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VDS und Rechtschreibreform
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Manfred Riebe
24.02.2002 22.21
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Ideologen sind Gift für die Sprache

Ich stimme Walter Lachenmann (WL) zu, wenn er schreibt:
„Ansonsten bleiben Ideologen Ideologen, und man kann nichts Gescheites mit ihnen anfangen. Aber man sollte sich auch nicht mit ihnen gemein machen, weder links noch rechts, schon gar, wenn es um Sprache geht. Ideologen sind für die Sprache Gift.“ Den Beweis liefert WL selber:

WL meint erneut, einen „Neofaschisten“ entdeckt zu haben und stellt ihn sogleich an seinen Privatpranger. WL gehört zu den notorischen Antifa-Rhetorikern, wie schon der von ihm eröffnete Strang „Rechtschreibreform und National(sozial)ismus“ zeigte. Darin schrieb WL zu Beginn:

„Es gehört wenig Mut dazu, den heutigen Braunen die Meinung zu sagen.
Ich bin es meinen Eltern und allen Antifaschisten ihrer Generation, die es viel schwerer hatten, schuldig, diesen wenigen Mut aufzubringen."
(Walter Lachenmann im Rechtschreibforum im Strang „Rechtschreibreform und National(sozial)ismus“ am 14.06.2001 02.09)

Professor Ickler antwortete dort u.a.: „Keinesfalls sollte man an die Stelle der verebbenden Diskussion einen Streit darüber setzen, wer von uns Heutigen ein Nazi ist.“ (Theodor Ickler, ebenda am 15.06.2001 12.16)

Nachdenkenswertes zum Thema „Die Zensur der Nachgeborenen“ enthielt auch ein Leserbrief Friedrich Denks in der FAZ: Hantieren mit dem Schlagwort „Nazi-Journalist“. In: FAZ Nr. 140 vom 20.06.2001, S. 14. Diese Lektüre wird aber dem nichts nützen, der geradezu traumatisch auf das Thema „Faschismusverdacht“ fixiert ist und daher alles in die Nähe der nationalsozialistischen Ideologie rücken wird, was rechts von seiner linken Position der politischen Korrektheit steht. Sogleich holt er seine Faschismuskeule aus dem Sack.

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Elke Philburn
24.02.2002 18.39
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Thomas Paulwitz:

Zitat:
Aufsatz von Prof. Schmitz

Das war jetzt aber nicht als Quellenangabe gemeint (?)

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Michael Krutzke
24.02.2002 15.53
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Re: Wehrhafte, streitbare Demokratie

Zitat:
Walter Lachenmann schrieb: Ansonsten bleiben Ideologen Ideologen, und man kann nichts Gescheites mit ihnen anfangen. Aber man sollte sich auch nicht mit ihnen gemein machen, weder links noch rechts, schon gar, wenn es um Sprache geht. Ideologen sind für die Sprache Gift.
Zustimmung!

__________________
Michael Krutzke

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Walter Lachenmann
24.02.2002 12.59
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Wehrhafte, streitbare Demokratie

