So ist es
Der Punkt ist hier schon mehrmals besprochen worden. Ich wiederhole mich also. bewußtmachen wird teils getrennt, teils zusammengeschrieben, ohne Unterschied der Bedeutung. Bei Zusammenschreibung handelt es sich eindeutig nicht um das Adverb, sondern um den Resultativzusatz; bei Getrenntschreibung entsteht eine Zweideutigkeit, weil es beides sein könnte, aber der Zusammenhang vereindeutigt es so gut wie immer. Man muß schon nachdenken, um ein wirklich zweideutiges Beispiel zu finden: Ich habe diesen Unterschied bewußt gemacht. (Aber in der Regel dürfte eine Dativobjekt dabeistehen, falls der Verbzusatz gemeint ist.) Hinzu kommt, daß bei weitem nicht alle Verbzusätze zusammengeschrieben werden. Der Duden hat da von Wort zu Wort alles mögliche festgelegt, ohne Nutzen und nicht lernbar. Es gibt praktisch niemanden, der auf Anhieb sagen könnte, ob erstnehmen, abhandenkommen, abwärtsrutschen richtig sind oder nicht. Für mich ist das alles ein Scheinproblem, vom Duden erzeugt und durch die Reform leider nicht gelöst, sondern noch durch willkürliche, ebenso wenig und noch weniger am Schreibbrauch orientierte neue Regeln verschärft.
Beim Komparativ wurde und wird außer als auch wie benutzt, in den Dialekten sowieso und auch sonst, selbst bei den großen Schriftstellern. Logisch gesehen ist der Unterschied durch den Rest des jeweiligen Satzes ja auch schon hinreichend klar, so daß die Unterscheidung nicht noch einmal an der Vergleichspartikel verdeutlicht werden müßte. Aber so hat sich die Schulnorm nun mal entwickelt, und in Gottes Namen, sie sei befolgt. Ich selbst verstoße nie dagegen, habe aber auch nichts gegen Leute einzuwenden, die es anders machen. Sonst müßte man dauernd an unseren Klassikern herumflicken, was ja tatsächlich einige Schulmeister auch getan haben.
Übrigens steht auf der heutigen Nachrichtenseite ein schöner Text aus den fünfziger Jahren, worin es heißt zueinander finden. Hat es jemanden gestört?
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Th. Ickler
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