Militante Manipulatoren bei Spiegel und ARD:
Es nervt
Von Arno Frank
Da setzen sich [wurden gesetzt] tatsächlich zwei erzkatholische Publizisten in die Talkshow von Frank Plasberg, wettern gegen den homosexuellen Hype und stempeln gleichgeschlechtliche Paare als solche zweiter Klasse herab. Geht's noch? Zum Glück griff wenigstens der sehenswert aggressive Moderator ein.
Langsam nervt's. Wie kann man sich nur ernsthaft in eine Talkshow setzen, um dort Schwulen und Lesben die gleichen Rechte abzusprechen, die Heterosexuelle ganz selbstverständlich in Anspruch nehmen? Wie kann man sich nur erdreisten, die homosexuelle zu einer Lebenspartnerschaft zweiter Klasse herabzuwürdigen? Wie kann denn 2012 noch ernsthaft darüber diskutiert werden, ob gleichgeschlechtliche Paare auch Kinder adoptieren dürfen? Wer tut sowas? Wer sind diese Leute?
Lohmann ist Chefredakteur des vatikantreuen Spartensenders K-TV, allen Ernstes Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem und argumentiert entsprechend theologisch übrigens erst, nachdem ihm Plasberg in einer sehenswert aggressiven Szene die Spickzettel förmlich entreißen musste, auf denen er sich Argumente, Zahlen und Studien notiert hatte…
spiegel.de 4.12.2012
„Spiegel” und ARD/ZDF sind nun vollends zu Erfüllungsgehilfen schwuler Kampftruppen verkommen.
Zu den Behauptungen ist darauf zu verweisen, daß auch andere Partnerschaften in der Bundesrepublik als solche zweiter Klasse „abgestempelt“ und nicht vom Staat anerkannt werden, ohne daß bisher ein Hahn danach kräht:
In Saudi-Arabien dürfen Männer bis zu vier Ehefrauen haben. Ein Mittfünfziger aus der Stadt Dschasan hat von diesem Recht Gebrauch gemacht: Alle seine Gattinnen sind an derselben Schule.
spiegel.de 21.11.2012
Dagegen wird die Partnerin von Bundespräsident Gauck, selbst als Nebenfrau ohne staatlichen Segen, offensichtlich nicht als zweitklassig behandelt, sonst könnte sie sich in der Stellung als „First Lady“ gar nicht halten.
Plasberg hatte ausschließlich Anhänger einer mittelalterlichen Kirche eingeladen, um zu suggerieren, daß sich nur dogmatische Hinterwälder gegen den angeblichen Fortschritt in der menschlichen Gemeinschaft stemmen können. Ich lebe lebenslänglich fern jeder Religion und argumentiere ausschließlich mit der Vernunft:
Was hier betrieben wird, ist das Umfunktionieren der Ehe zu einem Konstrukt, das es in der Geschichte nie gegeben hat und auch weiterhin nicht geben muß. In den alten Gesellschaften wurden Ehen zumeist von den Familien arrangiert, um ihren Fortbestand zu sichern. Kann man sich vorstellen, Familien hätten auf den Gedanken kommen können, Söhne miteinander zu verheiraten?
Im 12. Jahrhundert usurpierten die Kirchen das Recht, Ehen zu schließen, natürlich aus eigensüchtigen Gründen, aber mit dem Versprechen auf verbesserten göttlichen Segen.
Als das Alleinseligmachende der Kirchen schwand, mußte der Staat einspringen, da die Ehe auch im Interesse der Kinder Rechtsfolgen haben mußte.
Das Ziel der Gesellschaftsveränderer – die ja einmal den Staat abschaffen wollten – ist nun, den Staat zu einer Ersatzkirche umzufunktionieren, die allen abseitigen Kopulationen ihren Segen erteilt, anderen den Kotau davor aufzwingt und dafür ohne Gegenleistung auch noch die Steuergemeinschaft belastet.
Siehe auch meine Argumente hier und dort.
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