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Forum > Beispielsammlung über Sinn und Unsinn
Komisch
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Reinhard Markner
23.11.2001 20.00
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Aufklärung

Gemeint waren Milliarden teure Übernahmen, also 1.000.000.000 mal x kostspielige Übernahmen.

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Norbert Schäbler
23.11.2001 19.41
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milliardenteuer

Sehr geehrter Herr Professor Ickler!

Allmählich verstehe ich gar nichts mehr. Mein Sprachgefühl – eine Mischung aus grammatikalischer Sicherheit sowie Vertrautheit mit dem Wortrhythmus – läßt mich im Stich.
Ich suche weiterhin den Königsweg.

Ist es die Betonung?
Ist es die Grammatik?
Ist es der Formalismus?
Ist es die Liberalisierung?

Ich bin der Meinung, daß die Rechtschreibreform zu sehr die Stammschreibung favorisiert hat und deshalb die Unterscheidungsschreibung vernachlässigte. Als adressatenbewußter Schreiber trete ich aber für letztere ein.
Ich störe mich daran, wenn von „Milliarden teuren Übernahmen“ die Rede ist, denn ich müßte – da dies nicht dem Sprachusus vor 1996 entsprach – gleich zwei Druckfehler hinter dieser Darstellung vermuten.
Ich kenne dieses Attribut als „milliardenteurer“. Dabei ist das „m“ kleingeschrieben und zwischen den Wörtern ist kein Spatium.
Ein anderer Sinngehalt wäre es, wenn von „Milliarden teurer Übernahmen“ die Rede wäre. Hier läge ein einziger Druckfehler vor. Statt eines „r“ hätte der Drucker ein „n“ gesetzt.
Ich neige dazu, den Menschen nicht allzu viele Fehler unterzujubeln. Bei Kultusministern denke ich etwas anders.

Möglicherweise ist diese Darstellung zu kleinkariert, zu deutsch, zu vorschriftheischend. Trotzdem hätte ich gerne Aufklärung.

Mit Ihrer Erklärung stimme ich vollkommen überein. Es geht mir aber nicht um die verwendeten Stilmittel und deren grammatikalische Richtigkeit, sondern es geht um die Wirkung dieser angewandten Strategie.

Ich ziehe es vor, „milliardenteuer“ zu lesen, statt „Milliarden teuer“, weil sich bei mir bei einem Attribut (Frage: welches?) ganz einfach andere Assoziationen und eine schnellere Sinnerfassung einstellen. Da ist es tausendmal egal, ob man das auch anders schreiben könnte, denn, wenn man das anders schreibt, ist es kein einfaches Attribut mehr. (Um die Wortgruppe „Milliarden teuer“ satztechnisch zu entschlüsseln, muß man zwei Fragen stellen. Welches? und wieviel?) Das entbehrt der schriftsprachlichen Ökonomie sowie der Leserökonomie.

Ich erinnere an den Satz, der unsere Kritik ausmachte: Wir schreiben für die, die lesen.

__________________
nos

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Christian Melsa
23.11.2001 19.12
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Aber der gebrachte Beispielsatz veranschaulicht bestens, warum milliardenteuren besser lesbar und verständlich gewesen wäre. Und ohne die Rechtschreibreform hätte das dort garantiert nicht so gestanden, sei es noch so sehr auch nach herkömmlicher Rechtschreibung strenggenommen kein Fehler.

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Theodor Ickler
23.11.2001 10.21
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Vorsicht

tief verärgert ist richtig, die Betonung unterscheidet sich ja auch deutlich von tiefgreifend.

Die Milliarden teuren Investitionen usw. sind auch nicht zu beanstanden, da teuer ja wirklich einen Akkusativ des Maßes regiert. Allerdings sind erweiterte Attribute immer etwas beschwerlich, aber das ist eine stilistische Frage. Immerhin gibt es einen Bedeutungsunterschied, den die Reformer einigermaßen erkannt haben: milliardenteuer bedeutet „eine oder mehrere Milliarden teuer“, während Milliarden teuer tatsächlich nur „mehrere Miliarden teuer“ bedeuten kann.