Jetzt muß man vielleicht doch einmal deutlich werden.
Die Feststellung war, der VDS habe mit der deutschen Sprache nichts am Hut, sofern es sich nicht um den Kampf gegen die Anglizismen handelt. Wie es damit in der Mitgliedschaft aussieht, mag eine andere Sache sein, davon erfährt man ja nichts. Nach außen jedenfalls ist dies die Position des VDS, davon haben wir uns überzeugen können. Und das wird als »Sprachpatriotismus« gefeiert, mit dem die »Linken« (wer auch immer damit gemeint sein mag, mir ist hier bisher noch keiner aufgefallen) ein »Problem« hätten. Dies klingt so, als gehöre es zu den Bürgerpflichten, »Patriot« oder gar »Sprachpatriot« zu sein, und wer es nicht ist, hat ein »Problem«. Es kann ja jeder Patriot sein, so viel er mag, und das mag auch ehrenwerte Beweggründe haben, aber wenn es einer nicht ist, hat er noch lange kein »Problem«, so wenig wie einer ein Problem mit Kaninchen hat, wenn er keinem Karnickelzuchtverein angehört.
Die nächste Feststellung war, daß der offizielle VDS sich in dieser Hinsicht in Gesellschaft anderer Sprachvereine und -plattformen befindet, etwa ARKUS, die deutlich politisch sehr weit rechts orientiert sind, so wie ja auch der 1. Schriftleiter der versunkenen DSW-Forumsseite ein bekennender Neofaschist ist. Und der zweite (oder ist er jetzt wieder der erste?) ist jedesmal gekränkt, wenn man darüber spricht. Auch davon konnten wir uns in den letzten Monaten überzeugen.
Das sind keine an den Haaren herbeigezogenen Verunglimpfungen, sondern belegbare, nachprüfbare Feststellungen. Wer sich im Internet umsieht, kann sich davon sehr schnell überzeugen. Und wenn ein streitbarer Demokrat ARKUS als »angeblich« rechtsorientiert bezeichnet, hat er wohl das Ermitteln an dieser Stelle eingestellt. Weshalb der Eifer hier auf einmal versiegte, mag seine Gründe haben, aber das ist eigentlich so uninteressant wie ARKUS.
Für die im Retourkutschenstil hingeschmetterten »Argumente« (Antifa, Stasi, DDR, Alt-68er, Linke usw. – die »wehrhafte Demokratie« kommt hier wieder mit den bis zum Gehtnichtmehr heruntergeleierten Schlagworten aus) dürfte auch der ausgebuffteste Ermittler, und mit dem haben wir es hier ja zu tun, nicht die Spur eines Beleges finden. Das ist nun wirklich die pure Diffamierung, die allerdings harmlos ist, weil sie keiner ernstnimmt. Wobei ein echter Linker – im Gegensatz zu unseren recht-schaffenen reichsdeutschen Patrioten – immer Wert darauf legen würde, als Linker wahrgenommen zu werden, er redet sich nicht heraus wie unsere Sprachweltverbesserer, und insofern sind Linke im Prinzip anständiger. Ansonsten bleiben Ideologen Ideologen, und man kann nichts Gescheites mit ihnen anfangen. Aber man sollte sich auch nicht mit ihnen gemein machen, weder links noch rechts, schon gar, wenn es um Sprache geht. Ideologen sind für die Sprache Gift. Den Beweis haben wir hier wieder einmal geliefert bekommen.

– geändert durch Walter Lachenmann am 25.02.2002, 17.17 –
__________________
Walter Lachenmann

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Jörg Metes
24.02.2002 12.43
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Herr Paulwitz!

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Thomas Paulwitz
... das nach Stasi stinkende antifaschistische Süppchen mit ranzigem DDR-Beigeschmack...
Bitte nicht in diesem Ton! Nicht hier!
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Jörg Metes

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Thomas Paulwitz
24.02.2002 11.52
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Natürlich gibt es Belege, lesen Sie mal den von Prof. Ickler zu Recht gelobten Aufsatz von Prof. Schmitz, bevor Sie den Stolz auf Ihre Unwissenheit feiern.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Elke Philburn

Behauptungen wie diese

Der übermäßige Zustrom von Amerikanismen und Anglizismen führt zu Verstehens- und Verständigungsproblemen

werden nicht nur ohne jegliche Belege – die es eh kaum geben dürfte – in den Raum gestellt, sondern tragen durch ihre Wortwahl dazu bei, das Thema emotional zu befrachten. Die Vorstellung eines 'Zustroms', den wir aus einem anderen Kontext kennen, ist aus linguistischer Sicht Unsinn, eignet sich aber dazu, Konnotionen im Sinne von 'ungebetenen Eindringlingen' zu erregen.


