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Jörg Metes
20.11.2002 15.03
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Nordwest-Zeitung

»Jeder Fünfte muss bei der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ seinen Hut nehmen. Die „NWZ“ baut in ihrer Verlagsgesellschaft und in der NWZ-Service-Gesellschaft knapp 20% der Stellen ab. Wegen der schlechten Lage bei den Printmedien sehe sich Verlag dazu gezwungen, insgesamt 97 von derzeit über 500 Arbeitsplätzen zu streichen, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Reinhard Köser. Erstmalig in der Verlagsgeschichte werde es auch betriebsbedingte Kündigungen geben. Bei einem Teil der Stellen handelt es sich laut Köser um Teilzeitjobs. Darüberhinaus soll der Personalabbau durch Altersteilzeitverträge, Vorruhestandsregelungen und durch einen Verzicht auf die Verlängerung von befristeten Verträgen umgesetzt werden. In der Redaktion werde es kaum Einschnitte geben, so Köser. Geschäftsführung und Betriebsrat wollen in Kürze die Verhandlungen über einen Sozialplan aufnehmen.«
(meldet heute: täglichkress)
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Jörg Metes

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Reinhard Markner
09.11.2002 21.02
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Lebenslügenbereiche

Stefan Aust und das Augstein-Erbe

Zu Beginn seines Wirkens beim „Spiegel“ stand ein Ultimatum. Entweder er oder niemand sonst, machte der Herausgeber seinen Redakteuren klar. Mochten den „Spiegel“-Mitarbeitern auch mehr als fünfzig Prozent des Verlags gehören, die ihnen Rudolf Augstein in einem Moment, den er später viele Male bereut hat, übergeben hatte – das letzte Wort behielt Augstein, und die Entscheidung, wer den wegen Erfolglosigkeit in Ungnade gefallenen Hans-Werner Kilz ersetzen sollte, traf ebenfalls er, allein. Das war 1994, doch scheint es bereits Äonen her, daß Stefan Aust zum Chefredakteur des Magazins wurde, dessen Gründer am Donnerstag im Alter von 79 Jahren verstorben ist.

Aust hat sich den „Spiegel“ längst zu eigen gemacht. Heute wird er allgemein als der Mann angesehen, der das Erbe Augsteins fortführt – freilich mit der kuriosen Bedingung, im eigenen Magazin nicht zu schreiben. Doch dafür hatte er stets das Fernsehen. So wie Augstein sich im ersten Jahrzehnt nach dem Krieg und darauf den großen Themen der Deutschen, der „Bewältigung“ der Nazizeit und dem Kampf um die parlamentarische Demokratie, journalistisch so widmete, daß sie stets politische Wirkung entfalteten, ist Aust mit aufwendigen Recherchen zu jenen Punkten vorgestoßen, welche die heute machthabende Generation in diesem Land bewegen. Wie kein zweiter hat er sich mit dem Terrorismus der RAF und dessen Wirkung befaßt und in Lebenslügenbereichen herumgeforscht, die noch heute nur von wenigen und nur mit Mühe betreten werden.

Im Fernsehen wirkt der jetzige Chefredakteur des „Spiegel“ mit einer Schnörkellosigkeit, die sich im direkten Umgang wohl auch als Härte darstellt. „Straight“ sei er, hat ein Filmemacher gesagt, der mit Aust Geschäfte in den gefährlichen Randbereichen des Journalismus macht, dort, wo Reporter im Zweifel mit dem Leben bezahlen. „Straight“ – direkt, ohne Umschweife, auf Qualität versessen und darauf, als erster und möglichst einziger die Story zu haben, koste es – auch die Mitarbeiter –, was es wolle. Als die Mauer fiel, war er der erste, der im Fernsehen, wenige Minuten nach Schabowskis Pressekonferenz, die entscheidende Deutung lieferte: „Heute ist der Zweite Weltkrieg zu Ende gegangen.“

Auf die Frage, warum er das Magazin „Spiegel TV“ selbst moderiere, hat Aust geantwortet, daß er dies so lange tun werde, wie er keinen Besseren finde. Die Suche gestaltet sich offensichtlich schwierig, denn bei „Spiegel TV“ sehen wir ihn noch heute. Einmal hat er sich grob überschätzt, vor vier Jahren, als er dachte, er könne Chef von „Spiegel“, „Spiegel TV“ und auch noch Moderator des „Talk im Turm“ sein. Mit seinem ersten Gesprächspartner, dem frischgewählten Bundeskanzler Gerhard Schröder, verstand Aust sich so gut, daß er gar nicht rechtzeitig vom „Du“ zum kameratauglichen „Sie“ zurückkehren konnte.

