Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Notice: Undefined variable: goto in /home/www/rechtschreibung.com/html/Forum/showthread.php on line 3 Forum - VDS und Rechtschreibreform
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VDS und Rechtschreibreform
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Elke Philburn
06.02.2002 14.24
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Der albernste aller Vorwürfe war natürlich, die RSR-Gegner wollten den VDS-lern die Freiheit nehmen, ihre Form der Rechtschreibung selber zu wählen. As if...

In Wirklichkeit geht's wohl darum, daß das Problem der Anglizismen völlig in den Hintergrund gerät, wenn erst jemand mit der Rechtschreibreform anfängt.

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J.-M. Wagner
06.02.2002 14.04
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Verhalten des VDS

Das hier beschriebene Vorgehen des VDS ist in der Tat entlarvend und muß zu Spekulationen darüber Anlaß geben, was wohl dahinterstecken könnte, eine Diskussion über die RSR in den eigenen Reihen nicht zuzulassen. Einseitig ist die Ausrichtung auf „Anglizismen“ für einen »Verein Deutsche Sprache« allemal. Ihre Bemühungen um Aufklärung über das Geschehen (was vorzugsweise unter den VDS-Mitgliedern geschehen solte, aber wie erreicht man die, wenn alle kritischen Beiträge aus dem Vereinsforum sofort wieder gelöscht werden?) möchte ich keinesfalls dämpfen, Herr Krutzke; hoffentlich haben Sie meinen vorangehenden Beitrag nicht in dieser Richtung mißverstanden. Im Gegenteil, ich würde mich freuen, wenn es gelingt, neue Unterstützer in Sachen RSR-Kritik zu gewinnen – auch unter den VDS-Mitgliedern.

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Michael Krutzke
Das alles geht entschieden gegen meinen Begriff von Freiheit – der Wissenschaft, der Kunst, der Kultur, der Sprache ... – vor Eingriffen des Staates. Diese grundsätzliche Auseinandersetzung zu führen, halte ich für wichtig. Auch mit RSR-Kritikern, die die VDS-Haltung zu einem Sprachgesetz grundsätzlich unterstützen.
Au wei, ist die RSR bei manchen schon dermaßen unbeliebt, daß sie geradezu als Argument bei der Befürwortung eines Sprachgesetzes herhalten kann? Das untermauert sehr eindringlich die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit dem VDS!
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Jan-Martin Wagner

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Michael Krutzke
06.02.2002 13.19
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"Nachhaltige Beschädigung ..."

Herr Wagner schreibt:

Ich frage mich, von wie vielen die RSR wirklich als »nachhaltige Beschädigung« der Sprache ansehen wird.



Ja, Herr Wagner, das frage ich mich auch. Und ich fürchte, es sind tatsächlich nicht so viele. Nicht wenige scheinen die Reformschreibung für etwas staatlich Vorgegebenes und damit Verbindliches anzusehen, wie eine Mehrwertsteuererhöhung, über die man schimpft, mit der man sich aber abfindet, weil man eh nichts machen kann. Sehr oft treffe ich auf Eltern von Schulkindern, die sich mit der neuen Schreibung beschäftigen müssen, obwohl sie die Reform kritisch oder ablehnend betrachten. Sie wollen ihren Kindern ja auch helfen können, fürchten einen Spagat zwischen alter (die ihnen angenehmer ist) und neuer Schreibung und arrangieren sich deshalb mit der neuen. Die wenigsten kennen die sprachwissenschaftlichen Hintergründe der jeweiligen Schreibweise und können die Bevorzugung der einen bzw. Ablehnung der anderen entsprechend begründen. Und wer nicht erkennt, wie er etwas ändern kann, will sich nicht gern aufreiben lassen, winkt ab und sagt, es würde sich schon von selbst regulieren. In diesem Komplex liegt m. E. die größte Hürde für die RSR-Kritik.

Der VDS hat es da leichter. Er kann diese Modewelle englischer Blah-Wörter genüßlich angreifen und sich großer Zustimmung sicher sein. Es kostet den einzelnen nichts, und Nachteile hat auch niemand zu befürchten, der über „Denglisch“ mosert. (Ich arbeite in einer Branche, wo man – gerade auch in der CeBIT-Zeit – manchmal kaum soviel essen kann, wie man k..... möchte, wenn man manche Profilneurotiker mit ihren „Fachbegriffen“ erlebt. Aber es nervt es eben nur, schadet nicht wirklich und blamiert gelegentlich die Sprecher/Schreiber.)