__________________
Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de

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Thomas Paulwitz
24.02.2002 11.39
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Re: Salomo, der Weise spricht:

Es geht hier wohl weniger um Spott oder Rechtschaffenheit, sondern um das nach Stasi stinkende antifaschistische Süppchen mit ranzigem DDR-Beigeschmack, das hier manche auf Kosten des Kampfes gegen die Rechtschreibreform kochen möchten.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Walter Lachenmann
Bis wann, ihr Einfältigen , wollt ihr Einfalt lieben und haben Spötter ihre Lust an Spott und hassen die Toren Erkenntnis? (Spr 1,22)

Ich fürchte angesichts der neuerdings wieder auflebenden Rechtschaffenheitsorgien, bei der erneut alle Schlagwortregister gezogen werden, daß uns da noch einiges bevorsteht, will dem Äffchen aber keinen Zucker mehr geben.


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Thomas Paulwitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de

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Walter Lachenmann
24.02.2002 11.04
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Salomo, der Weise spricht:

Bis wann, ihr Einfältigen , wollt ihr Einfalt lieben und haben Spötter ihre Lust an Spott und hassen die Toren Erkenntnis? (Spr 1,22)

Ich fürchte angesichts der neuerdings wieder auflebenden Rechtschaffenheitsorgien, bei der erneut alle Schlagwortregister gezogen werden, daß uns da noch einiges bevorsteht, will dem Äffchen aber keinen Zucker mehr geben.
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Walter Lachenmann

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Reinhard Markner
23.02.2002 23.38
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WiSo

eigentlich WL ? Die korrekte Abkürzung lautet VWL, Verleger Walter Lachenmann.

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Manfred Riebe
23.02.2002 21.21
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Ideologisierung durch Nazifizierung

Trotz seines verbalen Amoklaufes spielt Walter Lachenmann (WL) wieder einmal die verfolgte Unschuld. Zu WL kann man nur sagen: „Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ Er kann nicht unwidersprochen Tausende von Mitgliedern des VDS diffamieren sowie „dessen Gesinnungsgenossen ähnlich motivierter Sprachvereine und Plattformen“, somit auch die Mitglieder des VRS. Es reicht schon, daß die Rechtschreibreformer und Störenfriede Gerhard Augst und Hermann Zabel mit der Fachismuskeule auf führende Rechtschreibreformkritiker einschlagen. Ich verurteile WLs irrationale linksideologisch geprägten Methoden politischer Korrektheit, bei denen ich an die Stasi-Methode der Zersetzung erinnert werde.

Elke Philburn stimmt der Feststellung WLs zu, daß die Substanz der deutschen Sprache nicht im Zentrum des Interesses des VDS stehe. Sie schreibt: „Auch hiermit begibt sich der VDS deutlich in eine rechte Ecke. Der Begriff Wahrung impliziert die Notwendigkeit der Verteidigung eigener nationaler Eigenarten gegen eine vermeintliche Bedrohung von außen.“

Ob die Substanz der deutschen Sprache im Zentrum des Interesses des VDS steht, hängt von der Definition des Begriffes Substanz ab. Der VDS ist jedenfalls der Ansicht, daß die Anglizismen die deutsche Sprache in ihrem Kern betreffen. Weil dem so ist, ist auch der VRS als Sprachpflegeverein gegen das Überhandnehmen von unverständlichen Anglizismen und überflüssigen Fremdwörtern. Vgl. http://www.vrs-ev.de. Im übrigen wehren sich auch andere europäische Staaten sogar mit Sprachgesetzen gegen das Überhandnehmen des Englischen.

Obwohl die Deutschen nach 1945 „entnazifiziert“ wurden, gibt es immer wieder Weltbürger, die versuchen, Deutsche bei jeder Gelegenheit ideologisch mit Hilfe der politischen Korrektheit zu „nazifizieren“, d.h. möglichst ein kollektives Schuldbewußtsein zu suggerieren und zu schüren. Es ist jedoch ein Skandal, wenn ein Mitbürger die Wahrung und den Schutz der deutschen Sprache dazu benützt, Sprachwahrer und deren „Gesinnungsgenossen“ als Patrioten abzuqualifizieren und als Faschisten zu denunzieren. Das ist eine unerträgliche sachfremde emotionale ideologische Befrachtung des Themas „Sprache“. Ich stelle fest, daß man schon eine extrem linke ideologische Position einnehmen muß, um den VDS aus einem unkritisch-naiven ideologischen Blickwinkel betrachten und ihn gewissermaßen „nazifizieren“ zu können.

