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Christian Dörner
21.11.2001 20.21
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Der Begriff der »Halbzusammensetzung« ist m. E. unabhängig davon, ob er in der Sprachwissenschaft gebräuchlich ist, nicht schlecht gewählt, da solche Wörter den Schritt zur echten Zusammensetzung (also z. B. *genotlandet) noch nicht vollzogen haben, dennoch aber nicht trennbar sind.
Zu notlanden möchte ich noch bemerken, daß mir die finiten Formen, die sich sowohl im Duden als auch im »Rechtschreibwörterbuch« finden lassen, sehr seltsam, ja sogar falsch vorkommen. In Ordnung sind selbstverständlich Sätze wie Sie werden bald notlanden oder Das Flugzeug ist notgelandet, aber Er notlandete usw. klingt für mich beinahe falsch. In solchen Fällen würde ich grundsätzlich eine Umschreibung versuchen, z. B. Er machte eine Notlandung, oder notlanden in eine infinite Form bringen, z. B. Er mußte notlanden. Aber vielleicht hört es sich auch nur für mich seltsam an.
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Christian Dörner

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Theodor Ickler
21.11.2001 19.25
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Halbzusammensetzung

Weiß gar nicht, ob der Begriff in der Sprachwissenschaft geläufig ist. Ich habe mir erlaubt, ihn in meinen Regeln (Rechtschreibwörterbuch S.36) zu verwenden.
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Th. Ickler

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Reinhard Markner
21.11.2001 17.30
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Halb & halb

Die Kategorie der »Halbzusammensetzungen« habe ich intuitiv vermißt. Danke !

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Christian Dörner
21.11.2001 16.40
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Ergänzung

Noch ein kurze Ergänzung:

Halbzusammensetzungen und bloße Zusammenschreibungen verhalten sich in bezug auf die Wortstellung im Perfekt gleich: notgelandet, radgefahren. Man kann sie aber z. B. im Hauptsatz im Präsens gut unterscheiden: ich fahre Rad, aber ich notlande. Hier verhält sich eine Halbzusammensetzung wie eine echte: ich staubsauge, schlußfolgere usw.
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Christian Dörner

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Christian Dörner
21.11.2001 16.19
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»radfahren«, »notlanden« und »staubsaugen«

radfahren ist keine Zusammensetzung, sondern nur eine trennbare Zusammenschreibung (also ein Gewohnheitsgefüge), bei der sich die grammatisch korrekte Wortgruppe jederzeit konstruieren läßt: Rad fahren, ich bin Rad gefahren usw.

staubsaugen und schlußfolgern sind echte Zusammensetzungen (also untrennbar), und diese lassen sich in der Tat auch an der Position der Vorsilbe ge- festmachen: gestaubsaugt, geschlußfolgert. Steht ge- vorne, so handelt es sich immer um untrennbare Konstruktionen.

notlanden gehört zu der Gruppe der Halbzusammensetzungen, die nicht trennbar sind, die Vorsilbe ge- aber noch in der Mitte steht: notgelandet.

Nachtrag: teppichklopfen wäre nur als normale Zusammenschreibung denkbar (so wie eislaufen, radfahren usw.), aber diese sogenannten Gewohnheitsgefüge, deren Schreibung ja grundsätzlich problematisch ist, werden für gewöhnlich im Wörterbuch verzeichnet, wenn zusammengeschrieben wird.

2. Nachtrag: Genau dasselbe Problem herrscht bei Korrektur lesen/korrekturlesen, wo die Zusammenschreibung ebenfalls sehr verbreitet ist. Auch hierzu schweigen die Wörterbücher, so daß man – da die Wortgruppe grammatisch völlig korrekt ist – von der Getrenntschreibung (die ja der Normalfall ist und nicht zusätzlich verzeichnet werden muß) auszugehen hat.
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Christian Dörner

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Reinhard Markner
21.11.2001 16.08
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-ge-

Die Position des ge-/-ge- entscheidet doch nicht darüber, ob es sich um eine Zusammensetzung handelt ?! Vgl. das klassische Beispiel »ich bin radgefahren«.

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Christian Dörner
21.11.2001 14.49
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Über »Teppich klopfen« und »staubsaugen«

Der Unterschied zwischen diesen beiden Konstruktionen besteht im wesentlichen darin, daß das Wort staubsaugen eine Zusammensetzung ist, die sich grammatikalisch überhaupt nicht trennen läßt. Dies sieht man z. B. im Perfekt sehr deutlich: „Ich habe gestaubsaugt.“ (Im Gegensatz dazu steht Staub saugen: „Ich habe Staub gesaugt.“) „Ich habe *geteppichklopft“ ist hingegen nicht möglich. Es bleibt – und das eine Frage der Grammatik – bei: „Ich habe Teppich geklopft.“ Die Konstruktion Teppich klopfen ist also im Gegensatz zu staubsaugen keine Zusammensetzung.
Im übrigen würde mich trotzdem interessieren, woher die Reformer dieses Beispiel nehmen. In keinem Wörterbuch kommt es vor, und gerade so ein Zweifelsfall wäre doch sicher irgendwann aufgenommen worden, oder? Auch die 22. Auflage des Dudens (2000) läßt den Benutzer hierüber im unklaren. Zu Teppich klopfen findet man keine Auskunft.
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Christian Dörner

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Christian Melsa
20.11.2001 14.59
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Re: Danke