Weshalb ich mich hier so mit dem VDS beschäftige, ist dessen Werben für staatliche Eingriffe in die Sprache und sein entlarvendes Verhalten in seinem Forum. Die Wirkungskette liegt klar vor Augen: Unwohlsein ob der sprachlichen Dummheiten aufgreifen (hat wohl jeder mehr oder weniger) — Emotionen wecken („Wer sind wir denn, ist unsere eigene Sprache so schlecht?“) — Angst schüren („stroke unit“) — Schutzbedürfnis wecken („Tut denn keiner was?“) — staatliche Eingriffe fordern. Eine satte Ladung Populismus bildet einen hervorragenden Treibsatz und schon geht die Reise los. Da kommt es dann auch nicht immer so darauf an, wer noch mit im Boot sitzt, Hautpsache, er ist gegen „Denglisch“. Und was die Vereinshaltung zur RSR betrifft, hat es vielleicht in der Lobby beim Bund und in den Ländern tatsächlich mal einen Wink gegeben, nicht zu sehr an dieser Peinlichkeit zu rühren, wenn man mal ein Sprachgesetz haben will. Also – die Reihen schließen ...

Das alles geht entschieden gegen meinen Begriff von Freiheit – der Wissenschaft, der Kunst, der Kultur, der Sprache ... – vor Eingriffen des Staates. Diese grundsätzliche Auseinandersetzung zu führen, halte ich für wichtig. Auch mit RSR-Kritikern, die die VDS-Haltung zu einem Sprachgesetz grundsätzlich unterstützen.


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Michael Krutzke

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J.-M. Wagner
06.02.2002 10.55
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Re: Nochmal VDS-Sprachgesetz ...

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Michael Krutzke
Aber im Ernst. Ist es seriös, zur Bekämpfung von modischen Dummheiten (überflüssige englische Wörter) eigene Dummheiten (s. o.) heranzuziehen, dabei den Schutz der Sprache im Munde zu führen und ihre nachhaltige Beschädigung (Rechtschreibreform) durch Nichtbefassung, Diskussionsverbot und Zensur (in den eigenen Reihen) billigend in Kauf zu nehmen?
Ich frage mich, von wie vielen die RSR wirklich als »nachhaltige Beschädigung« der Sprache ansehen wird. Dieser Bewertung stimme ich nachdrücklich zu; Tom Rohwer scheint es etwas anders zu sehen:

Zitat:
Aus dem Text von Tom Rohwer (zu welchem man via des zuvor von Elke Philburn gelegten Verweises gelangt)
III.

Ich bin in den letzten Tagen verschiedentlich von Forums-Teilnehmern gefragt worden, ob ich mich nicht aktiv an dem einen oder anderen Alternativ-Projekt beteiligen möchte. Ich weiß diese Anfragen als Anerkennung zu schätzen und auch als Zeichen dafür, daß es offensichtlich noch mehr Menschen gibt, denen eine deart autoritär reglementierte Diskussion gegen den Strich geht. Ganz ehrlich aber: ich halte weder die „Rechtschreibreform“ noch das Phänomen der „Anglizismen“ für so gravierend im Zusammenhang mit der deutschen Sprache, daß ich mir hier zu meinen zahlreichen anderen Verpflichtungen noch eine weitere aufladen würde. Beides wird an der deutschen Sprache vorübergehen wie schon unzählige andere Modeerscheinungen, Gefährdungen und Veränderungen aller Art.

Sprache ist ein lebendiger Organismus und wird von der Gesamtheit der Sprechenden bestimmt. Allen voran, zum Glück, von Autoren und Journalisten, Werbetextern und anderen professionellen Sprachnutzern. Auch hier gibt es, ohne Frage, immer wieder Mißstände, die benannt werden müssen. Allerdings ist, in aller Bescheidenheit gesagt, die deutsche Sprache bei unsereinem immer noch in wesentlich besseren Händen als bei den amtlichen wie auch den selbsternannten Oberlehrern.

