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Detlef Lindenthal
23.10.2004 21.19
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Experten dringend gesucht?

Zitat:
Matthias Dräger schrieb:
Experten dringend gesucht!
Einer der beiden Plätze, die jetzt durch die fällige Absage der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung noch nicht mit zuverlässigen Leuten besetzt sind, könnte doch von dem bekannten Sprecher der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG in Kirkel in der Pfalz, Herrn Markus Frey, eingenommen werden.
Prof. Gerhard Augst kennt sicher noch einen anderen guten Bekannten, der sich für den Rat zur Verfügung stellt – und die Sache wäre wieder geritzt, der Schein gewahrt.

Hauptsache, es gibt einen Rat, auf den man alle Hoffnungen setzen kann, alles andere interessiert doch nicht.
Hiermit bitte ich alle Foristen (insbesondere die, die hier unter mir zu leiden hatten), mich zum Rat für deutsche Rechtschreibung, Abt. KMK, wegzuloben.
Als weiteren Vertreter der „Reform“kritiker möchte ich Herrn Wasmut Reyer, Begründer der Argumentationsanalyse und damit geistigen Vater der neuzeitlichen Rundfunkinterviewtechnik und außerdem verdienten Rechtschreibschützer, vorschlagen.

Denn ich meine, wir sollten die Einladung von Frau Ahnen, daß die gröbsten Fehler der Reform noch beseitigt werden sollen, annehmen.
Zur Ausbesserung der gröbsten Fehler will ich mich dafür einsetzen,
– daß in den Schulen gleich die lesefreundliche Erwachsenen-Kommasetzung gelernt und gelehrt werden darf, wie sie in allen deutschen Zeitungen erforderlich ist;
– daß keine deutschen Wörter verboten werden;
– daß der Versuch mit den verwirrenden, unlernbaren Variantenschreibungen beendet wird (Foto und Photo dürfen bleiben),
– daß auch die Schweizer zwecks Einheitlichkeit das ß benutzen dürfen;
– daß die ss/ß-Frage so beantwortet wird, wie die wenigsten Fehler entstehen (nach so vielen Jahren der Praxis ist mit Sicherheit ein statistisch signifikanter Vergleich möglich, etwa durch Untersuchung von Abituraufsätzen oder Zeitungen);
– daß die Silbentrennung wieder wortgerecht, silbengerecht und lesefreundlich erfolgt (und nicht alla- bendlich, bein- halten, Messer- gebnis, Kons- tanz, konst- ruieren, Sitze- cke, Tee- nageri- dol, Urin- stinkt, Uro- ma, vere- helichen, siehe Duden _23), und Ruma- roma (nicht im Duden).

Und ich werde mich mit Nachdruck dafür einsetzen, daß die im bereits bestehenden Rat für deutsche Rechtschreibung, Ortsgruppe München, versammelten Fachleute regelmäßig gehört und mit Vetorecht an den Entscheidungen beteiligt werden.
Gerne gestalte ich auch die (übrigens seinerzeit von mir vorgeschlagene) Netzseite für den RfdR.

Außerdem freue ich mich darauf, mit echten „Reformern“ fachsimpeln und beratschlagen zu dürfen.

Nicht daß jetzt alle von mir denken, ich wäre vollständig gegen die „Reform“; sie hat durchaus auch einen Vorteil:
vor der „Reform“ hieß es
    I-Punkt (Duden _20, S. 365);
„reformiert“ heißt es nun
    i-Punkt (Duden _23, S. 506).
Nur letztere Schreibweise ist richtig, denn der Großbuchstabe I hat keinen Punkt.
__________________
Detlef Lindenthal

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Monika Chinwuba
22.10.2004 20.50
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Re: Alteingesessene Handwerksfirmen,

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Fritz Koch
die z.B. in der Gebäudemodernisierung viel mit älteren Hausbesitzern zu tun haben, bleiben bei deren gewohnter Rechtschreibung

Das kann ich bestätigen.
__________________
Monika Chinwuba

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Matthias Dräger
22.10.2004 20.35
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Experten dringend gesucht!

Einer der beiden Plätze, die jetzt durch die fällige Absage der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung noch nicht mit zuverlässigen Leuten besetzt sind, könnte doch von dem bekannten Sprecher der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG in Kirkel in der Pfalz, Herrn Markus Frey, eingenommen werden.
Prof. Gerhard Augst kennt sicher noch einen anderen guten Bekannten, der sich für den Rat zur Verfügung stellt – und die Sache wäre wieder geritzt, der Schein gewahrt.

