etwa habe ich Post bekommen vom Verlag Klett-Cotta, in der mir versichert wird: Alle Titel des Verlags würden weiter in der alten Rechtschreibung erscheinen.
Das zum Beispiel ist doch sehr erfreulich! Zu Weihnachten kommt der „Herr der Ringe“ in die Kinos. Das Buch ist bei Klett-Cotta erschienen. Das Buch wird wieder auf den Bestsellerlisten stehen. Zehntausende von Kindern und Jugendlichen werden es lesen.

Mit Klick die Kennkarte von Jörg Metes ansehen    An Jörg Metes schreiben   Suche weitere Einträge von Jörg Metes        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Christian Melsa
16.05.2001 22.05
Diesen Beitrag ansteuern
Medaille für bewiesene Vernunft in unvernünftigen Zeiten

Es ist ja unter uns Reformgegnern üblich, bei diversen Institutionen rumzumeckern, die so kopflos waren, bei der Rechtschreibreform in irgendeiner Form mitzumachen. Klar, daß man dabei nicht immer auf freudige Reaktionen stößt, damit muß man rechnen. Bei solchen Beschwerdeadressaten entsteht dann natürlich leicht das Image des Reformgegners als ewigem Nörgler.

Das muß ja nicht sein – warum lobt man nicht statt dessen jene Institutionen, die sich, klug und vernünftig, demonstrativ dem vermeintlichen Anpassungszwang widersetzen? Ich würde dazu vorschlagen, daß hier eine Stelle eingerichtet wird, an der jene Anhänger der bewährten Rechtschreibung eingetragen und gesammelt werden. Dann könnte man, nach einer Überprüfung, im Namen irgendeines renommierten Vereins (vielleicht kann man sogar die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung dafür begeistern?) eine Art kleine Tapferkeitsmedaille verleihen, die ihre Empfänger in Form eines kleinen standardisierten Emblems in ihre Internetseiten bauen dürfen – mit Link auf diese Seite! Ich würde mit Freuden dieses Emblem entwerfen.

Wenn auf diese Weise Bürgern und Medien bewußt würde, wie verbreitet die alte Rechtschreibung an teilweise namhaften Stellen immer noch ist – entgegen den Eindrücken, die manche gerne verbreiten wollen –, könnte man mit dieser Aktion sicher einen sehr positiven Effekt erzielen. Eine besondere Ausführung der Medaille (mit „Damaskus-Banderole“) könnte man jenen Stellen zukommen lassen, die sich, wie die Frankfurter Allgemeine, bereits auf die neue Rechtschreibung eingelassen hatten, dann aber zur Einsicht kamen, daß das doch alles nicht das Gelbe vom Ei ist und die ehrliche Konsequenz daraus zogen, wieder zur bewährten Rechtschreibung zurückzukehren.

Mit Klick die Kennkarte von Christian Melsa ansehen    An Christian Melsa schreiben   Suche weitere Einträge von Christian Melsa        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Matthias Dräger
30.04.2001 01.59
Diesen Beitrag ansteuern

Als Außenstehender könnte man, zumal bei oberflächlicher Betrachtungsweise, zur Ansicht gelangen, wir „Reformgegner“ hätten jetzt nichts mehr zu melden, die Sache sei ohnehin verloren, die Rechtschreibreform werde jetzt kommen bzw. sei schon da.

Alles Quatsch. Wir haben vielmehr fast unglaubliche Erfolge zu verbuchen:

Die Schriftsteller und die Öffentlichkeit sind sehr früh für Problematik der Rechtschreibreform sensibilisiert worden und haben entschieden gegen die geplanten Änderungen Stellung genommen – viel früher, als die meisten Politiker. (Denk)

Auf juristischem Weg wurde erreicht, daß die Rechtschreibreform in einem Bundesland ausgesetzt wurde! (Niedersachsen, Famiie Ahrens)

