Silben und Morpheme
Das Problem, für das es im Deutschen keine rundum befriedigende Lösung gibt, entsteht dadurch, daß man das y braucht, um den ersten Teil loa- bzw. lwa- aussprechen zu können, daß aber dieses y gleichzeitig, wie Herr Fleischhauer sagt, den Anfang der zweiten Silbe bildet. Meine Überlegung war, daß im Deutschen die Aussprache lo-jal schon hinreichend üblich ist, ich werde aber (auch oder sogar nur) die traditionelle Aussprache, die im Duden weiterhin mit [loa-ja:l] angegeben ist (mit einem Rundbogen unter dem o, den ich hier nicht darstellen kann), wieder berücksichtigen. Bei oktroyieren bin ich anders verfahren, weil man dies meinem Eindruck nach noch weitgehend oktroajieren/oktrwajieren und nicht oktrojieren spricht.
Weil wir gerade beim Französischen sind: Ob nicht doch scharmant hinreichend häufig belegt ist, um aufgenommen zu werden, lieber Herr Markner? Auch der Belesenste kann nicht immer sicher sein.
Für englische Wörer haben die Reformer inzwischen die in der Vorlage zur Mannheimer Anhörung diskutierten Trennungen Po-wer, To-wer, Intervie-wer eingeführt. Hier liegt der Fall anders, da der abgetrennte Konsonantenbuchstabe ja keinen hörbaren Laut bezeichnet und daher nach deutschen Regeln keinesfalls zur letzten Silbe gehört. Die so gewaltsam abgetrennte erste Silbe kann im Deutschen nicht pau-, tau-, vju:- gelesen werden. Diese Trennung ist daher irreführend.
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Th. Ickler
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