An deren Regulierungsversuchen rauscht, dem Himmel sei Dank, die sprachliche Entwicklung ganz ungeniert vorbei.
Solange die amtlichen Rechtschreibregeln so bleiben wie sie sind, kommt man um das Fazit nicht herum, daß in den Schulen punktuell etwas Unbrauchbares unterrichtet wird. Das lohnt m. E. durchaus ein kritisches Engagement, weil nicht nur falsche Dinge an sich vermittelt werden, sondern dabei auch ein falsches Bewußtsein über diese Dinge geprägt wird.

Selbst wenn man heutzutage noch Hände weiß, in denen die Sprache besser aufgehoben ist – wenn die aussterben, „hat“ die nächste Generation „den Salat“. Ich will nun der nächsten Generation keineswegs die Fähigkeit absprechen, das „Unkraut zu jäten“ – aber warum sollte man damit noch warten?
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Jan-Martin Wagner

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Michael Krutzke
06.02.2002 09.07
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Nochmal VDS-Sprachgesetz ...

Gebrauchsanweisungen und Namen von Waren des täglichen Gebrauchs müssten in verständlichem Deutsch abgefasst werden. Wer lebensrettende, rechtlich bedeutsame und gesundheitsförderliche Informationen hinter unverständlichen Amerikanismen versteckt, machte sich strafbar. Eine stroke unit hieße z. B. wieder „Rettungspunkt bei Schlaganfällen“. Alle Wissenschaftler wären gehalten, sich in Lehre und Forschung weiterhin klarer deutscher Fachbegriffe zu bedienen und neue zu entwickeln.

Das ist nichts anderes als populistischer Mumpitz. Den Anglizismusbekämpfern sei empfohlen, sich einmal mit dem Stichworten „Produkthaftung“ und „Technische Dokumentation“ zu beschäftigen. Da gibt es umfassende gesetzliche Regelungen auf europäischer Ebene, im Zusammenspiel mit allerlei Normen und Richtlinien. Dieses Regelwerk berücksichtigt sehr stark das Verständlichkeitsproblem bei Dokumentationen im allgemeinen und Bedienungsanleitungen im besonderen. Zu den gesundheitsgefährdenden Anglizismen sei den Stroke-unit-Verängstigten ein wenig auf die Sprünge geholfen:

„Selbstverständlich sind Gebrauchs- und Bedienungsanleitungen immer in die Landessprache des Verwenders zu übersetzen. Bei Maschinen ist in einer zweiten Ausführung auch die Originalanleitung in einer der Amtssprachen der EU mitzuliefern.“
Aus: Gerhard Mark: „Produkthaftung: Konsequenzen für die Technische Dokumentation“, doculine news 07/97

(Gerhard Mark – 1999 verstorben – war Inhaber eines Ingenieurbüros für technische Information und Dokumentation in Göppingen.)

Vorsicht: Die wollen glatt den Eisbären die Jagd auf Pinguine gesetzlich verbieten lassen, malen gräulich zerfetzte Pinguinleiber an die Wand und hoffen auf massenhaftes Entsetzen sturzbetroffener Tierfreunde.

Aber im Ernst. Ist es seriös, zur Bekämpfung von modischen Dummheiten (überflüssige englische Wörter) eigene Dummheiten (s. o.) heranzuziehen, dabei den Schutz der Sprache im Munde zu führen und ihre nachhaltige Beschädigung (Rechtschreibreform) durch Nichtbefassung, Diskussionsverbot und Zensur (in den eigenen Reihen) billigend in Kauf zu nehmen?

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Michael Krutzke

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Michael Krutzke
06.02.2002 08.53
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Ein sehr interessantes Dokument! Und eine typische Reaktion der VDS-Zensoren.
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Michael Krutzke

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Elke Philburn
06.02.2002 08.45
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Hier der Text von Tom Rohwer zu seinem Abschied aus dem VDS-Forum. Die Löschung auf Klartext erfolgte umgehend, und als ich nachhakte, bekam auch mein Pseudonym Hausverbot.

