Kieler Nachrichten 2
KN v. 23.01.2008
Wahrer Freund des Frohsinns
Ehemaliger Landtagspräsident Heinz-Werner Arens zum 41. Ritter des Ordens Amici Laetitiae geschlagen
Kiel Kiel Ahoi, nun ist auch er ein Würdenträger im papageiengefiederten Volke …
Friese [Staatssekretär Arne] Wulff, 2007 selbst zum Ritter erhoben, ging in seiner Laudatio auf Dithmarschen, das „widerspenstige Völkchen am Rande des Büsumer Schlicks ein, das der Landesregierung ja erheblichen Ärger bereitet habe. Arens, „als Abkömmling dieser gallischen Widerstandskämpfer , sei immer herb-charmant seinen Weg gegangen. Als Leiter des „Schubladenausschusses habe er unbeirrt versucht, Licht in viele der dunklen Stellen zu bringen. Und auf den Menschen Arens, den eigenständigen, integrativen, knorrigen, ebenso humorvollen war das Amt des Landtagspräsidenten (1996-2005) wie auf den Leib geschnitten. „Er musste dickköpfig sein, als in seine Amtszeit der Umbau der Kaiserlichen Marineakademie zum modernen Parlament fiel, so Wulff. Was ihn aber dazu veranlasste, „einen 5,70 Meter hohen Arbeitspimmel, wie der Volksmund die Skulptur zwischen Landeshaus und Förde nennt, als Kunst am Bau zu favorisieren, sei Wulff nicht bekannt, „da mögen doch wohl keine Komplexe mit im Spiel sein. …
Zu diesem Kunstwerk, eher einer Rakete auf der Startrampe ähnlich, wurde im September 2003 mein Leserbrief veröffentlicht:
„Warnblinkzeichen wären sinnvoller“
Zu Stefan Kerns „Arbeitslampe“ im Landtag
Stefan Kern will mit seiner Kunstobjekt-Leuchte „Demokratie sichtbar machen“ und sie immer dann leuchten lassen, wenn „Demokratie“ in Form von Landtagssitzungen stattfindet. Das kommt zwar den selbstgefälligen Volksvertretern entgegen, wird aber spätestens dann fragwürdig, wenn sie etwa Entscheidungen des Volkes für ungültig erklären.
Berücksichtigt man noch die Ehrenwort- und Schubladenaffären bis hin zu den Filzaffären, die Tricksereien, die Diätenskandale und die Wahlversprechen, dann erscheint es sinnvoller, die Redner im Landtag mit einem Lügendetektor zu verbinden und dessen Meßergebnis durch ein rotes Warnblinkzeichen der „Arbeitsleuchte“ anzeigen zu lassen. Das so verbesserte Kunstobjekt würde sicher auf ein für moderne Kunst ungewöhnliches Interesse der Bürger stoßen.
Man beachte, daß man das Wort „Rechtschreibreform“ meiden mußte, damit der Brief eine Chance hatte, in den KN abgedruckt zu werden.
Die Rolle von Arens in der Volksabstimmungszeit 1996 – 1999 ist hier noch nicht dokumentiert.
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Sigmar Salzburg
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