Die Sache ist in § 11 meines Rechtschreibwörterbuchs behandelt.
__________________
Th. Ickler

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Norbert Schäbler
23.11.2001 09.54
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Dummdeutsch-Hausse an der Börse

Börsenberichte, egal ob im Internet oder im Wirtschaftsteil von Zeitungen sind gespickt mit Dummdeutsch. Nicht nur, daß hier eine Anglizismusflut über den Leser hereinbricht, auch das Schicki-Micki-Schriftdeutsch wird hier vollendet dargebracht.
So steht zu lesen in einem Bericht zum Insolvenzantrag der Brokat Technologies AG vom 24. November 2001:
„Das operative Geschäft von Brokat soll aus der Brokat eFinance Technologies GmbH & Co KG heraus weiter geführt (sic) werden ...“
„Diese Tochtergesellschaft soll auch die Kundenbeziehungen aufrecht erhalten (sic).“
„Die Kleinaktionäre waren auf der Hauptversammlung tief verärgert (sic).“
„Mit den Gläubigern war eine hochverzinsliche (sic) Anleihe vereinbart worden.“
„Die Milliarden teuren (sic) Übernahmen in den USA im Jahr zuvor hatte das 1994 von ein paar Absolventen der Universität Tübingen gegründete Unternehmen nicht verkraftet.“
Insbesondere zu der letzten der oben dargebotenen sprachlichen Spitzenleistungen frage ich mich, wie es innerhalb von nur sieben Jahren möglich sein kann, in den USA Milliarden (von) Geschäftsübernahmen zu tätigen. Deutsche Studenten sind offensichtlich besser als ihr Ruf.

__________________
nos

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Theodor Ickler
22.11.2001 04.00
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Erbauliches am frühen Morgen

In der Rheinischen Post lese ich gerade, daß Uschi Glas nicht fremdgeht, weil ihr Hirn das nicht fertigbringen würde. Die selbsternannten Luder der Nation hingegen finden, ein wohlgeformter Körper sei mehr Wert als ein kluger Kopf. Der Papst entschuldigt sich bei den Polynesiern und will diese Entschuldigung auch anderswo erbeten. Zum Trost über dieses Gestammel erfahre ich, daß es neben den allseits bekannten Sex-Nonnen nun auch Anti-Sex-Nonnen gibt; die dürfen allerdings keinen Unterricht mehr geben.

Wie würde so ein Tag beginnen, wenn es die Zeitung nicht gäbe?

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Th. Ickler

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Theodor Ickler
20.11.2001 09.07
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schwerbehindert

Das Bundesarbeitsministerium schreibt in seiner jüngsten Anzeigenkampagne schwerbehinderte Menschen. Das amtliche Wörterverzeichnis schreibt Getrenntschreibung vor. Auf die unangenehmen Folgen dieses Eingriffs aufmerksam gemacht, haben die Reformer den privilegierte Redaktionen von Duden und Bertelsmann diktiert, daß der Fachausdruck wieder zusammenzuschreiben sei. Der revidierte Duden enthält also das Stichwort schwerbehindert ('durch gesundheitliche Schädigung nur beschränkt erwerbsfähig'), Bertelsmann widerruft die Getrenntschreibung mit der läppischen Definition 'mit einem ärztlichen Attest versehen'.
Also Rückbau auf der ganzen Linie, nur nicht im amtlichen Verzeichnis.
Duden vermerkt noch, daß schwer behindert (mit Betonung auf beiden Wörtern) getrennt zu schreiben sei (wie schwer betrunken also) und erweckt damit den Anschein, dies sei es, was die Reform eigentlich gemeint habe. Das ist natürlich Unsinn – und was bedeuten die Sternchen im amtlichen Verzeichnis, wenn doch alles so bleibt, wie es vor der Reform war?
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
16.11.2001 12.44
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MdB

Aus dem Brief eines Bundestagsabgeordneten an mich:

"...würde ich mich freuen, wenn Sie unserer Initiative auch in Zukunft Ihr Interesse entgegen bringen würden.“

- Harmlos, aber ohne die RSR wäre es gewiß nicht zu dieser Getrenntschreibung gekommen. Haften geblieben ist von der ganzen Reform eben bloß, daß jetzt mehr getrennt geschrieben wird.
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Th. Ickler

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Theodor Ickler
15.11.2001 07.26
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halber