Nachdem der VDS diese Gefahr des Rufmordes mittels Nazifizierung erkannt hatte, tilgte er den Begriff der „Wahrung“ aus seinem ursprünglichen Vereinsnamen „Verein zur Wahrung der deutschen Sprache“ und nannte sich „Verein Deutsche Sprache“. Die VDS-Leitlinien „Wahrung der nationalen Eigenarten durch Förderung der Landessprachen, Pflege und Weiterentwicklung des muttersprachlich-kulturellen Erbes“ sind allerdings janusköpfig bzw. in sich widersprüchlich. Sie enthalten insofern einen Pferdefuß, als mit den Begriffen „Förderung“ und „Weiterentwicklung“ die Rechtschreibreform vorangetrieben werden kann. Die Rechtschreibreformer Gerhard Augst, Siegen, und Hermann Zabel, Dortmund, sind ja nicht von ungefähr Mitglieder des VDS.

In meinem Aufsatz „Was bedeuten ‚Wahrung' und ‚Förderung' der Sprache und der Sprachkultur?“ untersuchte ich mit Hilfe der Methode der dialektischen Argumentation neben dem Verhalten der staatlich finanzierten Sprachvereine GfdS und IDS auch das des VDS, vgl. meinen Aufsatz:
http://www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOVsRSR/ArchivSO/MRiebe1.htm.

– geändert durch Manfred Riebe am 25.02.2002, 11.13 –

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Elke Philburn
22.02.2002 16.04
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Mir scheint, daß Herr Riebe den VDS von einem etwas unkritisch-naiven Blickwinkel aus betrachtet. Ich kann WLs Feststellung nur zustimmen, daß die Substanz der deutschen Sprache tatsächlich nicht im Zentrum des Interesses des VDS steht.

Die Leitlinien des Vereins beginnen folgendermaßen:

Europas Sprachen und Kulturen werden in zunehmendem Maße von angloamerikanischem Sprach- und Kulturgut beeinflußt.Das führt zum Identitätsverlust der betroffenen Völker und Volksgruppen. Besonders weit fortgeschritten ist diese Entwicklung in den deutschsprachigen Ländern.

Während es für die Behauptung des Identitätsverlusts durch Anglizismen keinerlei Belege gibt, wird andererseits deutlich, daß es nur am Rande um die Sprache selbst, ihre linguistische Funktionalität oder ihre Ästhetik geht. Viel schwerwiegender scheint hier zu sein, daß sie als eine mit fremden Elementen 'gepanschte' Sprache nicht mehr zum Träger deutscher Identität tauge.


Behauptungen wie diese

Der übermäßige Zustrom von Amerikanismen und Anglizismen führt zu Verstehens- und Verständigungsproblemen

werden nicht nur ohne jegliche Belege – die es eh kaum geben dürfte – in den Raum gestellt, sondern tragen durch ihre Wortwahl dazu bei, das Thema emotional zu befrachten. Die Vorstellung eines 'Zustroms', den wir aus einem anderen Kontext kennen, ist aus linguistischer Sicht Unsinn, eignet sich aber dazu, Konnotionen im Sinne von 'ungebetenen Eindringlingen' zu erregen.

Unter den Vereinszielen findet man dann folgendes:

Wahrung der nationalen Eigenarten durch Förderung der Landessprachen,

Pflege und Weiterentwicklung des muttersprachlich-kulturellen Erbes.


Auch hiermit begibt sich der VDS deutlich in eine rechte Ecke. Der Begriff Wahrung impliziert die Notwendigkeit der Verteidigung eigener nationaler Eigenarten gegen eine vermeintliche Bedrohung von außen. Die Verbindung von Muttersprache und kulturellem Erbe impliziert, daß man mit der Verteidigung des einen gleichzeitig zur Stärkung des anderen beitrage.

Daß die Sprachverhunzung durch die Rechtschreibreform für den Verein relativ unerheblich ist, verwundert nicht: Patriotische Interessen lassen sich damit kaum transportieren.

