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Sigmar Salzburg
15.01.2008 19.02
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Unter Blinden ist der Einäugige König

Können die in Hamburg keine Rechtschreibung?
Behördenbrief mit 16 Fehlern

Von KATHARINA FELLNER

Hamburg – Von einem Fußballer erwartet man, dass er mit dem Ball umgehen kann. Von einem Malermeister, dass er eine Wand streichen kann. Und von den Mitarbeitern des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB), dass sie einen fehlerfreien Brief schreiben können. Letzteres hat das Institut, das zur Behörde für Bildung und Sport gehört, eindrucksvoll widerlegt.

BILD-am-SONNTAG-Leser Florian M. (38) aus Hamburg erhielt ein Schreiben, in dem 16 Rechtschreibfehler waren – auf zehn Zeilen! „In den Zeiten von Pisa sollte man meinen, dass die Bildungsbehörde wenigstens die Grundregeln der deutschen Rechtschreibung beherrscht“, sagt Florian M.

Zum Grossklicken


[Anm.: Wer im Glashaus sitzt …]

Behördenbrief mit 16 Rechtschreibfehlern
mehr ...
Auch Josef Kraus (58), Präsident des deutschen Lehrerverbandes, staunte über die Zeilen: „Dieses Schreiben ist ein Armutszeugnis für die Behörde. Ein Diktat einer fünften Klasse würde bei dieser Fehlerzahl bestenfalls mit einer Vier benotet werden.“ In einer höheren Jahrgangsstufe würde der Verfasser sogar eine Sechs bekommen. „Wie sollen die Deutschlehrer – angesichts dieses schlechten Beispiels – vermitteln, dass Rechtschreibung wichtig ist?“

[...]

http://www.bild.t-online.de/BILD/news/vermischtes/2008/01/13/behoerdenbrief/hg-brief-gross,geo=3469814.html

[Die Fehler: Anrede „Sie“ jedesmal klein und „auf recht erhalten“ getrennt – beides Folgen der „Reform“.]

BILD online 12.01.2008

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Sigmar Salzburg
20.12.2007 09.47
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BILDBLOG

http://www.bildblog.de/

Martin Sonneborn, 42, ist (obwohl „Bild“ das noch im November behauptete) schon seit zwei Jahren nicht mehr „Titanic“-Chefredakteur, sondern Mitherausgeber. Und darüber, „wie die TITANIC einmal die Fußball-WM 2006 nach Deutschland holte“, hat er ein Buch geschrieben. Sonneborn ist Bundesvorsitzender der Partei DIE PARTEI, die vor der Bundestagswahl 2005 die Sendezeit für ihre Wahlwerbe-Spots bei Ebay versteigerte. Heute arbeitet er u.a. für die Satire-Rubrik von „Spiegel Online“, „Spam“, wo er auch in den Kurzfilm-Reihen „Hinterbänkler heute“ und „Heimatkunde“ zu sehen ist.

Auf Sonneborns Wunsch veröffentlichen wir seinen Gastbeitrag in alter Rechtschreibung.


[Auszug:]

Konkurrenten im Kampf um den primitiveren Witz
Von Martin Sonneborn
Eins vorweg: Ich schätze Kai Diekmann und sein Blatt. Und das nicht nur, weil wir vieles gemeinsam haben. Diekmann ist Herausgeber der „Bild“-Zeitung — also nicht der neubebilderten „FAZ“, sondern der anderen –, und ich bin Mitherausgeber von „Titanic“. Auch wenn wir ständig Konkurrenten sind im Kampf um die lustigere Schlagzeile, den primitiveren Witz, so arbeiten wir doch seit Jahren erfolgreich mit „Bild“ zusammen. Der Markt in Deutschland ist groß genug für zwei Satiremagazine! Und den „Focus“ auch noch!

Bisher ist zum Glück kaum aufgefallen, daß wir uns mit dem Blatt des „9-cm-Mannes“, wie ihn selbst enge Freunde nicht offen nennen, perfekt die Bälle zuspielen....

BILDblog am 19.12.07 um 15:47 in: BILDblogger für einen Tag


[Im Gegensatz zu BILD erscheint die Titanic selbst auch noch in traditioneller Kulturrechtschreibung.]