Der zweifache Vater, Pferdezüchter, Sohn eines Bauern aus Stade, dort geboren am 1. Juli 1946, beantwortet die Frage, ob es für Augstein einen Nachfolger geben kann, im heutigen „Spiegel“, in dem er schreibt: „Nach ihm kann und wird es keinen Herausgeber geben, der diesen Titel verdient.“ Kann es nicht. Aber einen Chefredakteur, der die Auflage zu halten versteht, den scheint der „Spiegel“ in Aust zu haben.

FAZ, 11. 11. 2002

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Jörg Metes
07.11.2002 22.32
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Die Marktführer

»Neue Rangliste der Zeitungsverlage
Die Nummer eins auf dem Markt der deutschen Tageszeitungen ist weiterhin klar der Axel Springer Verlag („Bild“, WELT). In einer neuen Rangliste der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ bringt es der Verlag auf einen Anteil von 23,4 Prozent. Dahinter folgt die Essener WAZ-Gruppe mit 6,1 Prozent vor der Verlagsgruppe Stuttgarter Zeitung/Rheinpfalz/Südwestpresse, mit 4,9 Prozent. Platz vier nimmt DuMont Schauberg (Köln) mit 4,2 ein. An fünfter Stelle kommt die Ippen-Gruppe („Münchner Merkur“, „tz“)mit 3,8 Prozent. Holtzbrinck („Handelsblatt“, „Tagesspiegel“) liegt mit 3,4 Prozent auf Platz sechs. Sollte das Kartellamt die Übernahme von „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ genehmigen, würde Holtzbrinck den Marktanteil auf fünf Prozent ausweiten.«

(dpa / zitiert nach: „Die Welt“ vom 4.11.02)
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Jörg Metes

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Jörg Metes
03.11.2002 19.52
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FAZ

»Eine weitere Kündigungswelle bricht über die leidgeprüften Redakteure der „FAZ“ herein. Das berichten übereinstimmend „Spiegel“ und „FTD“. Die „FAZ“-Herausgeber hätten in der vergangenen Woche angekündigt, dass bis Ende 2003 weitere 100 Redakteursstellen abgebaut werden, davon 70 durch betriebsbedingte Kündigungen. Im Frühsommer hatte die FAZ sich bereits von 100 Mitarbeitern getrennt. Laut „Welt“ werden auch Frank Gaube, 41, Chefredakteur der FAZ Electronic Media GmbH, und sein Stellvertreter Simon Kaatz das Unternehmen verlassen.«
(meldet heute: täglichkress)
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Jörg Metes

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Jörg Metes
24.10.2002 19.42
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Frau im Spiegel

»Nicht mehr länger zusehen will Gruner + Jahr bei der Auflagen-Talfahrt seines Yellow-Titels „Frau im Spiegel“. Nach kress-Informationen soll Chefredakteurin Inka Gottschalch, 56, kurz vor der Ablösung stehen. Gottschalch leitet das Blatt seit zwei Jahren. Den tiefen Fall von „FiS“ konnte sie auch mit einem Relaunch vor einem Jahr nicht aufhalten – im Einzelverkauf verlor die People-Postille 100.000 Exemplare innerhalb eines Jahres.«
(„People-Postille“??? – egal. Meldet jedenfalls heute: täglichkress)
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Jörg Metes

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Jörg Metes
22.10.2002 10.01
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Münchner Abendzeitung