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Walter Lachenmann
22.02.2002 07.43
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Die Keule zum Samstag

Denn sooft ich in deinem Auftrag rede, muß ich Unrecht anprangern. »Verbrechen!« muß ich rufen, »Unterdrückung!« Und das bringt mir nichts als Spott und Hohn ein, Tag für Tag.
Jer 20,8
__________________
Walter Lachenmann

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Manfred Riebe
21.02.2002 22.37
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Die linke Keule der politischen Korrektheit

Nach dem Beitrag Walter Lachenmanns scheint es manchem die Sprache verschlagen zu haben.

Walter Lachenmann (WL) hat insofern recht, als „Patriotismus“ ein anderes Thema als die Sprache ist. Er unterstellt dem „Verein Deutsche Sprache“ (VDS) aber, daß es ihm gar nicht um die Substanz der deutschen Sprache gehe, sondern daß für diesen Sprache „nur ein vermutetes Symptom für den Gesundheitszustand der Nation“ sei. Es gebe Patrioten, die Faschisten sein wollen, aber am liebsten so, daß man es nicht gleich merke. Außer dem VDS gebe es „dessen Gesinnungsgenossen ähnlich motivierter Sprachvereine und Plattformen“. Welche mögen das wohl sein?

So kommt WL immer wieder vom Thema „Sprache“ zu seinem Lieblingsthema „Faschismusverdacht“ und rückt den VDS auch prompt in die Nähe eines angeblich „rechtslastigen Sprachvereins ARKUS“. Sollten manche »Linke« tatsächlich ein Problem mit dem Patriotismus haben? WL scheint das Thema „Sprache“ unter anderem auch als Vehikel zu dienen, immer wieder seine Keule der politischen Korrektheit schwingen zu können. Leider werden diejenigen, die wirklich an der Sprache interessiert sind und die Kritik an der Rechtschreibreform unterstützen würden, abgeschreckt, wenn ihr Anliegen permanent in die rechte Ecke gedrängt wird. Übrigens schwingen auch die Rechtschreibreformer Gerhard Augst und Hermann Zabel – ganz ähnlich wie notorische Antifa-Rhetoriker – die Fachismuskeule gegen führende Rechtschreibreformkritiker. Auch das ist übel. Quellen können zitiert werden.

Richtig ist dagegen: Der „Verein Deutsche Sprache“ wurde gegen den Willen der großen Mehrheit der Mitglieder von der Mehrheit der VDS-Funktionäre zu einem Ein-Punkt-Verein (Walter Krämer) herabgestuft, der nur gegen Anglizismen kämpfen soll. Ein Beispiel:

Am 13.08.2001 stellte Manfred Becker, Nikolaus-Lenau-Str. 30, 85757 Karlsfeld, Tel. (08131) 9 19 54, manbeck@aol.com, eine Information über den Artikel der „Redaktionsmaus“ der „Dachauer Nachrichten“ über die Rechtschreibreform in das VDS-Klartext-Forum.

Der VDS-Moderator Josef Braun antwortete

Re: Zeitungsaktion/Neue Rechtschreibung

Guten Tag Herr Becker,

Ihr Engagement für die alte Rechtschreibung in Ehren, aber dieses Forum ist nicht der rechte Platz dafür wie Sie unserer Seite „Häufige Fragen“ entnehmen können:

http://vds-ev.de/forum/haeufige_fragen.htm#gretchen

Es gibt inzwischen zig Webseiten und Foren zur Rechtschreibreform,

http://members.aol.com/_ht_a/jfrieling9166379/InternRechtschr.htm

die sich über Ihren Aufruf sicherlich sehr freuen würden.

Klartext gehört definitiv nicht dazu.

Mit freundlichen Grüßen
Josef Braun
13.08.2001 um 17:42 Uhr
_________________________________

Tom Rohwer antwortete Manfred Becker, der eingeschüchtert dem Moderator geschrieben hatte:
___________________

Zitat: manbeck schrieb: Es tut mir leid, wenn ich das falsche Forum erwischt habe. Danke für den Hinweis. Ich versuche mich zu bessern.(...)