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Sigmar Salzburg
01.04.2006 17.56
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Demokratie ein Fremdwort

Es gehört zu den Spielregeln in einer Demokratie, daß die Mehrheit die Regeln macht – auch im Rat für deutsche Rechtschreibung. Das zu akzeptieren … ist vernünftig.
(Chefredakteur Claus Strunz von „BILD am Sonntag“ in der Begründung zur jüngsten Ankündigung der Springer AG, die Zehetmair-Schreibung zu übernehmen.)

Sehr geehrter Herr Strunz,

rechtfertigen Sie den Schwenk Ihrer Zeitung in der Rechtschreibfrage wie Sie wollen, aber um eins bitte ich Sie: Verwenden Sie nie wieder das Wort „Demokratie“ im Zusammenhang mit dem Rat für Rechtschreibung. Demokratie heißt Herrschaft des Volkes, und das war in diesem handverlesenen Gremium nicht vertreten. Es verdankt seine Existenz eher einer Kaderpolitik nach Art der einstigen SED, die auch nur Parteigänger der Staatsmacht erwählte. Demokratie hat es in der Rechtschreibfrage nur einmal gegeben: in Schleswig-Holstein, wo die Bürger repräsentativ für ganz Deutschland gegen die Rechtschreibreform gestimmt haben. Es wird immer eine Schande für die Demokratie in Deutschland bleiben, wie der Volkswille ins Gegenteil verkehrt worden ist, und das auch noch mit Unterstützung einer willfährigen Presse.




__________________
Sigmar Salzburg

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Klaus Malorny
04.10.2004 09.53
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Auch als Nicht-Bild-Leser habe ich mich gefreut! Jetzt fehlt eigentlich noch ein markiger Spruch, wie z.B.

WIR lernen aus Fehlern. Stoppt die Schlechtschreibreform!

...ungefähr so, wie damals Shell, als es um die Versenkung der Bohrplattform ging, mit dem Spruch „wir haben verstanden“ versucht hatte, ihre Fehlentscheidung zuzugeben.

mfg.

Klaus Malorny


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Christian F. Langewische
04.10.2004 02.53
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Freude am frühen Morgen

Es war ein großes Vergnügen, die Bild am Sonntag endlich wieder in bewährter Rechtschreibung lesen zu können! Schon die große Schlagzeile auf der Titelseite, „Gottschalk will Schloß am Rhein“, zeigte sehr eindrucksvoll, daß rechtschreibtechnisch wieder ein anderer Wind weht.

Überdies kann ich Herrn Gottschalks Wunsch nach einem Schloß gut nachvollziehen. Wer will denn – außer den Urhebern der Rechtschreibreform und ihren willfährigen Vasallen – auch schon in einem „Schloss" residieren? ;-)
__________________
Christian F. Langewische

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Norbert Lindenthal
03.10.2004 08.16
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Bild am Sonntag

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Christian Dörner
01.10.2004 09.26
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Eilmeldung: BILD macht Ernst

Der Lokalteil von »BILD Nürnberg« erscheint seit heute (1. Oktober 2004) wieder in bewährter Orthographie.
__________________
Christian Dörner

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Norbert Lindenthal
23.09.2004 07.53
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Bild Schlechtschreibreform-Aufkleber



Zur Bildseite

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Norbert Lindenthal
23.09.2004 03.05
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Bildzeitung

22.09.2004

Schlechtschreibreform

Politiker sollen sich entschuldigen!

Das Gespräch führte Julia Fischer


Lehnt die Schlechtschreibung entschieden ab: Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer (61, Grüne)

Interview mit Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne)

BILD: Heute beraten die Ministerpräsidenten über die neuen Regeln zur Rechtschreibung. Warum sind Sie für die Rücknahme der Schlechtschreibreform, Frau Vollmer?

Antje Vollmer: Diese für alle so einschneidende Entscheidung ist durch kein einziges parlamentarisches Gremium gegangen – nicht einmal ein Länderparlament hat sich damit beschäftigt! Diese Reform ist eine Kopfgeburt aus den Hinterzimmern der Republik. Alle, die mit der Sprache umgehen: Dichter, Journalisten, Künstler, alle, die etwas besonders mit der Sprache ausdrücken wollen, sind einhellig dagegen.

Hintergrund
BILD-Kommentar: Wohl gesprochen, Bundeskanzler!