Durch einen repräsentativen Volksentscheid wurde amtlich bestätigt, was die Bevölkerung von der Rechtschreibreform hält – nämlich nichts: 70 % Ablehnung der Rechtschreibreform. Bei einer Wahlbeteiligung von 76% wurde damit auch für die Nachwelt dokumentiert, daß es sich beim Versuch der Einführung der Rechtschreibreform um einen Akt handelt, der jedem Verständnis von Demokratie entgegensteht. Die Handschrift eines Gewaltstaates ist unverkennbar. Idi Amin hätte es auch nicht besser gemacht!
Die selbsternannten „Reformer“ hatten schon vor dem Volksentscheid kein Mandat für ihre weitreichenden Eingriffe, die natürlich nicht nur Schule und Behörden, sondern alle Bereiche der Schriftsprache betreffen. Nach dem Volksentscheid ist noch klarer geworden, daß ein demokratisches Mandat für diese Volksbelästigung nicht gegeben ist. (200 bis 300 aktive Mitstreiter in Schleswig-Holstein)

Durch grundlegende fachliche Kritik und Offenlegung der Schach- und Winkelzüge der „Reformer“ und der mit ihnen verbundenen Unternehmen (Duden, Bertelsmann usw.) konnte das ganze als das entlarvt werden, was es eigentlich ist: der größte Flop der Bildungspolitik der Nachkriegszeit. (vor allem: Ickler, auch Munske, Eisenberg, Rolland und zahlreiche Leserbriefschreiber)

Die Zeitungen machen weite Teile der Pseudo-Reform überhaupt nicht mit, so den ganzen Bereich der ursprünglich geplanten Zwangsgermanisierung der Fremdwörter aus lebenden Sprachen, auch bleiben sie bei der bisherigen Zeichensetzung. Die Abtrennung eines Einzelbuchstabens am Zeilende, auch wenn die Wörterbücher diese sinnlose Option noch aufführen, ist passé.

Schleichender Rückbau der Reform in den Wörterbücher. Die ersten „Reform“-Wörterbücher, so der Duden, 21, Auflage, werden offen verramscht. Bertelsmann bleibt auf 300.000 praktisch unverkäuflichen Wörterbüchern sitzen.

Rückumstellung der wohl renommiertesten deutschen Tagezeitung (FAZ)

Rückkehr des Verbandes deutscher Hochschullehrer zur bisherigen Rechtschreibung, „bis die gravierendsten Mängel der Rechtschreibreform beseitigt sind“.

Suhrkamp: Nachdem bereits Verlagsprospekte in „neuer“ Rechtschreibung erschienen sind, wird jetzt bei Suhrkamp in den Prospekten wieder die herkömmliche Rechtschreibung verwendet.

Die Verlage, und das ist sehr entscheidend, reagieren überhaupt sehr, sehr zurückhaltend auf die Rechtschreibreform. Der überwiegende Teil der Neuerscheinungen erscheint immer noch in der bewährten Rechtschreibung.

Herbst 2001: Die Reformkommission muß, gem. Verlangen des Bundeslandes Hessen und Beschluß der KMK (Bremen), erste Korrekturen der Mängel der Rechtschreibreform vornehmen. Neue Eiertänze sind vorprogrammiert.



Mit diesem Beitrag möchte ich dazu einladen, weitere kleinere und größere Erfolge auf unserem Weg zur Erhaltung der Einheitlichkeit unserer bewährten Rechtschreibung zu sammeln. Auf diese Weise können auch Anregungen und Ideen gesammelt werden, was man noch so alles machen kann...

– geändert durch Matthias Dräger am 01.05.2001, 09:21 –

Mit Klick die Kennkarte von Matthias Dräger ansehen    An Matthias Dräger schreiben   Suche weitere Einträge von Matthias Dräger        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Alle Zeiten sind MEZ    Dieser Faden ist 2 Seiten lang:    1  2   Neuen Faden beginnen     antworten
Gehe zum Forum:
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >

Benutzungs-Regeln:
Wer kann im Forum lesen? Jeder Gast / jeder angemeldete Nutzer.
Wer kann ein neues Leitthema oder eine Antwort eintragen? Jeder angemeldete, eingewählte Nutzer.
Einträge können von ihrem Verfasser geändert oder auch gelöscht werden.
HTML-Kennungen beim Eintragen erlaubt? AN. Schnuten erlaubt? AN. vB-Kennungen erlaubt? AN. Bilder-Einbindung mit [IMG] erlaubt? AN.

Maßnahmen der Verwaltung:
Leitthema öffnen / schließen
Leitthema umziehen lassen
Leitthema löschen
Leitthema ändern

Herausgeber · Schreiben Sie uns · Forum

Technik von: vBulletin, Version 1.1.4 ©Jelsoft Enterprises Ltd. 2000. Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage