Ein wahrer Freund ist immer irgendwie auch ein Freund.
Kuddl, Noppl,
ein Glück daß Ihr da seid. Jetzt fehlt bloß noch der Manne, dann können wir uns so richtig von gleich zu gleich unterhalten auf gleicher Augenhöhe, so wie der Merz es gerne mit dem Schröder hätte, hahaha! Jetzt brauchen sie aber doch den Schäble wieder. Am besten, sie täten sich einen klonen, den Schäbler-Gmelin, der ist auch ein Schwarzer und lauert immerzu der Angela auf, in der Mädchendusche, wo sich die Angela doch gar nie duscht, das braucht die doch nicht, weil sie ein blitzsauberes Mädel ist, das hat der Kohl schon gewußt, und außerdem hatten die in der Ostzone gar keine Duschen sondern nur so Keramikschüsseln mit einer Kanne, die einen Sprung hatte, wo das Wasser schon immer rausgelaufen ist, und das Wasser holten sie aus dem Braunkohletagebau, deshalb sind da immer noch so viele so braun eingefärbt. Und der Schäbler-Gmelin lernt jetzt extra Sächsisch für die Angela, und zwar Angelsächsisch, und dann kommen sie auf Kuddels Fischkudder und angeln sich einen.
Aber ich wollte ja, daß Ihr nach dem Manne guckt. Jetzt wo der Manne nämlich beim Zickler nicht mehr mitspielen mag, drischt der auf den Wrase ein, so ein Wrasendrescher! Und wenn der dann auf den Zickler einhaut, dann ist er ein Mähdrescher, denn die Zicklein machen bekanntlich »mähmäh«. Kommt ihr bei denen ihrem faden Faden überhaupt noch mit? Vielleicht der Kuddel mit seinem Seemanntick? Hier gibt es zu viele Berge rundumadumm, da kann von einer Ebene, gar einer linguistischen, keine Reede sein.
Andererseits hat der Zickler Heimweh nach dem Manne, weil dem konnte er immer so schön auf die Finger hauen. Und da hat der Manne gemeint, man wolle ihm einen Maulkorb umbinden, und das ist unter rechtsstaatlichen Kriterien schon eine Sauerei, da muß man erstmal alle Adressen recherchieren und ins Netz stellen, damit man weiß wo der Bartel den Astheimer holt. Und da haben ihm so Rocker aufgelauert, man hat ihn gesehen, wie er in der Straßenkandel (Schwäbizismus für Rinnstein) sich mit einem Buben rumgebalgt hat, den ich irgendwie aus Big Brother kenne, der da immer im schwarzen Unterhemd rumtigert, nach Achselschweiß stinkt und saublöd daherredet aber das tun bei Big Brother ja alle. Und heißen tut der wie früher bei uns in Tuttlingen der schlechteste aller Freistilringer, also »L.K. Staatenlos« oder so, beim genaueren Hinschauen war's dann meistens der Renzenbulle aus Stetten am kalten Markt, der sich ein bißchen Geld verdienen wollte nebenher. Also mit so einem hat sich der Manne rumgebalgt, und so ein andrer Cretino namens Jesolo wollte ihn überhaupt ganz rausschmeißen aus St. Pauli, ganz blöd, und da hat der Zickler ihn gerufen, er soll doch lieber wieder mit ihm rumbalgen, eigentlich tät er ihn schon ganz gern mögen. Ich mag den Manne auch gern, weil er nie aufgibt, genau wie Zorro. »Ein Mann kann zwar besiegt aber niemals überzeugt werden«, das war dem seine Leitlokomotive.
Also: bringt mir den Manne! Dann lad ich Euch alle zu meiner Leibspeise ein, einer echt schwäbischen Riebelessupp'.
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Walter Lachenmann
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