Auch mit den Eltern sollte man sich nicht anlegen. Sollte die Reform wirklich kommen, hätten wir eine völlig gespaltene Schreibgesellschaft.

    Archiv
    Schlechtschreibreform: Der neue Aufkleber von BILD ist da!
     Darum sind unsere Schüler so schlecht
     Akademie für Sprache warnt vor Schlechtschreibreform
     Schüler machen wegen Schlechtschreibreform mehr Fehler
     Murks-Wörter im neuen Duden
     7 Fakten über die Schlechtschreibreform
BILD: Kann die Reform überhaupt noch verhindert werden?

Vollmer: Es kann Vernunft bei den Ministerpräsidenten einsetzen. Sie haben eine Mitverantwortung, weil sie die Kultusminister haben laufen lassen. Ich appelliere an alle Länderchefs, die Rechtschreibreform, so wie sie beschlossen ist, zu stoppen. Das ist auch für die Bürokraten noch möglich. In der Alltags-Praxis halte ich sie schon für gestoppt, weil die Leute weiter so schreiben werden, wie sie wollen.

BILD: Und was ist mit den Schulkindern, die jetzt schon nach den Reformregeln lernen?

Vollmer: Was jetzt fällig ist, ist eine Entschuldigung bei den Kindern dafür, dass sie das Falsche lernen mussten! Die Fehlerquote scheint sogar noch höher zu sein als bei der alten Rechtschreibung. Also ist der „menschenfreundliche Ansatz“ der Reform auch gescheitert.

BILD: Welches Wort in der neuen Schreibweise tut Ihnen besonders weh?

Vollmer: Das Wort „Portmonee“. Und, dass mir etwas ,Leid‘ tun soll, was mir gar kein Leid antut. Ich hake beim Lesen immer an den Worten mit neuer Schreibweise fest. Normalerweise fließt der Satz und jetzt stocke ich und denke: absurde Fehler!

BILD: Wie schreiben Sie?

Vollmer: Ich schreibe alles, auch meine Pressemitteilungen, in der bewährten Schreibweise. 

FOTO: Ullstein, 22.09.2004, © 2004 Bild.T-Online.de

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Ruth Salber-Buchmüller
01.09.2004 08.38
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warten - worauf?

Warum nur wählen BILD und die
anderen umstellungswilligen
Zeitungen nicht den 1. September
zur Rückkehr?
Wie lange und worauf (?!) will man
noch warten?
Landesweit beginnen die Schulen
wieder; der Zeitpunkt wäre genau
richtig.
__________________
Ruth Salber-Buchmueller

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Norbert Lindenthal
31.08.2004 23.09
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Bildzeitung

31.8.2004

„Sie stiftet Verwirrung und kostet viel Geld“

Manfred Krug wütet gegen
Schlechtschreibreform

Von HANS-W. SAURE
 
 
 
Manfred Krug
Manfred Krug (67, „Liebling Kreuzberg“) hält nichts von der Schlechtschreibreform
Seine Bücher („Abgehauen“, „Mein schönes Leben“) sind Bestseller. Verfasst hat Manfred Krug (67) sie nach der alten Rechtschreibung – und daran will er auch in Zukunft nichts ändern.

In BILD rechnet der Schriftsteller und Schauspieler („Tatort“) mit der Rechtschreibreform ab.

„Kein Mensch braucht sie. Ich stelle mir die Kultusminister vor, die sich gefragt haben mögen: ‚Was können wir dem deutschen Volk Gutes tun, ohne daß es viel kostet?‘ So sind ohne Not alte Ideen aufgewärmt worden, die Verwirrung stiften und viel Geld kosten,“ erklärt Manfred Krug auf die Frage, was er von der Rechtschreibreform hält.

   Hintergründe
Thomas Gottschalk
 

Der große Schauspieler („Spur der Steine“) fügt hinzu:

„Es scheint, die ganze Aktion hat was mit Wichtigtuerei und Sesselpupserei zu tun. Als es mit der Reform losging, konnte jeder Berliner ins Rathaus gehen und sich in die Liste der Neinsager eintragen. Dort ging ich hin und fand nicht etwa eine Schlange von Wartenden vor, sondern ein leeres Zimmer. Damals habe ich umsonst Werbespots im Radio gemacht, um die Leute ins Rathaus zu locken. Das ist mir dann verboten worden: Es handele sich um ein politisches Ziel, da kämen Werbespots nicht in Frage.“

 
   Hintergründe
Murks-Wörter im neuen Duden
Rechtschreib-Chaos: Was Eltern und Schüler jetzt wissen müssen
BILD kehrt zurück zur alten Rechtschreibung
Diese Lehrerin boykottiert die Schlechtschreibreform!
Neue Rechtschreibung so gut wie abgeschafft!
Rechtschreibreform vor dem Aus?