»Abbau bei der „Abendzeitung“ in München. Am Montag hat die Geschäftsführung den Betriebsrat informiert: 29 Leute werden entlassen, 17 davon aus der Redaktion. Schock bei den Mitarbeitern! Geschäftsführer Christoph Mattes will weitere Kündigungen nicht ausschließen, wenn die Geschäfte weiter so mies laufen wie bisher. Mitarbeiter beklagen sich, dass die Personaldecke bereits in der Vergangenheit ausgedünnt wurde. Derzeit beschäftigt die „Abendzeitung“ in der Redaktion noch rund 100 Leute.«
(meldet heute: täglichkress)
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Jörg Metes

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Reinhard Markner
21.10.2002 13.43
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Südwest-Presse

http://www.jungewelt.de/2002/10-22/014.php

Bei der »Südwest Presse« regiert der Rotstift Ulm: Zeitungsbelegschaft protestiert heute vor Verlagshaus gegen Sparmaßnahmen Dicke Luft bei der Ulmer Tageszeitung Südwest Presse (Gesamtauflage 340000 Exemplare). Aufgrund der »anhaltend angespannten Situation am Werbe- und Anzeigenmarkt« will der Zeitungskonzern der Verlegerfamilie Ebner, an der auch die Stuttgarter Zeitung und die Rheinpfalz beteiligt sind, mehr als zehn Prozent seiner Belegschaft vor die Tür setzen. »Von 30 betriebsbedingten Kündigungen wußten wir bereits, heute wurden uns 20 weitere Entlassungen angekündigt«, berichtete der Vorsitzende des elfköpfigen Betriebsrats der Südwest Presse, Siegfried Heim, am Montag gegenüber jW. Insgesamt soll die Belegschaft von derzeit 580 auf 520 Mitarbeiter schrumpfen. Unter anderem werden die Lokalausgaben Laupheimer Tagblatt und Laichinger Tagblatt eingestellt, den dortigen Redakteuren wurde betriebsbedingt gekündigt. Auch in Crailsheim, Gaildorf und Münsingen ist Redakteuren gekündigt worden. Im Mutterhaus Ulm müssen 50 Beschäftigte gehen, darunter auch die Beschäftigten der Abonnenten- und Anzeigenkundenbetreuung, die an ein externes, nicht tarifgebundenes Call-Center übertragen werden soll.

Die Rotstiftpolitik der Südwest Presse hat auch die Gewerkschaft auf den Plan gerufen. In einer Pressemitteilung kritisiert ver.di scharf den »äußerst unsozialen Umgang« des Managements mit den Mitarbeitern. »Bis September wurde behauptet, Pläne zur Schließung von Zeitungsausgaben und zur Einrichtung eines Call-Centers gebe es nicht. Bis September wurde behauptet, der notwendige Personalabbau belaufe sich auf 3,5 Prozent der Belegschaft«, heißt es darin. Nun seien es jedoch mehr als zehn Prozent, die gehen müßten. »Entsetzen« habe bei den Mitarbeitern ausgelöst, wie die Kündigung übermittelt worden sei: nämlich mit Klebeband an der Tür oder überbracht von einem Hausmeister.

»Verleger, die glauben, mit tarifwidrigen Maßnahmen entweder den Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder unbezahlte Mehrarbeit erzwingen zu können, indem sie gleichzeitig mit der Kündigung von Beschäftigten drohen, müssen mit betrieblichen Aktionen rechnen«, kündigte vergangenen Freitag die Landesversammlung der Deutschen JournalistInnen-Union (dju/SWJV) in ver.di in Stuttgart an. Verlage, die nachweislich durch die strukturellen Veränderungen am Medienmarkt in wirtschaftliche Not geraten, könnten unter Offenlegung der wirtschaftlichen Daten mit Hilfe der Beschäftigten und der Gewerkschaft rechnen. »Doch solche Maßnahmen können nicht Verzicht heißen, sondern nur ein Hinausschieben der tariflich garantierten Leistungen oder kollektive Arbeitszeitverkürzungen ohne Gehaltsausgleich sein – bis zu dem Zeitpunkt, da es dem Unternehmen wieder nachweislich wirtschaftlich besser geht«, erklärte ver.di.