Hauptsache, es gibt einen Rat, auf den man alle Hoffnungen setzen kann, alles andere interessiert doch nicht.

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Fritz Koch
22.10.2004 20.32
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Die Institutionen, die die angebotene Mitarbeit

im amtlichen Rat für Rechtschreibung ablehnen, könnten stattdessen im nichtamtlichen Rat für Rechtschreibung gemeinsame Gegenvorschläge veröffentlichen. Da die deutsche Rechtschreibung jetzt in zwei Varianten gespalten ist, muß es entsprechend auch zwei Räte für Rechtschreibung geben. Für ein regelrechtes Schisma gehört das so. Vielleicht sollte der nichtamtliche Rat die Institutionen, die die Mitarbeit im amtlichen Rat ablehen, zur Mitarbeit einladen. Alle haben gesehen, daß bei Ignoranten Argumente nichts bewirken, sondern nur Gegendruck wirkt.

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margel
22.10.2004 20.13
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Noch etwas Positives

In den mir zugehenden Katalogen sog. moderner Antiquariate (Taubert, Conlibro, Akzente, Rhenania) wird fast ausnahmslos die normale Rechtschreibung verwendet.

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Fritz Koch
22.10.2004 20.06
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Alteingesessene Handwerksfirmen,

die z.B. in der Gebäudemodernisierung viel mit älteren Hausbesitzern zu tun haben, bleiben bei deren gewohnter Rechtschreibung, denn die Kunden wählen das Angebot, das am lesbarsten und verständlichsten ist, und seriöse Firmen wollen Mißverständnisse vermeiden und Vertrauen gewinnen. Der Markt richtet es, in diesem Fall die größere Kaufkraft der Älteren.

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Ursula Morin
22.10.2004 17.56
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Zur Umfrage des Handelsblattes

Inwieweit diese Umfrage repräsentativ ist, weiß ich nicht. Sie stimmt jedenfalls nicht mit dem Eindruck den ich bei Gesprächen mit meinen Kunden in der Industrie habe. Gut zwei Drittel veröffentlichen weiterhin in bewährter Rechtschreibung.

Es gibt allerdings hier auch große Unterschiede zwischen den Branchen. In der Informationstechnik hat man eine gewisse Vorliebe für die ss-Schreibung, ist aber sonst kaum gewillt (oder in der Lage), sich in die neuen Regeln zu vertiefen.

Bei eher konservativen Branchen und insbesondere bei qualitätsbewußten Kunden mit relativ teuren Produkten wird weiterhin die „klassische Rechtschreibung“ bevorzugt. Wem gehört eigentlich das Handelsblatt? Handelt es sich hier vielleicht auch wieder um eine Propagandalüge?

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margel
22.10.2004 17.37
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Übersetzung aus Ahnen

Ich glaube, es war H. Spiegel in der F.A.Z., der kürzlich die als Rechtschreibpraktiker apostrophierten Verleger, Lehrer, Journalisten richtig als Opfer der Reform bezeichnete. Das schließt nicht aus, daß auch Kriegsgewinnler dabei sind. – Es gibt Listen der überflüssigen Dinge, die niemand braucht. Dazu zählt gewiß ein „Rat für deutsche Rechtschreibung“. Übrigens auch der sogenannte Ethikrat.

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margel
22.10.2004 16.07
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Eine Seefahrt, die ist lustig...

Doris Ahnen ist vom Pferd aufs Boot gekommen. Nächstens wird sie uns noch erzählen, nur wer im Flugzeug sitze, könne die Richtung mitbestimmen. – Und schon wieder hat sie nichts verstanden, laut eigener Aussage.

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Theodor Ickler
22.10.2004 15.43
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Bedingt arbeitsfähig

RAT FÜR DEUTSCHE RECHTSCHREIBUNG

(Spiegel online)

Noch bevor er seine Arbeit aufgenommen hat, sieht sich der neu gegründete Rat für deutsche Rechtschreibung harscher Kritik ausgesetzt: Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat die Mitarbeit in dem Gremium abgelehnt. Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg bezeichnete den Rat als nicht arbeitsfähig.

Darmstadt – Der Aufbau des Gremiums mit seinen 36 Mitgliedern sei falsch und dessen Arbeitsbedingungen unzulänglich, sagte der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Klaus Reichert, auf der Herbsttagung der Akademie in Darmstadt. Die notwendige Anpassung der Rechtschreibreform, die der Rat auf Geheiß der Kultusministerkonferenz (KMK) vornehmen soll, müsse auf anderem Wege erreicht werden: „durch eine neu zu schaffende nichtstaatliche Instanz“. Die Akademie sei bereit, an der Bildung einer solchen Arbeitsgruppe mitzuarbeiten, sie sollte jedoch nicht mehr als sechs Mitglieder haben.