Bloß nicht...! Ich finde es ziemlich verengend, wenn der „Schutz der deutschen Sprache“ auf Anglizismen beschränkt wird.

Schließlich heißt der Verein ja auch nicht „Verein gegen Anglizismen in der deutschen Sprache“, sondern „Verein deutsche Sprache e.V.“ Und diese Sprache ist durchaus noch ganz anderen Bedrohungen und Beschädigungen ausgesetzt als nur der durch überflüssige oder dusselige Anglizismen! (Das wurde und wird an dieser Stelle ja auch immer wieder einmal thematisiert!)

20.08.2001 um 16:54 Uhr
__________________

http://vds-ev.de/forum/

Der Name „Verein Deutsche Sprache“ trifft nicht zu, weil der VDS nur gegen Anglizismen kämpft. Das ist kein Wunder; denn die Rechtschreibreformer Gerhard Augst und Hermann Zabel sind Mitglieder des VDS und sorgen dafür, daß über das Thema „Rechtschreibreform“ nicht öffentlich diskutiert wird. Einen ähnlichen Maulkorb hat man den Mitarbeitern der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS), Wiesbaden, verpaßt.
Auch der Name „Klartext“ wurde falsch gewählt. Wenn man nämlich Klartext reden will, dann dürften keine Beiträge zur Rechtschreibreform gelöscht werden.

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Walter Lachenmann
06.02.2002 16.14
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Sprachpatrioten

Es ist doch ziemlich müßig, sich über den VDS den Kopf zu zerbrechen, wenn einem das Thema Sprache im eigentlichen Sinne am Herzen gelegen ist. Es geht dort, was »Konsens und Linie« anbetrifft, gar nicht um die Substanz der deutschen Sprache, sonst müßte man sich ja sehr wohl auch mit der Rechtschreibreform befassen, sondern es geht um die deutsche »Nation«. Andere Mitbürger müssen weinen, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht Weltmeister wird, bei linientreuen VDSlern leidet das Deutsche in den Seelen daran, daß nach ihrer Meinung die deutsche Sprache mit fremdem Sprachgut »verpanscht« zu werden droht. Hier treffen sie sich mit anderen Besorgten, u.a. dem rechtslastigen Sprachverein ARKUS, der sogar zur Unterschreibung von »Selbstverpflichtungen« auffordert. (Kostproben: Ich verzichte auf Amerikanismen und nichtssagende Redewendungen. Ich höre keine Rundfunkprogramme mit überwiegend englischsprachigen Liedern. Ich sehe vornehmlich Filme aus deutscher und europäischer Herstellung. usw. Wer diese Kuriosa in vollem Umfang sehen will, muß nur bei Google die Begriffe »ARKUS« und „Selbstverpflichtung« eingeben.)
Das hat ja überhaupt nichts mit der Sprache zu tun. Patriotismus ist sicherlich an sich nicht grundsätzlich etwas Schlechtes, eher eine Frage der persönlichen Neigung, aber es ist eben ein anderes Thema als die Sprache.