Klare Worte des Erfolgsautors und ehemaligen „Tatort“-Kommissars.

Auch die Begründung, warum er seine Bücher weiterhin nach den alten Regeln schreibt, ist eindeutig.

Manfred Krug: „Weil ich sie ausreichend beherrsche und weil ich sie sehr geeignet finde, sich im Deutschen schriftlich auszudrücken; vor allem aber, weil sie all das Mißverstehen vermeidet, das in die neue Rechtschreibung hineinpraktiziert worden ist.“ 

 
 
 
 
 
FOTO:
DPA, ddp
31.08.2004
© 2004 Bild.T-Online.de
 
 
     

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Dominik Schumacher
30.08.2004 06.32
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Bildzeitung

30.08.2004

Gottschalk protestiert gegen Schlechtschreib-Reform

„Beim Wort Nessessär zucke ich zusammen“


Thomas Gottschalk studierte von 1972 bis 1975, machte sein Examen als Grund- und Hauptschullehrer

Jetzt schimpft auch Deutschlands größter Entertainer über die Schlechtschreibreform.

Im BILD-Interview sagt Thomas Gottschalk (54) – studierter Deutschlehrer und Vater von zwei Söhnen – warum er sich nicht an die neuen Schreibregeln hält.

Gottschalk weiß, worüber er spricht: Vor zwei Jahren wurde der „Wetten dass..?“-Star mit dem „Medienpreis für Sprachkultur“ ausgezeichnet.

    Hintergründe
    Murks-Wörter im neuen Duden
    Rechtschreib-Chaos: Was Eltern und Schüler jetzt wissen müssen
    BILD kehrt zurück zur alten Rechtschreibung
    Diese Lehrerin boykottiert die Schlechtschreibreform!
    Neue Rechtschreibung so gut wie abgeschafft!
    Rechtschreibreform vor dem Aus?

    Hintergründe
    Gottschalks ältester Freund verrät: „Früher haben wir die Frauen getauscht“
    Was Thomas Gottschalk von seiner neuen Biografie hält
    Gottschalk exklusiv in BamS: Mein Treffen mit Minister Eichel
    Nach dem bitterbösen Spott-Lied bei „Wetten, dass..?“: Eichel will Friedensgipfel mit Gottschalk
    Gottschalk verhöhnt Finanzminister Eichel
    Für diese Frau spielte Gottschalk den Ehemann
    Gottschalk wird die Stimme von Garfield
    Gottschalks Mutter schlief mit 82 für immer ein
    Ganz geheim! Hier zog Gottschalk ein
BILD: Herr Gottschalk, ist das Hickhack um die Rechtschreibreform ein Thema für Sie?

Thomas Gottschalk: Aber natürlich. Wäre ich meinem ursprünglichen Berufswunsch gefolgt, dann wäre ich als Deutschlehrer heute ihr Opfer

BILD: Heißt das, Sie sind dagegen?
    Hintergrund
    Schlechtschreibreform: Die schlimmsten Fälle – klicken Sie hier
    Der Test, Teil 1
    Der schnelle BILD-Rechtschreibtest – klicken Sie hier
    Der Test, Teil 2
    Der schnelle BILD-Rechtschreibtest, zweiter Teil...
Gottschalk: Von allen Reformen, die Deutschland dringend braucht, war die Rechtschreibreform die letzte. Weil aber Studienräte nicht zum Widerspruch neigen und Schüler nicht widersprechen dürfen, hat niemand diesen Verwaltungs-Germanisten ihre Kopfgeburt vom Schreibtisch gefegt.

BILD: Sie scheinen recht engagiert.