Am heutigen Dienstag soll eine Protestkundgebung vor dem Pressehaus der Südwest Presse in Ulm stattfinden, um gegen die drastischen Sparmaßnahmen des Zeitungskonzerns zu protestieren.

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Reinhard Markner
15.10.2002 00.17
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Ab in die Wüste

»Die FR hat eine neue Chefredaktion

Dr. Wolfgang Storz ist seit Dienstag neuer Chefredakteur der Frankfurter Rundschau. Der 48-jährige Sozialwissenschaftler war seit 1. November 2000 als stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Ressorts „Seite 3“ tätig.

Storz begann seine journalistische Laufbahn bei der Badischen Zeitung in Freiburg, für die er zehn Jahre als Parlamentskorrespondent in Bonn und dann als Leiter der Politik- und Nachrichtenredaktion arbeitete. Im Jahr 1998 wechselte Storz nach Frankfurt, wo er als Chefredakteur der IG-Metall-Publikationen mit der Erarbeitung eines publizistischen Konzepts beauftragt war, bevor er zur Frankfurter Rundschau kam.

Als Stellvertreter von Storz treten Jürgen Metkemeyer und Stephan Hebel in die Chefredaktion der Frankfurter Rundschau ein. Metkemeyer wird die Bereiche Personal, Finanzen und Organisation übernehmen. Er war seit 1984 Korrespondent der Nachrichtenagentur ap in Berlin und der DDR, bevor er 1990 zur FR kam. Dort war er zunächst stellvertretender Leiter der Nachrichtenredaktion und seit 1999 Chef vom Dienst.

Hebel arbeitete nach seinem Volontariat bei der FR seit 1986 in der Nachrichtenredaktion. 1994 ging er als Korrespondent nach Berlin und kehrte 1999 nach Frankfurt zurück, wo er in die Redaktion „Seite 3“ eintrat.

Den bisherigen Chefredakteuren Hans-Helmut Kohl und Dr. Jochen Siemens spricht die Redaktion Dank für die geleistete Arbeit aus. Ihnen sind Aufgaben im Korrespondentennetz der FR im Ausland angeboten worden.«

FR, 16. 10. 2002

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Jörg Metes
13.10.2002 18.36
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FR-Krise

Zur Krise bei der 'Frankfurter Rundschau' meldet heute täglichkress:

»Meutern und Mosern bei der „Frankfurter Rundschau“. Der „Spiegel“ berichtet, führende Redakteure hätten am Freitag dem neuen Generalbevollmächtigten des Unternehmens einen Brief überreicht, in dem sie einen „personellen Neuanfang“ in der Geschäfts- und Verlagsleitung fordern. „Das Vertrauen in die Führungsfähigkeit dieser Gremien“ sei „zerstört“. Die Geschäftsführung will erst am Dienstag mitteilen, wie es bei dem angeschlagenen Blatt weitergeht. Offenbar sind tiefe Einschnitte geplant (täglichkress vom Oktober 2002). Der „Spiegel“ berichtet weiter, dass der Verlag bereits am 27. September eine Absichtserklärung mit einem holländischen Investor unterzeichnet habe, wonach der „FR“-Stammsitz in der Frankfurter Innenstadt bis Ende November für rund 48 Mio Euro verkauft werden soll.(hk)«
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Jörg Metes

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Jörg Metes
13.10.2002 18.33
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SZ-Krise

Spiegel Online meldete am 11.10. (danke, Frau Liebhäuser!):

»DROHENDE INSOLVENZ
„Süddeutsche Zeitung“ mit massiven Verlusten

Die deutsche Medienlandschaft wird von einem neuen Beben erschüttert: Die „Südddeutsche Zeitung“ ist so tief in die roten Zahlen geraten, dass intern schon von einer drohenden Insolvenz gesprochen wird.

