F.A.Z. ändert wieder, oder verfrühter schlechter Aprilscherz?
>>«FAZ» erwägt* «Hausrechtschreibung»
30. Mär 18:42
Angesichts der Reform der Rechtschreibreform will sich auch die «FAZ» den neuen Regeln nicht gänzlich verweigern . Er selbst werde aber nie nach der neuen Rechtschreibung schreiben, sagte Herausgeber Nonnenmacher der Netzeitung.
Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) erwägt die Einführung einer «Hausrechtschreibung». Das sagte FAZ-Herausgeber Günther Nonnenmacher am Donnerstag der Netzeitung. Die Ministerpräsidenten der Länder haben am Donnerstag erwartungsgemäß einer Reform der umstrittenen Rechtschreibreform von 1996 zugestimmt, die ab dem 1. August für Schulen und Verwaltungen gelten soll. Die Länder folgten dabei den Korrekturempfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung. Inwieweit nun die Zeitung, die anders als die meisten anderen deutschen Tageszeitungen im Jahr 2000 zur alten Schreibweise zurückgekehrt war, die Änderungen übernimmt, wollen die Herausgeber in den kommenden Wochen entscheiden.
Ausschlaggebend für die «FAZ» sei, «was die Wörterbücher im Detail daraus machen», sagte Nonnenmacher. An seiner Haltung zur Reform habe sich nichts geändert, so der Herausgeber. «Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff hat etwas ganz Richtiges gesagt: Das Ganze ' ist ein einiges [einziges?] Fiasko'. Nur die Konsequenz, das abzustellen, hat er leider nicht gezogen .»
Nonnenmacher stört sich insbesondere an der so genannten etymologischen Rechtschreibung und daraus resultierenden Schreibweisen «wie gräulich mit ä. Das ist gräulich. Das werden wir nicht übernehmen.» Wahrscheinlich sei, dass für die Arbeit im Hause eine Wortliste mit Abweichungen von der reformierten Schreibung erstellt würde. «Wir werden eine Hausrechtschreibung einführen», kündigte er an.
Herausgeber und Literaturredakteure der «FAZ» würden die neuen Wörterbücher prüfen und beraten, in welchem Umfang die Zeitung der Rechtschreibreform folgt. Für ihn selbst stehe fest: «Ich werde in meinem Leben nicht mehr nach der neuen Rechtschreibung schreiben. Da bin ich mir ganz sicher», so Nonnenmacher.
Neben der «FAZ» war 2004 auch der Springer-Verlag («Bild», «Welt», «Hörzu») zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt. Dieser hatte Anfang März angekündigt, bis zum 1. August eine «reformkonforme Rechtschreibung» einzuführen.<<
Quelle: http://www.netzeitung.de/medien/389887.html
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Jetzt könnte den noch verbliebenen Rechtschreibschützern erneut ein Licht aufgehen: Die bisherigen Medien sind nach wie vor ausnahmenarm in der Hand der Gegner. Neue Medien braucht das Land.
* In der ersten Meldung hieß es: plant
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Detlef Lindenthal
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