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Michael Krutzke
05.02.2002 18.53
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Der VDS zum Thema "Sprachgesetz"

Argumente zur deutschen Sprache

Urteile, Vorurteile und unsere Erwiderungen

Diese Rubrik wird betreut und laufend ergänzt von Dr. Gerd Schrammen (GS) und Prof. Dr. Hermann H. Dieter (HHD), zwei Mitgliedern des VDS-Bundesvorstandes. Weitere Autoren sind Dieter Föhr (DF) und Kurt Gawlitta (KG).

(...)

IV. „Ein 'Sprachgesetz' will uns Bürger sprachlich bevormunden“
[Das Vorurteil]

Diese Vermutung wird gerne von Kleingeistern in die Welt gesetzt, die an obrigkeitsverhaftetem Denken kleben. Sie mögen sich nicht vorstellen, dass ein Gesetz längst nicht alles regeln kann oder will. Das erklärt ihre Angst davor, ein Gesetz könne uns sogar vorschreiben, wie wir privat zu sprechen haben.

Ein „Sprachgesetz“ wäre – genauer gesagt – lediglich ein „Gesetz zum Schutz der Bürger vor sprachlicher Ausgrenzung und Rechtsunsicherheit“. Es würde für den öffentlichen Gebrauch unserer Landessprache gewisse Regeln festlegen.

Staatlichen oder anderen Monopolisten würde es durch ein 'Sprachgesetz' untersagt, den Bürgern solch lächerliche, halb- bis viertelenglische Sprüche wie e-government goes future, Name Game – Win IT, Rent a professor und Welcome-back-Aktion, freecall, GreenCard usw. aufzunötigen.

Gebrauchsanweisungen und Namen von Waren des täglichen Gebrauchs müssten in verständlichem Deutsch abgefasst werden. Wer lebensrettende, rechtlich bedeutsame und gesundheitsförderliche Informationen hinter unverständlichen Amerikanismen versteckt, machte sich strafbar. Eine stroke unit hieße z. B. wieder „Rettungspunkt bei Schlaganfällen“. Alle Wissenschaftler wären gehalten, sich in Lehre und Forschung weiterhin klarer deutscher Fachbegriffe zu bedienen und neue zu entwickeln.

Die Geschäftswelt dürfte uns nicht mehr mit so lächerlich falschen bis sinnlosen Wortbastarden wie Passagen manager, convenience food, X-mas shopping, funeral master, Mode collektion und Hunderten anderen beleidigen. Moonshine-Tarif z.B. bedeutet „Billigschnaps-", nicht „Mondscheintarif“. The great Ding-Dong oder Handy klingen im Englischen je nach Kontext sehr anzüglich.

Ein Sprachgesetz würde durch die Ächtung solcher Wörter und Ausdrücke auch der Möglichkeit vorbeugen, dass wir uns im Ausland ungewollt mit falschen bis peinlichen „englischen“ Wörtern blamieren.

Privat spricht natürlich jeder und jede, wie er will: Plattdeutsch, Türkisch, Kisuaheli, und wenn's sein muss sogar Pantoffeldeutsch. (HHD)

(...)


Quelle: http://vds-ev.de/denglisch/


Und das lassen wir uns nochmal als Angebote fern jeden Sprachzwangs auf der Zunge zergehen:

  • »Gesetz zum Schutz der Bürger ...«

  • »... gewisse Regeln festlegen«

  • »Staatlichen oder anderen Monopolisten würde es durch ein 'Sprachgesetz' untersagt ...«

  • »Die Geschäftswelt dürfte uns nicht mehr ... beleidigen.«

  • »... die Ächtung solcher Wörter ...«


    __________________
    Michael Krutzke

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    Norbert Schäbler
    04.02.2002 21.46
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    Ernte

    Wer die Spreu vom Weizen zu trennen vermag, ist ein rechter Ernter.
    __________________
    nos

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    Thomas Paulwitz
    04.02.2002 18.40
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    Re: Wer schützt die Sprachschützer?

    Zitat:
    Ursprünglich eingetragen von Michael Krutzke
    Sprachschutz à la VDS möchte das deutsche Sprachvolk erklärtermaßen mit einem Sprachgesetz zwangsbeglücken, fordert also einen staatlichen Eingriff. Einen solchen hat es mit der Rechtschreibreform ja gerade gegeben, der ist auch noch im Gange. Wie sollte also ein Sprachschutzverein widerspruchsfrei diesen staatlichen Eingriff kritisieren und selbst ein Sprachgesetz fordern, dessen rechtliche Bedeutung weit über die RS-„Reform“ hinausgeht? Und wer weiß, welche Erkenntnisse für das eigene Vorankommen VDS-Lobbyisten so gewonnen haben.


