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Das Goethe-Institut und die Rechtschreibreform
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J.-M. Wagner
19.03.2004 23.26
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KuBus

Die von Herrn Ickler als „seit Jahren unverändert“ bezeichnete Seite habe ich zwar nicht gefunden, statt dessen jedoch (traurig, aber wahr) diese:
http://www.goethe.de/in/d/film/d/kubus-3-2-f.html
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Jan-Martin Wagner

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Reinhard Markner
19.03.2004 22.34
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Der Wind hat sich eben gedreht. Das Goethe-Institut ist von den Akademien angeschrieben worden. Professor Bierwisch berichtete mir vorgestern von der Entschließung. Auf Nachfrage rückte die Pressestelle den Wortlaut heraus (unter http://www.goethe.de ist sie immer noch nicht zu finden).

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J.-M. Wagner
19.03.2004 21.19
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Nanu?

Die bislang hier gesammelten Beiträge, in denen ein Bezug zum Goethe-Insitut vorkommt, sprechen eine eigene Sprache. Umso mehr wundert es mich, daß von dort jetzt ganz und gar andere Töne zu vernehmen sind – siehe die aktuelle FAZ-Meldung vom Nachrichtenbrett. Nicht, daß ich etwas dagegen hätte, aber – wie kommt das?

(Oh, das hier ist ja ein Teil der Rubrik „Dokumente“ – vielleicht sollte eine weitergehende Diskussion besser woanders stattfinden...)
__________________
Jan-Martin Wagner

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Theodor Ickler
13.11.2001 04.40
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Nein

Es sind genau 1.032 Wörter, die im amtlichen Wörterverzeichnis das Sternchen für „Neuschreibung“ tragen (von geschätzten 12.500). Dabei ist die Silbentrennung nicht berücksichtigt. Die Lüge von den 185 geänderten Wörtern findet sich dutzendfach auch in amtlichen Texten.

Alle Zählungen an Wörterbüchern kommen auf 8 bis 12 Prozent geänderte Wörter ohne Silbentrennung und 15 bis 18 Prozent mit Silbentrennung.

Die Unterschiede in den Ergebnissen erklären sich aus der Schwierigkeit, die Änderungen überhaupt aufzufinden. Manche halten sich an den Rotdruck oder ähnliche Markierungen, andere beschränken sich auf Stichproben und rechnen dann hoch. Die Kultusminister nehmen auch gern die ss-Schreibungen aus ihrer Zählung heraus, obwohl doch gerade diese Änderung als enorme Erleichterung gefeiert wird.
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Th. Ickler

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Elke Philburn
13.11.2001 00.27
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Zitat:
Im
Grundwortschatz der etwa 12.000 Wörter umfasst, werden nur 185 Wörter geändert.

Bin auch gerade über diese Seite des Goethe-Instituts gestolpert, und dieser Herunterspielen ('nur 185 Wörter') ist schon komisch. Als glaubte keiner so recht, daß man den Leuten damit tatsächlich einen Gefallen tut.

Sind denn diese 185 Wörter eine realistische Einschätzung?
__________________
http://www.vrs-ev.de/

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Theodor Ickler
03.03.2001 08.55
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Goethe-Institut (Internet: http://www.goethe.de, 4.3.2001, seit Jahren unveränderte Seite)



Die neue Rechtschreibung

Allgemeines
Was ändert sich?
Was waren die Gründe für die Reform?
Konsequenzen für das Goethe-Institut
Auswahl-Bibliographie
Alle neuen Regeln:
IDS – Institut für Deutsche Sprache
Infos von Beate und Klaus Stetten
FirstSurf-Test zur neuen Rechtschreibung




Allgemeines

Am 1. Juli 1996 haben Deutschland und Österreich, die Schweiz und Liechtenstein sowie einige Länder, in denen Deutsch
Minderheitensprache ist, eine gemeinsame Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung unterzeichnet.

Die Neuregelung soll – jedenfalls was die staatlichen Institutionen angeht (vor allem die Schulen und demzufolge auch die
Auslandsschulen) am 1. August 1998 in Kraft treten. Seit Schulbeginn im Herbst 1996 ist die neue Rechtschreibung für
Schulanfänger und Schulanfägerinnen in fast allen Bundesländern und in allen deutschen Auslandsschulen bereits eingeführt
worden.

Ab 1. August 1998 gilt an allen Schulen die alte Rechtschreibung als überholt, bis zum 31. Juli 2005 jedoch nicht als falsch.



Was ändert sich?

Insgesamt bleiben von bisher 212 Rechtschreibregeln nur noch 112 übrig, die Kommaregeln werden von 57 auf 9 reduziert. Im
Grundwortschatz der etwa 12.000 Wörter umfasst, werden nur 185 Wörter geändert.

