Experten dringend gesucht?
Zitat: Matthias Dräger schrieb:
Experten dringend gesucht!
Einer der beiden Plätze, die jetzt durch die fällige Absage der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung noch nicht mit zuverlässigen Leuten besetzt sind, könnte doch von dem bekannten Sprecher der Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG in Kirkel in der Pfalz, Herrn Markus Frey, eingenommen werden.
Prof. Gerhard Augst kennt sicher noch einen anderen guten Bekannten, der sich für den Rat zur Verfügung stellt und die Sache wäre wieder geritzt, der Schein gewahrt.
Hauptsache, es gibt einen Rat, auf den man alle Hoffnungen setzen kann, alles andere interessiert doch nicht.
Hiermit bitte ich alle Foristen (insbesondere die, die hier unter mir zu leiden hatten), mich zum Rat für deutsche Rechtschreibung, Abt. KMK, wegzuloben.
Als weiteren Vertreter der „Reform“kritiker möchte ich Herrn Wasmut Reyer, Begründer der Argumentationsanalyse und damit geistigen Vater der neuzeitlichen Rundfunkinterviewtechnik und außerdem verdienten Rechtschreibschützer, vorschlagen.
Denn ich meine, wir sollten die Einladung von Frau Ahnen, daß die gröbsten Fehler der Reform noch beseitigt werden sollen, annehmen.
Zur Ausbesserung der gröbsten Fehler will ich mich dafür einsetzen,
– daß in den Schulen gleich die lesefreundliche Erwachsenen-Kommasetzung gelernt und gelehrt werden darf, wie sie in allen deutschen Zeitungen erforderlich ist;
– daß keine deutschen Wörter verboten werden;
– daß der Versuch mit den verwirrenden, unlernbaren Variantenschreibungen beendet wird (Foto und Photo dürfen bleiben),
– daß auch die Schweizer zwecks Einheitlichkeit das ß benutzen dürfen;
– daß die ss/ß-Frage so beantwortet wird, wie die wenigsten Fehler entstehen (nach so vielen Jahren der Praxis ist mit Sicherheit ein statistisch signifikanter Vergleich möglich, etwa durch Untersuchung von Abituraufsätzen oder Zeitungen);
– daß die Silbentrennung wieder wortgerecht, silbengerecht und lesefreundlich erfolgt (und nicht alla- bendlich, bein- halten, Messer- gebnis, Kons- tanz, konst- ruieren, Sitze- cke, Tee- nageri- dol, Urin- stinkt, Uro- ma, vere- helichen, siehe Duden _23), und Ruma- roma (nicht im Duden).
Und ich werde mich mit Nachdruck dafür einsetzen, daß die im bereits bestehenden Rat für deutsche Rechtschreibung, Ortsgruppe München, versammelten Fachleute regelmäßig gehört und mit Vetorecht an den Entscheidungen beteiligt werden.
Gerne gestalte ich auch die (übrigens seinerzeit von mir vorgeschlagene) Netzseite für den RfdR.
Außerdem freue ich mich darauf, mit echten „Reformern“ fachsimpeln und beratschlagen zu dürfen.
Nicht daß jetzt alle von mir denken, ich wäre vollständig gegen die „Reform“; sie hat durchaus auch einen Vorteil:
vor der „Reform“ hieß es
I-Punkt (Duden _20, S. 365);
„reformiert“ heißt es nun
i-Punkt (Duden _23, S. 506).
Nur letztere Schreibweise ist richtig, denn der Großbuchstabe I hat keinen Punkt.
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Detlef Lindenthal
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