    Der Wissenschaftliche Beirat des VDS hat lediglich festgestellt: „Es besteht dringender Bedarf an professioneller Planung der Entwicklung und Verwendung der Sprache (Sprachplanung).Die Anglisierung des Deutschen ist keine naturgesetzliche Entwicklung, die man nur beobachten und registrieren könnte. Es ist eine Entwicklung, die sprachliche, kulturelle und politische Gleichgültigkeit und schlechter Geschmack erst möglich gemacht haben. Man kann sie bekämpfen: Sprachentwicklungen sind in bestimmtem Umfang lenkbar. Sie sind sowohl im Hinblick auf die Sprache selbst (sog. Korpusplanung) als auch im Hinblick auf die Sprachverwendung (sog. Statusplanung) steuerbar. Dies erfordert politischen Willen und professionelle Planung. Viele Anglizismen sind entbehrlich, weil das Deutsche im Prinzip über eigene Bezeichnungsmöglichkeiten verfügt; sie müssen allerdings verfügbar gemacht werden. Notwendig ist eine Institution, die Gegenentwürfe für bereits anglisierte Terminologien erarbeitet und die weitere Entwicklung aktiv mit durchdachten Übersetzungen und Neuprägungen begleitet. Ihre Vorschläge wären als Angebote zu verstehen; Ausübung von Sprachzwang sollte ihr fernliegen.“
    __________________
    Thomas Paulwitz
    http://www.deutsche-sprachwelt.de

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    Reinhard Markner
    04.02.2002 11.12
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    Zur Kenntnisnahme

    Peter Ambros, Mitglied des Vorstandes VDS
    Rechtschreibreform

    Liebe Diskutanten im Klartext,

    die Entwicklung der letzten Zeit macht es nötig, einige Punkte im Verhältnis des VDS zur
    Rechtschreibreform (RSR) klarzustellen.

    Der VDS wurde 1997 aus Verärgerung über die zunehmenden Anglizismen gegründet. Von Beginn an war es Linie und Konsens, daß eine zusätzliche Debatte um die RSR, die damals ihrem Höhepunkt zustrebte,den Verein in der Verfolgung seiner Ziele schwer beeinträchtigen würde.

    Diese Voraussicht hat sich als weise erwiesen und wurde in letzter Zeit durch die Beiträge einiger Diskutanten blendend bestätigt.

    Den Fanatismus, mit dem Gegner der RSR vorgehen, konnten wir
    bereits anläßlich der Umbenennung des Vereins von VWDS in VDS spüren. Der VDS gibt keine Schreibweisen vor und beweist damit seine Liberalität, Neutralität und sein Beharren auf gültigen Beschlüssen. Offizielle Veröffentlichungen
    werden in der den Autoren genehmen Schreibweise ausgearbeitet.

    Wenn Einzelne glauben, durch unsachliche und die gute Kinderstube vermissen lassende Beiträge in Klartext den Moderator oder den Verein insgesamt zu bestimmten Verhaltensweisen provozieren oder zwingen zu können, so wird dem kein Erfolg beschieden sein.

    Es gibt eine Unzahl von Foren, in denen sachkundig und so ausschweifend wie gewünscht über die RSR oder andere Themen
    diskutiert werden kann. Wir sehen keinen Anlaß, unser Forum dafür zur Verfügung zu stellen.

    Beiträge, die sich nicht nur am Rande mit Fragen der RSR befassen, oder der Werbung für andere Foren oder Vereinigungen dienen, werden nicht mehr angenommen.

    Wir bitten um Kenntnisnahme.

    03.02.2002 um 19:44 Uhr

    ***

    Reinhard Markner
    Re: Rechtschreibreform

    Wer vermißt hier eine Kinderstube ? Dies ist doch eine Kinderstube (unter Erwachsenen kann man schließlich über alles reden).