KMK-Präsidentin Doris Ahnen (SPD/Rheinland-Pfalz) bedauerte die Entscheidung. „Ich verstehe die Kritik nicht“, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Im Rat seien Wissenschaftler und Vertreter der Schreibpraxis vertreten. Zudem müssten auch Österreich und die Schweiz eingebunden werden. Dadurch erkläre sich die Größe des Rates. Wenn man Journalisten, Verlegern und Lehrern Sprachkompetenz absprechen wolle, „dann haben wir in der Tat einen Dissens“. Ahnen forderte die Akademie auf, ihre Position zu überdenken: „Nur wer im Boot sitzt, kann mitentscheiden, wo es hingeht.“

Dem Rat für deutsche Rechtschreibung sollen insgesamt 18 Vertreter aus Deutschland angehören, neben Sprachwissenschaftlern auch Praktiker wie Journalisten, Lehrer, Autoren, Buch- und Zeitungsverleger. Je neun weitere Vertreter werden von Österreich und der Schweiz benannt. Der Akademie wurden zwei Sitze angeboten. Der Rat soll langfristig die Entwicklung der Rechtschreibung beobachten und in den besonders strittigen Fällen der Reform Änderungsvorschläge machen. Zu den Problemfällen gehören vor allem die Getrennt- und Zusammenschreibung, eingedeutschte Fremdwörter, Zeichensetzung und Trennung. Am 1. August 2005 soll die neue Rechtschreibung in Schulen und Behörden endgültig verbindlich werden.

Der Potsdamer Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg, der zu den scharfen Reformkritikern zählt, bezeichnete in Darmstadt den Rat als nicht arbeitsfähig: „Wir sind schon tot, bevor wir da sitzen.“

Die meisten seiner Mitglieder seien Interessenvertreter und hätten keine Ahnung von Sprache. „Ich bestreite, dass das Palaver-Gremium zu sinnvollen Ergebnissen kommen kann.“ Eisenberg hatte anfangs selbst an der Rechtschreibreform mitgearbeitet. Als er sich mit seinen Positionen nicht durchsetzen konnte, war er aus der Kommission ausgetreten.

Die Akademie für Sprache und Dichtung werde jetzt auch ihre Vermittlungsbemühungen aufgeben, da die Politik über Jahre ihre Verbesserungsvorschläge ignoriert habe, kündigte Eisenberg an. „Dabei haben wir weit reichende Zugeständnisse gemacht, etwa indem wir die Regelung mit dem ss akzeptierten.“ Der Zustand der deutschen Schreib- und Lesesprache sei inzwischen in einem katastrophalen Zustand. „Noch nie hat sich eine Kultursprache selbst so ruiniert.“ Mit bloßem Aussitzen könne die fortschreitende Beliebigkeit der Rechtschreibung nicht mehr beseitigt werden. Das Problem müsse ein kompetentes Gremium mit Sprachwissenschaftlern und Schriftstellern in die Hand nehmen.
__________________
Th. Ickler

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Theodor Ickler
22.10.2004 13.45
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Deutsche Akademie

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung lehnt die Mitarbeit im „Rat für deutsche Rechtschreibung“ ab.

(Näheres in Kürze.)
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Th. Ickler

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Fritz Koch
22.10.2004 12.36
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Industrie und Handel kann man nur an der Ehre packen

Mit „alter“ und „neuer“ Rechtschreibung erzielt man keine Wirkung.
Aber mit dem Argument „die Bessere Rechtschreibung statt der Schlechteren Rechtschreibung“ packt man sie bei der Ehre, denn zum hochwertigen Produkt gehört die hochwertige Werbung und Beschreibung, folglich zum bestmöglichen Produkt die bestmögliche Werbung und Beschreibung, und das heißt in der bestmöglichen Rechtschreibung. Miserable Rechtschreibung kennen wir alle von asiatischen Produkten.
Man muß Industrie und Handel fragen:
„Wollt Ihr etwa eure guten Produkte mit der Schlechteren Rechtschreibung bewerben und beschreiben, die eure guten Produkte entwertet?
Die Kunden, die sich über die Schlechtere Rechtschreibung in Werbung und Beschreibung ärgern, werden nie begeisterte Kunden. Nur 11 Prozent der Deutschen mögen die Schlechtere Rechtschreibung, und sind Schüler Eure Hauptkunden?
'Made in Germany' erleidet durch die Schlechtere Rechtschreibung einen Ansehensverlust, den wir uns nicht leisten können.
Die Bessere Rechtschreibung für die Produkte ist eine gute Verkaufsförderung.
In Industrie und Handwerk arbeiten doch keine Schüler, denen das Schreiben erleichtert werden soll, sondern Profis, die sich auch die Profi-Rechtschreibung schuldig sind.“