Gottschalk: Ich bin ein großer Freund guten Schreibstils und war immer stolz auf meine sichere Rechtschreibung. Sprache ist ein lebendes Gebilde und erneuert sich von selbst. Vor ein paar Generationen war „Ihre Durchlaucht“ ebenso selbstverständlich im Sprachgebrauch wie heute der „coole Typ“.

BILD: Aber es ist unbestritten, dass in der Orthographie vieles nicht logisch war...

Gottschalk: ... die Sie jetzt mit „f“ schreiben können, obwohl sie vom griechischen „phi“ kommt, was auch nicht logisch ist. Trotzdem braucht kein ABC-Schütze psychologische Betreuung, weil er „überschwenglich“ mit „e“ schreiben musste, obwohl es von Überschwang abgeleitet ist. Schließlich erwartet man von einem Schüler auch zu akzeptieren, dass sich Parallelen im Unendlichen schneiden, was ich immer bezweifelt habe.

BILD: Haben Sie sich nach den neuen Rechtschreibregeln gerichtet?

Gottschalk: Ich bin im Gegenteil jedes Mal zusammengezuckt, wenn ich Worte wie „Glimmstängel“ oder „Nessessär“ gelesen habe. Für mich war in diesem Zusammenhang ziviler Ungehorsam Bürgerpflicht und ich habe einfach weitergeschrieben wie bisher. Aber da ich wesentlich mehr rede als schreibe, hat das keiner gemerkt.

BILD: Und wie soll’s weitergehen?

Gottschalk: Es ist nicht so, dass mir dieses Thema den Schlaf raubt. Meinetwegen soll jeder schreiben, wie er will. Ich lese lieber etwas Vernünftiges falsch geschrieben als richtig buchstabierte Dummheiten. 

FOTO: ddp
29.08.2004 © 2004 Bild.T-Online.de

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Dominik Schumacher
16.08.2004 06.58
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BILD

Übersicht über Rechtschreibreformartikel in der Bildzeitung über die Bild-Suche

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Dominik Schumacher
16.08.2004 05.57
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BILD

6.8.2004

Schlechtschreib-Reform

Jetzt gehen Mütter auf die Barrikaden!


Sie kämpfen gegen die „Schlecht- schreib-Reform“: Die Hamburgerinnen Claudia Ludwig (55) und Leigh-Ann Angermann (45)

Hamburg – „Fassette“ statt „Facette“! „Delfin“ statt „Delphin“? Ab nächstem Jahr soll die neue deutsche Rechtschreibung Pflicht werden.

Doch der Widerstand gegen die „Schlechtschreibreform“ wächst! In Hamburg haben jetzt Mütter von Schulkindern eine Initiative gegen den Reform-Irrsinn gegründet.

Claudia Ludwig (55), Gründerin der „Initiative zur Rettung der klassischen deutschen Rechtschreibung“:

„Die Rechtschreibreform wurde dem Volk aufgezwungen. De facto schreibt nun jeder, wie er will. Wir fordern die Rückkehr zur bewährten deutschen Rechtschreibung.“

In einem offenen Brief an die Politiker schreibt Ludwigs Mütter-Initiative:

„Wir beobachten ein gefährliches Schreibchaos bei Kindern. Unserer Überzeugung nach vereinfacht die Reform das Schreibenlernen in keiner Weise, sondern macht es unmöglich.“

Es gebe Hunderte von Regeln „ohne erkennbare Logik, die Kinder stur auswendig lernen müssen“, klagt Ex-Deutschlehrerin Ludwig. „Erklären Sie mal, warum man ‚morgen früh‘ klein, ‚morgen Abend‘ groß und ‚Freitagnachmittag‘ zusammenschreibt“, sagt Leigh-Ann Angermann, Mitstreiterin der Gruppe.

    Info
    Diese Lehrerin boykottiert die Schlechtschreibreform!
    Verleger fordern Rücknahme der Rechtschreib-Reform! 
    Reich-Ranicki nennt Reform „Katastrophe“
    Neue Rechtschreibung so gut wie abgeschafft!
Die Hamburgerinnen wollen über eine bundesweite Unterschriftensammlung (Internetadresse: www.lebendigesprache.de) Druck auf die Politik machen. Ludwig: „Wenn man merkt, dass man Fehler gemacht hat, kann man immer umkehren.“

Übrigens: Unter den 200 Lieblingsbüchern deutscher Leser, die ZDF und „Frankfurter Allgemeine“ ermitteln, sind über 80 Prozent in alter Schreibweise geschrieben, entdeckte der „Spiegel“.