Es ist einfach so, daß die Entwicklung hier noch nicht abgeschlossen ist. Dabei darf man nicht aus den Augen verlieren, daß halber immerhin noch als Postposition im Gebrauch ist: der guten Ordnung halber usw. Entscheidend ist immer die Beleglage, und da bin ich grundsätzlich vorsichtig gewesen, wollte also etwas noch Übliches auf keinen Fall für falsch erklären. Das wäre nicht fair gegenüber der Sprachgemeinschaft, und außerdem würde man sich damit – wie schon oft gesagt – ein unendliches Lernproblem einhandeln.
__________________
Th. Ickler

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Elke Philburn
14.11.2001 21.19
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Ehren halber

Naja, ein bissel kann ich den Einwand schon verstehen.

Ohne Artikel gebraucht, würde ich hier auch Zusammenschreibung erwarten.

(Überschneidung mit Vorbeitrag)
__________________
http://www.vrs-ev.de/

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Richard Dronskowski
14.11.2001 21.18
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Überempfindlich geworden? Möglich!

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Theodor Ickler
Im „alten“ Duden steht, Ehren halber sei die „frühere Schreibung“ von ehrenhalber und spiegele sich noch in der üblichen Abkürzung E. h. – Man trifft es noch sehr oft, und ich muß gestehen, daß ich es nicht verkehrt finde. Dieser Befund hat mich auch zu einem entsprechenden Eintrag im Rechtschreibwörterbuch bewogen.

Ich habe es wirklich als umständlich empfunden, „ehrenhalber“ dagegen als zeitgemäß, da ich von Ihnen gelernt habe, daß es eben diese Tendenz zur Zusammenschreibung gibt. Auf der anderen Seite heißt es doch auch „anstandshalber“ und nicht etwa „Anstands halber“. Unterläuft mir hier ein logischer Fehler?

Vielleicht liegt es daran, daß mir der „h.c.“ einfach geläufiger ist.

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Karl Eichholz
14.11.2001 20.07
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relevant

gefunden in Yahoo 14.11.01

Die freie Willensbildung der Wähler sei durch eine Täuschung der CDU beeinträchtigt worden, sagte der Verfassungsrechtler Martin Morlock für die SPD-Landtagsfraktion, die die Klage der Grünen unterstützt. Er nannte die Offenlegung der Parteifinanzen eine Wähler relevante Information.


__________________

mit herzlichen Grüßen
Karl Eichholz

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Theodor Ickler
14.11.2001 19.33
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Überempfindlich geworden?

Im „alten“ Duden steht, Ehren halber sei die „frühere Schreibung“ von ehrenhalber und spiegele sich noch in der üblichen Abkürzung E. h. – Man trifft es noch sehr oft, und ich muß gestehen, daß ich es nicht verkehrt finde. Dieser Befund hat mich auch zu einem entsprechenden Eintrag im Rechtschreibwörterbuch bewogen.
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Th. Ickler

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Richard Dronskowski
14.11.2001 18.19
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Ehren halber

Zum Schmunzeln: Die RWTH berichtet heute auf ihrer homepage (www.rwth-aachen.de) über die Verleihung der Ehrendoktorwürde an einen verdienten Wissenschaftler, allerdings „Ehren halber“. Hübsch, nicht?

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Reinhard Markner
14.11.2001 16.46
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Der OB erregt Aufsehen

»Das waren vielleicht Aufsehen erregendsten Stationen einer Entwicklung, die vielen Menschen nicht nur Hoffnung auf neue Heilungschancen, sondern zunehmend auch Angst und Sorge macht.«
Grußwort der Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude
http://www.life-science-live.de/gruss3.htm

»Es war der Aufsehen erregendste Prozess der Bundesrepublik.« [I. d. in der Geschichte der Bundesrepublik.]
http://www.mdr.de/doku/themen/index_thema113.html

»Kgafela ist einer der Aufsehen erregendsten jungen Musiker und Schriftsteller Südafrikas.«
http://www.voelkerkundemuseum.com/web/marktpro.htm

»[. . .] der Unterschiede zwischen den Geschlechtern ist nicht nur das Aufsehen erregendste Thema unserer Zeit, es könnte das tiefgreifendste [!] überhaupt sein [. . .]«
http://www.clv.de/pdf/255286.pdf

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