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Matthias Dräger
22.10.2004 08.35
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Bitte nicht noch mehr Rechtschreib-Chaos

Die Unternehmen wollen bei der Rechtschreibreform bleiben. Eine Handelsblatt-Umfrage blegt, dass mehr als 70 Prozent der Unternehmen die Rücknahme der Rechtschreibreform ablehnen. Ganz anders als die Bevölkerung.

Die Kommentare aus der Wirtschaft fielen harsch aus: „Andere Länder begleiten die Diskussion um die Rechtschreibung belustigt und kopfschüttelnd zugleich“, urteilt Markus Frey, Sprecher der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG in Kirkel in der Pfalz. Und: Die „Kampagne der Zeitungsverlage gegen die Rechtschreibreform ist zutiefst reaktionär“.

Auch aus anderen Unternehmen kommt deutliche Kritik: „Einige selbst ernannte Sprachpäpste machen sich mit Unbedeutendem wichtig“, wettert man bei einem Verkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt. Der Tenor der Handelsblatt-Umfrage unter den 1 500 größten Unternehmen in Deutschland war eindeutig: 71 Prozent der Befragten lehnen die Rücknahme der Rechtschreibreform ab. Die Antwortquote lag bei 20 Prozent. Das Ergebnis: 70 Prozent der Unternehmen haben die Rechtschreibreform bereits umgesetzt – auch wenn sie erst im August 2005 verbindlich wird.

Die Motive im Einzelnen: Viele der Befragten fürchten, dass erneut Kosten entstünden, wenn es zu einer Rolle rückwärts käme. Zu ihnen gehören zum Beispiel der Versicherer Axa aus Köln, die Stadtsparkasse München oder die LVM Versicherungen aus Münster. Diese Ausgaben lassen sich freilich kaum quantifizieren, bedauert etwa die L-Bank aus Karlsruhe. Die Umstellung auf neue Schreibweisen erfolgte bei ihnen peu à peu – immer wenn ein neues IT-Update oder eine neue Broschüre fällig wurde. Zumindest im Nachhinein konnten manche Unternehmen jetzt angeben, was sie die Rechtschreibreform seit 1998 gekostet hat. Ein IT-Dienstleister bezifferte die Summe mit über einer Million Euro.

Was jedoch viel stärker ins Gewicht fällt als die Kosten, die man in Euro ausdrücken kann, ist die Verwirrung. Wolfgang Franke, Kommunikationschef der Techem AG aus Eschborn bei Frankfurt, schwant: „Mit Zickzackkursen würden wir nur die Betroffenen verunsichern – so wie es heute leider in vielen Bereichen tagtäglich geschieht.“ Auch seine Kollegin Arantxa Dörrie vom Baumaschinenhändler Zeppelin in Garching bei München: „Das würde noch mehr Chaos verursachen als bislang.“ Auch bei Airbus Deutschland in Hamburg heißt es: bloß „keine Doppelaktivitäten“.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Nächste Kundengeneration wächst mit neuer Schreibweise heran

http://www.dmeuro.de/dmwwwangebot/fn/dmo/SH/0/depot/0/sfn/builddm/id/7489!214891/cn/d/cn_map/0/brt/1/index.html


Kommentar (MD):
Also, das bestehende Chaos reicht?
Frage: Waren die Verhältnisse vor der Rechtschreibreform auch chaotisch? Ist jemand, der diesen Zustand anstrebt und dem das derzeitige Chaos „Leid“ ist, reaktionär?

Markus Frey, Sprecher der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG in Kirkel in der Pfalz: „Die Kampagne der Zeitungsverlage gegen die Rechtschreibreform ist zutiefst reaktionär“.
Wäre Herr Frey nicht ein vollwertiger Ersatz, wenn die Darmstädter Akademie sich nicht mehr vor den Karren der Reformer spannen lassen will und auf ihre beiden Alibi-Sitze im tollen Rat für deutsche Rechtschreibung verzichtet? 
Mit Markus Frey würde der KMK-abhängige Rat seiner ursprünglichen Bestimmung wieder einen Schritt näherkommen.
Bernd Pfarr hätte übrigens den Rat so, wie er jetzt geplant ist, kaum besser orchestrieren können – es fehlt nur noch der Bundeskanzler, dann wär's perfekt!

