Wie bei der Rechtschreibreform
Zitat: Ursprünglich eingetragen von Jörg Metes
Zitat: ... Schlechte Beiträge verdrängen gute ...
Vielen Dank für die kristallklare Darstellung von Herrn Metes. Es fehlt noch etwas: Schlechte Beiträge verdrängen Leser. Zumindest belästigen sie viele Leser. Und das ist das Wichtigste. Ich selbst bleibe (außer hier) nie an einem Forum hängen, bei dem mir ein, zwei Passagen mit Geplapper oder gegenseitigen Schmähungen begegnen. Ich betrachte das sofort als Zeitverschwendung.
Ich plädiere wie gesagt jetzt nicht mehr für mehr Löschen, nachdem sich immer mehr Teilnehmer gemeldet haben, die es offenbar als Frage der persönlichen Ehre ansehen, niveaulose Beiträge möglichst ausdauernd ertragen zu können, um damit ihre persönliche Überlegenheit zu demonstrieren. Dabei und bei der ganzen sonstigen Argumentation zugunsten einer höflichen Behandlung von Störenfrieden wird das Wesentlichste übersehen. Es ist genau wie bei der Rechtschreibreform: Wir schreiben nicht für uns selbst, sondern für die Leser. Deshalb gleichen die Argumente von Herrn Wagner, von Herrn Fleischhauer usw. stets denen der Reformbefürworter.
Argument Herr Wagner: Wer sich nicht provozieren läßt, kommt auch nicht auf den Gedanken, etwas löschen zu wollen, was ihm mißfällt.
Argument der Reformfreunde: Wer sich nicht über die Reform aufregt, kommt auch nicht auf den Gedanken, sich gegen Schreibweisen zu wehren, die ihm anfänglich vielleicht mißfallen.
Argument Herr Wagner: Wer ist denn gezwungen, sich mit allem auseinanderzusetzen, was hier eingetragen wird?
Argument der Reformfreunde: Wer ist denn gezwungen, alles zu befolgen, was die Reformer verordnen?
Argument Herr Wagner: Und hat nicht der gestrige Beitrag von David bereits „zurück zum Thema“ geführt? Wozu noch die Aufregung?
Argument der Reformfreunde: Sollten wir uns nicht lieber um die wichtigen Themen kümmern? Wozu noch die Aufregung?
Argument Herr Wagner: Zur Gruppendynamik kann auch gehören, daß zwar die einen sich von eher sinnfreien Beiträgen abgestoßen fühlen ..., die anderen aber von einem zu schnellen Ruf nach Löschung. Ich plädiere einfach dafür, Maß zu halten: Ich finde es lächerlich, sich über jeden *** aufzuregen.
Argument souveräner Reformverteidiger: Die einen fühlen sich von von eher sinnlosen Schreibweisen abgestoßen, die anderen aber von einem zu schnellen Ruf nach Beseitigung der ganzen Reform. Ich plädiere einfach dafür, Maß zu halten: Ich finde es lächerlich, sich über jeden *** aufzuregen.
Argument Herr Fleischhauer: Die ... wutschäumenden Apelle Herrn Wrases ... könnten unsere Clique in ein schlechtes Licht rücken.
Argument vieler Journalisten: Die wutschäumenden Appelle mancher Schriftsteller gegen die Reform rücken die Schriftsteller in ein schlechtes Licht.
Argument Herr Fleischhauer: So ein bisschen „salz“ in unserer Suppe kann doch nicht schaden.
Argument der Reformfreunde: So ein paar neue Schreibweisen können doch nicht schaden.
Argument David: Außerdem sollten doch alle hier Größe genug haben, auch auf solche anscheinend spottenden Beiträge überlegen reagieren zu können, nicht wahr?
Argument mancher Reformfreunde: Es sollten doch alle die Größe haben, auf anscheinend sinnlose Teile der Reform überlegen reagieren zu können, anstatt sie beseitigen zu wollen, nicht wahr?
Jetzt fehlt nur noch die konsequente Übertragung dieser überlegenen Denkweise bei folgendem Argument von David.
Argument David: Nun ja, ich hätte aber doch ganz gerne, daß der Beitrag von salz bleibt. Und sei es nur aus dem Grunde, daß alle Welt mitbekommt, daß eine vernünftige und sachliche Antwort von ihm ausbleibt.
Empfehlung an Herrn Wagner, David, Herrn Fleischhauer usw.:
Nun ja, ich hätte aber doch ganz gerne, daß die Reform bleibt. Und sei es nur aus dem Grunde, daß alle Welt mitbekommt, daß eine vernünftige und sachliche Begründung von den Reformern ausbleibt.
Ich denke mittlerweile selber so: Wenn sich die Deutschen zu viele von ihnen gegen die Störung der Rechtschreibung durch die Reform nicht wehren wollen, dann sollen sie die Reform haben. Ich äußere eine Zeitlang meine Argumente, und wenn sie nicht ankommen, ist das nicht meine Sache, zumal die Rechtschreibung, wenn auch etwas beeinträchtigt, noch funktionsfähig bleibt. Dann gilt eben: Schlechte Schreibweisen verdrängen gute Schreibweisen.
Und wenn hier zu viele dagegen sind, sich gegen Störungen in unserem Forum oder gegen eine Beeinträchtigung seines Niveaus zu wehren, sage ich: Viel Spaß damit, wenn ihr es so wollt. Ich trage meine Argumente ein paarmal vor, und wenn sie nicht geteilt werden, soll es mir egal sein, daß sich dann manche Leser abgestoßen fühlen.
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