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Christian Dörner
Warum die Reformer aber ständig teppichklopfen anführen und woher sie es haben, ist mir völlig schleierhaft.
Ein analoger Fall dürfte z.B. staubsaugen sein. Diese Verben stellen bereits einen eigenen Begriff dar. Das Klopfen eines Teppichs ist schließlich etwas ganz anderes als das Klopfen an einer Tür. Wenn man diese Tätigkeiten benennt, kommen immer die gleichen Wendungen vor, und die Vorstellung von einem Objektsubstantiv, das von einem Prädikatverb behandelt wird, tritt zurück hinter die Vorstellung eines Begriffs für die Handlung als solche, würde ich sagen. Hier wirkt sicher eine Rückbildung aus Verbsubstantivierungen, denn diese sind wahrscheinlich oft der erste Schritt. Sobald bestimmte Substantivierungen häufig vorkommen, in denen Objekt und Prädikat verschmolzen sind, müßte es eigentlich einen Grund geben, für diese Tätigkeit auch auf Verbebene ein geschlossenes, für sich stehendes Wort in die Sprache einzuführen.

Bei Ich sah ihn Rad fahren vermißt man ja schon eigentlich einen Artikel vor Rad. Ich sah ihn radfahren ist sprachlich viel besser. Auf ähnliche Weise können Wörter wie fallschirmspringen, skilaufen, maschineschreiben zustandekommen. (Würde die klassische Anforderung an eine Sekretärin in einer Stellenanzeige „Können Sie Maschine schreiben?“ geschrieben werden, so müßte eine Bewerberin eigentlich nur Maschine schreiben können, um sich für ausreichend qualifiziert zu halten...)

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Christian Dörner
20.11.2001 12.37
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Danke

Wie eigentlich zu erwarten war, herrscht auf der Seite der »Zeit« das Chaos. Angeblich beläßt es die »Zeit« sogar bei »bewußtseinserweiternd«, »nottun« wird als alte Schreibung vorgestellt, ebenso wie »teppichklopfen«, das seltsamerweise von den Reformern immer wieder sehr gerne angeführt wird, obwohl man es auch bisher nur getrennt schrieb. Aber was will man eigentlich erwarten?
Selbst Wolfgang Mentrup schreibt in der 2. Auflage seines Duden-Taschenbuches »Die Regeln der deutschen Rechtschreibung« von 1981, badengehen sei im Sinne von verlieren zusammenzuschreiben, es gebe nur getrenntgeschriebene Wörter, man müßte zwar radfahren, aber ich bin Rad gefahren (Diesem Unterschied widmet er sogar einen eigenen Kasten!) schreiben, auch wenn er schon eine Seite später wieder das Gegenteil behauptet. Und natürlich vieles andere mehr ...
Warum die Reformer aber ständig teppichklopfen anführen und woher sie es haben, ist mir völlig schleierhaft.
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Christian Dörner

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Elke Philburn
20.11.2001 12.21
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http://www.zeit.de/zeitschreibung/kurz.html

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Christian Dörner
20.11.2001 12.17
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ZEIT-Schreibung

Noch mal kurz eine Frage zur ZEIT-Schreibung: Kann man irgendwo nachlesen, in welchen Fällen die Hausorthographie der »Zeit« von der amtlichen Neuregelung abweicht? In den „Zehn Gründen, die »Zeit« nicht mehr zu lesen“ lassen sich ja nur die Punkte finden, in denen die »Zeit« der amtlichen Regelung folgt. Daß die »Zeit« „leidtun“ schreibt, ist ebenfalls bekannt.
Außerdem meine ich mich erinnern zu können, daß Zimmer „vier Kriterien“ für Zusammenschreibungen festgelegt hatte. Wie lauten diese Kritierien, und wo kann man eventuell im Internet die hausinternen Regelungen der Zeit nachschlagen?
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Christian Dörner

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Theodor Ickler
20.11.2001 08.54
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KMK

Das Privileg geht auf einen Erlaß der KMK von 1955 zurück, wonach für die Schule die Regeln von 1902 und in Zweifelsfällen die Regeln und Schreibweisen des Duden gelten sollten. Das lief, da alles zweifelhaft werden kann, auf die Identität von Rechtschreibung und Duden hinaus – man kann auch sagen: eine Lizenz zum Gelddrucken. Rechtlich umstritten, aber de facto sehr wirksam. Immerhin hat sich daneben und sogar bei dudenfrommen Leuten eine fortschrittlichere Rechtschreibgewohnheit entwickelt, die in meinem Wörterbuch abgebildet ist.
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Th. Ickler

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Christian Melsa
20.11.2001 01.15
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Insofern, als daß der Duden bis 1998 in der Schule das offizielle und absolute Referenzwerk war.

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Elke Philburn
19.11.2001 20.06
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Dudenprivileg

Das ist mir nicht ganz klar: Es gab doch immer schon mehr Wörterbücher als den Duden und auch alternative Grammatiken. Inwiefern kann man da von einem Privileg sprechen?

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Theodor Ickler
19.11.2001 04.11
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D. E. Z.

Dieter E. Zimmer hat jahrelang Wörterbücher besprochen, auch Korrekturprogramme. Er ist der Urheber der ZEIT-Privatorthographie. Obwohl er die Rechtschreibreform skeptisch beurteilt, befürwortet er ihre Durchführung, weil seiner Ansicht nach nur so das Dudenprivileg aufgehoben werden kann. Diese Junktim-These ist allerdings falsch, und ich halte sie auch nur für einen Vorwand. Zimmer ist gut bekannt mit Wolfgang Mentrup, dem er auch die entsprechend einseitigen, IDS-freundlichen Informationen verdankt.

Näheres zur ZEIT-Schreibung hier unter den Aufsätzen (Offener Brief an D. E. Zimmer).
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Th. Ickler

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