Dass muss man können
Dies könnte als Motto über der Rechtschreibreform stehen, und es steht tatsächlich in der WELT vom 23. März 2002, Seite 3:
Dass muss man können: Immer wieder darauf zu verweisen, dass zuerst das Wort war, sich die Welt aus Buchstaben zusammengesetzt und dann aus genau dieser Reflexion jene höhere Form der Unbekümmertheit zu gewinnen, die ein Romancier für seine Geschichten nun einmal braucht.
Ebda.: ... obwohl doch jeder Leser weiß, was es war, dass Alek aus behüteter Umgebung flüchten ... ließ.
Ob dieses miserable Deutsch eine höhere Form der Unbekümmerheit ist, die der Journalist zu brauchen meint?
Und noch ein Satz mit dass, mit dem sich die WELT vielleicht bloß stellt:
Dass der föderale Länderfinanzausgleich zum Nivellierungsmechanismus verkommen ist, der regionale Fehlentwicklungen festschreibt, statt sie bloß zu stellen, ist ebenso offenbar.
Bei der WELT kann man dass wohl nicht.
Und irgendwo stand noch Kinderspiele-cke.
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Walter Lachenmann
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