Darunter Klassiker wie Grimms Märchen, Victor Klemperers Kriegstagebücher, Vladimir Nabokovs „Lolita“ oder Hermann Hesses „Steppenwolf“. 

FOTO: Thomas Ruddies
06.08.2004 © 2004 Bild.T-Online.de

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Norbert Lindenthal
10.08.2004 23.18
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BILD

Götz George (66), Schauspieler: „Ich bin froh, daß ich die alte Rechtschreibung drauf habe. Die Reform, nehmt es mir nicht übel, habe ich von Anfang an nicht ernst genommen.“

Jeanette Biedermann (23), Pop-Sängerin: „Warum eine funktionierende Rechtschreibung verändern? Schülern wäre mit sinnvolleren Lehrplänen besser geholfen!“

Udo Lindenberg (58), Rocksänger: „Die Rechtschreibreform ist unsinnig, als hätten wir keine anderen Probleme! Meine Texte lasse ich nicht umschreiben.“

Otto Rehhagel (66), Fußball-Nationaltrainer von Griechenland: „Wir sind mit der alten Rechtschreibung in der Schule doch immer gut zurechtgekommen.“

Mario Adorf (73), Schauspieler: „Ich halte nichts von staatlichen Verordnungen, wenn es um Sprache geht. Für mich ergeben sich daraus keine Verbesserungen.“

Rudi Assauer (60), Manager von Schalke 04: „Unmöglich, was die Politiker für ein Kuddelmuddel angerichtet haben – da blickt doch keiner mehr durch!“

Johannes B. Kerner (39), ZDF-Moderator: „Das, was im Bücherregal zu Hause steht, sollte mit dem, was in der Schule gelehrt wird, etwas zu tun haben.“

Franz Beckenbauer (58): „Ich schreibe so, wie ich es gelernt habe. Mit knapp 60 stelle ich mich nicht mehr um. Wir haben in Deutschland andere Sorgen.“

Frank Elstner (62), TV-Moderator: „Eigentlich bin ich ein Befürworter von Reformen – aber nur, wenn sie Verbesserungen zur Folge haben. Und die erkenne ich hier nicht.“

Veronica Ferres (39), Schauspielerin: „Erstens war die alte Rechtschreibung besser zu lesen, zweitens war sie sinniger.“

Reinhold Beckmann (48), ARD-Moderator: „Mein Sohn lernt Deutsch nach neuen Regeln, ich fühle mich in den alten zu Hause. Was in vielen Büchern und Zeitungen korrekt ist, streicht ihm sein Lehrer an. Eine merkwürdige Reform. Die Sprache sollte klarer, einfacher, eindeutiger werden. Alles leere Reformversprechen. Mein Wunsch: Nichts wie zurück zum guten alten Duden.“

Anni Friesinger (27), Eisschnelllauf-Olympiasiegerin 27): „Die Reform hat eigentlich nichts vereinfacht – außerdem sehen viele Worte nicht schön aus.“

Kai Pflaume (37), SAT.1-Moderator: „Ich bin gegen die Rechtschreibreform. Sie erscheint mir konfus und an vielen Stellen unlogisch.“

Heino (65), Volkssänger: „Ich fand die Rechtschreibreform schon immer unsinnig. Die Politiker sollten sich lieber um die wirklichen Probleme in Deutschland kümmern.“

Udo Jürgens (69), Star-Entertainer: „Bei der neuen Rechtschreibung sehe ich bis heute nicht durch. Es wäre mir lieb, wenn wir zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren würden.“

Nia Künzer (24), Fußball-Weltmeisterin: „Ich finde die neuen Regeln verwirrend. Bei einer Rückkehr zu den alten endet die Konfusion der Leute.“

Thomas Rupprath (27), Deutschlands schnellster Schwimmer: „Ich finde es gut, wenn alle nach der alten Rechtschreibung schreiben. Die Reform war unnötig, hat vieles kompliziert.“

Christian Wörns (32), Fußball-Nationalspieler: „Die Reform hat mir nie gefallen. Ich finde es gut, dass BILD zur alten Rechtschreibung zurückkehrt.“

(Quelle der Stimmen: Bild-Zeitung)

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