Heute nacht hat der Rausschmeißer vom VDS-Forum einen Beitrag aus der WELT in einem neuen Strang wiedergegeben, der sehr deutlich macht, worum es den Linientreuen des VDS geht: eben um Patriotismus, der Rausschmeißer versteigt sich sogar zu dem Begriff »Sprachpatriotismus«.
Er will zwar, als frohgemuter und ausgewogener Konsensmensch, den »Linken« nun wirklich nichts Böses nachsagen, aber dieser WELT-Artikel bestätigt ja doch auch, daß »Linke« ein Problem mit dem Patriotismus haben: »Wie Heimatlose wirken die Träger linker politischer Überzeugung und deutscher Nationalität in einem Staat, den sie als Fremdkörper aufzufassen scheinen, in dem sie aber leidenschaftlich um Macht kämpfen.«
Dies ist die Ebene, auf der der VDS operiert, Sprache ist hier nur ein vermutetes Symptom für den Gesundheitszustand der Nation. Andererseits ist die Lage für Patrioten heikel, weil sie ja keine Faschisten sein wollen, aber bei diesem Problem müssen wir ihnen nicht helfen. Es gibt ja auch solche, die es schon sein wollen, aber am liebsten so, daß man es nicht gleich merkt oder es wenigstens nicht sagt.
Ich denke, den VDS und dessen Gesinnungsgenossen ähnlich motivierter Sprachvereine und Plattformen sollte man schlichtweg vergessen. Schade ist es um diejenigen, die dort wirklich an der Sprache interessiert sind und die Kritik an der Rechtschreibreform unterstützen würden, wenn man ihnen nicht den Mund verbieten würde, ein Beispiel war Herr Rohwer, und es hat sich bei unserem Gastspiel gezeigt, daß unter dem zugehaltenen Deckel noch mehr Dampf ist.
Im übrigen scheinen die VDS-Surfer neuerdings »unser« Forum interessanter zu finden als ihr eigenes. Auf des Rausschmeißers Patriotismus-Strang gibt es bislang keine Reaktion, auch ansonsten herrscht Stille ...

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Walter Lachenmann

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Michael Krutzke
06.02.2002 16.13
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Re: Verhalten des VDS

Nein, Herr Wagner, Ihre Ausführungen waren nicht mißverständlich. Meine Auseinandersetzung mit dem VDS ist im übrigen nicht in einer Mitgliedschaft meiner Person in diesem Verein begründet. Selbst sein Forum habe ich als Zaungast erst vor kurzer Zeit wahrgenommen, als es nämlich hier thematisiert wurde. Ich bekam (wie viele andere) dann in einem „Crash-Kurs“ in Sachen Zensur und „Regelungsgewalt à la VDS“ so viele Erkenntnisse über einige Grundsatzanschauungen dieser „Sprachschützer“ vermittelt, wie "üble Nachreder“ diesem Club niemals hätten andichten können.

Aber – wie ich bereits weiter unten in diesem Strang ausführte – ich sehe eine innere Logik zwischen der Befürwortung eines Sprachgesetzes und dem Verbot, im Forum über die RSR zu diskutieren. Irgendwie seltsam: Dieser Verein stellt sich gern ins Rampenlicht, strebt nach breiter Anerkennung und wird entsprechend beobachtet. Was verspricht er sich davon, dermaßen rüde leiseste Diskussionsansätze abzuwürgen und dabei jede Souveränität vermissen zu lassen? (Und sich dabei noch lächerlich zu machen wie Frau Philburn eben noch einmal bestätigte.) Es muß einiges sein.

Allerdings weiß ich nicht, ob der VDS wirklich eine „Machtbasis“ hat. Er ist mitgliederstark, schlägt jedoch aus wenig Substanz viel Schaum und scheint sich beim Gesetzgeber anbiedern zu wollen. Insofern sollte die Auseinandersetzung mit ihm vielleicht nicht allzuviel Raum einnehmen – das sehe ich jedenfalls im Augenblick so. Die Frage „Sag, wie hältst Du es mit dem Staat ... und seinem Einfluß auf Sprache und Schreibung“ läßt sich aber an seinem Beispiel gut diskutieren.

Daß die RSR als Argument für die Befürwortung eines Sprachgesetzes herhalten muß, habe ich so nicht gemeint. Was ich meinte war, daß es „Sprachwahrer“ gibt, die sich entschieden gegen die RSR wenden, aber auch ein Sprachgesetz befürworten (beispielsweise ein in den Reihen des VDS entworfenes). Die lehnen dann den staatlichen Eingriff „Rechtschreibreform“ ab, wären für andere aber zu haben. Nach meiner Einschätzung teilt die Mehrheit der hier Diskutierenden diese Position nicht.

Sie haben recht – es wäre schön, auch VDS-Mitglieder für die RSR-Kritik und die Mitarbeit in diesem Forum gewinnen zu können. Wie das allerdings gehen soll, ist mir auch noch unklar.

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Michael Krutzke

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