Hamburg – Die Finanzprobleme beim Süddeutschen Verlag (SV) sind weitaus dramatischer als bislang bekannt. Wie das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL berichtet, hat sich das Flaggschiff „Süddeutsche Zeitung“ inzwischen zum größten Verlustbringer des Verlags entwickelt.
Das Blatt machte allein im Monat August sieben Millionen Euro Miese. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass der Verlust bis Ende des Jahres auf etwa 30 Millionen Euro anschwillt. Die Umsatzentwicklung liegt nach internen Berechnungen schon jetzt mindestens 100 Millionen Euro unter Plan.
Insbesondere bei den wichtigen Stellenanzeigen gab es einen massiven Einbruch. Wenn nicht schnell etwas passiere, sagte Geschäftsführer Dirk Refäuter am vergangenen Dienstag bei einer Gesellschafter-Versammlung, könne bis Ende des Jahres gar die Zahlungsunfähigkeit drohen.
Nach SPIEGEL-Informationen haben einzelne Mitglieder aus dem SV-Gesellschafterkreis bereits Investmentbanker und Anwälte vorgeschickt, die unter anderem mit der WAZ-Gruppe Verkaufs- und Beteiligungsmodelle ausloten.­«

täglichkress meldete am 11.10.:

»Dunkle Wolken über Münchens Himmel: In einer Mitteilung sowie in der „SZ“-Samstagsausgabe kündigt der Süddeutsche Verlag (SV) „weit reichende“ Maßnahmen an, um 2003 „trotz stagnierender Werbemärkte in die Gewinnzone zurückzukehren“. Die Struktur des Konzerns werde mit Hilfe der Unternehmensberatung Roland Berger überprüft. „Die Restrukturierung zielt aber nicht primär auf Personalabbau“, so Finanzchef Hanswilli Jenke. Nach derzeitigem Stand sinke die Zahl der Mitarbeiter von einst 5.000 auf 4.400 zum Ende des Jahres 2003. Für das Jahr 2002 rechnet das Unternehmen jetzt mit einem konsolidierten Umsatz von rund 720 Mio Euro (2001: 808 Mio Euro). Die „SZ“ werde in diesem Jahr voraussichtlich 50 Mio Euro weniger als im Vorjahr erlösen. Der Verlag bekennt sich zur Fachverlagssparte SVHI und zu den Regionalzeitungen, will aber einen Teilverkauf „nicht ausschließen“. Hintergrund für die Verlautbarungen aus München: Sowohl „Spiegel“ als auch „Focus“ berichten in ihrer Montagsausgabe von einer dramatischen Situation beim Süddeutschen Verlag: Laut „Spiegel“ wird allein die „SZ“ in diesem Jahr wahrscheinlich einen Verlust von 30 Mio Euro machen. Das Unternehmen brauche einen zweistelligen Millionenbetrag, um Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden. Zumindestens einige der fünf Gesellschafter seien auf der Suche nach frischem Kapital und loteten mit der WAZ Verkaufs- und Beteiligungsmodelle aus, so übereinstimmtend die beiden Blätter.«

Und die FAZ schreibt dazu heute:

»„Süddeutsche Zeitung“ vor dem Verkauf?

„Der Süddeutsche Verlag steht nicht vor der Insolvenz“, sagte Sebastian Lehmann, der Sprecher des Verlags, gestern auf Anfrage dieser Zeitung. Er wies damit Hinweise zur finanziellen Schieflage des Konzerns zurück, die sich über das Wochenende (siehe F.A.S. vom 13. Oktober) verdichtet hatten und von denen auch die Magazine „Spiegel“ und „Focus“ heute berichten. Davon unberührt bleibt die Spekulation über einen größer werdenden Antagonismus zwischen den Gesellschaftern und der Geschäftsführung der SZ. Während letztere in einem Beitrag der SZ vom Samstag deutlich machte, daß sie die Zukunft der Zeitung mit der Unabhängigkeit derselben fest verbunden sieht, sollen inzwischen vier von fünf Gesellschaftern gewillt sein, die derzeit hohe Verluste bringende Zeitung zu verkaufen. Als mögliche Käufer werden die WAZ, der Ippen-Verlag und die „Passauer Neue Presse“ genannt. miha.«
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Jörg Metes

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Theodor Ickler
13.10.2002 07.04
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Feinspitz