    04.02.2002 um 23:08 Uhr

    ***

    Reinhard Markner
    Spaß beiseite

    Herr Ambros spricht von »Linie« und »Konsens«. Allein schon die verschiedenen Beiträge an dieser Stelle zeigen, daß es zwar eine Linie gibt, aber keinen Konsens. Und gerade weil es keinen Konsens gibt, gibt es die Linie.

    04.02.2002 um 23:18 Uhr

    ***

    Meine beiden Beiträge wurde von J. Braun, der sich neuerdings durchaus unmannhaft »admin« nennt, gelöscht.

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    Christian Melsa
    03.02.2002 21.45
    Diesen Beitrag ansteuern

    Zitat aus diesem neuen Klartext-Faden:

    Nur zur Information

    Dieser Faden sollte nicht als Einladung an organisierte RSR-Gegner missverstanden werden, Kontroversen um RSR-Debatten in diesem Forum neu aufzuwärmen.


    Sonst müßte ja zwangsläufig die Anglizismen-Debatte der organisierten Anglizismen-Gegner abkühlen, oh Graus, weil VDS-Mitglieder es nicht zu leisten vermögen, über mehr als ein Thema zu diskutieren. Schlimme Bedrohung, existenzgefährdend geradezu! Wenn jemand dahinterkäme, daß man irgendwo gar keine stichhaltigen Argumente hat; dem sollte man besser aus dem Wege gehen ...

    Er dient lediglich zur Information über die unterschiedlicher Auffassungen von VDS (Peter Ambros) und RSV (Christian Melsa).


    Die Information über die unterschiedlichen Auffassungen gewöhnlicher Mitglieder oder gar simpler Bürger hat in einem Diskussionsforum nichts zu suchen, ist ja wohl klar(text)! Wo kämen wir denn da hin!?

    Im Rahlstedter Sportverein war ich übrigens nie, nur ganz früher mal im Altrahlstedter Männerturnverein. Daher wohl auch meine frühkindliche, letztlich ganz irrationale Prägung für das Alte (alte Rechtschreibung!) und gegen dieses Gender-Mainstreaming-Gehabe dieser komischen Möchtegern-ProgressivenInnen (bin auch ein ganz schlimmer Macho, halt voll der antiliberale Konservative, ist doch logisch, sonst wäre ich ja nicht gegen die Rechtschreibreform).

    Wir bitten daher davon abzusehen, an diesem Faden weiterzuzwirnen.

    Wenn die damit weiter ihren Ruf schädigen wollen, ihr Problem.

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    Michael Krutzke
    03.02.2002 16.53
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    Wer schützt die Sprachschützer?

    Sprachschutz à la VDS möchte das deutsche Sprachvolk erklärtermaßen mit einem Sprachgesetz zwangsbeglücken, fordert also einen staatlichen Eingriff. Einen solchen hat es mit der Rechtschreibreform ja gerade gegeben, der ist auch noch im Gange. Wie sollte also ein Sprachschutzverein widerspruchsfrei diesen staatlichen Eingriff kritisieren und selbst ein Sprachgesetz fordern, dessen rechtliche Bedeutung weit über die RS-„Reform“ hinausgeht? Und wer weiß, welche Erkenntnisse für das eigene Vorankommen VDS-Lobbyisten so gewonnen haben.

    Ein entscheidendes Merkmal bei meiner Beurteilung der einzelnen Positionen, aus denen heraus die RSR kritisiert wird, ist die Frage, ob man lediglich diesen Eingriff (RSR) ablehnt, andere jedoch nicht (sie vielleicht sogar fordert), oder ob man dem Staat grundsätzlich das Recht zu Eingriffen in die Sprache abspricht. Wie bereits weiter unten angemerkt, ist mein Eindruck, daß hier mehrheitlich die letztgenannte Position vertreten ist. In der Befürwortung staatlicher Zwangsmaßnahmen auf dem Gebiet der Sprache und dem Löschen unliebsamer Forumsbeiträge sehe ich eine – wenn auch nicht zwangsläufige – innere Logik. Für eine Sprache, die nur genug Freunde dieser Geisteshaltung hat, ist von ihren Feinden und Verhunzern nicht viel zu befürchten. Hier einen Graben zu graben, kann nicht schaden.