Die Änderungen werden in der Fachliteratur in folgende sechs Kapitel gegliedert:

1. Laut-Buchstaben-Zuordnung
2. Getrennt- und Zusammenschreibung
3. Schreibung mit Bindestrich
4. Groß- und Kleinschreibung
5. Zeichensetzung
6. Worttrennung am Zeilenende

Alle neuen Regeln und weitere Infos finden Sie auf dem Server des Instituts für Deutsche Sprache (IDS).



Was waren die Gründe für die Reform?

Seit frühester Zeit gibt es Bemühungen, die deutsche Orthografie zu regeln und zu vereinheitlichen. Unser Alphabet wurde nicht für
das Deutsche entwickelt, sondern aus dem Lateinischen auf das Deutsche übertragen, was von Anfang an mit Schwierigkeiten
verbunden war. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde im deutschen Sprachraum keine einheitliche Rechtschreibung
erreicht. Erst nach 1871 (Gründung des deutschen Reichs) wurden Voraussetzungen für die Einführung einer einheitlichen
Rechtschreibung geschaffen.

1876 lud der preußische Kultusminister Falk zur 1. Orthografischen Konferenz ein, deren Beschlüsse jedoch von den meisten
Länderregierungen abgelehnt wurden. 1901 fand die 2. Orthografische Konferenz statt. Ihre Ergebnisse wurden 1902 durch
Beschluss des deutschen Bundesrates für alle Bundesländer als verbindlich erklärt. Österreich und die Schweiz folgten diesem
Beschluss.

Der erreichte Zustand (noch heute gültig) war ein Kompromiss, die Reformdiskussion ging weiter. 1954 scheiterten die Stuttgarter
Empfehlungen und 1958 die Wiesbadener Empfehlungen. In den sechziger und achtziger Jahren begannen sowohl in der DDR
(Zentralinstitut für Sprachwissenschaft an der Akademie der Wissenschaften der DDR) als auch in der Bundesrepublik
Deutschland (Institut für deutsche Sprache in Mannheim) wissenschaftliche Arbeiten an einer umfassenden Reform der deutschen
Rechtschreibung.

Von 1980 an arbeiteten beide Institutionen zusammen, dazu kamen später aus Österreich die „Wissenschaftliche Arbeitsgruppe
des Koordinationskomitees für Orthographie beim Bundesministerium für Unterricht und Kunst“ und aus der Schweiz die
„Arbeitsgruppe Rechtschreibreform der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren“ sowie Vertreter und
Vertreterinnen deutschsprachiger Minderheiten in anderen Ländern. Auf der politischen Ebene wurde die Arbeit durch die
sogenannten „Wiener Gespräche“ (1986, 1990, 1994) unterstützt.

Bei den Reformüberlegungen spielte der Erwerb des Deutschen als Fremdsprache // Zweitsprache keine Rolle. Es stand die
Absicht im Vordergrund, das orthografische Regelsystem zu vereinfachen, d. h. muttersprachlichen Lernenden das Schreiben zu
erleichtern. Der Übergang von der alten zur neuen Schreibweise wird für Schulanfänger und Schulanfängerinnen und sicher auch
für Anfänger und Anfängerinnen im DaF- und DaZ-Bereich sofort und leicht zu leisten sein. Für alle Muttersprachler und Lernenden
von Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache, die mit der alten Schreibweise vertraut sind, ist ein fließender Übergang vorgesehen
(bis 31.7.2005).

Mit der Neuregelung der Rechtschreibung wird am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim eine Kommission für die
deutsche Rechtschreibung eingerichtet mit den Aufgaben, die Umsetzung beratend zu begleiten, die Sprachentwicklung laufend
zu beobachten und Zweifelsfälle auf der Grundlage der geltenden Regeln zu klären. Sie wird künftig Empfehlungen zur Anpassung
des Regelwerks an den allgemeinen Sprachwandel erarbeiten und wissenschaftlich begründen. Sie finden alle Änderungen und
nötigen Informationen auf der Homepage des IDS.

Der kurze Rückblick auf die Geschichte soll ein wenig Gelassenheit in die leidenschaftlich geführte Diskussion bringen, die in
Deutschland durch die „Frankfurter Erklärung“ (Buchmesse 1996) ausgelöst wurde.

Es trifft zu, dass Verlage wie Langenscheidt, Klett u.a. ihre Buchproduktionen von nun an ausschließlich in der neuen
Schreibweise drucken. Daneben wird jedoch – auch über das Jahr 2005 hinaus – die alte Schreibweise fortbestehen: durch
Millionenbestände in Bibliotheken, durch „alte“ Datenbestände im Internet u.a. sowie durch Millionen von deutschen und anderen
Muttersprachlern und Muttersprachlerinnen der mittleren und älteren Generation, die ihre alten Gewohnheiten voraussichtlich nicht
so schnell aufgeben werden.