Zur Zeit wird viel für die österreichische Feinschmeckerzeitschrift „Feinspitz“ geworben. Sie ist in herkömmlicher Rechtschreibung gehalten. Vielleicht um den Lesern nicht den Appetit zu verderben.
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Th. Ickler

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Jörg Metes
10.10.2002 15.45
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FAZ.net

»Aderlass bei „faz.net“. Wie erwartet (täglichkress vom 23. August 2002) hat die Geschäftsführung der FAZ Eletronic Media GmbH rigide Sparmaßnahmen beschlossen: Die Belegschaft des Online-Angebots wird von 60 auf 22 Mitarbeiter reduziert. Nach kress-Infos werden in der nächsten Woche Einzelgespräche mit den betroffenen Mitarbeitern stattfinden. Von den Entlassungen ist nicht nur die Redaktion betroffen, auch bei Marketing und Technik wird es Kündigungen geben. Was aus „faz.net“ wird, ist derzeit noch unklar. Geschäftsführer Roland Gerschermann will zu den Sparplänen derzeit keine Stellung nehmen. Für das FAZ Business Radio in München hat das letzte Stündlein schon geschlagen (siehe TV-Ressort).(tp)«

(meldet heute: täglichkress)
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Jörg Metes

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Jörg Metes
09.10.2002 17.19
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Frankfurter Rundschau

Und die 'Berliner Zeitung' berichtet heute:

»Wechselstimmung
Die Branchenkrise hat die „Frankfurter Rundschau“ voll erwischt. Ihr steht ein radikaler Umbau bevor
Günter Frech und Ralf Mielke

Auf der Titelseite der „Frankfurter Rundschau“ war gestern eine lustige Zeichnung zu sehen, die auf die Literaturbeilage der Zeitung hinweisen sollte: Ein Mann schwebt über Berge von Büchern, getragen von den Zeitungsseiten, die sich wie Schmetterlingsflügel über ihm wölben. Ein hübsches Bild. Im wahren Leben kann sich das überregionale Blatt seit längerem keine Höhenflüge mehr leisten. Die Krise der Medienbranche hat die „Frankfurter Rundschau“ und das ihr angeschlossene Druckhaus voll erwischt. Anzeigeneinbrüche von bis zu 50 Prozent, stornierte Druckaufträge, der Kreditrahmen ausgeschöpft und immer höhere Verluste – die linksliberale Zeitung ist ins Taumeln geraten.
Damit sie nicht kippt, hat der Verlag einen rigiden Sparkurs eingeleitet. Seit Anfang 2001 schrumpfte die Belegschaft von 1 640 auf 1 450 Mitarbeiter. Erst am 2. September wurden 53 Kündigungen verschickt. Doch das reicht nicht. Die von den Banken eingesetzte Beratungsfirma KPMG fordert weitere Einschnitte, um den Verlag zu sanieren. Ende 2003 sollen nur noch 1 218 Menschen für die „Rundschau“ arbeiten. Mehrere Wochen lang hatten Mitarbeiter von KPMG Redaktion und Verlag durchleuchtet. „Die haben jeden Stein umgedreht“, sagt Betriebsratschef Viktor Kalla. Danach stand fest, dass die bisherigen Einsparungen nicht ausreichen würden. „Die Zahlen sind beschissen“, sagt Kalla.
Die Banken der FR haben inzwischen auf den KPMG-Bericht reagiert. Nach Informationen der „Berliner Zeitung“ haben sie der Verlagsgeschäftsführung am Dienstag einen Generalbevollmächtigten zur Seite gestellt, der den Sanierungskurs begleiten soll. „Klingt irgendwie besser als Insolvenzverwalter, jetzt sind wir also fremdbestimmt“, sagt eine Redakteurin dazu.
Am Montag und Dienstag diskutierten Mitglieder des Betriebsrats, der Redaktion und der Geschäftsführung in unterschiedlichen Runden den Bericht der Beraterfirma. Dabei ging es neben möglichen Sparmaßnahmen vor allem auch um den Umbau an der Redaktions- und Verlagsspitze. Dem Vernehmen nach sollen die beiden Chefredakteure Hans Helmut Kohl und Jochen Siemens abgelöst werden. Ihnen wird offenbar nicht mehr zugetraut, die „Frankfurter Rundschau“ umzugestalten. Eine groß angekündigte Blattreform verzögert sich – nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen – seit fast einem Jahr.
Als Nachfolger und alleiniger Chefredakteur ist der Brüsseler Korrespondent des Blattes, Martin Winter, im Gespräch. Teile der Redaktion sähen indes den bisherigen Vizechef Wolfgang Storz lieber auf dem Chefsessel. Fraglich ist noch, ob Siemens zum Verlagsleiter der „Rundschau“ aufsteigen wird.
Auch in der Geschäftsführung soll es zu einem umfangreichen Personalwechsel kommen. Der 72-jährige Horst Engel wird voraussichtlich in den Ruhestand verabschiedet. Der Posten des Verlagsleiters Utz Grimmer stehe ebenfalls zur Disposition, heißt es aus dem Unternehmen.
Die Geschäftsführung hüllt sich in Schweigen. Ursprünglich wollte sie bereits am Montag die Neubesetzung der Chefredaktion und der Verlagsleitung bekannt geben. Nun heißt es bei Anfragen, man möge sich bitte bis Donnerstag oder Freitag gedulden. Danach erst werden weitere Einschnitte diskutiert. Die KPMG-Analyse sieht neben dem Personalabbau etwa einen „Sanierungsbeitrag“ der Beschäftigten in Höhe von zehn Millionen Euro vor. Der Betriebsrat ist zur Kooperation bereit. Allerdings nicht vorbehaltlos. Für Betriebsratschef Kalla steht oben an [sic!], was die neue Geschäftsleitung zu leisten bereit ist, um die Krise zu bewältigen. Zeitung und Verlag seien sanierungsfähig.
Aber wohl nur durch einen enormen Kraftakt. „Wir müssen trotz allem eine akzeptable Zeitung machen, die auch gebraucht wird“, sagt ein Mitglied des gerade gegründeten Redaktionsbeirats. Dass dies gelingen kann, diese Hoffnung gibt es immerhin noch.«
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Jörg Metes