    Allerdings erstaunt mich schon die ausgesprochene Eseligkeit der Verantwortlichen im „Cleartext“-Forum. (Pfui! Ein „Anglizismus“ – selten hat einer so gut gepaßt.) Ein bißchen mehr Souveränität hätte ich denen schon zugetraut. Aber sie lassen ja keine Gelegenheit aus, sich vorführen zu lassen. Siehe "Über Streitkultur“ von Walter Lachenmann. Weiter so VDS-Moderatoren, Ihr seid Euch offensichtlich schutzlos ausgeliefert und blamiert Euch so gut Ihr könnt. („Ihr“ oder „ihr“? Wer hilft? )

    __________________
    Michael Krutzke

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    Thomas Paulwitz
    03.02.2002 16.50
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    Jaja, das Märtyrerdasein ist schon hart.
    __________________
    Thomas Paulwitz
    http://www.deutsche-sprachwelt.de

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    Walter Lachenmann
    03.02.2002 12.54
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    Über Streitkultur - ein Backup aus Klartext

    Zitat: »Allerdings. Doch der war so undamenhaft unflätig, dass ich ihn Ihnen gnädig erspart habe. Der Kontrast zu Ihrem humanen, toleranten und couragierten Beitrag wäre allzu augenfällig gewesen... «(Josef Braun, Moderator).
    .........
    Daß man als Reformgegner hier nicht gerne gesehen ist, dürfte inzwischen jeder verstanden haben. Die Gründe haben die Schlaueren, also fast alle, erkannt, trotz frommer, ja ambrosianischer, aber kaum einleuchtender Erklärungsversuche. Es geht um den Hausfrieden. Hausfriedensbruch gehört sich nicht, entweder wir reden über Anglizismen bzw. alles mögliche, nur eben nicht über die Rechtschreibreform. Kapiert. Der moderate Moderator hat es auch immer frohgemut und lieb gesagt, das muß man anerkennen.
    Löschen von Beiträgen gehört wohl zum Hausrecht des Moderators, wenn man auch unterschiedlicher Meinung darüber sein kann, ob es zu den guten Manieren gehört. Was aber ganz zweifelsfrei nicht zu den guten Manieren gehört: Einen Beitrag löschen und dann behaupten, er sei »undamenhaft unflätig« gewesen. Wobei es gar nicht um »undamenhaft« geht, sondern darum, einem Mitdiskutanten zu unterstellen, er habe sich so »unflätig« ausgedrückt, daß man seinen Beitrag deshalb nicht habe stehen lassen können, das läßt schon pornographisches Hardcore vermuten. Damit wird Frau Philburn nicht allein, wie bereits geschehen, als »Kratzbürste« hingestellt, womit sie wohl leben kann, aber als eine vulgäre und ordinäre Person obendrein. Und da niemand sich von der Harmlosigkeit des gelöschten Beitrags überzeugen kann, bleibt diese ziemlich ungeheuerliche Beleidigung für alle sichtbar stehen.
    Es wäre ein Zeichen von Rückbesinnung auf die Grundlagen des guten Umganges miteinander, auch bei deutlich formulierten unterschiedlichen Meinungen, wenn sich der Moderator für diese, ihm sicherlich im frohgemuten Löscheifer eher gedankenlos unterlaufene aber doch ziemlich »tief greifende«, Fehlleistung in der Öffentlichkeit des Klartext-Forums bei Frau Elke Philburn entschuldigen würde.

    Um auch diesen Text vor dem Löschen zu sichern, werde ich ihn außerdem im RSR-Forum einstellen, wohin man vom Moderator ja auch ansonsten großzügig weitergeschickt wird, wenn man hier Unerwünschtes ausspricht. Er wird also nichts dagegen haben.

    ...................

    P.S.: Keine Viertelstunde ist dieser Text bei »Klartext« zu lesen gewesen, die Unterstellung vom »undamenhaften und unflätigen« und deshalb gelöschten Beitrag Frau Philburns steht jedoch weiterhin da.

    Das geschieht alles zum Schutz der deutschen Sprache. Wer möchte da noch daran zweifeln, daß die deutsche Sprache beim VDS in den pfleglichsten und würdigsten Händen ist.
    __________________
    Walter Lachenmann

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