Konsequenzen für das Goethe-Institut

1. Unterricht
Die Einführung der neuen Schreibweise im Sprachunterricht kann bereits jetzt in Anfängerklassen erfolgen, erst ab
01.08.98 wird sie verpflichtend.

In Fortgeschrittenenklassen sollte die neue Schreibweise kontrastiv zur alten bewusst gemacht werden.

Beide Schreibweisen gelten auf jeden Fall getrennt oder gemischt bis 2005.

2. Prüfungen
Mit den Prüfungspartnern des Goethe-Instituts (Ludwig-Maximilians-Universität, Deutscher Volkshochschulverband,
Deutscher Industrie- und Handelstag, Carl-Duisburg-Centren) ist folgendes Vorgehen vereinbart:

o Soweit Orthografie und Interpunktion bei der Bewertung von Prüfungsarbeiten eine Rolle spielen, werden die alten
und neuen Regeln ab sofort als gleichwertig korrekt anerkannt, auch wenn Prüfungsteilnehmer und
Prüfungsteilnehmerinnen die beiden Systeme gemischt anwenden.

o Diese Regelung wird auch für die Übergangszeit vom 1.8.98 bis 31.7.2005 beibehalten.

o Prüfungs- und Übungssätze werden bis 31.7.98 in der alten Rechtschreibung und Zeichensetzung publiziert.

o Ab 1.8.98 werden alle neuen Prüfungs- und Übungssätze in der neuen Orthografie und Interpunktion veröffentlicht.
Ältere Materialien werden bei Nachdrucken/ Neuauflagen entsprechend bearbeitet.

Auswahl-Bibliografie

Die neue deutsche Rechtschreibung. Entspricht den amtlichen Richtlinien und dem Schulgebrauch. Gütersloh: Bertelsmann
Lexikon Verl. 1996. 1039 S. DM 19,90 (ISBN 3-577-10625-5)

Die neue deutsche Rechtschreibung. 1 CD-ROM (CD-ROM-Ausg.). Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verl. 1996. DM 39.90
(ISBN 3-577-11100-3)

Die deutsche Rechtschreibung. Die neuen Regeln – Die neuen Schreibungen. Auf der Grundlage der neuen amtlichen
Schreibregeln. Hrsg. von der Dudenredaktion. 21., völlig neubearb. Aufl. Mannheim: Dudenverl. 1996. 910 S. DM 38,- (ISBN
3-411-040114) (Der Duden in 12 Bänden. Bd. 1)

Die deutsche Rechtschreibung. Software für Windows-CD-ROM-Version. 1 CD-ROM, 1 Dokumentation. Mannheim:
Dudenverl. 1996. Kassette: DM 78,- (ISBN 3-411-06701-2)

Übungen zur deutschen Rechtschreibung. Mannheim: Bibliograph. Inst. Bd. 1: Die Schreibung der Wörter. Neuaufl. Februar
1997. DM 18,90 (ISBN 3-411-05243-0) Bd. 2: Gross- und Kleinschreibung. Neuaufl. Februar 1997. DM 18,90 (ISBN
3-411-05593-6) (Schülerduden-Übungsbücher)

Sitta, Horst/Gallmann, Peter: Informationen zur neuen deutschen Rechtschreibung. Nach den letzten Beschlüssen vom
Februar 1996. 2. Aufl. Mannheim: Bibliograph. Inst. 1996. 104 S. DM 10,- (ISBN 3-411-06132-4)

Götze, Lutz: Was muss ich über die neue Rechtschreibung der deutschen Sprache wissen? Informationen, Regeln und
Diktate. Ismaning: Verl. für Deutsch 1996. 32 S. DM 7,50 (ISBN 3-88532-0665)

Sitta, Horst/Gallmann, Peter: Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Regeln, Kommentar und
Wörterverzeichnis. Mannheim: Bibliograph. Inst. 1996. ca. 300 S. DM 18,90 (ISBN 3-411-06261-4) (Duden-Taschenbücher. Bd
26)

Heller, Klaus: Reform der deutschen Rechtschreibung. Die Neuregelungen auf einen Blick. Gütersloh: Bertelsmann Lexikon
Verl. 1996. 32 S. DM 5,- (ISBN 3-577-10692-1)

Heller, Klaus: Rechtschreibung 2000. Die aktuelle Reform. Wörterliste der geänderten Schreibungen. 2., aktualisierte u.
erweiterte Aufl. Stuttgart: Klett-Schulbuchverl. 1996. 70 S. DM 12,80 (ISBN 3-12-320668-8)

Langenscheidts Grosswörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Neubearbeitung 1998. *Berlin*München*Wien*Zürich*New
York: Langenscheidt-Verlag 1998. 1217 S. gebunden. DM 54,-.

Stang, Christian: Die neue Rechtschreibung. München: Humboldt-Taschenbuchverlag. 96 S.DM 12,90 (ISBN 3-581-67084-4)


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