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Jörg Metes
09.10.2002 10.38
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dpa

»Vor einem Umbau steht die dpa. In den Landesbüros der Nachrichtenagentur wird eine ganze Organisationsebene (die so genannten „Tische“) eingespart, berichtet „Die Zeit“. Der Betriebsrat der dpa befürchtet den Verlust von zwölf bis 20 Redakteursstellen sowie eine Verschlechterung der Qualität. dpa-Chefredakteur Wilm Herlyn geht von einer qualitativen Verbesserung durch die Neuorganisation aus. Durch die Schaffung von „Kompetenzteams“ sollen Redakteure und Korrespondenten verstärkt eigenverantwortlich arbeiten. Auch die dpa muss sparen, nicht erst seit der Branchenkrise versuchen die Verlage erfolgreich, Rabatte bei ihren Verträgen auszuhandeln. Einige Verlage, u.a. „Rheinpfalz“ und „Freie Presse“, verzichten ganz auf die Dienste der Agentur.(tp)«

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Jörg Metes
09.10.2002 10.34
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Frankfurter Rundschau, Zeit, dpa

»In medias res

Bei der „Frankfurter Rundschau“ waren die erwarteten Entscheidungen über das Schicksal der Chefredakteure Siemens und Kohl, ihrer Mitarbeiter und insbesondere des Rundschau-Magazins gestern bis Redaktionsschluß noch nicht verkündet. Letzteres, dies als letzter Hinweis für die rotstiftführenden Unternehmensberater von außen, gilt nicht nur in Frankfurt und Umgebung als das bestgemachte, frischeste und frechste der Republik, beliebt unter anderem bei den etwas jüngeren Zielgruppen. Es einzustellen scheint sowenig gut begründbar oder zukunftsweisend wie das derzeitige Fehlen einer Medienseite in der „Zeit“, die zum Beispiel heute meldet, daß auch bei der Deutschen Presse-Agentur tiefe Einschnitte geplant sind. So klingt es von allen Seiten.«

(Michael Hanfeld in der heutigen FAZ, Seite 40)
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