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Theodor Ickler
21.10.2004 17.06
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Einfache Wahrheit (FAZ 22.10.2004)

Rechtschreibreform

Elfriede Jelinek: Wir sind keine Mitmacher

21. Oktober 2004 In einem Brief an ihre Kollegen von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ruft die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zum Boykott des geplanten Rates für deutsche Rechtschreibung auf. Das Gremium soll im Auftrag der Kultusministerkonferenz die gröbsten Unstimmigkeiten der Reform beseitigen. Zwei der 36 Ratsmitglieder kommen aus der Akademie, die einen eigenen Entwurf zur Rechtschreibreform vorgelegt hat und derzeit ihre Herbsttagung abhält. Wir dokumentieren den Brief. (igl.)


Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
wie zu hören und zu lesen ist, wollen die deutschen Unterrichtsminister uns einbinden. Sie wollen die Kritiker der Rechtschreibreform, also uns, oder doch jedenfalls die allermeisten von uns, einwickeln, indem sie uns Sitz und Stimme geben. Gleich zwei sogar der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, weil die so freundlich gewesen ist, einen Kompromißvorschlag auszuarbeiten. Wobei der Vorschlag selbst die Minister überhaupt nicht interessiert hat, bloß das Zuvorkommen, das darin lag, ihn zu unterbreiten.
Der Herr Blüml soll also abtreten, unser Wiener Stadtschulhofrat, der seine Reform, die ihren Namen nicht verdient, mit der These verteidigte, daß Rechtschreibung nichts mit Sprache zu tun habe. Abtreten soll die im zwischen den Staaten liegenden Niemandsland dieser orthographielosen Sprache wirkende Kommission, der er vorstand. Und an die Stelle der Zwischenstaatlichen Kommission soll ein neues Gremium treten, ein Rat für deutsche Rechtschreibung.
Das ist alles so sinnlos wie der Vorgang, um den es geht. Die deutsche Sprache hatte keine Rechtschreibreform nötig, schon gar nicht diese vollständig mißratene, und sie braucht auch keine Schriftsprachkammer, die den Kultuswarten der Länderregierungen unverbindliche Vorschläge zur behutsamen Anpassung des von seinen Autoren (hier tatsächlich getrennt zu schreiben:) so genannten amtlichen Regelwerks an die grammatische Realität macht. Und wir können, wir dürfen uns an dieser bürokratischen Anmaßung nicht beteiligen, weil die Einladung an uns nur dazu dient, uns und unsere Vereinigungen zu kompromittieren. Wir, jedenfalls die allermeisten von uns, sind keine Mitmacher dieser Reform. Wir sind nicht irgendwelchen Autoritäten, die uns etwas „vorschreiben” wollen, hörig, und wir sind auch nicht auf Kompromißsuche. Zweitbeste Lösungen sind nicht unsere Sache, weil wir Perfektionisten der Sprache sind.
Deshalb möchte ich Sie bitten, das Angebot der Minister auszuschlagen.
Mit freundlichen Grüßen
Elfriede Jelinek


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Th. Ickler

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Fritz Koch
20.10.2004 18.01
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Die Bessere Rechtschreibung und die Schlechtere

schlage ich als zutreffendere Bezeichnungen der alten und der neuen Rechtschreibung vor.
Es geht nicht mehr um die alte Rechtschreibung der Alten und die neue Rechtschreibung der Jungen, sondern nur noch um die bessere oder schlechtere. Daß die alte die bessere ist, haben alle Politiker mehrfach zugegeben. Deshalb darf sie zu recht auch so genannt werden.
Damit ist klar, daß alle Printmedien das unbestreitbare Recht haben, ihre Produkte in bestmöglicher Qualität auszuliefern, besonders wenn die bessere Qualität nicht mehr kostet.
Es wäre grotesk, wenn sie mit Rücksicht auf die den Schülern gelehrte Schlechtere Rechtschreibung auf die ohne Mehrkosten mögliche Bessere Rechtschreibung verzichten würden. Es kommt selten genug vor, daß die bessere Qualität nicht mehr kostet als die schlechtere.
Für die Schüler ist es ein Gewinn, außer der Schlechteren Rechtschreibung in der Schule wenigstens außerhalb der Schule auch die Bessere Rechtschreibung kennenlernen zu können. Deshalb ist es nötig, daß die Printmedien die Bessere Rechtschreibung drucken, gerade wegen des Gegensatzes zur Schlechteren der Schule und um sich positiv von dieser abzuheben und um zu zeigen, daß es die Bessere Rechtschreibung gibt.

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